Kurz und knapp – darum geht’s
Ein versenktes Auto im Kölner Baggersee wird bei einer Feuerwehrübung entdeckt – im Kofferraum die Leiche des Rumänen Florin Baciu, der als Teilhaber eines Reifenhandels mit seinen dubiosen Kontakten zur Autotuning-Szene das Geschäft zwar zum Florieren brachte, aber auch Kollegen und die Inhaberfamilie Grevel terrorisierte. Schnell gerät der sanftmütige Familienvater Matthes Grevel in den Fokus der Ermittlungen von Ballauf und Schenk, als Blutspuren und ein Einschussloch in der Werkstatt gefunden werden. Als die Kommissare den Druck auf die Familie erhöhen, nimmt der Fall eine tragische Wendung und plötzlich stehen die Ermittler nicht nur vor der Frage nach dem wahren Täter, sondern auch vor einem moralischen Abgrund…
Inhalt der Tatort-Folge „Mitgehangen“
Schweiß rinnt von Max Ballaufs Stirn, während er einsam seine Bahnen im Schwimmbad zieht. Das kühle Nass soll die düsteren Gedanken vertreiben, die ihn seit Jahren begleiten. Unterdessen lehnt sein Kollege Freddy Schenk allein am Rheinufer, eine Currywurst in der Hand, die heute seltsam fade schmeckt. Die beiden erfahrenen Kriminalhauptkommissare aus Köln stecken mitten in einer Zerreißprobe – beruflich wie persönlich.
Der Fund des versenkten Wagens im Baggersee mit einem menschlichen Kieferknochen in der Nähe hat sie zu einer Leiche im Kofferraum geführt: Florin Baciu, ein gebürtiger Rumäne, der als Teilhaber in den Reifenhandel von Matthes Grevel eingestiegen war und den Betrieb zwar in die schwarzen Zahlen führte, aber mit seinen zweifelhaften Methoden für Unmut sorgte. „Du wirst nie gerufen, wenn alles gut ist. Nie, wenn alles schön ist“, sinniert Ballauf über seinen Beruf, als er die grausige Entdeckung macht: Dem Opfer wurde eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt, in der sich ein Aal verfangen hat – ein Bild, das selbst den routinierten Ermittlern unter die Haut geht.
Die sommerliche Hitze lastet schwer über Köln, verstärkt die aufgeheizte Stimmung im Team. Ballauf und Schenk bekommen es mit einem neuen Assistenten zu tun: Der gemütlich-bedächtige Norbert Jütte ersetzt den plötzlich verschwundenen Tobias Reisser, der – wie nebenbei erwähnt wird – seinem Freund in Las Vegas das Ja-Wort gegeben hat. Jütte bewegt sich im Tempo einer Schildkröte durch das Kommissariat, ein wohltuender Ruhepol in dem emotionalen Chaos, das sich zwischen den beiden Hauptkommissaren entfaltet.
Die Ermittlungen führen zunächst zu Astrid Seibert, der Chefin einer Firma für Baumaschinen und früheren Arbeitgeberin von Baciu. Von dort geht es weiter zum Reifenhandel Grevel, wo die Angestellten kein gutes Haar an dem Ermordeten lassen: „Der Typ war schlichtweg ein Arsch.“ Auch für Matthes Grevel hätte es viele Gründe gegeben, seinen Teilhaber zu beseitigen: Baciu schikanierte ihn nachweislich, machte sich an seine minderjährige Tochter heran und veröffentlichte gefälschte Porno-Collagen von Ehefrau Katrin im Internet.
Die Montagehalle wird zur düsteren Bühne für die polizeiliche Arbeit – ein Einschussloch in der Wand, Blutspuren am Boden. Die Kriminalhauptkommissare prallen aufeinander wie zwei Gewitterfronten: Während Ballauf von Grevels Schuld überzeugt ist und diesen in U-Haft nehmen lässt, hegt Schenk Zweifel und gerät mit seinem langjährigen Partner aneinander. Ihre Ermittlungsarbeit gleicht einem Tanz auf dünnem Eis, bei dem die Wahrheit immer wieder zu entgleiten droht.
In der drückenden Gefängniszelle wächst die Verzweiflung des verhafteten Familienvaters wie ein giftiger Pilz. Nach einem Besuch seiner Frau fasst er einen folgenschweren Entschluss, der die Kölner Ermittler vor eine moralische Zerreißprobe stellt: Ist ein Selbstmord tatsächlich ein Schuldeingeständnis, wie die Staatsanwaltschaft meint? Oder haben sie einen Unschuldigen in den Tod getrieben?
Der Fall führt Ballauf und Schenk nicht nur in die Untiefen menschlicher Abgründe, sondern auch in eine persönliche Krise, die grundlegende Fragen über ihren Beruf aufwirft. Während Schenk weiter nach dem wahren Täter sucht, flüchtet sich Ballauf in seine wiederentdeckte Leidenschaft fürs Schwimmen – eine Metapher für sein isoliertes Dasein in einem Beruf, der ihn mit der Schattenseite des Lebens konfrontiert. „40 Jahre lang“, wie er bitter feststellt.
Hinter den Kulissen
Der WDR-Tatort „Mitgehangen“ ist der 72. gemeinsame Fall der Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär). Die Dreharbeiten fanden vom 20. Juni bis zum 20. Juli 2017 in Köln statt. Die Szenen rund um das Firmengelände der Familie Grevel wurden im Gewerbegebiet in Köln-Bilderstöckchen an der Longericher Straße gedreht, wo auch die Szene entstand, in der Freddy Schenk alleine eine Currywurst essen muss.
Für den Schauspieler Roland Riebeling bedeutet diese Folge sein Debüt als Assistent Norbert Jütte, der den nach Las Vegas abgewanderten Tobias Reisser (Patrick Abozen) ersetzt. Abozen hatte nach zehn Einsätzen an der Seite von Ballauf und Schenk die Reihe verlassen.
Das Drehbuch stammt von Johannes Rotter, der selbst als Schauspieler tätig ist und bereits im WDR-Tatort „Scheinwelten“ (Folge 857) als Kriminaltechniker zu sehen war. Regie führte Sebastian Ko, der bereits für die Tatort-Folgen „Kartenhaus“ (977) und „Die Wacht am Rhein“ (1007) verantwortlich zeichnete.
Die Erstausstrahlung von „Mitgehangen“ erfolgte am 18. März 2018 im Ersten und erreichte 10,42 Millionen Zuschauer – ein beachtlicher Marktanteil von 27,8 Prozent. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Film für seinen emotionalen Tiefgang und den musikalischen Soundtrack, unter anderem mit Leonard Cohens „It Seemed The Better Way“ und Vampire Weekends „A-Punk“.
Als interessantes Detail nutzen die beiden Hauptkommissare für ihre Dienstfahrten in dieser Folge einen Opel Diplomat A aus den 1960er-Jahren – ein kleiner Leckerbissen für Oldtimer-Fans.
In jedem Film von der ARD wird gekotzt und die Zähne geputzt. Ekelhaft und das Jahrelang und dafür bezahlen wir Gebühren. Für mich ist die ARD nicht mehr anschaubar
Mir scheint, der Tatortdrehbuchschreiber bemüht sich, am Sonntag besonders schwach zu sein!!!!
Im Tatort „Mitgehangen“ erscheinen Freddy Schenk und Max Ballauf wie Marionetten!
Endlich mal wieder ein „normaler“ Tatort. Schöner klassischer Krimi.
Sehr gelungener „klassischer“ Tatort, zumal für die sonst gern mal etwas gefühligen „Kölner“. Ballauf mit einer vielleicht nicht völlig neuen, aber doch neu konturierten Nuance. Darstellerisch insgesamt sehr gut gelöst, der neue Assistent nervt ein wenig, hat aber Potenzial. Die wirtschaftliche Bedrohung der Firma hätte wohl etwas präziser ausgeleuchtet werden können und schien etwas angeheftet. Aber insgesamt bis in Details der Inszenierung sehr sauber und überlegt, auch ohne unziemliche Längen gemacht. Vier Sterne glatt.
solide, klassisch, gut.
eine echte Wohltat!
Wer war eigentlich der Mörder? Ziemliches Durcheinander.
Wo sind die spannenden Tatorte wie Schimanski, das waren Tatort.
super Tatort und wer hat das Lied gesungen?
Ein sehr intensiver Tatort der auch zum Nachdenken anregt was mit sich selbst, der Familie und dem Umfeld geschehen kann, wenn man unschuldig in Untersuchungshaft kommt auch wenn nicht ein Mord wie hierAnlass ist.
Für diesen guten Tatort mit dem Team Ballauf und Schenk 4 Sterne +.
Hallo
Ja, eher durchschnittliche Krimikost. Richtig eingestiegen bin ich in die Handlung nicht. Und jetzt hab ich sogar die Details verpaßt, die den Mörder offenlegten.
Der, der sich im Knast erhängt hatte, der war der Mörder, oder?
Für Abwechslung sorgte der neue Assistent. Echt cool. Teetrinker eben. Immer mit der Ruhe. ;)
Eine Kleinkaliberpistole Widukind hab ich im I-net nicht gefunden.
Zwei Sterne für die Handlung, +1 für das Team Ballauf/ Schenk.
solider TO ; so richtig was zum “ dranbleiben “ mit gewohnten Ermittlern selbst der “ neue “ macht irgendwie eine interessante Figur – sehr gute Story – ansonsten nix zu meckern – also bitte auf dieser Schiene weitermachen liebe Kölner
5 Sterne für einen sehenswerten Tatort. Endlich mal wieder klassisch und solide!
Ein überkonsequenter Ballauf, ein eher gefühls- und bauchorientierter Schenk und die daraus resultierenden Auseinandersetzungen – hatten wir so schon ein paar Mal.
Ein so junges Mädchen ohne entsprechende Betreuung zu vernehmen, das wäre dem Ballauf in Wirklichkeit aber mal so was um die Ohren geflogen, dass es mindestens ein Disziplinarverfahren gegeben hätte. Der hatte in den vorigen Folgen doch sogar mal eine Psychologin zur Freundin… haben die die irgendwann mal rausgenommen?
Die harte Sex-(beinahe Vergewaltigungs-) Szene vom Grevel im Knast mit seiner Frau passt nicht zu seinem sonstigen Charakter. Oder sollte damit gezeigt werden, dass er seine sonstigen Schwächen und den damit verbundenen Gesichtsverlust auf diese Weise kompensiert?
Klassischer Krimi mit Tätersuche also? Egal, ich fand die ganze Atmosphäre so trübe, dass ich mir diesen Film nicht ein zweites Mal ansehen werde. Auch ich glaube, dass sich dieses verdiente Team so bei kleinem auf die Zielgrade zubewegt. Vielleicht dann ja mit einer Schlussszene bei einer gemeinsamen Currywurst und nem Kölsch. 3 Sterne
Solides Mittelmass. Sehr schade finde ich, dass Reisser plötzlich nicht mehr dabei ist. Den neuen Assistenten finde ich schlimm. Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass bei den Kölnern eine Endzeitstimmung angebrochen ist. Wäre vielleicht allmählich auch Zeit für einen Abgang.
Mir hat der Tatort gut gefallen. Lange Zeit Rätselraten, wer denn nun der TäterIn sein könnte, ohne anstrengendes Psychogetue, weil wieder einer der Komissare eine Lebens-, oder Sinnkrise hat.
Gefiel mir gut, obwohl ich mir schon gewünscht hätte, dass die Familie letztendlich nicht an der Tat zu Grunde gehen muss. Aber einen eigentlich unschuldig in den Tot getriebenen Familienvater, hätte ich noch schlimmer gefunden.
Aber für mich spricht es für das Drehbuch, wenn man mit den Figuren fühlt. Auch mit dem letztendlichen Täter. Insofern fand ich diesen Tatort echt sehenswert.
Wann hoert Ballauf endlich auf. Wann ist endlich Schluss in Köln, die nur noch Daseinsberechtigung haben. Wenns wenigstens so gut wäre wie in Münster… aber immer die gleiche alte Leier „Gute Bulle- schlechter Bulle“… und dann schlimmste es wird noch gezeigt wie Ballauf einen Familienvater in den Tod treibt… egal ob schuldig oder nicht … so etwas darf nicht geschehen. Nicht in der Realität und schon garnicht in einen Tatort…
Rundherum gelungener Tatort, fünf Sterne.
Lauterbach empfehle ich einen guten Zahnarzt, oder einen anderen Sender.
Kann mich den überwiegend positiven Kommentaren nur anschliessen. Der stärkste Fall der beiden Kölner seit langem. Damit steht man weit weit weg vom Ende des Lebenszyklus dieses Teams. Zwei Tote in den ersten Minuten, schnell wird klar, wir bewegen uns eine Stunde lang in einer Rückblende. Das macht es für den Zuschauer noch beklemmender. Plötzlich kommt doch eine andere Wahrheit zum Tragen, womit dem Titel „Mitgehangen“ Rechnung getragen wird. Besser kann ein Tatort nicht sein: 5 Sterne.
Wer kein futuristisch improvisiertes Theaterstück auf drei Ebenen sehen wollte, der war mit dem Kölner Team mal wieder sehr gut bedient. Solide gemacht, spannend. So, wie ein Krimi sein soll. Leiche – Ermittlung – Mörder. Ohne Chi-chi. Volle Punktzahl dafür *****
Eine Wohltat nach Dresden und Leipzig. Auf die Kölner Ballauf und Schenk ist Verlaß.
Vorweg : Ich weiß nicht, wer denn nun der Mörder war ? Zum Schluss hin wurden nur noch Namen genannt, die ich nicht zuordnen konnte.
Warum nicht ein kurzer Einspieler, wie die Tat abgelaufen ist, dann würde es sofort Klick machen.
Mittelmäßiger Tatort ………
Schade ….. bleibe nun im Ungewissen ;-(
Bert
Ich mag zwar das Team Ballauf/Schenk nicht besonders, weil es – ebenso wie Batic/Leitmayer – für meinen Geschmack zu sehr Krimi-„Durchschnittskost“ liefert. Da sind mir außergewöhnliche Charaktere wie Faber in Dortmund lieber. der gegenständliche TO war aber überraschenderweise recht gut, weil er auch die Schwächen von Ballauf grell beleuchtete. Normalerweise müsste Ballauf für sein Fehlverhalten ein oder mehrere Disziplinarverfahren bekommen.
Interessant ist auch, wenn man sich ältere Folgen mit diesem Team anschaut, z.B. die Folge „Manila“ (eine der ersten Folgen der beiden), aber auch andere. In diesen Folgen ist Ballauf eher der gefühlsbetonte Part, zum sachlich-kalten „A….lo.“ ist er offenbar erst später geworden. Eine Folge der zu langen Berufsausübung?
Solider Durchschnitt Tatort Krimi. Für einen unterhaltsamen Sonntagabend gedacht – ohne grossen SchnickSchnack. Der Neue – Assistent Jütte – bringt wenigstens etwas Abwechslung durch sein Wesen und seine trockene Art. Das tut echt gut. Hoffe er darf bleiben. Leider diesmal nur 3 Sterne, lieber Freddy
Endlich mal Ballauf so richtig in Fahrt und auf Egotrip! Mit dem Kommissarjob scheint er nicht mehr wirklich glücklich zu sein, die „Komissar-Ehe“ mit Schenk kriselt (es klappt nicht mal mit der Versöhnungs-Currywurst!), und deshalb wird der Mordverdächtige von Ballauf mal eben so richtig „weichgekocht“, bis jener vom Zellenfenster baumelt – so stur, so negativ, alle anderen Möglichkeiten ausblendend, hat man Ballauf wohl noch nie erlebt. Und das ganze Setting: vergammelte, schimmlige Zelle, krumme Geschäfte, trostlose Industrielandschaft, Wasserleiche mit Aal in der Plastiktüte, der Tatverdächtige, der die Frau seines Lebens quasi in die offenen Arme seines Mitarbeiters vögelt – alles irgendwie Mist und nicht wirklich erfreulich. Feine Ironie am Ende: Ballauf lag mit seiner Sturheit genau richtig, auch wenn er die eigentliche Mordgeschichte voll verpasste – die lieferte nämlich Kollege Schenk mit seinen detaillierten Nachforschungen. Fazit: Fast ganz großes Kino! Ganz klar 4 Sterne mit Tendenz zur 5. Mehr davon!
Melodramatisch und emotional, wie beim Kölner Tatort gewohnt. Wer das autistische Gehabe von Ballauf, seine Seelensulz, garniert mit flachsinnigem Spintisieren über das Leben allgemein und als Polizist, mag, der konnte hier voll auf seine Kosten kommen. Ich mag inzwischen nicht mal mehr das ewig verquälte Gesicht sehen. Vermißt haben könnte ein Freund Ballaufschen Wesens das sonst übliche ebenso hochgestochene wie lautstarke Moralisieren im Namen abstrakter Werte. Als ich den Delinquenten in seiner Zelle so hängen sah, dachte ich einen Augenblick, wie schön es wäre, wenn der Egozentriker, der zu Bindung und Familiengründung ohnehin unfähig ist und somit eine genetische Sackgasse bleiben wird, dort hinge. Das richtet sich nicht allgemein gegen Singles im deutschen Krimi. Auch Verena und Otto haben ihr Single-Dasein häufig artikuliert, ohne daß ich gleich an finale Maßnahmen dachte. Ein Neustart wäre dem Kölner Tatort dringend anzuraten. – Übrigens unterscheide ich natürlich den Schauspieler Klaus J. Behrendt ganz klar von der Figur. Auch oder gerade für widerliche Figuren braucht es gute Schauspieler. Aber hier ist für meinen Geschmack des Abstoßenden zuviel, zumal es sich ja um einen der „Guten“ handelt.
Guter Durchschnitt.
„Endlich“ einmal wieder ein „normaler“ Tatort.
Stets beeindruckend, die Schauspieler. Ordentliches Drehbuch, logische Handlung. Das es auch einmal Fantasienamen für ein Produkt/Waffe hat, in diesem Tatort die Marke „Widukind“ ist OK und verständlich.
Gut fand ich, das in diesem Dreh mal der Deutsche Möchtegernmann sein Fett abbekommt. Nach außen den Kumpel, tollen Papa und Kümmermichdrum-Typ geben, doch darunter lauert bloße, primitive Gewalt die sich dann unbeherrscht entlädt. Herumbrüllen und dann ins Selbstmitleid versinken, den eigenen Anwalt verprügeln und die Vergewaltigung der eigenen Frau beim Gefängnisbesuch. – Was für ein Dreckskerl.
…wer war denn nun der Mörder? Bin ich blöd? Was sollte das mit der Fechterin…und die konstruierte Verbindung zu dem Baumaschinenverleih…
@ Gottlieb: Den Ausdruck „ewig verquältes Gesicht“ haben Sie im Bezug auf Ballauf m.E. sehr treffend gewählt. Dieser ist offensichtlich ein „Gutmensch“, also einer, der bloß selbst glaubt, ein guter Mensch zu sein, in Wirklichkeit aber großen Schaden anrichtet.
@ Colorwriter
„Gut fand ich, das in diesem Dreh mal der Deutsche Möchtegernmann sein Fett abbekommt. Nach außen den Kumpel, tollen Papa und Kümmermichdrum-Typ geben, doch darunter lauert bloße, primitive Gewalt die sich dann unbeherrscht entlädt. Herumbrüllen und dann ins Selbstmitleid versinken, den eigenen Anwalt verprügeln und die Vergewaltigung der eigenen Frau beim Gefängnisbesuch. – Was für ein Dreckskerl.“
Genau das paßt nicht zum Charakter der Figur. Hier liegt ein Bruch vor. Man kann wohl den Mord motivieren, weil Grevel offensichtlich brutal und zynisch herausgefordert wurde, aber lange keinen Mut zu irgendwelcher Gegenwehr fand. Doch Gewalt gegen seine Frau oder auch den Rechtsanwalt, der dabei war, ihn herauszuhauen? Die Prämie gab wohl den Anstoß zum Mord. Man muß sich allerdings wundern, daß er sich zu so zielgerichtetem Handeln aufraffen konnte. Eine Lichtgestalt ist dieser Mensch so oder so nicht; denn Tochter und Ehefrau hat der Waschlappen längere Zeit ihrem Schicksal in Gestalt des Rumänen überlassen. Waschlappen sind auch selten wirklich beliebt.
Der Tatort mit der Nummer 1052, gezeigt auf „Das Erste“, 20:15 h, letzten Sonntag, vor der Datenbahn. Die Hauptkommissare Ballauf und Schenk, von der Kölner Mordkommission, haben eine neue Vorzimmerkraft und wissen einander immer noch nicht, wer eigentlich der Chef im Kommissariat ist. Ist aber auch egal, zumindest in diesem Tatort-Spielfilm, aus der hochgelobten und wahrscheinlichen Stadtmetropole am Rhein und im Ländle. Eigentlich dachte ich, es wird ein Film um die leidliche und nicht ungefährliche illegale Auto-Raser-Szene, ja, die Farbenblinden mit den dicken Füssen sind gemeint. Aber meine Programmzeitschrift muss wohl den falschen Plot gesehen haben und nicht den tollen Opel Admiral A von Hauptkommissar Schenk. Trotzdem ein an sich sehenswerter Tatort-Kriminalfilm, im Handwerksmilieu spielend und, mit einigen Ausnahmen, auch spannend inszeniert und auf die Mattscheibe gebeamt. Wie so oft, mussten auch extreme voyeuristische Szenen dem aufmerksamen Zuschauer nicht vorenthalten bleiben, mit Spiegel sowie ohne Kommentare und Doktor Roth ist als Gerichtsmediziner einfach sein Geld wert. Durchaus sehenswerter Tatort-Polizeifilm, aus der Realität gegriffen.
Was bleibt übrig? Ein fieser Ballauf, ein hinterher rennender Schenk und der Grund, warum ich keinen Aal esse. Eigentlich sollte der Täter fies sein. Und in diesem Fall ja auch das Opfer. Aber da bleibt diesmal leider wenig davon übrig. Da wäre mehr möglich gewesen, wenn man den Charaktern und Bösartigkeit dieser Figuren mehr Spielzeit gegeben hätte. Potential war vorhanden, wurde aber in Schwimmeinlagen, philosophisches Streiten und unnütze Handlungsstränge getauscht. Der Krandiebstahl, die Schminktasche, der Sohn und das Verleihen des Autos sind nur ansatzweise behandelt worden. Hier wäre eine Reduzierung und Ausarbeitung übriger, einzelner Elemente besser gewesen. Der Täter hätte brutaler seine Frau zurecht weisen müssen, anstatt ein Mitleidsfick mit späterem Suizid. Mörder müssen eben fies sein. Und das Opfer in diesem Fall auch. Versicherungsbetrug, Erpressung und die Firma vom Chef retten, dabei unbeliebt wie Hundekacke am Stiefel sein, ist zu wenig. Ich habe mir zwischenzeitlich sogar ein Mord-im-Orient-Express-Mord vorgestellt, doch dafür waren drei Schüsse eben zu wenig. Dieser Tatort hätte gerne 10 Minuten mehr Spielzeit haben können um hier und da ausführlicher und böser zu sein. Trotzdem 4 Sterne für grundsolide Ermittlungsarbeit. Einzig sollte Ballauf nach gefühlten 40 Dienstjahren wissen: seine Ermittlung haben den Täter gefunden und nicht das Schuldeingestendnis durch Suizid.
Song im Film von Leonard Cohen „Better Way“
Die Aufdröselierung am Ende war etwas zu schnell und aufgebauscht.
Eine zunehmende Unsitte, einige Darsteller zu verschweigen (hier die Staatsanwältin und die Sohnesfreundin).
Die Kranfirma „Asel“ heisst in echt Wasel, sitzt in Bergheim und berichtet hier über den Dreh: wasel-krane.de/news/koelner-tatort-mitgehangen.html
Reifen Grevel ist in Wahrheit redo.premio.de/ was trivial zu erkennen war. Einmal der für ortskundige leicht erkennbare Bau und dann die nicht abgedeckten Redo-Schilder. Und mit googlen findet sich dann auch noch dies hier: facebook.com/RedoReifenAutoservice/photos/pcb.1230591927052869/1230591890386206/?type=3
Bloss wo die Imbißbude ist, an der Freddy anleine futterte, da bräuchte ich Hilfe.
Die Schwimmhalle ist sehr sicher tatsächlich die an der Sporthochschule, schräg hinterm Stadion an der Jahnwiese. Schaut zumindest von drinnen raus sehr danach aus.
Dieser Tatort hat das Zeug dazu ein echter Klassiker zu werden! Vor allem Musik, Schnitt, Kameraführung, Kulissen und Nebendarsteller haben mich voll überzeugt. Zu Ballauf und Schenk hatte ich zuletzt eine ambivalente Meinung und war unzfrieden darüber, dass sie nicht früher den Absprung geschafft haben. Nach diesem TO revidiere ich meine Meinung und gebe ihnen nochmal ein Chance. Beide haben wieder sehr gefallen! Auch die Story war gut, zum Teil sehr emotional und bis zum Ende war offen wer der Mörder war. Abstriche gebe es allein für durchschnittliche Spannungsmomente und die Nuscheleien – mehrmals musste ich den Untertitel bemühen. 5 Sterne!
Hatte was von 80er-Jahre-Machart, so im Stile von „Der Fahnder“ oder Schimanski-Episoden.
Toter in Kiesgrube, Malocherumfeld in irgendeinem Industriegebiet. Viel Zoff unter Kollgen, Ballauf und Schenk mal beide auf 180 wenn sie sich übern Weg laufen.
Normalerweise habe ich den Köln-Tatort schon länger abgeschrieben, aber hier ist man mal wieder aufgewacht. Ud mal ohne politisch korrekte Weltverbesserer-Erziehungsbotschaft.
Ein ganz schlechter Tatort.
Wird Zeit dass B & S aufhören.
Paukenschlag am Anfang, spannend aufgezogen, nah am Geschehen, sehr gute Schauspieler und selbst die Musik, dezent und passend eingesetzt … so geht Tatort. Inklusive echter Dramatik sowie Situationskomik, wie in echt.
Wünsche dem Kölner Team noch ein langes Leben und viele gute Folgen.
Ich fand diesen TO spannend, auch wenn ein paar verlängernde Szenen dabei waren.
Die Tatorte aus Köln gehören zu meinen Lieblingskrimis.
In dem heutigen „Mitgehangen“ gefiel mir besonders gut die menschliche Komponente. Das Schicksal des verdächtigen Mattes Greve und seiner Familie berührten mich sehr. Wie brutal und abstoßend Mattes Greve sich in dem Besuchszimmer seiner Frau gegenüber verhielt, passte allerdings überhaupt nicht zu seinem Charakter und schien mir sehr übertrieben.
Sehr interessant fand ich, hinter die Kulissen eines Untersuchungsgefängnisses zu schauen und zu sehen, was ein Untersuchungshäftlig erlebt.
Manche Szenen blieben mir unverständlich. Vor allem die für den Tathergang bzw. für die Aufklärung des Falls wichtigen Aussagen der Frau Seibert konnte ich nicht verstehen, unter anderem, weil sie sehr undeutlich sprach. Auch andere Dialoge wurden leider oft sehr nuschelig gesprochen.
Mir hat der Darsteller leidgetan, der Otto Ziemer gespielt hat, Sebastian Hülk. Der konnte nicht wissen, was er darstellen soll, denn die Figur Otto Ziemer war einfach verpatzt. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Damit konnte auch die aparte Lavinia Wilson als Reifenhändlerin Katrin Grevel nichts anfangen. Gute bis hervorragende Schauspieler, vom schwachen Drehbuch verschwendet.
rrr schrieb: „… und dann schlimmste es wird noch gezeigt wie Ballauf einen Familienvater in den Tod treibt“
Also das kann ich so nicht stehen lassen. Nicht Ballauf hat ihn in den Tod getrieben, denn er war ja nicht unschuldig eingesperrt, auch wenn man das zu dem Zeitpunkt der Verhaftung noch nicht wusste. Der Typ hat sich umgebracht, weil er schuldig war.
Bei manchen Kommentaren frage ich mich, ob die Leute irgendwann eingeschlafen sind.
Der Tatort gefiel mir.
zur heutigen wdh siehe auch „Die skurrilsten, bizarrsten oder verücktesten ‚Karrieresprünge‘ von allen TATORT-KommissarInnen dort und teilweise auch anderswo“ von Nicolai Alexander Haupt (New York/Düsseldorf)
Einer der besten Kölner Tatorte überhaupt. Als Wiederholung gefühlt besser als das, was in den letzten Wochen gesendet wurde…