Tatort Folge 151: Roulette mit sechs Kugeln
Erscheinungsjahr: 1983
Kommissar: Lenz
Ort: Tatort München
Im Tatort „Roulette mit sechs Kugeln“ müssen die Münchener Kommissare Ludwig Lenz (Helmut Fischer) und Hans Brettschneider (Willy Harlander) eine Entführung aufklären. Was zunächst wie Routine aussieht, wird zum riskanten Glücksspiel.
Der dreijährige Martin, der einzige Sohn des Ehepaares Steinemann, wird entführt. Tatort: Der Garten des kleinen Einfamilienhauses der Familie, das sich in einem noblen Münchner Vorort befindet und wo der Junge zur Tatzeit alleine spielte. Der oder die Entführer verlangen 100.000 DM Lösegeld. Und natürlich fordern sie: keine Polizei! Der verzweifelte Familienvater Arthur Steinemann traut sich die Geldübergabe allerdings nicht allein zu und schaltet trotz der Einwände seiner Ehefrau Ruth dennoch die Kripo ein. Und so erscheinen Kommissar Lenz und seine Kollegen Brettschneider und Faltermayer auf der Bildfläche des Tatorts „Roulette mit sechs Kugeln“.
Während die Beamten ihre Ermittlungen aufnehmen, besorgt der Vater des entführten Jungen mit Hilfe seines Bruders das Lösegeld von einer Bank. Das Erpressungsopfer bittet die Polizei um Unterstützung: ein Beamter soll in Steinemanns Namen das Geld überbringen. Der Ablauf der Geldübergabe wird mit dem Erpresser am Telefon abgesprochen. Bis hierher scheint es sich im Tatort „Roulette mit sechs Kugeln“ um einen reinen Routinefall zu handeln.
Doch dann passiert etwas völlig Unerwartetes: Bei der Lösegeldübergabe kommt es zu einem Schusswechsel, der Beamte Seibold wird von sechs Kugeln des Erpressers getroffen und verstirbt. Noch am selben Abend wird das entführte Kind von Wirtshausgästen in einem Münchner Bierlokal gefunden – unversehrt und schlafend.
Der Tatort-Fall „Roulette mit sechs Kugeln“ entwickelt sich für Lenz und sein Team zu einem extrem undurchsichtigen Fall. Es gibt viele Spuren und viele Verdachtsmomente – die Lösung des Falls gleicht einem Glücksspiel. Es kommt die Frage auf, ob Arthur Steinemann Feinde hat. Ruth erklärt hierzu, dass nur ein Streit mit ihrem Schwager Felix vorliegt. Warum der ihm aber für die Lösegeldforderung dann 100.000 Mark gegeben hat, ist damit unschlüssig. Felix Steinemann erklärt Hauptkommissar Lenz im Gespräch, dass er sich das Geld selbst von einer Bank leihen musste. Im Gegenzug hatte sich sein Bruder Arthur endlich bereit erklärt, dass Felix das gemeinsame Grundstück bebauen dürfte.
Hat Felix etwa die Entführung in die Wege geleitet, um Arthur zu dieser Lösung des langjährigen Streits zu seinen eigenen Gunsten zu bewegen? Letztendlich ist auf den instinktiven Spürsinn des Kommissars jedoch Verlass und Lenz findet am Ende den Schlüssel zum Fall, mit dem er zunächst nicht gerechnet hätte …
Die Tatort-Folge 151 „Roulette mit sechs Kugeln“ ist eine Produktion des Bayerischen Rundfunks. Sie wurde erstmals am 16. Oktober 1983 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt. Es ist der dritte von seinen insgesamt sieben Fällen für Kriminalkommissar Ludwig Lenz.
Besetzung
Franz Boehm · Rolf Castell · Henner Dobrick · Gisela Freudenberg · Ilona Grübel · Heino Hallhuber · Willy Harlander · Peter Musäus · Edwin Noel · Eberhard Peiker · Henner Quest · Ludwig Wühr · Hans Zander · Manfred Zapatka
Stab
Drehbuch – Peter Hemmer
Regie – Lutz Büscher
Kamera – Christian Dörfler, Herrmann Reichmann
Schnitt – Monika Abspacher, Wolfgang Hedinger, Marianne Witting
Musik – Ernst Brandner
Produktion – BR
8 Meinungen zum Tatort Folge 151: Roulette mit sechs Kugeln
Der Tatort Nummer 151 aus München, mit Kommissar Lenz, der bei Oberinspektor Veigl in die Lehre gegangen ist, sowie seinen Kollegen von der Mordkommission. Lenz macht sich Sorgen um seine Kondition, hat gerade einen Vertrag mit einem Fitness-Center abgeschlossen, die schossen im damaligen Zeitraum wie Pilze aus den Böden. Ein absolutes Muß für damalige Polizeien. Dazwischen kommt ihm aber ein Fall von Kindesentführung, der für den Vater des Kindes einspringende Polizeiassistent wird bei Übergabe des Lösegeldes mit Kugeln geradezu zersiebt und Lenz ist am Ende. Im Laufe des Falles kommt heraus, daß die untreue Ehefrau und ihr neuer Lover hinter alledem stecken und bis zuletzt versuchen, den kinderlieben Ehemann aus dem Weg zu räumen. Meine Frau sah Anfang der 1980ziger Jahre Tatort-Lenz immer gerne und so lernte ich seine Fernsehfilme nach und nach kennen. Diesen Film heute sicherlich zum letzten Male. Ehrlich.
Gute Schauspieler, gut gespielt. Ein bißchen kontruierter Fall.
Der Zuschauer fiebert mit und freut sich am Ende über die Lösung.
Es hat den richtigen getroffen!
Ich kann diesen Tatort einfach nicht ernst nehmen, da ich gerade vorher Folge #148 (Blütenträume) gesehen habe. Am Anfang sitzt Schauspieler Manfred Zapatka als Kindsvater mit 100 Tsd. DM Lösegeld in der Tasche bei der Polizei und muss sich rechtfertigen, wo er das Bargeld her hat. Als Tatort-Fans sitzen wir lachend auf der Couch und wissen genau, wo Manfred das Geld her hat – nämlich aus Folge #148 mitgenommen, wo eben jener Manfred Zapatka als Hauptfigur die ganze Zeit mit haufenweise Falschgeld durch die Gegend lief.
Tatort von 1983. Beim Ansehen gefühlte 100 Jahre her, aber nett in die damalige Zeit hineinzufühlen. Und als Münchner freut man sich über alte Stadtansichten.
Zum Film: Dilettantische Polizeiarbeit beim Überbringen des Lösegeldes, aber dann nimmt der Krimi Fahrt auf und ist unterhaltsam.
Gesehen am 2.1.2018: Tatort der letzten Generation, wer sich heute über Logikfehler und Unwahrscheinlichkeiten auslässt, darf diesen Streifen besser auslassen. Es plätschert ruhig daher, Hektik kommt nur auf, wenn man den Zug Minuten vor der Abfahr wieder verlässt. Schon die Kameraführung ist eine sehr ruhige. Die Charakteren scheinen eher zufällig reingestolpert, so richtig glaubhaft ist da keiner…
Gestern gesehen. Ich fand ihn gut, finde sowieso die alten (logischerweise) besser. Aber warum musste der Vater das Lösegeld selber besorgen? Bzw. was wäre gewesen, wenn sein Bruder ihm tatsächlich nicht geholfen hätte?
Guter und spannender Tatort aus München mit einem tollen Helmut Fischer. Immer wieder gern gesehen
Ich freue mich schon darauf. Ein Klassiker, den ich noch nie gesehen habe
Schöner Fernsehabend um sich in einen anderen Zeitgeist zu versetzen.