Tatort Folge 352: Ausgespielt
Erscheinungsjahr: 1997
Kommissar: Stoever und Brockmöller
Ort: Tatort Hamburg
Der Mord an einem obdachlosen Jazzmusiker in Hamburg führt die beiden Ermittler Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer) in der Tatort-Folge 352 „Ausgespielt“ zu einem neuen Musical, dessen Titelsong laut dem Opfer von ihm selbst komponiert und dann von den Produzenten „geklaut“ wurde.
Einst war Max Zeller ein bekannter Jazzmusiker und eines der musikalischen Vorbilder der beiden Hamburger Tatort-Ermittler Stoever und Brockmöller. Mittlerweile ist Zeller ein tragisches Beispiel dafür, dass Erfolg nicht ewig währt: Der früher gefeierte Star ist in ein Leben auf Hamburgs Straßen abgerutscht. Eines Abends sitzt der Musiker zusammen mit seinen beiden Freunden Grabert und Fellgiebel in einer der Kneipen in der Hansestadt. Es kommt im Tatort „Ausgespielt“ dort zu einem Streit zwischen den Männern, als Zeller behauptet, dass ein in den aktuellen Charts sehr erfolgreicher Song eigentlich von ihm geschrieben wurde. Grabert und Fellgiebel glauben ihm aber nicht nur nicht, sondern lachen den Obdachlosen auch aus, woraufhin die Situation eskaliert.
Am nächsten Tag ist Max Zeller dann tot. Zum Tatort gerufen werden die Kommissare Brockmöller und Stoever, denen sogleich auffällt, dass es sich bei dem Opfer um ein Idol aus ihrer Vergangenheit handelt, dessen Platten ihre Wohnzimmerschränke zieren. Voller Unglauben erkennen die beiden Fahnder, was aus ihrem Vorbild geworden ist – ein heruntergekommener Obdachloser. Angespornt von ihrem Bedauern stürzen sich Stover und Brockmöller in dem Tatort „Ausgespielt“ voller Energie in die Ermittlungen.
Schon bald stoßen die zwei Hamburger Kommissare auf Tina Beck, die bis vor kurzem eine Beziehung zu dem Opfer hatte. Beck geht es scheinbar deutlich besser als ihrem Ex-Freund, denn sie ist mitten in den Proben für ein neues Musical und arbeitet ambitioniert auf ihren großen Auftritt hin. Im Mittelpunkt der Musical-Story steht in dem Tatort „Ausgespielt“ eben der Song, von dem das Opfer vor seiner Ermordung gesprochen hatte. Bei ihren Ermittlungen erfahren Stoever und Brockmöller, dass nicht nur Ulrich Gerstenberg, ein Förderer des toten Jazzmusikers, mit dem Opfer bekannt war, sondern auch der Komponist des Musicals Detlev Makowski und der Produzent Sven Planitz. Alle drei Männer sprechen gegenüber den Beamten aber wenig positiv von Max Zeller.
Je mehr sich die zwei Hamburger Fahnder in der Musical-Szene umsehen, desto mehr Staub wirbeln sie im Tatort „Ausgespielt“ auf – und das wird nicht von allen unbedingt gerne gesehen. Beim Schwelgen in alten Erinnerung bemerken die Polizisten schließlich, dass Zellers Songs tatsächlich eine starke Ähnlichkeit zu den Titeln im neuen Musical aufweisen. Hatte der Musiker mit seiner Anschuldigung also doch Recht?
In der Zwischenzeit hat Fellgiebel, der Kumpel des Opfers, eine ganz eigene Art gefunden, um mit dem Tod seines Freundes umzugehen: Er konfrontiert Planitz und Makowski mit den Vorwürfen des Toten und will die beiden so um Geld erpressen.
Ehe Stoever und Brockmöller im Tatort „Ausgespielt“ den Mörder enttarnen und den Plan des Obdachlosen stoppen können, kommt es zu einem zweiten Mord…
Am 23. Februar 1997 wurde der Hamburger Tatort erstmals im Fernsehen gezeigt. Der vom NDR produzierte Krimi wurde von Jürgen Roland, einem erfahrenen Regisseur für Hamburger Tatorte, inszeniert. Das Skript wurde von Werner Kettenbach verfasst. Um die Geschichte möglich realistisch wirken lassen, wurde Bill Ramsey in die Besetzung aufgenommen, der auch im wahren Leben Jazzmusiker ist.
Besetzung
Hauptkommissar Stoever – Manfred Krug
Kommissar Brockmöller – Charles Brauer
Bruno Fellgiebel – Veit Stübner
Detlev Makowski – Jörg Pleva
Max Zeller – Joachim Regelin
Sven Planitz – Burghardt Klaussner
Bill Hansen – Bill Ramsey
Tina Beck – Anna Maria Kaufmann
Günther Grabert – Horst Frank
u.a.
Stab
Drehbuch – Hans-Werner Kettenbach
Regie – Jürgen Roland
Bilder: NDR
2 Meinungen zum Tatort Folge 352: Ausgespielt
Der Tatort mit der Nummer 352 aus Hamburg, Es ermitteln die zuständigen Hauptkommissare der Mordkommission, Stoever und Brockmöller. Ermordet wird ein Obdachloser und Stoever sowie Brockmöller sind erstaunt. Dieser ehemalige erfolgreiche Club-Musiker ist ihnen persönlich gut bekannt, vor Jahren war der ein erfolgreicher Jazz-Interpret. Kurz nach dem Mord passiert ein zweiter, wieder im Milieu der Wohnungslosen und Gestrauchelten. Die erfahrenen Profis kombinieren richtig! Interessanter und sehenswerter Tatort-Spielfilm über menschliche Schicksale, Diebstahl geistigen Eigentums, Verletzung der Urheberrechte, Mord. Und für Mord und Totschlag, dieses weiß der aufmerksame Tatort-Zuschauer, ist die Motivlage unendlich. Regie führte übrigens Jürgen Roland.
Ein Tatort mit prominenter Besetzung. Am besten gefiel mir Horst Frank. Er, der sonst eher arrogante, snobistische Typen darstellt, hat den stammelnden Penner sehr gut und überzeugend gespielt.