Kurz und knapp – darum geht’s
Eine brutale Gewalttat erschüttert die idyllischen Weinhänge des Kaiserstuhls: Die bekannte Radiomoderatorin Beate Schmidbauer wird auf dem nächtlichen Heimweg von einem Weinfest bewusstlos geschlagen und vergewaltigt. Für die Kommissare Franziska Tobler und Friedemann Berg eine besonders heikle Ermittlung, denn das Opfer ist ausgerechnet eine gute Freundin ihrer Vorgesetzten Cornelia Harms. Als sich herausstellt, dass ein Mann mit identischer DNA bereits im benachbarten Elsass einen Mord begangen hat, müssen die Ermittler eine folgenschwere Entscheidung treffen: Sollen sie die in Deutschland noch nicht zugelassene erweiterte DNA-Analyse nutzen, um den Täter zu identifizieren? Drei Männer geraten in den Fokus der Ermittlungen – alle verweigern die DNA-Probe und alle haben etwas zu verbergen. Als die Fahnder beginnen, in den Privatleben der Verdächtigen zu wühlen, ahnen sie nicht, welche Lawine sie damit lostreten … Wie alles ausgeht, zeigt das Erste am Sonntag, den 27. September 2020 um 20:15 Uhr.
Inhalt der Tatort-Folge „Rebland“
Die Herbstnacht liegt schwer über den Weinreben des Kaiserstuhls. Zwischen den Terrassen, wo eben noch ausgelassen getanzt wurde, schimmern die Lichter eines Weinguts durch die Dunkelheit. Fünf Freundinnen feiern dort traditionell ihr jährliches Treffen – mit Wein, Tanz und dem Vergessen des Alltags. Als der Abschied naht, quetschen sich vier von ihnen lachend ins wartende Taxi. Nur Beate Schmidbauer, erfolgreiche Radiomoderatorin mit charakteristischem Selbstbewusstsein, entscheidet sich für den Fußweg. „Ist doch nicht weit“, ruft sie ihren Freundinnen zu, darunter auch Cornelia Harms, Leiterin des Freiburger Kommissariats. Die dunklen Schatten zwischen den Reben schlucken ihre Silhouette, während die Lichter des Weinguts hinter ihr verblassen.
Im Tatort „Rebland“ kommt es, wie es die Mutter ihrer Tochter immer prophezeit hat: Die von den Weinproben benebelte Frau stolpert durch die Nacht, als sich plötzlich eine Gestalt aus der Dunkelheit löst. Ein Schlag, ein Fall, dann Schwärze. Als Beate wieder zu sich kommt, sitzt sie verstört an einem Zigarettenautomaten und kann sich an nichts erinnern. Nur das Echo eines Liedes, das vom Weingut herüberwehte, kurz bevor alles schwarz wurde, geistert durch ihren Kopf.
Am nächsten Morgen erscheint Beate Schmidbauer mit bemerkenswerter Fassung im Polizeipräsidium, wo ihre geschockte Freundin Cornelia Harms sie in Empfang nimmt. Mit sachlicher Stimme berichtet sie vom Überfall, verneint Erinnerungen an den Täter und bittet vor allem um Diskretion. „Ich muss in einer Stunde meine Sendung moderieren“, erklärt sie ihrer fassungslosen Freundin, als handele es sich um einen verlorenen Schlüssel und nicht um ein traumatisches Verbrechen. Die besorgte Kommissariatsleiterin betraut sofort ihre besten Leute mit dem Fall: Franziska Tobler und Friedemann Berg.
Die beiden Ermittler begleiten das Opfer an den Tatort, der im Tageslicht harmlos und friedlich zwischen den Weinreben liegt. Nichts erinnert an die Gewalt der vergangenen Nacht. Beate Schmidbauer, die ihr künstliches Lächeln wie eine Maske trägt, führt die Kommissare die gesamte Strecke ihres Heimwegs entlang. Plötzlich bleibt sie stehen, die Farbe weicht aus ihrem Gesicht. „Das Lied“, flüstert sie, „Pata, pata“. Die Musik vom Weingut hallte durch die Nacht, bevor der Schlag sie traf. Eine erste brauchbare Erinnerung für die Ermittler.
Die Laborergebnisse bringen zwar männliche DNA zum Vorschein, doch ohne Treffer in der Datenbank scheint der Fall im dunklen Weinbergnebel zu verschwinden. Bis aus dem benachbarten Frankreich die überraschende Nachricht kommt: Ein Täter mit identischer DNA hat vor einigen Jahren in der Nähe von Colmar einen ähnlichen Übergriff verübt – mit tödlichem Ausgang. Die französischen Kollegen können dank der dort bereits erlaubten erweiterten DNA-Analyse detaillierte Merkmale des Täters nennen. In Deutschland ist diese Methode noch verboten, doch Tobler und Berg stehen vor einer Gewissensentscheidung: Die Informationen ignorieren oder die Grenze des Erlaubten überschreiten, um einen gefährlichen Täter zu fassen?
Sie entscheiden sich für letzteres und engen den Täterkreis auf drei Männer ein: den Streifenpolizisten Mario Lewandowski, einen aggressiven Einzelgänger mit Fußballtrikot, der Beate auf dem Weinfest angesprochen haben soll; den Friseur Victor Baumann, der vor Jahren wegen eines sexuellen Übergriffs angezeigt wurde; und den Witwer Klaus Kleinert, der um das Sorgerecht für seine kleine Tochter kämpft. Alle drei verweigern die freiwillige DNA-Probe, alle drei haben unterschiedliche Gründe für ihre Geheimhaltung.
Während die Ermittlungen im Tatort „Rebland“ tiefer in die Privatleben der Verdächtigen eindringen, zeigt sich, wie die bloße Verdächtigung das Leben dieser Männer und ihrer Familien zerstört. Der Friseur, der sich nach einer früheren falschen Anschuldigung mühsam eine neue Existenz aufgebaut hat; der alleinerziehende Vater, der fürchtet, seine Tochter zu verlieren; der Polizist, der von seinen eigenen Kollegen gemobbt wird. Die Grenze zwischen Täter und Opfer verschwimmt in diesem moralischen Dilemma, während sich die Schlinge um einen der drei Männer langsam zuzieht …
Hinter den Kulissen
Der sechste Schwarzwald-Tatort mit dem Ermittlerduo Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) wurde vom 11. September bis zum 11. Oktober 2019 in der malerischen Weinregion Kaiserstuhl gedreht. Die Kulissen bildeten der Blankenhornsberg in Ihringen, der Rheinübergang mit Fähre zwischen Kappel-Grafenhausen und dem französischen Rhinau, das beschauliche Eichstetten sowie Baden-Baden.
In den Hauptrollen brillieren neben dem Ermittlerduo auch Steffi Kühnert als Kommissariatsleiterin Cornelia Harms und Victoria Trauttmansdorff, die als Opfer Beate Schmidbauer eine Frau verkörpert, die sich mit aller Kraft gegen die Opferrolle wehrt. Die drei Verdächtigen werden eindrucksvoll von Roman Knižka, Fabian Busch und Marek Harloff gespielt, die jeweils unterschiedliche Facetten von Männern unter Verdacht darstellen.
Regisseurin Barbara Kulcsar und Drehbuchautorin Nicole Armbruster widmen sich in diesem Tatort einem brisanten rechtlichen und ethischen Thema: der erweiterten forensischen DNA-Analyse. Kurioserweise wurde kurz nach Ende der Dreharbeiten, im Dezember 2019, ein Bundesgesetz verabschiedet, das diese Methode auch in Deutschland erlaubt – eine seltene Koinzidenz von Fiktion und gesellschaftspolitischer Realität. Der Film geht dabei subtil der Frage nach, zu welchem Preis Sicherheit erkauft werden kann und welche Folgen ein Verdacht für das Leben und die Würde der Betroffenen hat.
Bei der Erstausstrahlung am 27. September 2020 verfolgten 8,69 Millionen Zuschauer den Fall im Ersten, was einem Marktanteil von beachtlichen 25,1 Prozent entsprach. Die eindringliche Auseinandersetzung mit dem Thema Opferschutz einerseits und dem Recht auf Privatsphäre andererseits löste in den sozialen Medien und der Fachpresse intensive Diskussionen aus – ganz im Sinne des Formats, das seit jeher gesellschaftliche Debatten anstoßen will.
Gleich zwei KommissarInnen: Frieda und Franziska. Wie originell! Werde mir die Beurteilungen hinterher gern ansehen.
Wenn… schon vorher bewerten.
Daher gebe ich jetzt 5 Sterne um den Schnitt zu verbessern.
Von mir gibt’s auch keine DNA
Kein Stern geht ja nicht! Warum macht man uns diese einst so tolle Serie so madig? Weder Hand noch Fuss und nur noch an den Haaren herbeigezogenen Handlungen! Krimis kann wohl nur noch das ZDF! Sind vernünftige Schauspieler eigentlich noch bereit diese Satire-Kommissare zu spielen?
Wieso stehen bei meinem Kommentar 5 Sterne, obwohl ich nur 1 vergeben habe???? So kommt Ihr also auf alle eure positiven Bewertungen?
Wenn ich dran denke, dass für die beiden Schnarchzapfen die wunderbare Klara Blum gekillt wurde, werde ich sauer.
Mir hat’s gefallen. Interssante Handlung, Unwissenheit über den Täter bis zum Schluss, gute und glaubwürdige Darsteller.
Ein Film, den ich auch noch einmal sehen würde.
Keine goldene Himbeere dieses Mal! Juhu!
Dafür, dass diese Kommissare nach allgemeiner Meinung unter den Top 5 der schlimmsten Teams rangieren und immerhin den schlechtesten TO seit mind. 1 Dekade verbrochen haben, war‘s gar nicht so schlimm. Bisschen bieder, bisschen vorhersehbar, bisschen moralisierend, immerhin aber hübsche Bilder.
Insgesamt nichts besonderes. Aber dieses Team tut auch gut daran, in den nächsten 20 Jahren auf Besonderes zu verzichten. Nicht, dass wir im Traum noch alle weinen…
Mein Nachbar Donald hat mir den Tatort empfohlen, werde ihm dafür sein Haus auseinandernehmen. 90 Minuten vertane Lebenszeit. Nach gutem Start der zweite absolut danebene Schwarzwaldtatort. Ich werde mich beim Entenhausener Bürgermeister dafür einsetzen, dass Herr Düsentrieb einen Qualitätsfilter in unser Kabelnetz einbaut.
@ Lutz Sanktjohanser: Du bist wohl mit der Maus versehentlich noch mal über die Bewertung gefahren. Die ändert sich durch Mouse over, nicht durch anklicken. Ist mir auch schon mal passiert.
…gerade geschrieben und schon wieder nicht dran gedacht: Ein Stern war gemeint.
Mit einem Wort, schrecklich.
Die Hoffnung, dass das heut was wird, starb tatsächlich zuletzt.
Dieses ständige Hin und Her, sämtliche Klischees zu erfüllen, aber dabei ständig diese Gratwanderung zwischen Authentizität und Wahnsinn, machten es dem Zuschauer schwer, der Handlung folgen zu können.
Dazu der Schwarzwald, der eigentlich der Kaiserstuhl war, landschaftlich gesehen aber immer wieder eine Augenweide. Der einzige Trost.
Kann diesen Tatort wahrhaftig nicht mit gutem Gewissen empfehlen, außer denen, die eine Einschlafhilfe brauchen, die kommen auf ihre Kosten.
Zum Drehbuch-Inhalt spare ich mir mal eine Analyse, lohnt nicht.
Was mit dem Vater und seinem Kind ist, Rätselraten.
Zwischendurch wäre ich fast eingeschlafen, den Ermittlern kann man im Laufen die Schuhe besohlen.
Die Schnappatmung der Staatsanwältin zu Beginn übertrug sich leider nicht auf die Kommissare.
Mal wieder ein spannungsarmer, langweiliger Tatort-Abend.
Seit Jahren jetzt schon kann man sich glücklich schätzen, mal einen interessanten Tatort erwischt zu haben.
Gefühlt jeder 10. eventuell…..
Stark schwankend. Es gab berührende Szenen, spannende Momente… und dann halt auch ziemlich holprige, wie aufgegpfropfte Szenen wie aus dem Ethik-Proseminar. Und hinter der ganzen DNA-Diskussion ist ein wenig untergegangen, was falsche Verdächtigungen – oder überhaupt Verdächtigungen – im Leben der Betroffenen anrichten: immerhin zwei von dreien der verdächtigen Männer mussten ja unschuldig sein. Das wurde kaum diskutiert. Fantastisch im Übrigen Victoria Trauttmannsdorff, die die Gratwanderung zwischen Trauma und Selbstbehauptung extrem gut hinbekommen hat. Insgesamt o.k., wenn mir manches aus dem „Schwarzwald“ aber schon deutlich besser gefallen hat, weil es sehr viel profilierter war. Wegen der „Höhen und Tiefen“ buchstäblich eine Durchschnittswertung, drei Sterne glatt.
Brauche bitte Aufklärung. Wenn das Opfer nach Aussage des Täters ihm vor’s Auto gelaufen ist und nach seinem Handy gefragt hat, wieso kann sich das Opfer daran nicht erinnern? Soo einen betrunkenen Eindruck machte sie nicht, konnte auch noch geradeaus laufen…Alles sehr konstruiert.
Die Macher des Films nehmen die Antwort auf zumindest eine der vielen Fragen, nämlich jene der Freiwilligkeit der Teilnahme an einer Massenuntersuchung, vorweg. Drei sich weigernden Männern, zwei davon sind unschuldig, wird zumindest vorübergehend die Lebensgrundlage entzogen – ganz eindeutig nach dem Motto: „das haste jetzt davon“. Dies geschah in einer Atmosphäre, dass der Film nie eine Chance haben wird, mir zu gefallen. Anders beispielsweise als das alte Meisterwerk „Es geschah am hellichten Tag“, frei nach Dürrenmatt. Soviel zum Film… nun zur Fragestellung:
Ich selber war aufgrund meines damaligen Lebensalters und meines Wohnortes „freiwilliger“ Teilnehmer einer der ersten Reihenuntersuchungen Deutschlands. Die Abstriche erfolgten an Sammelplätzen, zumeist die entsprechenden Rathäuser. Nach meiner Erinnerung hatte man einige Tage Zeit zur Abgabe. Wer in der Endphase sein Material noch nicht abgegeben hatte, wurde angerufen und erinnert. Und ja, es gab einen gesellschaftlichen Druck. Man hat sich gegenseitig gefragt, ob der jeweils andere denn schon teilgenommen hatte. Ein Freund von mir nahm teil, obwohl er ein Jahr unter der Altersgrenze gewesen war und noch gar nicht gemusst hätte. Beim Täter stellte sich heraus, dass auch in seiner Umgebung aufgepasst wurde, wer sich testen ließ. Deshalb sah er keine andere Möglichkeit, als sich auch testen zu lassen. Er wurde gefasst und es ist in seinem Fall wohl ziemlich sicher, dass weitere Opfer vermieden wurden. Es war 1998 selbstverständlich, dass man daran teilnahm. Täterschutzfragen galten nicht, man wollte diese Gefahr aus der eigenen Umgebung entfernt wissen… nachvollziehbar, wie ich finde.
Wenn sich nun die Frage nach einer spezifizierten Reihenuntersuchung stellt, kann ich eigentlich keines der bislang gehörten Argumente dagegen ernst nehmen. Sie macht eine schnellere und gezieltere Täterermittlung möglich, ohne dass die unnötig lange Zeit bis dahin Existenzen zerstört, nur weil die Menschen sich Dinge zusammenspinnen, da ihnen beispielsweise der „kauzige Typ da im Eckhaus“ schon immer komisch vorgekommen ist. So ist das bei der bisherigen Verfahrensweise gewesen. Wenn sich jetzt einige politisch denkende Menschen fürchten, dass auch hin und wieder Täter fremder Ethnien gezielt gesucht werden müssen, dann darf so etwas doch kein Grund sein, schlechter zu ermitteln, als man könnte – und einen gefährlichen Menschen länger unter uns zu lassen, als es unbedingt nötig ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich nur noch ein Argument dagegen höre, das mich überzeugt. Zum Film: 3 Sterne. Auch wegen des Wiedersehens mit Marek Harloff, dem heute wieder großartig spielenden Dauerjugendlichen der 90er-Jahre.
Propaganda Tatort für weniger Datenschutz
Teilweise völlig unglaubwürdig. In der letzten Szene wurde klar, dass man eigentlich eine Werbung für erweiterte DNA-Analyse machen wollte. Ja, ich kann es verstehen, doch sagen wir es klar: hätten Polizisten so Daten von einer ausländischen Polizei, nichtoffiziell und sogar audrücklich verboten erhalten, wären die beiden definitiv suspendiert.
Und, ja, wie auch eine andere Bewertung vor meiner schon schrieb, die Hauptsache für mich war, wie der Verdacht das Leben unschuldiger ruiniren kann.
Schauspielerisch einige Nebenrollen sehr gut, gerade die beiden Hauptdarsteller waren nicht besonders überzeugend. Und ich habe immer gedacht, dass ich den Darsteller des Frisörs schon kenne, aber keines seiner Filme ist mir bekannt…
Interessantes Thema und ich mag die Schwarzwald-Kommissare recht gerne (ja, durchaus auch deren letzten TO, der sicherlich nicht jedermanns Geschmack war…). Da spielt sicherlich auch das Lokal-Kolorit eine Rolle, mir gefällt die Schwarzwald-Gegend.
Allerdings waren die heutige Handlung und die heutigen Figuren ein bisschen zu stark konstruiert. Sympathisch war keiner der 3 Tatverdächtigen und ich kann auch nicht nachvollziehen, warum die 2 hierbei Unschuldigen den DNA-Test justament verweigert haben. Sie hätten sich einiges erspart, deren Widerstand hat sich für sie nicht gelohnt.
Der Streifenpolizistin Liebermeister hätte ich übrigens einen netteren Partner gewünscht, mit diesem „Psycho“ wird das nchts.
was war das wieder nur für ein Meisterwerk an spannungsgeladenem Sonntagabendkrimi – im Vergleich zu dem , was bisher aus dieser TO Schmiede kam , war es das vielleicht auch – von A – Z reingequält – stellenweise hatte ich den Eindruck ich bin in einer Drehbuch Leseprobe – selbst Tjadke Biallowons ,die ich aus früheren Zeiten noch als quicklebendige Theaterschauspielerin kenne , hat mich da auch ein bischen sehr enttäuscht – das nächste Motto für eine mögliche TO Fan Demo : “ Wir fordern die Einstellung des Schwarzwald TO “ – natürlich mit Abstand und Maske
Meines Erachtens ein sehr gelungener Tatort. Die Thematik ist sehr brisant und die einzelnen Figuren sind sehr bewegend. Auch rundet das Schwarzwälder Team das Tatort-Portfolio angenehm ab. Neben dem Frankentatort sind das wohl die realistischsten Ermittler. Die beiden hatten für die Fasxhingsentgleisung ordentlich Schläge einstecken müssen. Heute Abend haben sie vieles wieder gut gemacht. Ich bin versöhnt ?
@Hanz W: Dass nicht „diskutiert“ wurde, was falsche Verdächtigungen im Leben der Betroffenen anrichten, kann nicht dein Ernst sein!
Bei allen drei Verdächtigten wurde glasklar und überdeutlich gezeigt, wie sehr sie unter den Anschuldigungen zu leiden hatten.
Für manche muss man wirklich noch eine Anne Will-Talk hintenan schieben, damit das verstanden wird.
„Show! Don’t tell!“ für Hanz W zu anspruchsvoll.
Davon ab hat mir der Tatort recht gut gefallen.
Dass die erweiterte DNA-Analyse natürlich ganz schlimm für eine jene oder diese Volksgruppe sein kann, wird natürlich von einer Frau vorgebracht, der alte weiße Mann hingegen vertritt Law and Order. Ich hoffe, die absichtliche Verteilung der Rollen bilde ich mir nur ein.
Wie mein Vorredner bzw. –schreiber Jürgen W. bereits erwähnte: Reine Propaganda für weniger Datenschutz. Hinzufügen wäre nur noch, daß zwei Monate nach dem Ende des TO-Drehs das Bundesgesetz zur erweiterten DNA-Analyse durchgesetzt wurde. Da behaupte noch mal jemand, Regierung und Fernsehen steckten nicht unter derselben Decke.
Nachtrag #DNA: die erweiterte DNA-Analyse ist natürlich SINNVOLL, da hiermit der Täter schneller/leichter gefasst werden kann (und unschuldige Tatverdächtige somit schneller aus dem Fokus kommen).
Wieder eine enttäuschender Tatort! Sehr schlechter SchauspielerInnen und eine unmögliche Handlung! Spannung gleich Null und der Schluss war unmöglich!
Der Sonntag könnte für Krimifans so schön sein!
Der Tatort wird aber leider immer mehr zur Qual. In den letzten Jahren war es noch üblich, Teams, die stark in die Zuschauerkritik geraten waren, mit starken Drehbüchern auszustatten.
Dies ist leider bei den Schwarzwaldkommissaren nicht der Fall. Zwei Dinge finde ich bei diesem Tatort bemerkenswert: wenn bei den Zuschauerkritiken lobend erwähnt wird, daß man schon honorieren muß, daß ein Tatort „nicht völlig unterirdisch ist“, und, daß Kritiker (Zeit, Spiegel) einmal einer Meinung mit vielen Zuschauern sind.
Der Sonntag könnte schön für Krimifans sein, doch die Kür kommt momentan bereits um 18.45 Uhr auf ZDFneo, während die ARD um 20.15 Uhr leider nur noch die Pflicht erfüllt.
Hallo Fans
Eigendlich wurde alles schon gesagt. Ja, und auch ich fand stellenweise den TO etwas langatmig. Aber, ich möchte den Fokus mal auf zwei, der drei Verdächtigen rücken:
Sehr gut gespielt, war der Vater mit seiner Tochter. Echt schräg, diese, in meinen Augen, obssesive Zuneigung zu seinem Kind.
Auch fand ich die Romanze zwischen dem Polizeipärchen Lewandowsky und Liebermeister super gespielt.
3 Sterne.
#Komissario: Der von Ihnen beschriebene Sachverhalt betrifft das französische Opfer „Claire“, bei dem dieselbe DNA gefunden wurde.
Ich vergebe mal großzügig 3 Sterne, da die Schwarzwälder nach der vorherigen Schlimmer-geht-es-nicht-Folge nun auf dem richtigen Weg sind.
Sehr starke und gute Besetzung, hervorragend umgesetzte bunte Charaktere.
Leider ein viel zu banales Ende. Nach der Aussage, das dort ein schwarzer SUV gesehen wurde, wurde der Friseur gleich abgeführt. Meine halbe Nachbarschaft hätte es sein können. Ja und dann halt ein schnelles Geständnis und alles ist aufgeklärt.
Es hätte ein guter Tatort sein können. Es wurde jedoch nur ein blasses Filmchen mit Krimicharakter um die Problematik der DNA-Analyse publik zu machen. Klar, dass sich Personen, die in den engeren Reihen der DNA als Verdächtige eruiert werden, nicht besonders wohl fühlen. Wenn sie aber nichts zu befürchten haben oder hätten – oder wie immer auch – könnten sie doch eine DNA Probe zur Entlastung geben.
Die erweiterte Analyse ist sicher sinnvoll um einen möglichst engen Täterkreis zu bilden. Ich würde mich nicht betroffen fühlen eine solche DNA Probe zu geben.
Datenschutz sehe ich da nicht unbedingt betroffen, wenn die Resultate der Einzelnen nicht an die Oeffentlichkeit gelangen und nur der Täterermittlung dienen.
Wo bleiben die Reue und die Schuldgefühle von Frau Harms? Durch ihr Fehlverhalten, ihre Freundin alleine nach Hause laufen zu lassen, obwohl es geplant war, dass sie sie hätte sicher heim bringen sollen, kam es doch zu dem schrecklichen Verbrechen. Frau Harms gestand zwar diesen Fehler ein, wirkte dennoch recht gefasst. Für mich nicht nachvollziehbar, dass sie ihre Teilschuld so gut wegsteckt…
Schnarch.
Tja – eine etwas differenzierte Rezension, die aus meiner Sicht dieser Tatort aus Freiburg verdient.
Oberflächlich kommt „Rebland“ als klassischer „Who done it“-Tatort daher. Eine Tat, mehrere Tatverdächtige, ein Ermittlerduo und einige falsche Fährten. Ehrlich gesagt fand ich diese Seite von „Rebland“ eher langweilig und teilweise auch langatmig inszeniert. Auch haben mich die, wie ich finde, sehr überzeichnet stereotyp inszenierten handelnden Personen nicht überzeugt. Der nerdige Polizist war mir zu nerdig, der überdreht hysterische und jähzornige Friseur zu hysterisch und der undurchschaubar besorgte Witwer mit Kind zu besorgt und undurchschaubar. Selbst das Tatopfer (Victoria Trauttmansdorff – ich kenne diese Schauspielerin eigentlich nur in psycho-angehauchten Rollen) hat zu überzeichnete Züge gehabt. Das fand ich schade, weil es dem Tatort in Bezug auf der zweiten Handlungsebene Stärke genommen hat.
Sehr spannend fand ich diese zweite Handlungsebene, die sich damit beschäftigt hat, wie freiwillig ein DNA-Massentest wirklich ist, welche Motive hinter dem Verweigern einer Speichelprobe versteckt sein können und wie sehr „Verweigerer“ stigmatisiert und unter Druck gesetzt werden. und diese zweite Handlungsebene hat sich mit der moralischen Frage beschäftigt, wie groß dürfen die Kollateralschäden bei der Suche nach einem Täter sein?
Im Gegensatz zur Einschätzung anderer Rezensenten hier, hat „Rebland“ einen angenehm differenzierten und wertungsfreien Blick auf diese Themen geboten. Anhand der 3 Tatverdächtigen wurde aufgezeigt, wie stark Druck aus dem familiären, beruflichen oder gesellschaftlichen Umfeld auf einen Testverweigerer ausgeübt werden kann – wissend, dass mind. zwei der drei Tatverdächtigen unschuldig sein müssen. Und mich hat dieses Gedankenspiel, das teilweise subtil, teilweise aber sehr stark inszeniert wurde, betroffen gemacht. Beim Spielen mit dieser moralischen Fragestellung hat „Rebland“ seine besondere Stärke gehabt.
Leider aber hat das Zusammenspiel der beiden Ebenen nicht wirklich funktioniert und so ist der Tatort dazwischen rummäandert – nichts halbes und nichts ganzes. Schade eigentlich! Das hätte was ganz großes werden können.
Recht ordentlich. Was mir gefehlt hat, die/eine Reaktion der ausgeboteten Kriminalbeamten aus Frankreich. – Schließlich hat der Täter dort vorher das gleiche getan und das Opfer ist daran gestorben.
Die Schauspieler, allesamt Klasse.
Das Drehbuch, geht so weil es so viele Logikfehler hatte.
Handlung. Na, gutes Thema, nur ungutes Drehbuch. Da wäre mehr machbar gewesen.
Das war der letzte Pfiff. Sowas lames habe ich lange nicht gesehen. Absolut keine Spannung.
Thema / Problematik sehr relevant und auf den Punkt gebracht.
Leider sehr langweilig dargeboten.
Das aktuelle und brisante Thema DNA wurde klasse beleuchtet; wie ich finde sehr umfassend und von allen Seiten. Prima.
BTW:
Kann man nicht endlich Kommentare von Oberschlauen zum Film bereits vor dessen Ausstrahlung verhindern z.B durch Freigabe erst nach der Sendung? Dieses Verhalten ist doch an Dämlichkeit nicht zu überbieten.
Überaus gelungener Tatort. Spannend bis zum Schluss. Die Charaktere sind leider ein bisschen sperrig und nicht jedermanns Sache.
Marek Harloff in m.E. einer seiner besten Rollen: Als Psycherl „Lewandowsky“ ist er mir letztes Jahr noch länger in Erinnerung geblieben.
Interessant auch, dass ich eigentlich keine Rolle kenne, in der Marek Harloff nicht ein Psycherl dargestellt hat.
Irgendwie scheint er auf dieses Rollen-Fach festgelegt zu sein. Ebenso wie Bärbel Schwarz auf den „Kumpel-Typ“. Mit dieser Frau würde ich glatt auf einen (längeren) Kaffee gehen, wenn auch wahrscheinlich nicht mehr …
Drei Verdächtige so darstellen, dass man es allen bis zum Schluss zutraut, ist gelungen, fand ich. Klara Blum fand ich deutlich langatmiger, Beckchen fehlt mehr, finde ich.
#DNA: Ich bin für die erweiterte Analyse.
Die Problematik einer DNS-Probe geht unter, wenn man es im Tatort konkret nur mit Halsstarrigkeiten zu tun hat. Die eigentliche Problematik solcher Proben ist nicht die Verwendung in einem konkreten Kriminalfall, sondern der mögliche Mißbrauch, der entstehen kann, wenn solche Daten unkontrolliert weiter gegeben werden. Arbeitgeber könnten zum Beispiel neugierig sein, welche Krankheiten einem Bewerber für eine Anstellung erblicher Veranlagung nach drohen. Kuckuckskinder und gelebte und doch nur vermeintliche Vaterschaften werden offenbart. Rassismus und ähnlichen Vorurteilen könnte ein Tor geöffnet werden. Für all das war die Handlung zu dünn. Der Tatort insgesamt war langweilig und dafür gebe ich Regie und Drehbuch die Schuld und nicht so sehr den Schauspielern.
Guter, berührender Tatort mit Weiterbildungspotential, 4 von 5 Sterne!
Noch etwas zum DNA-Test: Gemeinhin wird angenommen, dass er 99,9…% sicher ist. Falls jedoch im Labor Proben vertauscht werden, stimmt das nicht mehr! Beispielsweise könnte die DNA-Probe einer unschuldigen Person versehentlich mit dem Namensetikett des Täters versehen werden und die Täterprobe mit dem Etikett der unschuldigen Person. Deshalb sollten möglichst noch weitere Beweise wie Zeugenaussagen usw. vorhanden sein bevor jemand verurteilt wird. Vielleicht gibt es deshalb Leute, die wegen solcher (seltenen) Fehler den Test ablehnen?! Ein Beispiel für eine fehlerhafte DNA-Analyse war die Fahndung nach dem „Phantom von Heilbronn“: Aufgrund einer immer wieder an Tatorten aufgefundener DNA-Spur suchte man in den 2000er Jahren deutschlandweit nach einer unbekannten Frau, die mehrere Morde und Verbrechen begangen haben sollte. Schließlich stellte sich heraus, dass es sich bei der DNA-Spur um eine Verunreinigung, nämlich die DNA einer Verpackungsmitarbeiterin eines Herstellers von Labor-Abstrichbesteck handelte, die nichts mit den Verbrechen zu tun hatte…
@Adabei:
Ja, solche Fehler (wie der von Ihnen zuletzt genannte) sind in der Praxis natürlich ärgerlich, dennoch überwiegen bei den DNA-Ermittlungen m.E. wohl klar die Vorteile.
An dieser TO-Folge finde ich weiterhin 2 Faktoren bemerkenswert:
+ Bärbel Schwarz als kumpelhafte, loyale Polizisten-Kollegin (m.E. die sympathischeste Figur in diesem TO)
+ Die Tatsache dass Tobler & Berg in der vorangegangenen Folge (‚Fasnachts-TO‘) Sex miteinander hatten und wie sie in dieser Folge miteinander umgehen … 😑