Kurz und knapp – darum geht’s

Eine mysteriöse Serie von Vermissten erschüttert Wien: Menschen verschwinden spurlos und die Polizei steht vor einem Rätsel, denn es gibt keine Leichen. Oberinspektor Kant und sein Team ermitteln fieberhaft, während immer mehr Menschen vermisst werden. Als ein Obdachloser zufällig einen nächtlichen Leichentransport beobachtet, kommen die Ermittler einem perfiden System auf die Spur – doch während sie dem geheimnisvollen „Mag Ritte“ eine Falle stellen, ahnen sie nicht, dass der Killer ihnen bereits einen Schritt voraus ist… Zu sehen war dieser Fall am 19. Mai 1997 in der ARD.

Inhalt der Tatort-Folge „Morde ohne Leichen“

Durch die nächtlichen Straßen Wiens irrt ein verzweifelter Bruder auf der Suche nach seiner verschwundenen Schwester. Die Wohnung der jungen Ungarin ist verlassen, keine Spur von Gewalt – und doch spürt Oberinspektor Kant, dass hier etwas nicht stimmt. Der Fall reiht sich ein in eine Serie mysteriöser Vermisstenanzeigen, die Chefinspektor Fichtl und sein Team in Atem halten.

Wie ein Phantom bewegt sich der kultivierte Auftragskiller „Mag Ritte“ durch die Stadt. Seine Vorgehensweise gleicht einem makabren Kunstwerk: Betont höflich nähert er sich seinen Opfern, während das tödliche Gift bereits in der Spritze wartet. Die Ermittlungen der Polizei gleichen der Suche nach einem Schatten – keine Leichen, keine Spuren, nur verzweifelte Angehörige.

In den Straßen Wiens entwickelt sich ein perfides Katz-und-Maus-Spiel. Während Kant und sein Team dem Täter mit Hilfe von Maria, der Besitzerin von Kants Stammlokal, eine Falle stellen wollen, offenbart sich nach und nach ein ausgeklügeltes System aus Auftragsmord und Leichenbeseitigung. Doch der kunstsinnige Killer, der sich nach dem belgischen Maler René Magritte nennt, ist seinen Verfolgern stets einen Schritt voraus.

Hinter den Kulissen

„Morde ohne Leichen“ wurde unter der Regie von Wolfgang Murnberger gedreht, der auch das Drehbuch verfasste. Es war die 360. Folge der Tatort-Reihe und markierte einen bedeutenden Wendepunkt: Es war der letzte Fall mit Michael Janisch als Chefinspektor Fichtl und zugleich der zweite und letzte Auftritt von Wolfgang Hübsch als Oberinspektor Kant.

Die Erstausstrahlung am 19. Mai 1997 in der ARD erreichte 5,85 Millionen Zuschauer, was einer Quote von 18,01 Prozent entsprach. Der Film gilt als besonderer Tatort einer Übergangszeit, der den Wechsel der österreichischen Ermittler-Generation einläutete – noch bevor Harald Krassnitzer als Moritz Eisner 1999 die Ermittlungen übernahm.

Die Produktion zeichnet sich durch ihre stilistische Besonderheit aus, die zwischen moderner Reduktion und postmoderner Überladenheit pendelt – ein bewusst gewählter Stilbruch, der die Übergangszeit der Wiener Tatort-Ära widerspiegelt.

Besetzung

Chefinspektor Fichtl – Michael Janisch
Oberinspektor Kant – Wolfgang Hübsch
Inspektor Varanasi – Johannes Nikolussi
Inspektorin Maier – Elisabeth Lanz
Maria – Michou Friesz
Mag Ritte (Karl Bauer) – Udo Samel
Anna Bauer – Susanne von Almassy
Bestatter – Dario Lindes
u.a.

Stab

Buch – Wolfgang Murnberger
Regie – Wolfgang Murnberger