Hauptkommissar Ludwig Lenz (Helmut Fischer) hat sich seine Karriere zum Dienststellenleiter der Mordkommission München hart erarbeitet. Der Mitte der 1920er Jahre geborene Ermittler war zunächst Mitarbeiter des damaligen Leiters, Hauptkommissar Melchior Veigl, der ihn fast ausschließlich für Aufgaben einsetzte, die Lenz unterforderten. Veigl belehrte den Kommissar unentwegt – Ludwig Lenz ertrug dies ohne Widerrede. Der Kriminalrat allerdings schätzte seine ruhige Art schon immer, auch wenn ihm die Differenzen innerhalb der Mordkommission nicht verborgen blieben.

Vernehmungen führt Kommissar Lenz in aller Ruhe durch. Deren Ergebnisse bespricht er mit seinem langjährigen Kollegen Josef Brettschneider, um dessen Meinung einzuholen. Beide duzen sich und pflegen einen freundschaftlichen Umgang miteinander. Lästige Routineaufgaben überträgt Lenz bevorzugt seinem Assistenten Anton Faltermayer.

Ludwig Lenz lässt sich in seinem Dienstwagen, einem 5er BMW, gerne von Brettschneider chauffieren, weil er Automatikgetriebe nicht leiden kann. Auch die Witze seines Kollegen stoßen bei Lenz auf wenig Gegenliebe; manchmal kontert er mit einer ironischen Antwort, meistens aber rollt er bloß mit den Augen. Als Josef Brettschneider die Mordkommission verlässt, kann er dessen vorlauten Nachfolger Franz-Josef Schneider überhaupt nicht leiden. Der gibt unerlaubt Informationen an die Presse, was die Ermittlungsarbeit deutlich erschwert.

Kommissar Lenz ist Single. Er hat schlimme Enttäuschungen mit Frauen erlebt, die für ihn „zwischenmenschlich immer wieder ein unlösbarer Fall“ sind. Lenz hat schon seit längerem Probleme mit der Bandscheibe. Als ihm eine Kur bewilligt wird, lehnt er ab. Der Münchner Ermittler befürchtet, aufgrund seiner – dann offiziell werdenden – Erkrankung in den Innendienst versetzt zu werden. Sein nervöser Magen zwingt Ludwig Lenz zu einer gesunden Ernährung. – Nur auf Bier mag er nicht verzichten: für eine anständige Brotzeit im Biergarten oder in der Dienststelle muss immer Zeit sein. Die Speisekarte in der Polizeikantine empfindet der Hauptkommissar als eine Zumutung.

Von 1981 bis 1987 ermittelte Hauptkommissar Lenz für die Kripo München. Sein erster Fall „Im Fadenkreuz“ (Tatort-Folge 130) wurde am 15. November 1981 erstmals im Fernsehen ausgestrahlt.