In der Tatort-Folge 548 „Im Visier“ ermitteln die beiden Fahnder Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec), nachdem in München ein Bauunternehmer umgebracht wurde.
Zu Beginn des Tatort „Im Visier“ ist Max Claudius auf dem Heimweg. Der Bauunternehmer ist dabei besonders schlechter Laune und sehr gereitzt. Die Ursache für diese miese Stimmung bei Claudius liegt in dem vorangegangen Abendessen, bei dem sich der Unternehmer zu geschäftlichen Zwecken mit seiner Schwester Veronika und dem Bankier der Familie, Robert Malberg, getroffen und über die aktuelle wirtschaftliche Situation ausgetauscht hatte.
Claudius leitet das familieneigene Bauunternehmen, passenderweise „Claudius AG“ genannt, und gehörte damit zu den Personen, die den schnellen Kursverlust zu verantworten haben, den die Firma in der jüngsten Vergangenheit erlebt hatte. Dieser Wertverlust des Unternehmens hatte im Münchener Tatort „Im Visier“ besonders bei den Anlegern für schlechte Stimmung gesorgt. Mit dieser schwierigen Situation im Hinterkopf betritt Claudius die Auffahrt seiner Villa, wo er vollkommen unerwartet von einem Unbekannten erschossen wird.
Um zu zeigen, wie und warum Max Claudius in dem Tatort „Im Visier“ in München sterben musste, greift der Krimi auch die Geschichte einiger anderer Menschen auf. So ist zum Beispiel auch das Geschwisterpaar Micheal und Lisa Hirlinger, die jüngere Lisa ist immerhin 16, ebenfalls Bestandteil des Kriminalfalles. Wie auch das Opfer sind die beiden auf dem Weg nach Hause, als ihnen etwas Unerwartetes geschieht. Zuvor hatten die beiden erst zusammen ein Eis gegessen und waren dann nach einem anschließenden Kinobesuch in einer Disco in München tanzen gewesen. Anstatt einen friedlichen Ausklang zu nehmen, hat der Abend für Lisa und Michael Hirlinger eine Überraschung zu bieten, da sie im Tatort „Im Visier“ per Zufall auf die Waffe stoßen, mit der Claudius erschossen wurde.
Die zweite Geschichte widmet sich der jungen Bäuerin Mila und ihrem Mann, dem Landwirt Benedikt Moosbach. Obwohl die eigene Frau zu Hause auf ihn wartet, kehrt der Bauer in dieser Nacht nicht auf den heimischen Moosbachhof zurück. Dieser Hof bedeutet für Moosbach im Tatort „Im Visier“ zur Zeit jedoch eh nur Unheil. Denn Moosbach gehört zu denjenigen Aktionären der „Claudius AG“, die von den Kursverlusten betroffen sind. Für ihn bedeutet das, dass er deswegen den Hof, den der Landwirt geerbt hatte, verloren hatte. Kurz nachdem er den Hof verkaufen musste, wurde die Fläche als Bauland offiziell ausgeschrieben, weswegen sich der Landwirt betrogen fühlt.
Und dann ist da in dem Tatort „Im Visier“ noch Veronika Claudius, die nach dem Mord an ihrem Bruder die Geschäfte der „Claudius AG“ übernehmen muss. Doch die Schwester und ihr Assistent Albert Potter, der früher Max unterstützt hatte, sind für die wirtschaftliche Zukunft immerhin optimistisch eingestellt, da auf dem neuen Bauland eine Trasse der S-Bahn erreichtet werden soll, die die Zukunft des Bauunternehmens sichern könnte. Dazu wissen Veronika Claudius und Potter sicher, dass Max Claudius als Menschenfreund keine bewussten, schädigenden Maßnahmen gegen seine Anleger und die Kleinbauern aus der Region geplant hatte.
Neben diesen Personen widmet sich der Tatort „Im Visier“ aus München natürlich auch der Ermittlungsarbeit der beiden Kommissare Batic und Leitmayr. Die beiden Ermittler versuchen besonders, dem Fall auf die Spur zu kommen, indem sie sich auf die Geldflüsse konzentrieren. Dabei untersuchen die Münchener Kommissare auch Veronika Claudius und den Assistenten Potter. Erstere scheint den Ermittlern im Tatort „Im Visier“ auf jeden Fall helfen zu wollen, da sie diesen ein Video übergibt, dass einen erst sprachlichen und dann sogar körperlichen Angriff von Benedikt Moosbach auf Max Claudius dokumentiert. Hintergrund für diesen Zwischenfall war im Tatort „Im Visier“, dass Moosbach den Unternehmer für einen Betrüger hält.
So gerät der Landwirt ins Visier der Fahnder, die bald darauf den Moosbachhof durchsuchen. In einer der Mülltonnen können die Polizisten dann auch eine Sturmmaske und einen Störsender finden, welche beide bei dem Mord zum Einsatz gekommen waren. Doch wenn Moosbach der Täter ist, wo befindet sich dann dei Tatwaffe?
Wegen eines kurzen Zögerns kann der Verdächtige im Tatort „Im Viser“ den Beamten Batic und Leitmayr entkommen. Kurz darauf wird klar, was der Landwirt nach seiner Flucht vorhat: Um zumindest einen Teil seines Verlustes bei den Aktiengeschäften wieder hineinzubekommen, hat der verzweifelte Moosbach eine Bank in München überfallen. Damit seine Forderung ausreichend Nachdruck bekommt, hat er in der Filiale Geiseln genommen, zu denen auch Lisa Hirlinger gehört. Wird es Kommissar Leitmayr im Tatort „Im Visier“ gelingen, Moosbach zu einem Aufgeben zu bewegen und die Situation noch friedlich zu lösen?
Der München-Tatort „Im Visier“ erreichte bei seiner Erstausstrahlung am 23. November 2003 eine gute Einschaltquote von 9,36 Millionen Zuschauern, das entsprach einem Marktanteil von 26,3 Prozent für die ARD an diesem Sonntagabend.
Besetzung
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Oberkommissar Carlo Menzinger – Michael Fitz
Veronika Claudius – Carin C. Tietze
Max Claudius – Alfred Kleinheinz
Mila Moosbach – Patrycia Ziolkowska
Lisa Hirlinger – Jessica Richter
Michael Hirlinger – Vinzenz Kiefer
Albert Potter – Anian Zollner
Ben Moosbach – Winfried Frey
Vater Hirlinger – Vitus Zeplichal
u.a.
Stab
Drehbuch – Sabine Bühring, Peter Fratzscher
Regie – Peter Fratzscher
Kamera – Alexander Fischerkoesen
Musik – J.J. Gerndt
Bilder: BR/Marco Orlando Pichler
Im Tatort kommt ein sehr schönes klassisches Lied vor, wo bekommt man eine Auflistung der Musik oder vielleicht kennt einer das Stück.
Grüße Lothar
Großartig ist die Szene, in der die Kommissare am Tatort eintreffen und bei einer Einstellung die Leiche blinzelt. :)
Diesen Tatort sollten sich mal einige jüngere Drehbuchautoren zu Gemüte führen, die in ihren Werken so gerne völlig hirn- und distanzlos den finalen Rettungsschuss anordnen lassen.
Die Story mit der „Wanderung“ der Tatwaffe klingt erst einmal ein wenig unwahrscheinlich, ist aber nicht unmöglich. Nicht stimmig fand ich dagegen, dass der angeblich so clevere Täter mit seinem auffälligen Sportwagen zum Tatort bzw. zur Entsorgung der Tatwaffe gefahren sein soll.
Ansonsten rundum ein Tatort, wie er mir gefällt: Man weiß zwar schnell, dass es der Hauptverdächige nicht gewesen sein wird, dennoch bleibt es immer spannend, weil sich klare Sympathien und Antipathien herausbilden, die einen mitfiebern lassen. Und die Erzählweise lässt immer genug im Dunkeln, sodass man interessiert dabei bleibt. Dazu kauzig-humovolle Interaktion zwischen den Ermittlern, ohne ins Alberne abzugleiten.
Überdurchschnittlich, daher knappe 4 Sterne.
Im Tatort kommt ein sehr schönes klassisches Lied von einem Chor vor.
Wie heisst dieses Stück. Bitte um Antwort!!
Jürgen
Das Musikstück mit dem Text ‚O fortuna..‘ stammt aus den Carmina Burana von Carl Orff…
Superfolge…alles stimmig…spannend bis zum Schluss…ganz klar 5 Sterne
@Michael Frings:
Wir haben diese Angaben im Beitrag ergänzt.
Beste Grüße aus der Redaktion
Sabine
Und wann wurde dieser Tatort zuerst gesendet und hatte wieviele Zuschauer?
Der Tatort Nummer 548 aus München mit den beiden Hauptkommissaren Batic und Leitmayr. Langatmig ist dieser Fernseh-Tatort und unrealistisch. Der Mord und die weiteren Verbrechen völlig inhuman und unnötig. Wer in unserer technisierten Welt meint, mit einem Überfall und einer Geiselnahme seine kommunale Kleinwelt retten zu können, steht wahrscheinlich unter Crash, hat zu viele Düfte eingeatmet oder hat einen nicht näher zu ermittelnden IQ. Gut das diese bayerischen Hütchenspieler alles in den Griff bekommen haben. Wiederholung bei mir ausgeschlossen. Ehrlich.
Richtig guter Münchner Beitrag zur Reihe mit einem spannenden Banküberfall.
Tolle Story und superspannend.
Insgesamt nicht schlecht gemacht, spannend fand ich es jetzt nicht so. Alles sehr durchschaubar.
Ein durchschnittlicher Tatort. Erfreulich ist, dass er gänzlich ohne Ideologie auskommt.
Ich stimme @HerrBert zu: Alles sehr durchschaubar.
Interessant finde ich von den Bildfarben her, wenn man ehemals nicht in HD gedrehte Filme auf „HD-konform“ nachbearbeitet (ist bei dieser Folge offenbar geschehen und dieser Aspekt hat mich hier durchaus angesprochen).
Weiters interessant (und aus heutiger Sicht sehr fragwürdig) ist m.E., wie früher Proponenten der Polizei (in diesem Fall der Chef-Verhandler der Bankraub-Sondereinsatz-Truppe) kettenrauchend dargestellt wurden. Bei den heutigen TO´s ist mir auf die Schnelle nur die Staatsanwältin der Münster-TO´s als Kettenraucherin bekannt.
In dieser Hinsicht haben die TO´s jedenfalls eine positive Entwicklung genommen …