Tatort Folge 1177: Dreams
Erscheinungsjahr: 2021
Kommissar: Batic und Leitmayr
Ort: Tatort München
In diesem Tatort ist Musik drin – im wahrsten Sinne des Wortes: Der mittlerweile 87. Fall des Münchner Duos Leitmayr und Batic führt die beiden erfahrenen Ermittler in die Welt der klassischen Musik und der Träume. Die aufstrebende Geigerin Marina Eeden ist sich nicht sicher, ob sie ihre Freundin Lucy tatsächlich ermordet oder dies nur geträumt hat. Denn als Klarträumerin, die ihre Träume bewusst erlebt, fällt es Marina offenbar schwer, zwischen Traum und Realität zu unterscheiden. Ein Fall, der auch Leitmayr und Batic an ihre Grenzen bringt.
Erstmals ausgestrahlt wird der Tatort mit dem Titel „Dreams“ am Sonntag, den 7. November 2021 um 20:15 Uhr im Ersten Programm der ARD.
Inhalt der Tatort-Folge „Dreams“
„Das ist der merkwürdigste Fall seit … Wie lange halte ich es jetzt mit dir aus?“ – „Dreißig Jahre.“ Ja, seit dreißig Jahren sind sie schon in München auf Verbrecherjagd, die unverwüstlichen Kommissare Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec), aber mit so einem Einsatz hatten sie es tatsächlich noch nie zu tun, sodass dieser Dialog nach einem langen Arbeitstag abends im Dienstwagen nur allzu verständlich scheint. Und ihr aktueller Fall beginnt tatsächlich reichlich kurios: Völlig aufgelöst steht die junge Geigerin Marina Eeden (Jara Bihler) eines Morgens vor Batic im Polizeipräsidium und behauptet, ihre Freundin Lucy Castaneda ermordet zu haben, die seit zwei Tagen vermisst wird. Als sie sich etwas beruhigt hat, gesteht sie den Kommissaren jedoch, dass sie nicht weiß, ob sie Lucy tatsächlich getötet oder das Verbrechen nur geträumt hat. Die beiden verdutzten Kriminalisten-Haudegen verstehen zunächst überhaupt nicht, was Marina damit meint. Schließlich muss man sich doch daran erinnern, wenn man einen Mord begangen hat – oder nicht? Nun, nicht unbedingt. Jedenfalls dann nicht, wenn man, so wie Marina, eine luzide Träumerin ist. Sie erlebt ihre Träume ganz bewusst, kann sie steuern und beeinflussen. Aber diese sonderbare Fähigkeit führt nun offenbar dazu, dass sie nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden kann, dass sie nicht mehr weiß, ob sie den Mord an Lucy nur geträumt oder ihn eben tatsächlich begangen hat.
Trotz dieses merkwürdigen Halb-Geständnisses beginnen die bayerischen Kommissare Leitmayr und Batic im BR-Fernsehkrimi „Dreams“ ihre Ermittlungsarbeit ganz klassisch, nämlich mit einer Begehung des mutmaßlichen Tatorts. Als solchen hat Marina Eeden das Dach der berühmten Münchner Konzerthalle Gasteig angegeben. Marina und Lucy sind nicht nur Freundinnen, sondern auch ambitionierte Geigerinnen, die beide um einen begehrten Platz in einem Orchester konkurrieren. Auf dem Dach des Kulturzentrums der bayerischen Metropole soll es dann zum Streit zwischen Marina und Lucy gekommen sein, weil Marina an einem Probespiel teilgenommen hat, obwohl Lucy und sie eigentlich vereinbart hatten, aus dem Wettbewerb auszusteigen. Tatsächlich finden sich am Ort des mutmaßlichen Verbrechens Blutspuren von Lucy Castaneda, allerdings an einer anderen Stelle als von Marina erinnert. Und keine Leiche. Dafür entdeckt die Spurensicherung Lucys Blut einige Stockwerke tiefer, in der Tiefgarage des Gasteigs. Hat Marina ihre Freundin etwa nach der Tat in ein Auto verfrachtet und die Leiche entsorgt? Daran will sich die begabte Musikerin und Ausnahme-Träumerin nun gar nicht erinnern. Aber wie sind Lucys Spuren dann vom Dach ins Kellergeschoss gelangt? Nicht die einzige Ungereimtheit, denn zwischen der angeblichen Tat und Marinas Quasi-Geständnis liegt mehr als ein voller Tag. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Wo hat sich Marina aufgehalten?
Leitmayr und Batic erkunden im Tatort „Dreams“ zunächst Lucys Umfeld genauer. Und dort wimmelt es nur so von eigenbrötlerischen und egoistischen Figuren, denen Lucys Wohlergehen im Grunde herzlich egal ist. Marinas Freundin stammt aus einer berühmten Musikerfamilie und hat eine strenge Erziehung genossen. Ihre Mutter, selbst eine berühmte Geigerin, die vor Jahren unter mysteriösen Umständen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, hat sich extra eine Kunstfigur ausgedacht, die Lucy nachts die Finger abbeißen würde, sollte sie nicht genug üben. Ihr Vater schickt ihr als Souvenirs regelmäßig kleine Gläser, gefüllt mit der Luft der großen Konzerthäuser in aller Welt, in denen er schon aufgetreten ist. Quasi als Erinnerung für sie, welcher Maßstab in dieser Familie angelegt wird. Gerade befindet sich Ludwig Castaneda wieder einmal auf Konzerttournee in Asien und hat logischerweise überhaupt keine Ahnung, was seiner Tochter zugestoßen sein könnte. Aber für ein Videotelefonat mit Hauptkommissar Leitmayr um halb vier nachts kann er dann doch ein paar Minuten erübrigen – zum Leidwesen des brummigen Kommissars, der sich für das wenig erkenntnisreiche Gespräch die Nacht um die Ohren schlagen muss und ohnehin zu wenig Schlaf bekommt.
Da kommt ein Besuch im Schlaflabor doch gerade recht. Marina und Lucy nehmen dort an einer Studie teil, die das Schlafverhalten von Klarträumern untersucht. Sogenannte „Overachiever“, also Hochbegabte, die Extremleistungen erbringen wollen und theoretisch auch können, nutzen das luzide Träumen als Möglichkeit, um beispielsweise als Sportler ihre Bewegungsabläufe im Traum bewusst zu üben oder – im Fall von Musikern – ein neues Niveau ihrer Virtuosität zu erreichen. Die ganzen Verfahren klingen in den Ohren der erfahrenen Kommissare reichlich kompliziert, aber immerhin hat die Leiterin des Schlaflabors einen Tipp für den übermüdeten Leitmayr parat: Datteln sollen beim Einschlafen helfen. Na bitte, wenigstens etwas.
Als Geschäftsführer des Schlaflabors tritt ausgerechnet Lucys Freund, der erfolgreiche Geräteturner Mats Haki in Erscheinung. Er hat schlappe 900.000 Euro Fremdkapital dort investiert und ist natürlich alles andere als begeistert, als die Polizei die gesamte Einrichtung genauer unter die Lupe nimmt. Als der emsige Kalli ihn fragt, wann er seine Freundin das letzte Mal gesehen habe, hat er spontan keine Antwort parat. Aber angeblich wollte er sich ohnehin von ihr trennen, hat es nur noch nicht gewagt, mit ihr darüber zu sprechen, weil Lucy so fixiert auf den Wettbewerb um die Orchesterstelle gewesen sei. Ohnehin scheint er in Marina bereits einen adäquaten Ersatz gefunden zu haben. Hat Lucy das mitbekommen und musste deshalb sterben? Das wäre dann der „Klassiker“, den sich Leitmayr und Batic im TV-Krimi „Dreams“ mehr als einmal sehnlichst herbeiwünschen, aber so einfach scheint es diesmal nicht zu sein.
Da wäre nämlich auch noch Lahja Akerström, die Geigenlehrerin von Lucy und Marina. Sie hatte vor vielen Jahren eine Affäre mit Lucys Vater Ludwig. Hat Lucy davon gewusst? Hat sie Lahja womöglich sogar die Schuld am Tod ihrer Mutter gegeben? Vor allem erfahren die süddeutschen Kriminalisten von Frau Akerström jedoch mehr über den enormen Wettbewerbs- und Leistungsdruck, unter dem Orchestermusiker stehen. Und auch, dass in der Branche mitunter mit schmutzigen Tricks gekämpft wird, um an begehrte Posten zu kommen, gesteht sie ihnen. Hat Lucy etwa diesen enormen Druck, verstärkt durch die Erwartungshaltung ihrer Familie, nicht mehr ausgehalten? Immerhin wollte sie aus dem Wettbewerb um die freie Stelle im Orchester aussteigen. Die bekommt nun – Überraschung – Marina. Wie weit gehen ambitionierte Künstler, um ihre Ziele zu erreichen? Auch Leitmayr und Batic müssen an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gehen, um diesen Fall zu lösen – ein „Klassiker“ wird es jedenfalls nicht.
Der Tatort „Dreams“ wurde im Februar und März 2021 unter Corona-Bedingungen in München gedreht. In diesem Fall erwiesen sich die ungewöhnlichen Umstände jedoch als wahrer Glücksfall, denn das Filmteam konnte eineinhalb Wochen lang im bekannten Münchner Konzerthaus Gasteig drehen, was bei normalem Publikumsverkehr unmöglich gewesen wäre. So konnte der für die erzählte Geschichte naheliegende und authentische Drehort auch tatsächlich als solcher genutzt werden.
Eine besondere Rolle spielt außerdem die Musik im Tatort: Das Münchner Rundfunkorchester mit seinem Dirigenten Ivan Repusic ist Teil des Films und hat eigens für „Dreams“ eine orchestrale Filmmusik mit dem mehrfach ausgezeichneten Münchner Komponisten David Reichelt eingespielt. Regisseur Boris Kunz sagt hierzu, dass die Filmmusik und die im Film gespielte Klassik einander durchdringen und so zwei unterschiedliche Welten zu einer verschmelzen lassen.
Ähnliches gilt auch für die Bild- und Szenengestaltung: Immer wieder hat man den Eindruck, dass die Szenenfigur von einer Sekunde zur nächsten an einen anderen Ort versetzt wird. Noch einmal Boris Kunz hierzu: „Das Besondere an Träumen ist doch, dass sie sich während des Träumens vollkommen echt und überzeugend anfühlen. Im Traum kann ich auf dem Dach des Gasteigs stehen, mich umdrehen und plötzlich hinter mir das Meer sehen. Bestand habe eigentlich nur ich selbst als Person.“ Auch diese Verschmelzung von Realität und Traumwelt wird in mehreren Szenen erkennbar.
Videos zur Tatortproduktion
ORF Trailer Tatort „Dream“
ONE Vorschauvideo „Dream“
ARD Preview
Tatort-Kritik
Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Dieser Tatort ist Krimikunst auf höchstem Niveau: Der enorme Leistungsdruck in der Klassikszene wird überzeugend vermittelt und gekonnt mit dem etwas sperrigen Thema des Klarträumens kombiniert, sodass man als Zuschauer durchaus nachvollziehen kann, warum sich viele Spitzenmusiker und Leistungssportler für diese besondere Traumtechnik interessieren. Auch die kunstvolle Bild- und Szenengestaltung macht die Verschränkung der realen mit der Traumwelt erlebbar, ebenso die musikalischen Arrangements des groß aufspielenden Münchner Rundfunkorchesters. Und Leitmayr und Batic zeigen auch in ihrem 87. Einsatz trotz Schlafmangels keinen Anflug von Müdigkeit: Mit hartnäckiger Ermittlungsarbeit und flotten Sprüchen, die so manches leichter erträglich machen, lösen sie souverän auch diesen Fall. Einschalten lohnt sich, die fünf Sterne sind verdient.
Tatort-Besetzung
Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Kommissar Karl-Heinz „Kalli“ Hammermann – Ferdinand Hofer
Richy Semmler – Stefan Betz
Marina Eeden – Jara Bihler
Lucy Castaneda – Dorothée Neff
Mats Haki – Theo Trebs
Lahja Akerström – Lisa Marie Janke
Dr. Deah – Katrin Röver
Ludwig Castaneda – George Lenz
Orchestervorstand Herr Schmekel – Florian von Manteuffel
Betreuerin Kim Bucher – Sushila Sara Mai
Psychologin – Nancy Mensah-Offei
Simon Trüdinger – Alvaro Rentz
Spusi – Roland Stemmer
Trainer – André Rohde
Nachwuchsturner – Leonard Burkhardt
Sophie Castaneda – Alexandra M. Wenzel
Sarah Mathes – Mira Foron
Ricarda Jones – Berta Bermejo Moya
Lucy als Kind – Jasmin Keimel
Peter Leuchtle (Kind) – Nico Leon Straub
Double Geige Marina/Lucy – Julia Bassler
Double Turner Mats Haki – Moritz Kraus
… sowie das Münchner Rundfunkorchester
Tatort-Stab
Regie – Boris Kunz
Drehbuch – Moritz Binder, Johanna Thalmann
Bildgestaltung – Volker Tittel
Musik – David Reichelt
Casting – Franziska Aigner
Kostümbild – Tina Keimel-Sorge
Szenenbild – Carina Cavegn
Filmeditor – Florian Duffe, BFS
Ton – Max Vornehm
Tonassistenz – Serge Timmons
Sounddesign & Mischung – Michael Stecher
Requisite – Paula Spitzkopf, Daniela Schwartz
Maske – Stefanie Heiss, Mechthild Schmitt
Licht – Josef Wollinger
2. Kamera – Holger Fleig
Kameraassistenz – Jürgen Christa, Matthias Ganghofer, Adriano Gomez Anreus
Regieassistenz – Michel Vrinten
Postproduktion – Vera Müller, Martina Kiechle (BR)
Aufnahmeleitung – Philipp Alzmann, Ingo Hermann
Produktionsleitung – Rolf Seyfried
Herstellungsleitung – Rafaela Evers, Patrick Wosien, Melanie Bührdel (BR), Stefanie von Lerchenfeld (BR)
Producerin – Maia Bäckmann
Produktion – NEUESUPER (Produzenten: Florian Kamhuber, Simon Amberger, Korbinian Dufter, Rafael Parente) im Auftrag des BR für die ARD
Redaktion – Cornelius Conrad
46 Meinungen zum Tatort Folge 1177: Dreams
Oweh, mir schwant Böses, wenn nicht Käse … soviel sage ich mal vorab. Vielleicht sage ich hinterher was Begründetes dazu.
Der Inhalt liest sich sehr strange, aber ich bin sehr gespannt! Merkwürdig, dass die Tatort-Kritik erstmalig anonym gehalten wird….
Ich bin gespannt, die Einleitung liest sich interessant, künstlerisch und abstrakt. Ich hoffe, es wird mal wieder ein etwas untypischer Tatort.
Leute…ich schalte jetzt nach 30 Minuten auf einen anderen Sender…
Als ich schon den Titel Dreams las…kann man einem deutschen Tatort nicht einen deutschen Titel geben?
Und dann dieser Quatsch….schade für die zwei alten Schauspieler..
Der Tatort wird für mich immer schlimmer
Schade….
Gähn! Das Thema „luzides Träumen“ mag ja wissenschaftlich gesehen recht interessant sein (falls alles so stimmen sollte, wie im Film angedeutet), die heutige Geschichte zu diesem Thema ist jedoch – höflich ausgedrückt – „uninspiriert“ bzw. – weniger höflich ausgedrückt – „extrem fad/langatmig“.
Den einen Stern vergebe ich an diejenigen, die diesen Tatort drehen mußten. Den Rest des Filmes war nur Schwachsinn. Wo sind die alten Tatorte geblieben, bei denen die Ermittler sich an Fakten gehalten haben. Viele Zuschauer brauchen diese Psycho-Filme und die Vorwärts-Rückwärts-Filme nicht. Macht doch endlich mal wieder einen Tatort wie bei Stöver und Brockmüller.
Nach der Beschreibung hatte ich gehofft, dass es einer der Knaller wird, den die Münchner alle paar Jahre raushauen. War aber dann leider nur arty-farty und langweilig.
Null Sterne wären noch geschmeichelt. Gibt es schlechtere Tatort-Folgen ?
Vielleicht.
Gibt es schlechtere Tatort-Folgen aus München? Wahrscheinlich nicht.
Is ja noch mal gut gegangen, das Ende des Films.
Kein schlechtes Thema, gut erzählt, sehr starke Bilder, … mal etwas anderes.
Habe allerdings nach einer halben Stunde auf die Uhr gesehen. Das ist kein gutes Zeichen.
Fazit: etwas zu behäbig, zu breit angelegt. Hätte etwas mehr Speed vertragen. Aber doch ungewöhnlich, überdurchschnittlich.
Was war das bitte? Über eine Stunde zähe Längen und dann zehn Sekunden nicht aufgepasst und nicht mehr gecheckt worum es beim Showdown überhaupt geht. Ich werde auch nicht mehr in der Mediathek nachschauen, das ist der Film nicht wert.
„Hast du das Zeug nicht gestern schon an gehabt?“ – „“Gefällt’s dir nicht?“ – „Doch, schon… “ Szenen einer 30-jährigen „Ehe“.
Mit dem Fall konnte ich nicht so viel anfangen, aber der Film war ganz nett anzuschauen.
Mir hat es ganz gut gefallen . Es war interessant und man konnte rätseln. Ein interessantes Psychodrama. Die Ermittler sympathisch und kompetent.
Sehr gut, das Thema sehr interessant und die Musik hervorragend.
Sehr stark, sehr gelungen. Selbst der Traum soll zur Selbstoptimierung genutzt werden, widersetzt sich aber auf spezifische Weise. Traum und Realität verschwimmen, fließen ineinander, eins bedroht das andere, lassen sich kaum trennen, wobei es ja auch um die „Träume in der Realität“ geht, die Karrierehoffnungen, von deren Erfüllung scheinbar das ganze Leben abhängt, das alles umgesetzt in starken, überzeugenden Sequenzen. Faszinierendes Thema, gut und (meistens) fasslich umgesetzt, das war mal wieder München von seiner besten Seite. Zwischendrin vielleicht etwas träge oder „gewöhnlich“, auch die Musik für meinen Geschmack vielleicht eine Idee zu süffig, aber insgesamt ein ganz starker Tatort. Wegen der erwähnten kleinen Schwächen knapp an 5 Sternen vorbei, aber sehr gute 4 sind das auf jeden Fall.
Ich fand den Tatort wirklich grandios. Tolles Drehbuch, schauspielerisch super besetzt und umgesetzt, hervorragende Kameraführung und -schnitte, kein vorhersehbares Ende. Großes Kino!
Danke, danke, danke! Eins A Psychodrama mit meinen Lieblingsermittlern. Das Thema interessiert mich allerdings auch persönlich sehr und ich habe jede Sekunde voll ausgekostet. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass dieser Tatort ähnlich polarisiert wie Corona ;-)
Mord ohne Leiche, alles nur geträumt? Von mir volle Punkte, der Tatort hat Spaß gemacht und mich bestens unterhalten. Und jetzt bin ich gespannt auf weitere Kommentare…
@Hanz W.: Wir gehen da konform:-)
woke, trendy, politisch korrekt, hip – aber nicht authentisch (gespielt). Übersetzung: Vollschrott.
halt irgendwie mal was anderes in der altgewohnten Münchner TO Welt – wenn die Handlung stellen weise etwas schwer nachzuvollziehen war , fand ich diese Produktion durchaus sehenswert – vom Szenenbild bis zum ausgewogenen Ton ( kein Genuschel oder chaotische Mischung ) irgendwie professionell perfekt gemacht – und meine beiden Lieblings “ Silber“ Kommisare + gesamtes Team haben ihr schauspielerisches Können unter Beweis gestellt . – hat mir insgesamt ganz gut gefallen .
Mal etwas Anderes. – Aber, wie ich finde, recht gut gelungen.
Wirklich empfehlenswerte Tatort-Folge aus München. Prima!!
Fangen wir mal mit dem Ende an, anders konnte es ja nicht ausgehen. Bei der Schlussszene fragte ich mich dann neidisch, ob ich es nicht besser wie Leitmayr gehalten hätte. Die beiden Ermittler Oldies spulen es routiniert und sympathisch herunter, das Thema kam wohl aus dem Schrank: Tolle Ideen, die noch nicht umgesetzt wurden. Aber wie so häufig mit den tollen Ideen, war es auch hier ein wenig vergeblich ambitioniert. Es braucht doch gar nicht soviel für einen Krimi, aber die Tatorte 2021 verlieren sich. Unter dem Strich: Sehenswert, aber ein zweites Mal schaue ich den garantiert nicht an.
Wer hätte das gedacht? Nun ist die Diversität auch beim Bayrischen Rundfunk angekommen: People of Colour in Form der Psychologin und der Betreuungspolizistin. Zum wiederholten Male nach der Sommerpause versucht man sich an einem schwierigen Thema: so waren es ja in Dresden Nanoteilchen und jetzt Klartraeume.
Letzte Woche nichts Vernünftiges, ich habe auf München gehofft, aber mal wieder bleibt die Zuversicht auf der Strecke. Über das Thema Klarträumen und die hanebüchene Umsetzung will ich mich gar nicht erst auslassen, ist der Mühe nicht wert. Wann haben Experimental-, Kunst- und Kammerspiel-Tatorte ein Ende, und die Drehbücher gehen in Richtung solider Kriminalfilm alter Schule? Oder die ARD kann einen Schlussstrich ziehen und nach 50 Jahren den Tatort einstampfen und beerdigen.
Ungewohnt, aber spannend, besonders das Finale. Und die Musik hat mir wie kein anderer Tatort-Soundtrack zuvor gefallen.
Es hat also gar keinen Mord gegeben, und die beiden alten Haudegen sowie die Zuschauer sind die ganze Zeit einem Phantom nachgejagt. Ein inszenierter „Mord“, ein blindes Motiv als tragendes Element, wenn ich es richtig gesehen habe. Dabei hätten doch eine intensivere Suche nac h der „Leiche“ bzw. intensivere Nachforschungen im Milieu schon früher zu der Hütte im Wald führen sollen. Glück für die Filmmacher, die so mit dem anfangs geschnürten Knoten das Publikum über anderthalb Stunden hinhalten konnten, Pech für die Zuschauer, die vermutlich immer noch auf Krimihandlung hofften und enttäuscht wurden. Aber divers war es , alles, was recht ist. Und so werden wenigstens die Fernsehbosse und -bossinnen zufrieden sein.
Hallo Fans
Bin sehr zufrieden. Manchmal bin ich entäuscht, wenn ein Fall offen bleibt, oder es sich alles im Kreise dreht, und doch kein Verbrechen geschah.
Es waren jede Menge Finten, Verwirrungen und falsche Fährten dabei. Ich habe den Darstellern von Zeit zu Zeit alles zugetraut, und natürlich wild spekuliert. Es war spannend bis zum Schluß.
Bei der Musik kamen mir alte Krimiklassiker in den Sinn, und erwartete einen Showdown bei den Reicheltbachfällen ;)
Nun es waren keine Reichenbachfälle…aber wer kennt das nicht, endlich mal mit allen Stinkern aus der Vergangenheit aufräumen. Natürlich nur in der Vorstelleung. Jara Bihler als Marina, top!
Tatsächlich spiele ich auch ein Instrument, und luzide Träume habe ich auch schon gehabt.
Spitzenkrimi, mal anders. Empfehlenswert. 5 Sterne
Es lohnt sich sich das Ende zuerst anzuschauen. Schöne Musik, keine Leichen, schönes Bürogebäude. viel Gender. Make Peace and Love not War. Eine Packung Datteln oder dieser Tatort, wie man es will, man schläft gut.
Bisschen überladen, bisschen behäbig, aber der Showdown haut’s dann raus. Wer, der als Kind mit Musikunterricht „beglückt“ wurde, hätte nicht gern mal (im Traum) die Lehrerin mitsamt Muster-Kameradin und arrogantem Ex-Freund auf offener Bühne erschossen?
Dass sich der Oboist als Konzertmeisterin bewirbt, war zwar etwas widersinnig, aber das Detail ist verschmerzbar. Die Geigenspielszenen sind jedenfalls realistisch synchronisiert und die Spielhaltung der Schauspielerin sieht nicht aus, wie bei einem 4-jährigen Kind (Sherlock Holmes lässt grüßen…).
Story so lala, aber visuell echt schick. Musik fand ich nicht soooooooo interessant, aber das ist bekanntlich Geschmackssache.
Insgesamt ein ganz feines Stöffchen!
Gekonnt fasste dieser TO Schauspielkunst, gelungene Bilder und Musikuntermalung sowie ein grausam fernes und doch so reales, bei aller Ferne doch gleich so gegenwärtiges Thema zusammen, zu einem beeindruckenden Ergebnis, dass mindestens 5 Sterne verdient.
Dieser TO entsprach dem, was ich mir unter Tatort vorstelle, meine Erwartungen wurden erfüllt, absolut klasse!
Wieder einmal wie schön, ein interessanter Tatort, schon wieder aus München, muss ich da als NRW ler einräumen. Der mich in seiner Darstellung der Klarträumerei, wie es in der Kunstwelt der Ernsten Musik so abgehen mag und der Psychologie ein wenig an den Film „Black Swan“ von Darren Aronofsky, USA 2010, Oskar für Natalie Portman, erinnert hat.
Diesen Tatort fand ich reich an Charakteren, sehr gut Fotografiert dazu sehr intelligent gemacht und außerdem spannend bis zum Schluß. Sehr cool, dass People of Colour auch einmal etwas anderes Darstellen dürfen als Kleingewerbetreibende, Reinigungskräfte oder Taxifahrer.
Schon alleine die Weise mit der der enorme Druck auf die Künstler in der (Klassischer) Musikerszene aufgezeigt wurde, hat mich sehr Beeindruckt. Und erst Recht die Leistungen des gesamten Ensembles.
Da gebe ich gerne fünf Sterne.
Der erste Vier-Stunden-Tatort der Fernsehgeschichte – aber womöglich hab ich das ja bloß geträumt. Einige Leute, insbesondere die Sprachdompteure der Journaille, träumen offenbar davon, daß die BRD zum 51. Staat der USA wird – oder wie kommt man sonst auf die hirnverbrannte Idee, einen Film mit „Dreams“ zu betiteln? Auch wenn man’s nicht für möglich halten sollte, es gibt ein aussagekräftiges deutsches Wort dafür, es lautet: Träume. Anders ausgedrückt: Deutsch ist nachgerade zu einem Kandidaten der „Gesellschaft für bedrohte Sprachen“ avanciert. Mein Vorschlag wäre: den nächsten TO komplett auf Amerikanisch zu drehen, dann erspart man sich unnötiges Geschwurbel. Apropos „Geschwurbel“: davon gab es reichlich in diesem Film. Beispiel: „Ich will mein Schlaffenster nicht verpassen. Das ist das letzte Training vorm Finale“ Natürlich darf auch die von den Krankenkassen gesponserte Szene nicht fehlen: diesmal in Gestalt eines Reckbolzens – viel Muskeln, wenig Hirn, unsere aller Vorbild für die Zukunft. Ach ja, bevor ich’s vergesse: der Krimi handelt von „High Performern“. Oder wie der Kommissar so treffend repliziert, als sein Assi von Mantrailern salbadert: „Sag halt ‚Spürhunde‘ – oder willst du zum FBI?“
hat mir gefallen,
vor allem die Szenen im Gasteig und mit vollem Orchester.
Das Schlaflabor wirkte wie ein (t)Raumschiff in die neue Welt.
Ein guter Gag war das konsequente Duzen der Ärztin.
Die Schauspielerei war gut, aber nicht gerade überragend.
Brauch ich nicht zu schauen – allein die Inhaltsangabe bringt mich zum Grausen. Verschont uns bitte von solchen Psychotischen Gendermärchen.
Eine Tatort-Folge wie Süßstoff – es schmeckt, als hätte Zucker im Tee, aber der Körper fühlt sich betrogen, weil kein Zucker angekommen ist.
So ähnlich habe ich mich um 21.45 Uhr nach dem aktuellen München-Tatort „Dreams“ gefühlt. Irgendwie war die Folge mit dem alten „Ehepaar“ Leitmayr/Batic ganz unterhaltsam, hatten einen spannenden Twist am Ende und auch die Kernthemen „luzide Träume“ und „Auswüchse des Leistungsdrucks in Sport und Musik“ waren durchaus interessant. Eigentlich hat also alles gepasst.
Und doch erging es mir wie manchen Vorrezensenten: ich habe mich immer wieder beim auf die Uhr schauen ertappt. Und das ist kein gutes Zeichen.
Woran hat es gelegen?
Aus meiner Sicht hat zum einen der gesamten Inszenierung Tempo gefehlt. Die Story plätscherte zwar gefällig dahin, allerdings ohne dass so richtig der Funke überspringen konnte. Selbst das Alters-Gefrotzel der beiden Ermittlerhaudegen war nett, aber irgendwie auch nicht wirklich mitreißend.
Zum zweiten hat mir bei den verschiedenen Protagonisten die Tiefe gefehlt. Alle wirkten so durch und durch glatt gebürstet und klischeehaft gezeichnet.
Dass „Dreams“ trotzdem von mir 3 von 5 Sternen bekommt, liegt an den gelungenen Traumsequenzen, die die Grenzen zwischen Realität und Traum sehr plastisch haben verschwinden lassen. Extrem stark die Sch(l)uß-Szene im Gasteig und die „Ermordung“ von Eeden, Akerström und Haki inklusive Auflösung. Und es liegt daran, dass ich per se ganz ordentlich unterhalten wurde.
Fazit: Eigentlich ein spannender, ungewohnter Tatort mit ungewöhnlichem Ende ohne Mord, aber irgendwie dann doch eher Süßstoff denn richtiger Zucker. Schade – da wäre deutlich mehr drin gewesen.
Nachtrag: Ich teile die Ansicht all derer, welche den Titel „Dreams“ unpassend finden. Wenn die Verwendung eines Fremdworts keinen „Mehrwert“ ergibt, sollte m.E. statt dessen lieber die eigene Sprache verwendet werden!
Handlung vollkommener Blödsinn.
Aber einige Dialoge und der Gag mit dem Stresslevel war gut. Ebenso die ständigen Anspielungen auf die lange „Ehe“ von Franz und Ivo.
Das Western Ende ebenfalls sehr gut. Und da ja nur geträumt, darf ja dann der Gewalt Exzess auch drastisch gezeigt werden…. War ja nur ein Traum!
Habe mich alles in allem gut unterhalten gefühlt, ohne Young und Oldtimer und trotz klassischer Musik!
Sehr geehrte Redaktion!
Ihr Programm ist scheiße.
Hochachtungsvoll
H. Hartmann
p.s. Ich will meine GEZ zurück.
@Der Fremde und die ganzen anderen:
Der Titel bezieht sich ebenfalls auf ein Musikstück, das in dem Tatort gespielt wird. Dieser stand ebenfalls auf dem Handy der luziden Träumerin.
Schnitt und Kamera hervorragend, aber die Story ist so was von mühsam konstruiert, dass ich bereits nach 30 Minuten das Ende herbeigesehnt habe. Das war auch dann wieder richtig gut! Kein stimmiger TO aus München, aber doch noch sehenswert. Ich bin aber aber auch der Meinung, dass die ARD für 2021 ein total schwaches Jahr abgeliefert hat und das bei höheren Gebühren!
Shame on you!
Nun, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Das ist schon mal positiv. Aber zufällig bin ich selber klassischer Musiker und kann daher beurteilen, wie das mit dem „Druck“ ist. Dieses Thema wurde im TO „Dreams“ erwartungsgemäß verkitscht. Denn schließlich ist der TO etwas „fürs Volk“ und muss gängige Klischees über die Musiker-Profiwelt bedienen, so wie er’s auch für die böse Welt der Wirtschaft und der Großkonzerne macht. Ich sag mal nur was zu dem Druck, dem die absoluten Spitzen-Musiker ausgesetzt sind: Den verkraften die viel besser als die „mittleren“ Talente. Die „Mittleren“ kommen in der Hierarchie gar nicht so weit nach oben, und deshalb HABEN sie gar nicht so viel Druck. Nur wenn sie so viel Druck HÄTTEN wie die Spitzenleute, würden sie zusammenklappen, sogar ziemlich flott. Aber die Spitzenleute – die können SO viel, und das sogar mit ziemlicher Leichtigkeit, dass sie auf den „Druck“ da oben gar nicht so achten. Die sind vor allem auf den wahnsinnigen Spaß konzentriert, den ihnen die Musik, ihr enormes Können und die Leichtigkeit dieses Könnens macht. Davon kam im Tatort „Dreams“ nichts vor, weil es ja auch niemand kapieren würde; stattdessen wurde auf die vertrauten Karten gesetzt: Junge Musiker, die vom schaurigen Drill durch ihre unmenschlich ehrgeizigen Eltern traumatisiert sind, ja um ihr Leben betrogen sind, und die deshalb Abfuhr brauchen oder zumindest davon träumen. Na ja. In der Realität kommt so was eher nicht vor, aber ist halt spannend.
Die Regie war mitunter reichlich schläfrig. Auch deshalb „nur“ drei Sterne, aber immerhin. Zumal es herrliche Orchesterklänge gab statt immer nur Popsongs.
Heute zum 2. mal angesehen.
Einer dieser Tatorte, der mit seiner Art und Weise anscheinend eine große Menge alte, frustrierte Mitmenschen so auf die Palme bringt, dass sie anscheinend ihren ganzen Frust und „Systemhass“ in die Tastatur hämmern. In der Beziehung hat dieser Tatort einen guten Job gemacht.
Die Nummer mit den Datteln & Joghurt als Schlafmittel war ja köstlich.
Das Thema war durchaus interessant. Es hätte ein guter TO sein können, wenn man sich nicht der woken Meinung unterworfen hätte. Gleich zwei schwarze Beamte sind doch etwas zu viel. Beim nächsten TO dann drei oder mehr?
Es ist sehr schade, daß nun normale TO so politisch aufgeladen werden müssen.
Super Fall!
Mir hat dieser Tatort ganz gut gefallen. Spannendes Thema, und die Musik war toll. Aber ich finde, es geht gar nicht, dass Kalli von den „älteren Herren“ geduzt wird, während er sie siezen muss. In welchem Jahrhundert leben wir denn?
Wissenschaftlich gesehen sehr interessant, als Krimi jedoch wenig brauchbar!
Recht langweiliger Tatort mit stellenweise verwirrender, kurioser Handlung. (Pseudo)Traumwissenschaft, Tagträume, Drogen, CG Jung, das war meines Erachtens unrealistischer Mumpitz. Übertriebener quälender Leistungsdruck durch Eltern kann jedoch vorkommen. 2 von 5 Leistungspunkte.