Kurz und knapp – darum geht’s
Ein verdrängter Anruf wird zum Verhängnis: Als Kommissarin Bibi Fellner eine anonyme Nummer wegdrückt, ahnt sie nicht, dass es der letzte Hilferuf einer ehemaligen Zeugin war. Kurz darauf steht die bulgarische Ex-Prostituierte Yulya Bakalova in Flammen – angezündet von einem zwölfjährigen Jungen mit einer benzingefüllten Wasserpistole. Für Fellner wird der Fall zur persönlichen Zerreißprobe, hatte sie der Frau doch einst Schutz versprochen. Als die Ermittler in den Untiefen des Wiener Rotlichtmilieus einer perfiden Verbindung zwischen dem Jungen und einem rachsüchtigen Zuhälter auf die Spur kommen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem nicht nur der kleine Täter, sondern auch Fellner selbst ins Fadenkreuz eines skrupellosen Killers gerät…
Inhalt der Tatort-Folge „Angezählt“
Eine schlaflose Bibi Fellner sitzt in der stillen Praxis ihrer Therapeutin, während draußen das nächtliche Wien seine düsteren Schatten wirft und der kalte Winterwind durch die Gassen pfeift. „Ich brauche wahrscheinlich zehn Leichen, um etwas zu spüren“, gesteht sie der Psychologin – nicht ahnend, dass eine einzige ausreichen wird, um ihre mühsam aufgebaute Fassade wie ein Kartenhaus zusammenbrechen zu lassen.
Die erfahrene Ermittlerin trägt schwer an ihrer Vergangenheit bei der Sitte, die wie ein giftiger Schatten über ihr schwebt. Wie ein Geist aus dieser Zeit materialisiert sich plötzlich der Fall der bulgarischen Ex-Prostituierten Yulya Bakalova, die Fellner einst dazu brachte, gegen den berüchtigten Zuhälter Aziz auszusagen. Als Fellner am Tatort vor dem schäbigen Bowlingcenter eintrifft, wo die Neonröhren wie müde Glühwürmchen flackern, schlägt ihr die grausame Realität wie eine eisige Welle entgegen: Ihre ehemalige Schützling liegt schwer verbrannt auf dem gefrorenen Asphalt – attackiert von einem Kind mit einer tödlichen Spielzeugwaffe.
Die Suche nach dem Täter führt durch ein Labyrinth aus heruntergekommenen Straßen und zwielichtigen Lokalen, wo in rotbeleuchteten Hinterzimmern junge Frauen wie Ware feilgeboten werden. Die Fahndung gleicht der Suche nach einem Tropfen Gift in einem Meer aus Elend. Während Fellner und ihr Partner Moritz Eisner in diesem Milieu ermitteln, das wie ein düsterer Spiegel der schillernden Touristenmetropole wirkt, kämpft die Kommissarin mit ihren eigenen Dämonen. Der Fall wird für sie zur persönlichen Mission, besonders als sie beginnt, sich des traumatisierten zwölfjährigen Täters Ivo anzunehmen – ein verstörtes Kind, dessen ausdruckslose Augen wie schwarze Löcher wirken, in denen sich das Leid einer verlorenen Kindheit spiegelt.
Hinter den Kulissen
Die Dreharbeiten zu „Angezählt“ fanden im bitterkalten Winter 2012 in Wien statt, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Unter der Regie von Sabine Derflinger, die sich bereits mit ihrem kontroversen Film „Tag und Nacht“ intensiv mit dem Wiener Rotlichtmilieu auseinandergesetzt hatte, entstand ein schonungsloser Blick in die Abgründe der Großstadt. Das Drehbuch stammt von Martin Ambrosch, der auch den erfolgreichen Wiener Tatort „Falsch verpackt“ schrieb und für „Angezählt“ monatelang im Milieu recherchierte.
In den Hauptrollen brillieren Harald Krassnitzer als Moritz Eisner und Adele Neuhauser als Bibi Fellner, die in ihrer siebten Rolle als Fellner eine beeindruckende schauspielerische Leistung zeigt. In weiteren Rollen sind Murathan Muslu als bedrohlicher Zuhälter Aziz und der Nachwuchsschauspieler Abdul Kadir Tuncel in seinem Debüt als Ivo zu sehen. Gedreht wurde an authentischen Schauplätzen in Wien, wobei in den Szenen der Tischmädchenlokale zum Teil echte Statisten aus dem Milieu mitwirkten, was der Produktion eine besondere Authentizität verleiht.
Die Erstausstrahlung am 15. September 2013 erreichte beachtliche 9,43 Millionen Zuschauer in Deutschland (Marktanteil 27,5%) und 873.000 in Österreich (31% Marktanteil). Für ihre herausragende Leistung wurde die Folge 2014 mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet. Die authentische Darstellung des Wiener Rotlichtmilieus löste nach der Ausstrahlung eine intensive öffentliche Diskussion über Zwangsprostitution aus. Als Reaktion forderte die Polizeigewerkschaft eine Verdopplung der spezialisierten Ermittler in diesem Bereich. Der Film thematisierte erstmals im österreichischen Fernsehen die Situation der rund 6.000 illegal in Wien lebenden Prostituierten, von denen viele unter Zwang arbeiten müssen.
Phantastischer Tatort! Mal abgesehen von der spannenden Handlung und von den absolut großartigen Schauspielern.Wer jetzt noch nicht Begriffen hat was uns dieses frei Europa bringt, der sollte sich diesen Film jede Woche einmal anschauen! Ich bin auch begeistert,daß man in Österreich die Realität noch darstellen darf. Hier in Deutschland unvorstellbar!
Ein Wahnsinnstatort! Ich bin sowieso Bibi-Fan, aber heute hat Adele Neuhauser sich selber übertroffen.
85 Minuten Langeweile. Das Thema ist bedrückend, aber man kann dies auch spannender darstellen.
Wie finden die Polizisten am Anfang das Haus des Täters? Woher kennen sie die Adresse?
Erschütternd gut…
Klaaaaaaaaasse .So lieb ich TO!!!!!!!Natürlich nichts für Dudendeutsche,aber das machtuns im Südwesten ja nichts aus.5 STERNE für Eisner und Bibi
Schon eh (und jeh) Eisner-Tatort Fään. Seehr spannend, hab mi scho gfre;it und wurd nüt enttäuscht. Kino! Dem Zuhälter hätt i am End schon noch Eisners Rechte im Gsicht gwünscht..
Das war seit langem einer der Besten
Kein sehr guter aber ein guter Tatort. Interessantes Thema aber leider auch etwas sehr vorhersehbar. Gut gespielt. Insgesamt medioker und deshalb 3 Sterne.
Guten Morgen Zusammen,
starkes Thema vom ORF, sehr gut umgesetzt. Vor allem auch die drastischen Bilder als Bibi zusammengeschlagen wird.
@Lilly – die Frau die aus dem Fenster geschaut hat, als der Junge die Tür aufgeschlossen hat, hatte die Polizei alarmiert – war für mich ein kleines Logikloch, denn zuvor dachte man eigentlich der Junge fährt mit dem Rad zuerst noch durch die halbe Stadt….
Wieder einmal beweisen die österreichischen Macher, dass ein TO durchaus spannend sein kann. Gut fotografiert und inszeniert, Die ‚bad guys‘ wirkten wie aus dem ‚Milieu-‚Leben gegriffen und absolut authentisch. Alles so ähnlich schon einmal erlebt….
Insgesamt ein gelungener TO-Abend…
Gregor
toller tatort, hat mir wirklich sehr gut gefallen! spannend bis zum schluss.
darsteller waren auch gut, vorallem den polizeichef rauter mag ich besonders gerne. würde mich freuen in zukunft noch mehr von ihm zu sehen
5/5 sternen von mir
Klasse Kernthema = spannend!
aber:
1. zu viel abwegige „Pseudotiefenpsychologie“ aus der Heimatstadt Sigumund Freuds; Fall „Bibi“
2. völlig dilettantisch =untragbar nach rechtsstaatlichen Grundsätzen:
Aufnahme des Kindes bei sich zuhause, Durchsuchung der Mutterwohnung durch Bibi, Verhör der Mutter im Luden-Cafe in Beisein des Betreibers; Gespräch mit dem Vorgestzten im Caffeehaus = alles Ermittlungen im Mordfall wie in einem Familienbetrieb, alles das wäre nicht gerichtsfest!
H. Hürter
Grandioser Tatort – die Österreicher steigern sich immer mehr – Eisner und Bibi – ein Dreamteam! Hier herrschte Spannung und Nervenkitzel – mehr davon!….
Klasse Tatort gestern!!!! Der beste seit langem – Danke an alle, die den gemacht und gespielt haben! Ich hatte schon aufgehört, Tatort überhaupt zu schauen – all diese verkrampften Bemühungen, sich irgendwelche ganz besonderen Spleen für die Kommissare auszudenken, nervte mich sehr!
Aber dann kam meine Lichtgestalt: Bibi Fellner!
Fellner und Eisner: endlich mal „normal-kaputte“ Menschen wie aus m richtigen Leben. Alles nicht so überdreht und völlig überzeichnet.
Klasse Klasse Klasse – mein Lieblingstatort aus Wien!
Herzrlich Grüße aus
Wuppertal nach
Wien :-)
Bewertung natürlich volle Punktzahl :-)
Meiner Meinung nach wird das Wiener Team immer besser, je länger es zusammenarbeitet. Toller Tatort mit erschreckend realistischen Darstellungen ohne Sozialromantik. Danke und weiter so!
Klasse Tatort, die Komissarin ist nicht zu toppen. Für mich der beste seit langem.
Das war Spitze!!
Ich kann dem Kommentar von Anne nur beistimmen.
Das beste seit langem – ich freue mich schon auf den nächsten Fall der beiden.
Sehenswert !!!
gute tatort, mit viel action! Das tatort-wien-team is mittlerweile mein favorit. ich verstehe übrigens überhaupt nicht wieso immer einige meckern (in verschiedene internet foren) das sie die österrecheichische tatorts nicht gut verstehen. also bitte, die müssen wohl ein gehördefekt haben. ich bin holländerin, deutsch ist nicht mal meine muttersprache, und ich verstehe das österreichisch ohne probleme?!
Klasse! Ich liebe Bibbi!
Toller Tatort, spannend bis zum Schluss und grandiose Komissare, trotz oder wegen ihrer Schwächen glaubhafte Charactere. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Fall und so ein wenig privates geht ok.
Und die Bösen sind wie sie sein sollen, solche Typen sehe ich in Berlin-Neukölln oft genug. Klasse, mehr davon.
Erschreckend „reale“ Bösewichte, unter die Haut gehend ins Bild gesetzt – auch wenn manche Aktionen „unglaubwürdig“ sind: vertraut-persönliche Gespräche in Beisln ersetzen Verhöre im Kommissariat, Wohnungsdurchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl (OK, man muss nicht jeden logischen Akt auch im Bild festhalten) …
Leider nur 3 Sterne diesmal. Hier wurde ein sehr heikles, schwieriges Thema in eine dumme Handlung verpackt. Ich finde, nicht jeder Stoff eignet sich für die Sonntagabend-Fernsehunterhaltung. Auch vermisse ich wieder einmal die konkrete Polizeiarbeit. Moritz und Bibi sind, wie immer, ein tolles Team. Leider war diesmal das Drehbuch schlecht.
Die Bibi war mir diesmal etwas zu emotional (obwohl nachvollziehbar). Ansonsten solider Wiener Tatort!
Der absolute Wahnsinn!!!!
Hervorragender Tatort aus Wien! Die Handlung vermittelt ein an die Nieren gehendes Thema authentisch. Charaktere und Milieu stimmen. Das Ermittler-Team in Top-Form. Juristische Spitzfindigkeiten erspare ich mir, sehe es als dramaturgisch gerechtfertigt, wenn Details fernsehgerecht aufbereitet sind.
Der Tatort Nummer 881aus Wien-Österreich. Die beiden Polizeibeamten, ja ich glaube da nennen die beiden sich Oberstleutnant und Major, Eisner und Fellner, ermitteln im Billig-Prostituierten-Milieu von Wien, in der sogenannten Anhauen- Umhauen-Abhauen-Szene, einer widerlichen destruktiven Außenseiterszene, die Leute jeden Geldbeutels magisch anzieht. Gezeigt wird ein außergewöhnlich brutaler Tatort-Streifen, mit Kinder-Täter und Zuhältern sowie Freier am Rande der unteren IQ-Grenze. Majorin Fellner kriegt ihr Fett weg und auch der Eisner hat zu kämpfen. Am Ende siegt der Sozialstaat in der Zweiten Alpenrepublik und atmet auf, bis zum nächsten Tatort. Ich nun auch. Zweimal gesehen reicht wirklich.
Mich würde vorallem interessieren, ob Ivo bewußt war, daß die Pump-Gun mit Benzin gefüllt war.
Wenn er es nicht gewußt hat, kann ich noch verstehen, daß er sieht, was er angerichtet hat, und dann flieht, aber wenn er es gewußt hat, ist er Mörder.
Und: womit hat Aziz eigentlich gedroht, wenn er sich weigert, den Auftrag auszuführen?
Selten so einen schlechten Tatort gesehen!!!
Selten so einen schlechten Tatort gesehen!!!
Vorige Sterne falsch.
Die Hauptdarsteller spielen ihre Rollen wie immer sehr gut. Jedoch stört mich langsam aber sicher die immer mehr zunehmende Gewaltbereitschaft so mancher Randschauspieler. Mit solchen Themen Schaft man keine Unterhaltung sondern noch mehr Gewalt. Haben wir zu wenig Gewalt in unserer Welt.??????? Unterhaltung ist dies sicher keine mehr. Wer soviel Gewalt befürwortet , denkt der noch mit.
Am Schluss hatte ich vor lauter Spannung richtig Herzklopfen. Dieser TO hat mir super gut gefallen. Und als Mutter hat mich das Schicksal von Ivo sehr traurig gemacht.
Sehr guter, wichtiger Tatort. Adele Neuhauser wie immer großartig! Besonders wichtig, wenn einige Kommentatoren, die leider sogar zu blöd sind die richtigen Sterne zu vergeben (!), von „Multi-Kulti-Scheiß!!“ reden!
Und erzürnt hinzufügen „Jetzt kann man auch den Tatort nicht mehr ansehen.“
Dann tu’s doch nicht!
Dieser Tatort war jedenfalls sehr nah daran, warum es in unserer Gesellschaft immer Gewinner und Verlierer gibt- meistens die Schwächsten, hier Frauen als Zwangsprostituierte und Kinder.
Dabei von „Multi-Kulti-Scheiß!!“ zu reden ist widerlich.
Guter Beitrag aus Österreich zum Thema Zwangsprostitution sehr aufwühlend und stark gespielt 4,1 Sterne
Wer vorurteilsfrei an diese Folge herangeht und nicht sofort dichtmacht wegen „Multi-Kulti-Migranten-Kram“, erlebt eine spannend gestaltete und berührende Geschichte, die in Bibis Zeiten bei der Sitte zurückreicht. Und eine wunderbar glänzende Bibi !!
Warum sie aber in fast jeder Tatort-Folge böse lebensbedrohlich und immer wehrlos von Brutalos einstecken muss, verstehe ich absolut nicht. Kann sie sich nicht einmal gegen so einen Kriminellen mit Migrationshintergrund und Piss-Trainingsanzug richtig wehren? Und den mal richtig verprügeln oder in den Sack schießen?
Deshalb nur 4 Sterne.
„negativen“ Auswirkungen natürlich!
Wiederholung (vom BR) am 28.02.2023
Recht gute Schauspielkunst, die hier geboten wird; brutal, authentisch und sehr nahe an der Realität einer Großstadt. Hervorgerufen auch durch die gekonnte Auswahl der Darsteller, was sich als ausgesprochener Glücksfall erwiesen hat. Und dadurch dem gesamten Handlungsverlauf fortwährend ein konstant, beachtliches Niveau bescherte.
Die beiden Hauptakteure des Wiener-Tatorts, Herr Eisner und Frau Fellner, in ungeahnter Top-Form. Sei es von der Mimik her oder den Dialogen.