Kurz und knapp – darum geht’s
Im herbstlichen Frankfurt wird die Leiche des Schrotthandel-Vorarbeiters Franz Krause aus dem Main geborgen – ein eindeutiger Mordfall. Hauptkommissar Brinkmann vermutet schnell einen Zusammenhang mit Krauses Nachforschungen über die illegale Entsorgung von Autoschrott und erhält Unterstützung vom charismatischen Oberkommissar Just von der Wasserschutzpolizei. Als Brinkmann herausfindet, dass das Opfer offenbar einer größeren Umweltstraftat auf der Spur war, geraten mehrere Schrottfirmen ins Visier der Ermittler. Als plötzlich ein zweiter Mord geschieht, nimmt der Fall eine dramatische Wendung und zieht die Ermittler in einen gefährlichen Strudel aus Korruption, Verrat und tödlichen Geheimnissen…
Inhalt der Tatort-Folge „Mord am Fluss“
Nebelschwaden ziehen über den Main, als Hauptkommissar Edgar Brinkmann in der Dunkelheit zum Frankfurter Westhafen gerufen wird. Im kalten, dunklen Wasser treibt eine Leiche. Die Scheinwerfer der Polizei werfen gespenstische Schatten auf den leblosen Körper, der soeben aus dem Fluss geborgen wurde. Der Tote ist Franz Krause, Vorarbeiter bei der nahegelegenen Schrotthandlung Wild & Co. Erste Untersuchungen zeigen deutliche Würgemale – kein Unfall, sondern Mord.
„Er wurde ertränkt“, teilt ihm der Gerichtsmediziner knapp mit, während das trübe Morgenlicht durch die Fenster des Obduktionssaals fällt. „Und sein Körper war voll mit Schwermetallen. Der Mann war schon lange krank.“ Brinkmann, der erfahrene Großstadtkommissar mit dem scharfen Blick, nickt nachdenklich. In seinem 25. Fall spürt er, dass ihm die Zeit davonläuft. Frankfurts Häuserschluchten und der industrielle Westhafen bilden die düstere Kulisse für ein Verbrechen, das tiefer zu reichen scheint als zunächst angenommen.
Die Befragung von Krauses Mutter Hilde, eindrucksvoll gespielt von Cornelia Froboess, bringt Brinkmann nur bedingt weiter. Die verschlossene Frau erzählt zwar von ihrem Sohn, der verzweifelt versuchte, seine Leiden als Berufskrankheit anerkennen zu lassen, doch sie verschweigt dem Kommissar den nächtlichen Überfall eines Maskierten, der offensichtlich etwas aus dem Nachlass ihres Sohnes suchte. „Gott wird für Gerechtigkeit sorgen“, sagt sie nur leise, während sie den Kommissar mit undurchdringlichem Blick fixiert.
Bei seinen Ermittlungen erhält Brinkmann Unterstützung von Oberkommissar Jan Just von der Wasserschutzpolizei. Der von Frauen umschwärmte Beamte führt ein kompliziertes Doppelleben: Einerseits macht er seiner Ehefrau Simone teure Geschenke, andererseits unterhält er eine Affäre mit seiner attraktiven Kollegin Verena Graf, die Brinkmanns Assistentin Alice Bothe noch aus der Ausbildungszeit kennt. „Manchmal weiß man nicht, wem man noch vertrauen kann“, murmelt Brinkmann, als er die Verstrickungen um Just bemerkt.
Die Ermittlungen führen Brinkmann immer tiefer in die Welt des Schrotthandels. Wie giftige Dämpfe wabert der Verdacht durch die Untersuchungen: Krause hatte offenbar Nachforschungen zur illegalen Entsorgung von Autoschrott angestellt. Seine Recherchen zur „vorschriftswidrigen Beseitigung“ wurden ihm zum Verhängnis. Die Spur führt zu mehreren Schrottfirmen, darunter der Marktführer Bader & Sohn GmbH. Die Fahndung nach dem Mörder gleicht der Suche nach einer Schraube in einem Metallberg – mühsam und zeitraubend.
„Wir brauchen einen Durchbruch“, fordert Brinkmann, während der Regen unablässig gegen die Fensterscheiben seines Büros trommelt. Doch bevor der entscheidende Hinweis gefunden wird, erschüttert ein zweiter Mord die Ermittlungen. Im fahlen Licht der Hafenbeleuchtung stehen Brinkmann und sein Team vor einer neuen Leiche und neuen Fragen. Was für Geheimnisse verbergen sich in den Tiefen des Flusses und in den undurchsichtigen Geschäften der Schrotthändler? Die Antwort darauf wird Brinkmann in eine dramatische Verfolgungsjagd auf dem Main führen…
Hinter den Kulissen
„Mord am Fluss“ wurde als 454. Tatort-Folge und 25. Fall des Frankfurter Ermittlers Edgar Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel) vom Hessischen Rundfunk (HR) produziert. Klaus Gietinger zeichnete sowohl für das Drehbuch als auch für die Regie verantwortlich und schuf damit einen atmosphärisch dichten Krimi im industriellen Milieu des Frankfurter Westhafens.
Neben dem Hauptdarsteller Karl-Heinz von Hassel brillierte vor allem die bekannte Schauspielerin Cornelia Froboess in der Rolle der schweigsamen Mutter Hilde Krause. In weiteren Rollen waren Jani Tempel als Brinkmanns Assistentin Alice Bothe zu sehen. Die Dreharbeiten fanden überwiegend in Frankfurt am Main statt, wobei der Westhafen als zentraler Schauplatz diente und dem Film seinen industriell-düsteren Charakter verlieh.
Die Erstausstrahlung am 10. September 2000 im Programm Das Erste erreichte beachtliche 8,42 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 27,09 Prozent entsprach – für die damalige Zeit ein sehr guter Wert.
Die Kritiker lobten besonders die vertrackte Krimihandlung und die atmosphärische Darstellung des Frankfurter Hafenmilieus. Wie in einigen anderen Tatort-Folgen sorgte auch hier ein zweiter Mordfall für eine unerwartete Wendung in den Ermittlungen und zusätzliche Spannung.
Nach der Ausstrahlung diskutierten Zuschauer besonders intensiv über die moralischen Verstrickungen der Figuren und die Umweltthematik, die in der Geschichte aufgegriffen wurde. Der Fall um illegale Schrottentsorgung und Umweltverschmutzung traf bereits im Jahr 2000 auf wachsendes ökologisches Bewusstsein beim Publikum.
Besetzung
Karl-Heinz von Hassel als Hauptkommissar Edgar Brinkmann
Jany Tempel als Assistentin Alice Bothe
Martin May als Assistent Wegener
Frank Stieren als Jan Just
Lara Körte als Verena Graf
Cornelia Froboess als Hilde Krause
Lukas Ammann als Erwin Bader
Rainer Grenkowitz als Max Bader
Edda Leesch als Simone Just
Christel Niederstenschee als Lena Wild
Michael Gahr
Günther Henne
Andreas Wellano
Jörg Zick
Wilfried Elste
Otmar Rützler
Stab
Regie – Klaus Gietinger
Buch – Klaus Gietinger
Kamera – Armin Alker
Schnitt – Carmen Vieten
Musik – Klaus Roggors
Der Tatort mit der Nummer 454 aus Frankfurt, der Stadt des Geldes und des Schrotts. Beides ist Gold wert und augenscheinlich auch Menschenleben. Der Hauptkommissar Brinkmann von der ansässigen Mordkommission ermittelt aufgrund eines Mordfalles, zur Seite steht ihm der Assistent Wegner. Später erfolgt ein weiteres Tötungsdelikt und die beiden sympathischen Profis aus der Mainmetropole ermitteln, gezwungenermaßen, in verschiedenen Richtungen. Ein durchaus gelungener Tatort-Spielfilm aus dem Jahr 2000, mit dem damals gern gesehenen Tatort-Kommissar, welcher zusammen mit dem Kollegen Wegner, weniger mit der Waffe und eher aufgrund guter Kombinationsgabe, ermittelte. Ein spannender Tatort-Fernsehfilm aus dem Milieu der hochgekrempelten Hemdsarme und der dreckigen Fingernägel, gepaart mit Kohle und Macht. Dieser Tatort ist in der Wiederholung immer wieder gern gesehen.
Ist dieser Tatort langweilig … gelobt sei Schimansky oder Ballauf und Schenk aus Köln oder Thiel und Boerne, bei denen konnte ich in zehn Minuten schon mal mindestens fünfmal lachen. Aber heute … nein, ich langweile mich zu Tode, obwohl ich wegen dieses schlechten Tatorts natürlich nicht den Freitod wählen würde … aber ich hätte heute NCIS mit Gibbs schauen sollen ….
Schade, Langeweile hoch drei !!!
… höchstens einen Stern … null kann ich ja nicht geben !!!
Ist eben verrutscht.
So schlecht find ich den Tatort mit Brinkmann gar nicht. LEICHE wird aus dem See gefischt. Es wird schnell mit der Ermittlungsarbeit begonnen ohne großes Geplänkel am beginn. Gut 3,5 Sterne aufwärts
Brinkmann ist generell nicht mein Favorit, diese Folge geht aber, bis auf die Spezialeffekte.
Für mich insgesamt ein recht guter Tatort. Liegt vielleicht auch daran, dass ich aus Hessen stamme und Brinkmann mag. Etwas Action gab es auch, obwohl ich das nicht unbedingt brauche. Klar, auch wieder einmal ein Ehebruch, obwohl man das ein wenig reduziert hat gegenüber früheren Zeiten. Nur … eine Szene … der Gerichtsmediziner schaut sich die Leiche an und kann daraus schließen, dass die Tatwaffe keine Pistole, sondern ein Revolver war. HALLO!! JEMAND ZUHAUSE?!? Erstens ist das nicht der Job des Gerichtsmediziners und zweitens kann das nicht einmal ein Waffenexperte nur vom Anschauen der Leiche beurteilen. Man kann es an dieser Stelle höchstens aus der Tatsache mutmaßen, dass nirgends Patronenhülsen liegen. Aber auch die kann der Täter aufgesammelt haben. Also zu diesem Zeitpunkt und von dieser Person eine völlig sinnlose Aussage.
Vor fast 4 Jahren das letzte Mal gesehen. Ich mag Brinkmann mit seiner Oberlehrer Art in diesem Tatort. Er spielt den Chef wirklich Klasse. Diesmal gibt’s 4 Sterne
Mit Sicherheit eine der teuersten Folgen ever – trotzdem nur guter Durchschnitt! Die ganze Action im James Bond Style wirkt unpassend, fast schon peinlich – ebenso wie die meisten der humoristischen Einlagen. Als Parodie wäre es fast schon wieder gut – aber für diese Sparte ist in Hessen Murot zuständig, nicht Brinkmann!