Tatort Duisburg: Die Polizei fischt eine asiatische Kinderleiche aus dem Rhein. Die Kriminalhauptkommissare Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik) nehmen die Ermittlungen im Fall „Kuscheltiere“ auf.


Ein tragischer Fund steht am Anfang der Tatort-Folge „Kuscheltiere“: Im Rhein bei Duisburg findet die Polizei ein totes asiatisches Mädchen. Die Leiche der Kleinen befindet sich in einem Korb, umhüllt von einer Plastiktüte und verziert mit weißen Nelken und anderen Beigaben. Eine Vermisstenanzeige liegt nicht vor.

Die Obduktion des Kindes ergibt, dass es schon tot war, bevor es ins Wasser geworfen wurde. Todesursache: Typhus. Mit dieser Erkenntnis wird für die beiden Ermittler im Fall „Kuscheltiere“ Schimanski und Thanner klar: Wenn sie die Herkunft de Kindes feststellen wollen, müssen sie sich sputen. Immerhin ist die Krankheit meldepflichtig und könnte im schlimmsten Fall zu einer Seuche führen.

Die beiden Tatort-Beamten haben bald eine Vermutung: Sie glauben, dass das kleine Mädchen illegal adoptiert wurde und die neuen Eltern nach ihrem Dahinleben zu viel Angst hatten, um den Todesfall bei den Behörden zu melden. Um dem Risiko einer Strafe zu entgehen, entschieden sie sich für diese anonyme Art der Bestattung.

Eine Spur führt die Polizisten nach Amsterdam und auf die Fersen einer international operierenden Vermittler-Organisation oder drastischer gesagt: Organisation für Adoptionsmissbrauch und Kinderhandel. Schimanski und Thanner treten zunächst auf der Stelle, da derartige Adoptionsgeschäfte in Holland legal sind. Die netten niederländischen können daher leider nur mit gut gemeinten Ratschlägen und ebensolchen Warnungen dienen.

Doch Schimanski wäre nicht Schimanski, wenn es ihm nicht trotz der widrigen Umstände gelänge, die notwendigen Unterlagen zu beschaffen – eben auf seine Art. Illegal dringt er in das Büro des Kinderhandelrings ein, was ihn und Thanner fast um ihren Job bringt. Aber die Hauptsache ist doch, dass er letztendlich den Schlüssel zur Aufklärung des Falles liefert. Und auch für die holländischen Polizeibeamten wird der Fall dann doch noch interessanter, als gedacht.


Der Duisburger Tatort „Kuscheltiere ist eine Produktion des WDR. Erstmalig ausgestrahlt wurde die Tatort-Folge 143 am 12. Dezember 1982 im Ersten Programm der ARD. Es ist der fünfte Fall für das Ermittler-Duo aus dem Ruhrpott und gilt heute bei vielen Fans und Kritikern als beste Schimanski-Folge. Das Drehbuch stammt aus der Feder des Niederländers Chiem van Houweninge, der in der Folge auch als Schimis Kollege Hänschen auftritt. Der Autor schafft es, das sensible Adoptionsthema zwar in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen, es dabei aber nicht allzu plakativ abzuhandeln.

Besetzung

Kriminalhauptkommissar Schimanski – Götz George
Kriminalhauptkommissar Thanner – Eberhard Feik
Kriminaloberrat Königsberg – Ulrich Matschoss
Hänschen – Chiem van Houweninge
Sylvia – Nate Seids
Dr. Born – Christoph Hofrichter
Frau im Vermittlungsbüro – Renate Becker
Marijke – Geert de Jong
Kriminalrat Kissling – Werner Schwuchow
u.a.

Stab

Drehbuch – Chiem van Houweninge
Regie – Hajo Gies
Kamera – Axel Block
Produzent – Hartmut Grund
Kostüme – Nicola Hölz
Musik – Klaus Doldinger, Thilo von Westernhagen

Bilder: WDR