Kurz und knapp – darum geht’s

Nach einem hitzigen Fußballspiel in Wien erschüttert ein Gewaltverbrechen die Stadt: In einer U-Bahn wird zwischen randalierenden Fans ein erstochener Mann gefunden. Während der neue Leiter des Kommissariats 24, Oberinspektor Glauber, den Fall schnellstmöglich abgeben will, wird der bereits pensionierte Oberinspektor Marek von seinem ehemaligen Kollegen Bezirksinspektor Wirz um Hilfe gebeten. Was zunächst wie eine simple Gewalttat im Fußballmilieu erscheint, entpuppt sich als komplexer Fall um gefälschte Pässe, Waffenhandel und Korruption. Der erfahrene Marek muss feststellen, dass sein Ruhestand noch warten muss – und dass er als Pensionist plötzlich Ermittlungswege beschreiten kann, die ihm als aktiver Beamter verwehrt geblieben wären…

Inhalt der Tatort-Folge „Mord in der U-Bahn“

Die Stimmung ist aufgeladen an diesem Abend in Wien. Nach einem Fußball-Schlagerspiel entladen sich die Emotionen der Fans in der U-Bahn. Was die Polizei zunächst für die üblichen Rangeleien nach einem Fußballspiel hält, nimmt eine dramatische Wendung: Zwischen den aufgebrachten Fans wird ein Toter gefunden – erstochen. Der Verdacht fällt schnell auf den jungen Felix Masopust, bei dem eine leere Dolchscheide und ein Mitgliedsausweis einer Neonazi-Organisation gefunden werden.

Doch im Kommissariat 24 zeigt Oberinspektor Glauber, der Nachfolger des kürzlich pensionierten Marek, wenig Interesse an der Aufklärung des Falls. Seine merkwürdige Zurückhaltung lässt seinen Mitarbeiter Bezirksinspektor Wirz stutzig werden. In seiner Not wendet sich Wirz an seinen ehemaligen Chef Marek, der seine Pension eigentlich mit Kartenspielen im Prater verbringen wollte.

Was zunächst wie ein simpler Fall von Fremdenhass erscheint, entwickelt sich zu einem komplexen Puzzle aus gefälschten Pässen, mysteriösen Flugtickets nach Venezuela und dubiosen Geschäftsleuten. Im Zentrum steht dabei ein gewisser Claudius, dessen Name immer wieder auftaucht. Marek beginnt, die Fäden zu entwirren, und stößt dabei auf ein Netzwerk aus Korruption und Waffenhandel, das bis in die höchsten Kreise der Wiener Polizei reicht.

Gemeinsam mit seinem ehemaligen Kollegen Wirz nutzt Marek seine neue Freiheit als Pensionist, um Wege zu gehen, die ihm als aktiver Beamter verschlossen geblieben wären. Doch je tiefer die beiden in den Fall eintauchen, desto gefährlicher wird es – nicht nur für sie, sondern auch für alle anderen Beteiligten…

Hinter den Kulissen

„Mord in der U-Bahn“ markiert einen besonderen Meilenstein in der Tatort-Geschichte: Es ist der 13. und letzte Fall des beliebten Oberinspektor Marek, gespielt von der österreichischen TV-Legende Fritz Eckhardt. Die 150. Folge der Kriminalreihe Tatort ist dabei nicht nur Eckardts Abschied von der Rolle – er zeichnet auch für das Drehbuch verantwortlich. Unter der Regie von Kurt Junek entstand ein spannender Kriminalfall, der bei seiner Erstausstrahlung am 18. September 1983 in der ARD 17,40 Millionen Zuschauer erreichte, was einer beeindruckenden Einschaltquote von 48,0 % entsprach. Die ORF-Produktion zeigt den 75-jährigen Eckhardt noch einmal in Höchstform und bildet einen würdigen Abschluss seiner 20-jährigen „kriminalistischen Tätigkeit“ als Oberinspektor Marek.

Besetzung

Oberinspektor i. R. Marek – Fritz Eckhardt
Bezirksinspektor Wirz – Kurt Jaggberg
Inspektor Berntner – Albert Rolant
Susi Wodak, Vertragsangestellte – Liselotte Plauensteiner
Oberinspektor Glauber – Karl Merkatz
Ullmann, Kriminalbeamter – Jaromir Borek
Grell, Kriminalbeamter – Franz Katzinger
Polizeiarzt – Peter Janisch
Funkstreifenbeamter – Michael Herbe
Oberarzt Schulz – Karl Schwetter
Claudius – Paul Hoffmann
Roller – Otto Kratochwil
Schimeczek, der Ratz – Herbert Pendl
Dr. Berghof – Rudolf Melichar
Felix Masopust – Georg Friedrich
Frau Masopust – Ida Krottendorf
Erni Sassel – Susanne Geyer
Hansi – Florian Mauthe
Rosa – Brigitte Neumeister
Eierkarl – Heinz Petters

Stab

Buch – Fritz Eckhardt
Regie – Kurt Junek
Kamera – Wolfgang Koch
Kostüme – Barbara Langbein
Bauten – Rudolf Höfling
Schnitt – Hilde Ohandjanian
Produktionsleitung – Helmut Pascher