Tatort Folge 828: Ordnung im Lot



Mo 18.03. 21:45 Uhr HR

Erscheinungsjahr: 2012
Kommissar: Lürsen und Stedefreund
Ort: Tatort Bremen


Die Bremer Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und ihr Kollege Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) ermitteln in der Tatort-Folge 828 „Ordnung im Lot“ den Mord an einem Tankstellenbesitzer: mit einem Loch in der Stirn liegt der Kroate in seinem Verkaufsraum. Bei der Besichtigung des Tatorts sind sich die beiden Ermittler schnell einig, dass es sich nicht um einen Raubmord handeln kann, denn in der Kasse befindet sich noch immer ein hoher Geldbetrag. Außerdem war der Täter so pietätvoll, seinem Opfer nach dem Tod die Augen zu schließen.

Zum großen Erstaunen der norddeutschen Tatort-Kommissare reagiert die Familie des Opfers sehr gefasst auf die Todesnachricht. Hat sie etwas mit dem Mord zu tun? Witwe Elke Tomic, die von ihrem ermordeten Mann des Öfteren verprügelt wurde, hat ein Alibi für die Tatzeit. Sie berichtet von den finanziellen Nöten der Familie. Lürsen und Stedefreund finden heraus, dass ihr Sohn Ruben regelmäßig den Anweisungen eines serbokroatisch sprechenden und gewalttätigen Mannes Folge leisten muss – schuldete der Tankstellenbesitzer einer Balkanbande vielleicht Geld? Bei den Vernehmungen der Angestellten des Tankstelleninhabers erfahren die Kripo-Beamten, dass ihr Chef stets für eine Überraschung gut gewesen sei. Wütend habe er auch schon mal Werkzeug durch den Laden geworfen. Ausdruck des balkanischen Temperaments oder war der Mann schlichtweg frustiert?

Im Tatort-Fall „Ordnung im Lot“ kommen viele Fragen auf. Die Spur führt Inga Lürsen und ihren Partner Stedefreund zum Teenager Max, der das Opfer gefunden hat. Der 16-Jährige verstrickt sich zunehmend in Widersprüche; er und seine Familie scheinen in den Fall verwickelt zu sein. Max sagt aus, in der Mordnacht mit seinem Moped zur Tankstelle gefahren zu sein, um Brötchen zu kaufen. Bald kommt heraus, dass er dort seine Mutter vorfand – mit der Tatwaffe in der Hand! Der Jugendliche hatte versucht, die Angelegenheit zu vertuschen, denn nicht alles im Fall „Ordnung im Lot“ ist damit so offensichtlich, wie es nun scheint.

Denn Sylvia Lange leidet unter einer Psychose. Sie stellt im ganzen Haus Ventilatoren auf, wickelt sich in Rettungsdecken ein und lässt sich von Rosenquarzlampen bescheinen. Sylvia glaubt, dass man Leukämie bekommen kann, wenn man allzu oft mit Benzin in Kontakt kommt. Durch ihre Ängste ist die Frau schon beinahe schizophren geworden, wie ein Psychologe den beiden Ermittlern erklärt. Sylvia Lange hat den Mörder wahrscheinlich gesehen, doch die kranke Frau kann nur sehr verschlüsselt kommunizieren. Mit viel Feingefühl und Geduld versucht Hauptkommissarin Inga Lürsen, ihr die Wahrheit zu entlocken…


Die Tatort-Folge „Ordnung im Lot“ um das Bremer Ermittler-Duo Lürsen und Stedefreund wurde 2011 in Bremen und Umgebung gedreht. Am 12. Februar 2012 war die Erstausstrahlung des Krimis im Ersten Programm der ARD zu sehen.

Tatort Ordnung im Lot – Trailer



Besetzung

Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Max Lange – Vincent Göhre
Kriminalassistent Karlsen – Winfried Hammelmann
Ole Lange – Wolfgang Koch
Sylvia Lange – Mira Partecke
Elke Tomic – Irene Rindje
Ruben Tomic – Fabian Busch
Psychologe – Robert Schupp
Ermittler Gerd – Christian Beermann
Frau Haberland – Heidi Ecks
Rade Loncar – Luca Maric
Polizist Walter – Jörg Witte
Nachrichtensprecher – Michail Paweletz
Lieferwagenfahrer – Christian Bergmann
u.a.

Stab

Drehbuch – Peter Henning, Claudia Prietzel
Regie – Peter Henning
Aufnahmeleitung – Niels Hein
Beleuchter/Beleuchtungstechnik – Florian Birch
Außenrequisite – Sabine Peters
Filmgeschäftsführung – Hanne Krenz
Besetzung/Casting – Gitta Uhlig
Garderobe – Kristina Russbach
Garderobe – Erika Haertel
Innenrequisite – Britta Debring
Kamera – Bella Halben
Herstellungsleitung – Manfred Lenert
Kostüme/Kostümbild – Astrid Karras
Kameraassistenz – Moritz Tessendorf
Lichttechnik – Klaus Kennemann
Maske/Maskenbildner – Samira Ghassabeh
Maske/Maskenbildner – Elisabeth Harlan
Musik/Filmkompositionen – Andreas Weiser
Motivaufnahmeleitung – Kay Schellack
Produktionsleitung – Olaf Kavlelage
Produzent – Claudia Schröder
Producer – Seth Hollinderbäumer
Regieassistenz – Lena Bodil Ernst
Schnitt – Elke Schloo
Set-Aufnahmeleitung – Michael von Wolfframsdorff
Stunt Koordination – Ronnie Paul
Szenenbild – Florian Langmaack
Ton/Filmtonmeister – Frank Buermann

Bilder: Radio Bremen/Jörg Landsberg


37 Meinungen zum Tatort Folge 828: Ordnung im Lot

  • Florian • am 12.2.12 um 22:16 Uhr

    Oh mein Gott! Das heute ging ja gar nicht. Habe mich schon lange nicht mehr so gelangweilt…


  • Claudia • am 12.2.12 um 22:55 Uhr

    Was für ein bescheuertes Drehbuch. Und was für ein mariniertes Getue. Kein Charakter hat mich auch nur ansatzweise interessiert. Was wollten uns denn die Macher erzählen, um Himmels Willen?


  • Miss Adele • am 13.2.12 um 6:33 Uhr

    Das war der allerletzte Mist!
    Absolut verschwendete Zeit, für mich der letzte Fall mit den Bremern.
    Nicht noch einmal, danke!


  • Michi • am 13.2.12 um 8:35 Uhr

    mit Abstand der schlechteste Bremer Tatort den ich bisher gesehen habe…schlimmer (langweiliger) war nur noch Bella Block am Samstag Abend….


  • xavi78 • am 13.2.12 um 9:14 Uhr

    Haben den Tatort nach einer halben Stunde abgebrochen, weil er ziemlich langweilig war und das Verhalten der schizophrenen Mutter einfach nur genervt hat. Schade, weil ich die Bremer eigentlich mag.


  • sherlogg • am 13.2.12 um 10:53 Uhr

    Hab mir um viertel nach acht lieber „Surrogates“ angeschaut; war geil. :-p
    Wollte nächtens dann noch den Tatort in der Mediathek gucken. Wieder nervige, unmotovierte Wackelkamera durchgehend; auch bei ruhigen Szenen, wo sie nun wirklich nix zu suchen hat. Hab nach den ersten vier Minuten mal probeweise in die Mitte vom Film geguckt, festgestellt, daß tatsächlich der ganze Tatort wackelt, mir ein Weißbier eingeschenkt & eine uralte Folge SOKO Kitzbühl reingezogen; der Scheiß ist mir immer noch lieber als _so_ ein Tatort.
    Eure Kommentare beweisen mir, daß ich alles richtig gemacht habe. Schlechte Tatorte hab ich in letzter Zeit wirklich genug gesehen & von dem Wackelscheiß reichts mir jetzt echt.


  • Otherwise • am 13.2.12 um 11:13 Uhr

    Schon derTitel sagt alles. Das einem solch ein Schrott vorgesetzt wird, ist schon eine Zumutung..Ellenlange Dialoge der Kommisarin (Sabine Postel) mit einer schizophrenen Zeugin., was dem Zuschauer spätestens nach 15 min klar ist und man sich fragt, ob denn die Kommisarin nicht auch einen Schaden hat.
    Nach einer Stunde der Ratlosigkeit als Zuschauer ob der nicht endenden nutzlosen Dialoge, bringt es ein „endlich“ herbeigezogener Phychologe auf den Punkt, Person als Zeugin juristisch unbrauchbar.
    Und trotzdem wird ein voll gekritzelter Tisch noch „phychologisch ausgewertet“ ( bestimmt nicht Aufgabe eines Polizeibeamten),mit dem Fazit „Danke, wir haben dich nur nicht verstanden!

    Handwerklich Mist, unrealistisch und ätzende Langeweile! Das war mit Sicherheit der letzte „Postel“ Tatort! Gott lob gibts noch Tatorte aus Münster, Köln, etc. als Garant für gute Unterhaltung!


  • Andrea • am 13.2.12 um 15:11 Uhr

    Müssen deutsche Fernseh-Krimis eigentlich nur noch auf der Psychologisierungs-Schiene laufen? Wenn ich mir Psychogramme neurotischer Typen ansehen will, dann gucke ich lieber Woody Allen. Wie wär’s wieder mal, äh, nun, mit etwas, das für mich klar mit „Krimi“ zu tun hat – nämlich „Spannung“? Wie geht’s weiter mit der Serie „Tatort“? Ein Zoowärter wirft sich in den Eisbärengraben und lässt sich von Knuts Halbschwester zerfleischen, damit die Ehefrau eine bessere Witwenrente kriegt? Währenddessen die Zoo-Kollegin in ein minutiös beobachtetes posttraumatisches Stress-Syndrom abtaucht? Geht’s in diesem Stil weiter? Dann ohne mich.


  • Tatort Fan • am 13.2.12 um 15:51 Uhr

    Diesen Tatort sollten wir schnell vergessen und hoffen das der nächste besser wird.


  • Harry Grey • am 13.2.12 um 16:09 Uhr

    Sehr guter Tatort – Psychodrama mit hervorrangenden Schauspielern.


  • feldegg • am 13.2.12 um 16:44 Uhr

    Schlimmer gings gestern nimmer!!!!
    Für so einen Schrott muss man auch noch Gebühren bezahlen – das war eine echte Frechheit – wie so vieles was die ööfentlich rechtlichen in der letzten Zeit uns servieren.


  • Peter • am 13.2.12 um 20:45 Uhr

    Hm, nur 1 positver Kommentar bisher.
    Ich bin mir nicht sicher, was ich von ‚Ordnung im Lot‘ halten soll.
    War das surreales, tolles und großes Kino oder – so wie 10 von 11 Kommentare vor mir meinen – langweiliger Quatsch? Langweilig war es nicht. Die gebrabbelten Dialoge habe ich nicht immer verstanden, ok. Es war nicht spannend, aber die Folge fand ich faszinierend, ungewöhnlich.

    Ich werde mir ‚Ordnung im Lot‘ ein zweites Mal ansehen, vielleich schreibe ich dann nochmal einen Kommentar.


  • Tim Turner • am 14.2.12 um 10:39 Uhr

    Gott im Himmel, was für ein unfassbar schlechter Tatort. Unfassbar.
    Da gibt man sich 90 Minuten diesem belanglosen Gequatsche hin, um dann zu sehen, wie der (Achtung Spoiler) 16jährige der das VHS-Video einer Überwachungskamera die den Mord aufgezeichnet hat nach unzähligen Versuchen einen funktionierenden Videorekorder aufzutreiben endlich sieht, aha, seine Mutter war es nicht, und sich folgerichtig entschliesst der Polizei das Band zu geben. Diese stellt dann fest, aha, unsere Arbeit der letzten 90 Minuten war eigentlich Quark, aber immerhin verstehen wir jetzt was uns die Schizophrene sagen wollte, und das Opfer hat die Kasse ja auf gemacht bevor der Täter reinkam, das kann nur eines heissen, er wollte sterben und hat seinen Killer angeheuert. Beweise? Brauchen wir nicht, die Theorie ist doch super.. Oh mein Gott, was für ein unlogischer Schwachsinn, von der VHS Kassette (ist in Bremen eigentlich noch 1990 oder was) über die Darstellung der Kranken bis zu diesem völlig absurden Finale.


  • Siegfried Stegmann • am 15.2.12 um 14:58 Uhr

    Mag seine Schwachstellen haben,doch – haben die Kritiker eine nahe Verwandte – wie ich – ? Wir leiden mit unserer Schwester.Vor allem,weil wir ihr nicht helfen können.Der kleinste Hinweis und wir stehen vor der Tür! Der Tatort-Inhalt interessierte uns nicht.Ich bedaure,den Film nicht aufgenommen zu haben und hoffe,eine DVD oder Kassette zu bekommen.


  • Olga Kryzmakov • am 15.2.12 um 16:47 Uhr

    Die Bremer könnens ja doch noch. Einen unterhalten. Schauspieler spielten ihre Rolle gut.Macht weiter so

    Schlechte Tatort kommen demnächst übrigens nur noch aus Hamburg – der Til macht das schon mit seiner Diktatur


  • Tom • am 15.2.12 um 22:12 Uhr

    Schlechtester Tatort aller Zeiten. Hätte man sich den ganzen Aufwand mit den Dreharbeiten schenken können. Keine Spannung und überhaupt kein Krimi-Character. Bin fast eingeschlafen.


  • alter Fan • am 16.2.12 um 23:15 Uhr

    so richtig gefallen hat mir dieses TV – Kunstwerk wirklich nicht .
    Nichts gegen das “ Abschneiden alter Zöpfe “ – man muß andererseits auch schon
    was wenigstens gleichwertiges auffahren .
    Wo Tatort draufsteht möchte wenigstens auch Tazort drin sein .


  • Schimifan • am 16.2.12 um 23:57 Uhr

    Der letzte Tatort war einfach nur schlecht und mich ärgert es sehr was hier mit unseren Gebühren passiert – zumal auch gute Charakteren wie die Saarländer abgesetzt werden. Bin mal gespannt auf den neuen Hamburger Tatort – gebe ihm allerdings als über 12 Jähriger Fan keine großen Chancen. Schwieger bleib doch bitte bei deinen rosarot gewaschenen Klamauk-kömödien und belasse die gute Unterhaltung bei den Jungs aus Köln, München & Münster.


  • tatortseher • am 24.2.12 um 13:08 Uhr

    die ARD tötet ihre kommissare,denn nach dem 2.oder 3. schrottkrimi mit den bremern wird keiner mehr einen sehen wollen. nach der lürsen endführung in den schwachsinn vor einigen jahren und einigen echt schwachen bremen krimis war das der finale supergau. ein gutes team mit typen die passen weden so getötet.das ging auch dem frankfurter team so .denn schwachsinnige an den haaren herbeigezugenen krimidrehbücher die keine sind, können auch die besten schauspieler nicht retten.


  • Frank Spies • am 25.9.14 um 11:29 Uhr

    Der Tatort ist Spitze. Klasse.


  • Frank Spies • am 26.9.14 um 22:11 Uhr

    Den Tatort habe ich verwechselt. Muss ehrlich sagen sehr gute Schauspielerin. Bin jetzt auch total wirr im Kopf. Muss später noch meinen Pendel schwingen damit ich wieder klar werde. Note 4.


  • Peter Geuer • am 26.9.14 um 22:13 Uhr

    Nicht die Darstellerin gehört in die Anstalt sondern der Regisseur.
    So einen Schwachsinn habe ich selten im Programm gesehen.
    Danke für die Langeweile.


  • Peter Geuer • am 26.9.14 um 22:20 Uhr

    Danke für den Schwachsinn. Wußte noch nicht, dass für so was Geld ausgegeben werden muss.


  • Dirk • am 4.6.15 um 21:25 Uhr

    Der Tatort 828. Ich habe ihn mittlerweile zweimal gesehen. In der Tat, dieses wahre Beamten-Ermittler-Team, die Hauptkommissare Lürsen und Stedefreund aus HB, ermitteln. Ermitteln, ja ermitteln. Aber was? Fantastisch!Eine durchgeknallte Frau, in der Wirklichkeit schwer psychisch angeschlagen, wird befragt und befragt und befragt. Und der minderjährige Sohn gleich mit. Und wo ist der Mann? Ja wo? Kein Raubmord! Ja, was denn sonst? Und jetzt?Wahrscheinlich hat die letzte Sintflut der RAF zu geschlagen, wegen der kapitalistisch hohen Spritgebühren. Jetzt ist der Krimi aber bei mir abgeharkt, eine weitere KV tue ich mir nicht an.


  • Monika • am 25.8.15 um 9:29 Uhr

    Hab ihn gestern zum ersten Mal bei RBB als Wdh. gesehen. Ich finde ihn super. Es gibt mehr so „durchgeknallte“ Menschen in unserer Gesellschaft, als wir denken. Bei Vielen läuft es erheblich subtiler ab, aber die Strukturen sind ähnlich. Sehr interessant zu sehen, wie sowohl der Sohn als auch der Ehemann in die psychische Krankheit der Frau verstrickt sind, und da nicht raus kommen. Das nennt man wohl Co-Abhängigkeit. Als Zuschauer bekommt man ein „Coaching“ von Frau Lürssen, wie man mit solchen Menschen umgehen kann, um in die Klarheit zu kommen.
    Auch genial, wie gezeigt wird, wie machtlos Angehörige sind, wenn ein psychisch kranker Mensch sich nicht in die Therapie begeben will, da er nicht sich selbst sondern seine Umwelt für krank hält, und wie darauf hingearbeitet wird, dass der (seine Frau liebende) Ehemann dann doch noch eine Lösung der vertrackten Situation herbeiführen kann.
    Dieser Tatort ist psychologisch genial aufbereitet! Ein wirklich wohltuender Gegensatz zu den Tatorten anderer Sender, bei denen Gewaltscenen im Vordergrund stehen.


  • Slice me nice • am 26.8.15 um 0:20 Uhr

    Ein fantastischer Tatort! Ungewöhnliche, spannende Bilder und Sichtweisen. Tolles, surreales und großes Kino, wie hier schon jemand formulierte. Die Darsteller waren auch allesamt überzeugend, sowohl positiv als auch negativ. Großartig Mutter und Sohn, arschlöchig der Ehemann, der seine Frau einfach feige an der Raststätte aussetzt wie ein Haustier…
    Und Powerfrau Inga Lürsen hatte genau die richtige „Antenne“. Absolut verdiente 5 Sterne!!!


  • Der Fremde • am 4.8.23 um 18:56 Uhr

    Habe mir mal die bisherigen Kritiken zum heute am Programm stehenden TO angesehen: interessante Streuung –> entweder ’sehr gut‘ (wenige) oder ‚total schlecht‘ (große Mehrheit) …
    Die letzte Beurteilung war vor 8 (!) Jahren, diese Folge wird also offenkundig selten gespielt (ich kenne sie bisher auch nicht).
    Das Thema ‚psychische Krankheit‘ schreckt wohl viele ab (warum eigentlich?!)


  • Der Fremde • am 4.8.23 um 23:52 Uhr

    Das Wohl oder Wehe dieses TO hängt an der Frage, ob man das Verhalten der Sylvia Lange (Mira Partecke) als ‚authentisch‘ beurteilt oder nicht.
    Deren Wortmeldungen sind manchmal geradezu philosophisch, dann wieder erschreckend banal.
    Die Mimik der Darstellerin scheint dabei nicht immer zur Wortwahl zu passen.

    Mein Fazit: Ich habe schon wesentlich überzeugendere Darstellungen von psychisch Kranken gesehen (insbesondere von der Mimik her), aber ein paar gute Ansätze – Sichwort ’surreales Kino‘ (die Bildsprache, das Pendel, etc.) – waren schon dabei …
    ****


  • Adabei • am 5.8.23 um 0:20 Uhr

    In der ersten Hälfte fand ich den Tatort spannend und die Handlung verständlich und nachvollziehbar. Im zweiten Teil jedoch wurde die Handlung immer verwirrender. Ich empfehle deshalb zukünftigen Zuschauern, vor dem Film zwei starke Kaffees zu trinken, damit man konzentriert und aufmerksam den Film anschauen kann (am Besten mitschreiben!). So ganz ist mir der Durchblick nicht gelungen und ich hatte Probleme, die Handlung zu verstehen. Dadurch empfand ich die zweite Hälfte langweilig.
    Achtung Spoiler: Ich interpretiere das Geschehen so, daß der Tote einen Auftragskiller bezahlte, ihn zu töten, also ein verdeckter Selbstmord?! Aber warum hat er vorher die Kamera der Tankstelle nicht ausgeschaltet, die den Auftragsmörder filmte?
    Wegen der guten Schauspieler 2 von 5 Sterne.


  • Der Fremde • am 5.8.23 um 9:25 Uhr

    @Adabei:
    Ja, das ist eines der etlichen ‚Logiklöcher‘ im Film. ;-)
    Ich glaube aber, dies ist einer der TO’s, deren Aussage sich nicht über Logik erschließen lässt.
    Oder wie soll man die AMEISEN als ‚Soldaten Achills‘ mit Logik deuten??

    Oder salopp ausgedrückt: Die Haupt-Handlung war m.E. völlig egal (vulgo: ‚wurscht‘), es ging – im Kern – ausschließlich um den Wahrnehmungs-Blickwinkel der psychisch kranken Sylvia Lange.

    Meine bescheidene Deutung … 😇


  • Der Fremde • am 5.8.23 um 11:51 Uhr

    … Und dieser Wahrnehmungs-Blickwinkel bedeutet eben, dass S.L. die von außen unverstandenen Handlungen setzen muss, um die ihrem eigenen ‚System‘ (das außer ihr niemand versteht) immanente „Ordnung im Lot“ zu halten.


  • Adabei • am 5.8.23 um 14:56 Uhr

    @Der Fremde:
    Ich stimme Ihnen zu, nachdem ich nochmal über den Tatort nachgedacht habe! Nicht die kriminalistische sondern die psychologische Seite ist in diesem Film wichtig.
    Im Zentrum steht die psychisch erkrankte Mutter Sylvia Lange: Der Sohn verdächtigt seine Mutter der Tötung und möchte sie schützen.
    Auch in der Familie des Tankstellenbesitzers gibt es Probleme: Der Tankstellenbesitzer möchte durch seinen in Auftrag gegebenen Selbstmord seiner Familie das Geld seiner Lebensversicherung zukommen lassen. Er war der Meinung, daß er es im Leben zu nichts gebracht hat.
    Der Tatort ist eigentlich nicht schlecht, es ist m.E. aber kein Kriminalfilm sondern eher eine psychoanalytische Betrachtung. Beispielsweise die Ameisen in phantasievoller Interpretation: Sie arbeiten sich langsam aber stetig durch den Untergrund, besetzen Alles und unterhöhlen das Haus, bis es, alles Vertraute und alles auf was man sich bisher verlassen hatte, sozusagen zusammenbricht. Aber so eine Interpretation ist ein weites Feld…

    Nachträglich vergebe ich deshalb anstelle 2 Sterne nun 3!


  • Conny • am 13.8.23 um 22:01 Uhr

    Oh ha!
    Was war das denn?
    Im August 2023 Inder Mediathek entdeckt. Ich mochte die Krimis aus Bremen auch immer gerne, aber das war des Guten zu viel.
    Am Anfang ging es noch, natürlich gibt es auch mal „verrückte“ Typen in unserer Gesellschaft, aber da geht man als Kriminalpolizei doch ganz anders um. Sofort mit Psychologen und nicht erst in Minute 80. es baute sich dieser ganze Wahnsinn auch von Minute zu Minute auf und das macht es dann auch nicht besser, immer noch einen draufzulegen. So eine abstruse Story am Ende. Vor allem passt dabei nichts zusammen. Am Anfang beobachtet die Frau Lange nur, am Ende schreib sie dann ganze Tapeten voll. Wer soll diesen Mist denn bitte glauben?!?

    Also das war nix…
    Abschalten


  • dopf-teckel • am 17.8.23 um 22:57 Uhr

    Nur ein paar kleine Ergänzungen meiner Vorredner*innen:
    Achtung: viele Spoiler, eher Bemerkungen für danach!

    Das erste Drittel der Folge ist gefühlt sehr stark auf diese Situation gelenkt, somit auch der schon gesetzte Verdacht, dass sie Mörderin war. Die Teils schon stark surrealen Elemente (Beleuchtung Haus, Schauspiel, Mutter-Sohn-Verhältnis) wollen erst noch überzeugend wirken, bis sie dann auch offensichtlich und gewollt entgleiten. Die Figur und ihr Kontext wird irgendwann überstrapaziert und bewusst überzeichnet. Das ist aber tatsächlich ok und geht sogar ziemlich gut auf.
    Ab spätestens der zweiten Hälfte bekommen wir langsam die kroatische Verwicklung und den „religiösen“ Geheimbund mit (der aber doch nichts zu tun hat mit dem Mörder?) und somit rettet sich die Folge vor einem klassischen Plot eines Mordes, von dem wir von Anfang an wissen – sehr erfrischend, weil so wäre es sicher einfach auch gegangen.

    Es macht nicht alles immer Sinn:
    Warum reinigt der Sohn des Opfers den Tatort? Warum wird der Bauwagen/Hunderückzugsort nicht durchsucht (Tatwaffe)?
    Wenn schon ein geplanter Tod auf Verlangen, warum dann nicht noch ein kleines bisschen besser geplant (z.B. Raubmord fingieren und damit gleich die Bezahlung regeln)?

    Spätestens durch die Entdeckung der Selbsttötung durch einen Auftragsmörder wird eigentlich klar, dass es hier um zwei Familiendramas geht.
    In Bezug auf die Langes lässt sich sicher noch einiges über die Logik und Darstellung der Psychose, die selbstverständlich sehr für den filmischen Effekt ausgelegt ist und dementsprechend sicherlich problematisierbar ist. Es geht nicht, diese Figur über die gesamte erste Hälfte als „unzurechnungsfähig“ zu etablieren, um dann später eine lückenlose und bloß verschlüsselte Darstellung der echten Geschehnisse widerspruchsfrei aus ihren Aussagen zu entschlüsseln. Das ist keine besonders gelungene Inszenierung einer psychischen Krise.

    Offene Fragen:
    Kommt noch raus, wie rabiat Lange seine Frau zu einer Einweisung gebracht hat? Wird bekannt, dass der Sohn des Opfers die Tatwaffe in Besitz hatte? Die Folge lässt viele Fragen aufkommen, aber vielleicht ist das nichts schlechtes. Auch wenn sie interessant ist, ist sie allerdings nicht überragend.


  • Der Fremde • am 21.8.23 um 9:53 Uhr

    Die TO- Sommerpause geht langsam zu Ende (es wurden darin dankenswerterweise viele selten gespielte TO’s ins Programm genommen).
    –> Für mich war dieser TO die interessanteste ‚Entdeckung‘: Mit Logik nur begrenzt fassbar, aber ein TO, der (mir) in Erinnerung bleiben wird!


  • Der Fremde • am 22.8.23 um 18:42 Uhr

    @dopf-teckel:
    Auch wenn dieser TO m.E. nicht auf der ‚Logik-Schiene‘ funktioniert, 3 Antwort-Versuche:

    + Der Sohn des Opfers reinigt den Tatort, weil er die Tankstelle – zumindest vorerst – weiter betreiben will (da kann er keine Blutspuren brauchen)

    + Der ‚fingierte Raubmord‘ scheitert, weil Sylvia Lange den Tat-Vorgang stört (die 20.000 EUR werden erst später beim ‚falschen Müllmann‘ (=Killer) landen

    + Die perfide Tat von Hrn. Lange fliegt NICHT auf, da es keinen Verantwortlichen mehr interessiert und Sylvia mit ihrem neuen ‚geschützten Ort‘ nicht unzufrieden scheint … 😇


  • Der Fremde • am 5.3.24 um 10:45 Uhr

    Wir haben gestern zur aktuell neu erschienenen TO-Folge diskutiert, ob Kunst- und Experimental-TOs ihren Platz im ARD-Hauptabendprogramm haben sollen.
    Meine eindeutige Antwort: JA !!!

    Und der gegenständliche TO – am 18. März wieder zu sehen – ist m.E. ein Paradebeispiel dafür, was ich persönlich unter dem Begriff „Kunst- und Experimental-TO“ verstehe:
    In diesem Fall die Erzählung des Plots aus dem Blickwinkel einer psychisch kranken Person. (Ich habe diese Folge erst letzten Sommer kennen gelernt und es war für mich eine sehr bereichernde „Entdeckung“)

    Andere TO-Fans verstehen unter og. Begriff vielleicht eher die Murot-TOs oder Ähnliches. Jeder und jedem sei deren individuelles Verständnis dafür gegönnt, was „Kunst“ ist (m.E.) !


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