Kurz und knapp – darum geht’s
Ein defekter Kühlcontainer im Wiener Donauhafen offenbart neben aufgetauten Hühnerfüßen auch drei in Plastikfolie gehüllte Leichen junger Chinesen. Am nächsten Tag findet ein Spaziergänger eine abgetrennte Hand, die zu einem vierten Asiaten gehört, dessen zerstückelte Überreste über mehrere Mülltonnen in der Stadt verteilt sind. Die Ermittlungen von Moritz Eisner und Bibi Fellner führen zum zwielichtigen Fleischgroßhändler Müller und zum Chef der Fremdenpolizei, die beide in dubiose Geschäfte verwickelt scheinen. Als die Ermittler einer Verbindung zur chinesischen Mafia nachgehen, geraten sie jedoch selbst in tödliche Gefahr …
Inhalt der Tatort-Folge „Falsch verpackt“
Wutentbrannt schleudert ein junger Chinese eine Eisenstange durch die Scheibe eines Restaurants. Die Glassplitter glitzern im Neonlicht der Wiener Nacht wie scharfkantige Eiskristalle. Kurz nach diesem Vorfall taucht im Alberner Hafen ein grausiger Fund auf – als das defekte Kühlaggregat eines Containers versagt, spült die Flüssigkeit drei gefrorene Leichen zwischen den Hühnerfüßen hervor.
Kommissar Moritz Eisner kämpft derweil nicht nur mit rätselhaften Todesfällen, sondern auch mit seinen eigenen Dämonen. „Ich bin so eine Null – alt, dick und blöd“, murmelt er verzweifelt, nachdem er bei einer Festnahme kläglich versagt hat. Während er auf seinem Hometrainer strampelt, um überschüssige Pfunde zu verlieren, gerät seine Kollegin Bibi Fellner in eine persönliche Krise. Die resolute Polizistin mit der rauchigen Stimme und dem abgeklärten Blick ist nach mühsamer Abstinenz rückfällig geworden. Mit zitternden Händen greift sie zum Telefon: „Moritz, ich brauch‘ dich jetzt“, gesteht sie mit tränenerstickter Stimme.
Der Fund einer abgeschnittenen Hand durch einen Spaziergänger führt zu weiteren Leichenteilen eines Chinesen, verteilt über mehrere Mülltonnen. Ausgerechnet Bibis zwielichtiger Bekannter „Inkasso-Heinzi“ gerät unter Mordverdacht, als seine Fingerabdrücke auf einem blutigen Samurai-Schwert gefunden werden. „Du bist mit einem Mörder befreundet!“, wirft Eisner seiner Kollegin aufgebracht vor. Ihre Ermittlungen führen die beiden in ein Labyrinth aus Korruption, Betrug und Menschenhandel, in dem der Fleischgroßhändler Müller und der Chef der Fremdenpolizei, Dr. Oskar Welt, tiefere Verbindungen zu haben scheinen als zunächst erkennbar.
Die winterliche Kälte, die über Wien liegt, spiegelt sich in den klinisch sauberen Kühlanlagen des Schlachthofs wider, wo minderwertige Produkte zu hochpreisiger „Bio-Kost“ umdeklariert werden. „Den General gibt es nicht“, behauptet Dr. Welt mit undurchdringlicher Miene, als Eisner ihn nach den Hintermännern fragt. Die frostige Atmosphäre der Kühlkammern wird zur Metapher für die Eiseskälte im Geschäft mit illegalen Einwanderern und gefälschten Lebensmitteln.
Während sich Eisner und Fellner durch das Dickicht der Indizien kämpfen, wirkt die Chefin eines chinesischen Restaurants wie ein rätselhaftes Bindeglied zwischen den verschiedenen Welten. Ihre Augen verraten Angst, doch ihre Lippen bleiben verschlossen. Die Fahndung nach der Wahrheit gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, und mit jedem Schritt tiefer in das Netzwerk der chinesischen Mafia wird die Luft für die Ermittler dünner. Eisner und Fellner ahnen nicht, wie gefährlich nahe sie bereits den Drahtziehern gekommen sind, als plötzlich weitere Leichen den ohnehin komplexen Fall noch verwirrender machen…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Falsch verpackt“ ist der 28. Fall für Moritz Eisner und der vierte für Bibi Fellner, deren unkonventionelles Ermittlerduo sich seit dem ersten gemeinsamen Einsatz zu einem Publikumsliebling entwickelt hat. Mit Sabine Derflinger führte erstmals eine Frau bei einem österreichischen Tatort Regie, was sich in der besonders sensiblen Zeichnung der Charaktere niederschlägt. Harald Krassnitzer, der seit 1999 den Wiener Kommissar verkörpert, schätzte besonders die harmonische Arbeitsatmosphäre: „Diese Arbeit hat nicht zuletzt deshalb sehr viel Spaß gemacht, weil wir ein sehr großes Frauen-Team hatten.“
Gedreht wurde vom 14. Juni bis zum 13. Juli 2011 in verschiedenen Bezirken Wiens, darunter auch am authentischen Hafen Albern im 11. Wiener Gemeindebezirk. Neben den Hauptdarstellern Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser glänzt das Ensemble mit Simon Schwarz als „Inkasso-Heinzi“, Erwin Steinhauer als korruptem Polizeiboss und Martin Brambach als zwielichtigem Fleischgroßhändler.
Die Erstausstrahlung am 25. März 2012 in ARD erreichte für einen Sommertatort beachtliche 8,15 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 22,7 Prozent entsprach. Nach der Ausstrahlung kursierten Theorien über den realistischen Hintergrund des Films, denn wie Hauptdarsteller Krassnitzer in einem Interview bestätigte: „Ein realistischer Hintergrund ist, dass solche Sachen mit Lebensmitteln tatsächlich passieren. Es geht um Gewinnmaximierung.“
Die Drehbuchautor Martin Ambrosch und Regisseurin Sabine Derflinger legten besonderen Wert auf die Weiterentwicklung der Charaktere – Eisners Kampf mit dem Älterwerden und Fellners Alkoholproblem sind keine oberflächlichen Klischees, sondern tiefe persönliche Krisen, die die Ermittler auch im weiteren Verlauf der Serie begleiten sollten. Der Film wurde von der Kritik besonders für seine ungeschönte Darstellung der kriminellen Machenschaften und die intensiven Charakterstudien gelobt.
Wann wird die Folge denn wiederholt?
Tolles thema, super Umsetzung — aber die Untermalung des Tons, das ist keine Musik, kein Klang, das ist eine einzige Qual. Das ist Folter. Muss wohl von einem Gehörlosen stammen, der sich rächen wollte. Aber an wen?
Pulp Fiction from Vienna with unsatisfying ending imo, but great entertainment ;
Ende voraussehbar. Story aber gut u. spannend aufgebaut. Allerdings nervte die die Hintergrundmusik total.
Ending? Waren halt die Triaden, da machste nix gegen.
Story ok
Thema ok
Schauspieler super ok
Aber bitte was für ein Nahkampfmittel chemischer Art hat der Komponist der Hintergrundmusik sich beim Schreiben dieser Horrormucke reingezogen ? Dies Musik war waffenscheinpflichtig wenn nicht sogar stark körperverletzend.
Sind wir Zuschauer seine Versuchskannickel gewesen ?
SUCH A EXPIERIANCE NEVER AGAIN ! :-(
dieser Tatort war wirklich ohne zu Übertreiben , meine für mehrere Quartalsabschläge
gezahlten Gebühren wert . – Wirklich nix zu meckern .
Besonders beeindruckend fand ich , als älterer Mensch die Musik –
dieser geile Hammond – Orgelsound hat mich doch mental in meine jugendliche
Keith Emmerson Fan Epoche zurückversetzt – also Extralob für die Musik
Der TO war an sich ganz i.O. wenn auch mit einigen Schwächen, allem voran die Klimpermusik, man könnte meinen, der „Komponist“ beschallt sonst Schmuddelfilmchen!!!
Total ätzend!!!
Die Story mit der heißen rothaarigen Sekretärin haben sie sich wohl nicht auszubauen getraut, jedenfalls wird sie mehrmals entsprechend in Szene gesetzt, mal sehen, was in kommenden Folgen passiert.
Das mit dem Kopf im Kühlschrank ist völlig unlogisch, das Ende ist, wie der Ösi sagen würde „fad“.
Das Beste an diesem Tatort war die scharfe Musik.Von wem stammt die eigentlich? Habe selten so eine virtuose B3 gehört.
Ich fand die Musik auch klasse,
Hat mich sehr an Niacin erinnert.
Die Stimmungskurve fand ich auch genial, anfänglich alle Hilflos und das ernst Nehmend was um einen geschieht und am Ende Zynismus pur.
Herrlich. Meine Lieblingsfolge des Teams Eisner / Fellner. Spannung, ein bisschen Verschwörung, intelligente Komik und ein nachvollziehbares Ende. 5 Sternerl.
Der Tatort mit der Nummer 832 aus Österreich. Die Wiener Sonderermittler des Ministeriums für Innere Angelegenheiten, der Eisner und die Fellner, ermitteln zusammen und als Team, in einem wahrhaftigen Leichenschmaus, ausgelöst durch eine chinesische Verbrecherorganisation, der einfachen Aussprache wegen, kurz MAFIA genannt (schreckt gleich jeden ab). Fleischhändler bekriegen sich und ständig werden neue Leichen ausfindig gemacht, gefroren, getaut, zerhackt. Etwas zuviel für die beiden Mordermittler, meine ich, die Fellner, sowieso immer nörgelnd, ständig meint sie was zu haben, greift zum Äußersten. Der Flache, äh, Flasche und Eisner bricht sich die Nase, der Arme. Dennoch, ein ungewöhnlich spannender Tatort-Spielfilm, Kino halt, in der Welt der Polizeifilme und gepflasterten Nasen. Den kann man sich immer einmal wieder anschauen. Ehrlich.
Wow, was für ein cooler Tatort!
Volle fünf Sterne!
Best Tatort ever! 5 Sterne!
hallo, das ist ein sehr guter Krimi. Danke den wie immer wunderbaren Bibi und Moritz und dem Team.
Eine bzw. eineinhalb Fragen habe ich:
beim Schnüffeln an dem 1st-class-Geflügelfleisch aus Ungarn definierte Eisner den Geruch nach Aceton. und es fiel wiederholt der Begriff Bromethan (oder so). Da ich in der Vergangenheit selbst mehrmals mit Acetongeruch an Fleisch in Kontakt kam wüßte ich gerne, wie dieses an das Fleisch kommt und was es mit dem Organismus macht. Ich hatte danach stets die Wahrnehmung eines völlig ausgetrockneten Mundraums und es ging mir kotzeübel. Gibt es bei Ihnen eine hilfreiche Person, die mir dazu Erläuterungen geben kann?
Danke sehr!
Gestern zum ersten mal gesehen und ich muss sagen, das war der beste Ösi-Tatort aller Zeiten und wird es auch wohl immer bleiben. Spitzenmäßig, genial und Grimme-Preis-verdächtig war die Musikuntermalung durch die Hammond-Orgel.
Schon des Öfteren gesehen und immer wieder gut. Spannendes Thema, Gefühlvoll in Szene gesetzt und in maßvollem Tempo arrangiert. Ermittler mit menschlichen Zügen, humorvolle Einlagen mit einer Prise Sex in Form weiblicher Polizei-Assistentin. Einfach sehr gut gemacht. Die Wiener können mehr als nur Schnitzel!
Durchgehend interessanter Fall aus Wien. Brambach spielt Mal wieder köstlich. Klasse 4 Sterne
Beste Unterhaltung! Die können, die Österreicher…
Jede Menge gut abgewogener Humor („Seit wann essen Asiaten Pizza?“), trotz der ernsten Thematik, gerade jetzt in Pandemiezeiten.
Ob die Fotos von Hühnerfüßen an der Ermittlungswand oder die Szene mit dem Hund, der die abgehackte Hand bringt („Schon wieder ein Chinese?“), richtig köstlich. Allein der Dialog zwischen Eisner und seiner Tochter angesichts des abgetrennten Kopfes im heimischen Kühlschrank verdient 5 Sterne !!
Und wer kam eigentlich auf die abgefahrene Idee, diesen Tatort mit Musik aus 70er Jahre Schmuddelfilmchen zu unterlegen??
Vielen, vielen Dank für diese Wiederholung, da war mir ja bislang eine Perle entgangen.
Fast schon ein richtiger Splatter-Film. Hat mir gefallen ;-)