Die Berliner Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) sehen sich im Tatort „Dschungelbrüder“ nach dem Tod einer ausländischen Reinigungskraft vor allem in der von Afrikanern geprägten Gemeinde Berlins um.

Eigentlich wollte sich Kremlin in dem Tatort „Dschungelbrüder“ nur nach seinem Feierabend auf den Weg nach Hause machen, als ihn sprichwörtlich eine Überraschung aus dem Himmel erwartet. Denn vor dem Mann landet plötzlich ein menschlicher Körper auf dem Asphalt, der aus dem Hochhaus hinter ihm einige Stockwerke hinab bis auf den Gehweg gestürzt war. Nach diesem unerwarteten Ereignis reagiert Kremlin in dem Krimi jedoch ganz anders, als der Zuschauer es von ihm erwartet hätte. Denn anstatt einen Krankenwagen oder die Polizei zu rufen und dem schwarzen Mann zu helfen, stellt der Zeuge nur fest, ob der Mann auf dem Beton tatsächlich tot ist. Als er sich dessen sicher ist, nimmt Kremlin im Tatort „Dschungelbrüder“ die Leiche an sich und entsorgt diese auf einer Grünlage. Was den Zuschauer sehr irritiert, macht für den Mann als Verhalten absolut Sinn. Denn Kremlin, der eine ausländische Putzkolonne leitet, kannte den toten Farbigen, weil dieser für ihn gearbeitet hatte. Da der Putzmann Koffi illegal beschäftigt war, kommt ein Gang zur Polizei nicht infrage. Und eine Entdeckung in der Faust des Toten hat Kremlin schließlich auf eine bessere Idee gebracht. Da er weiß, wem die Mitgliedsnadel eines Berliner Golfclubs gehört und er damit den Mörder kennt, hat der Zeuge beschlossen, Koffi aus dem Weg zu räumen und im Anschluss den Mörder zu erpressen.

All das wissen die Kommissare Ritter und Stark nicht, als sie im Tatort „Dschungelbrüder“ auf der Grünfläche in Berlin die Leiche des Farbigen finden. Der Tote ist für die beiden Fahnder jedoch der Beginn einer Reise in die fremde Kultur der Afrikaner in Berlin. In der afrikanischen Szene treffen sie auch auf Freda Amadou, eine hübsche Frau, die mit dem Opfer zusammen gewesen war und sogar ein Kind von ihm erwartet. Trotz ihres Verlustet will die Afrikanerin nicht mit den beiden Beamten sprechen. Ritter und Stark vermuten, dass Freda dadurch jemanden schützen will, aber wen? Könnte die junge Frau etwa Taribo vor Schaden bewahren wollen, der als afrikanischer Student der einzige Kronzeuge in dem Mordfall ist?

Und dann ist da in dem Tatort „Dschungelbrüder“ auch noch Willy Amadou, ein erfolgreiche Geschäftsmann und gleichzeitig der Vater von Freda. Hatte auch dieser etwas mit dem Fall zu tun? Stück für Stück erkennen die Ermittler, dass es bei dem Mord eigentlich um die Beziehung zwischen Willy und Freda geht und Koffi genau deswegen sterben musste…

 

Die Tatort-Folge 544 „Dschungelbrüder“ greift die oft sehr armseligen Verhältnisse auf, in denen einige Afrikaner in Deutschland leben. Diese Menschen, die meist kaum in die Gesellschaft integriert sind, werden häufig illegal angestellt und deren Elend ausgenutzt. Gefilmt wurde der Krimi um die Kommissare Ritter und Stark von Regisseur Lars Becker („Nachtschicht – Amok!“, „Bunte Hunde“). Das Drehbuch für den am 26.10.2003 erstausgestrahlten Tatort kam ebenfalls von Becker.

Besetzung
Till Ritter – Dominic Raacke
Felix Stark – Boris Aljinovic
Taribo George – Chima Oneyle
Freda Amadou – Annabelle Mandeng
Lutz Weber – Ernst-Georg Schwill
Willi Amadou – John E. Yamoah
Kremlin – Armin Rohde
Wiegand – Veit Stübner

Stab
Musik – Frank Wulff, Hinrich Dageför, Stefan Wulff
Buch – Lars Becker
Kamera – Benedict Neuenfels
Regie – Lars Becker

Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Dschungelbrüder“ – 26.10.2003
Bilder – RBB