Tatort Folge 544: Dschungelbrüder



Die Berliner Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) sehen sich im Tatort „Dschungelbrüder“ nach dem Tod einer ausländischen Reinigungskraft vor allem in der von Afrikanern geprägten Gemeinde Berlins um.

Eigentlich wollte sich Kremlin in dem Tatort „Dschungelbrüder“ nur nach seinem Feierabend auf den Weg nach Hause machen, als ihn sprichwörtlich eine Überraschung aus dem Himmel erwartet. Denn vor dem Mann landet plötzlich ein menschlicher Körper auf dem Asphalt, der aus dem Hochhaus hinter ihm einige Stockwerke hinab bis auf den Gehweg gestürzt war. Nach diesem unerwarteten Ereignis reagiert Kremlin in dem Krimi jedoch ganz anders, als der Zuschauer es von ihm erwartet hätte. Denn anstatt einen Krankenwagen oder die Polizei zu rufen und dem schwarzen Mann zu helfen, stellt der Zeuge nur fest, ob der Mann auf dem Beton tatsächlich tot ist. Als er sich dessen sicher ist, nimmt Kremlin im Tatort „Dschungelbrüder“ die Leiche an sich und entsorgt diese auf einer Grünlage. Was den Zuschauer sehr irritiert, macht für den Mann als Verhalten absolut Sinn. Denn Kremlin, der eine ausländische Putzkolonne leitet, kannte den toten Farbigen, weil dieser für ihn gearbeitet hatte. Da der Putzmann Koffi illegal beschäftigt war, kommt ein Gang zur Polizei nicht infrage. Und eine Entdeckung in der Faust des Toten hat Kremlin schließlich auf eine bessere Idee gebracht. Da er weiß, wem die Mitgliedsnadel eines Berliner Golfclubs gehört und er damit den Mörder kennt, hat der Zeuge beschlossen, Koffi aus dem Weg zu räumen und im Anschluss den Mörder zu erpressen.

All das wissen die Kommissare Ritter und Stark nicht, als sie im Tatort „Dschungelbrüder“ auf der Grünfläche in Berlin die Leiche des Farbigen finden. Der Tote ist für die beiden Fahnder jedoch der Beginn einer Reise in die fremde Kultur der Afrikaner in Berlin. In der afrikanischen Szene treffen sie auch auf Freda Amadou, eine hübsche Frau, die mit dem Opfer zusammen gewesen war und sogar ein Kind von ihm erwartet. Trotz ihres Verlustet will die Afrikanerin nicht mit den beiden Beamten sprechen. Ritter und Stark vermuten, dass Freda dadurch jemanden schützen will, aber wen? Könnte die junge Frau etwa Taribo vor Schaden bewahren wollen, der als afrikanischer Student der einzige Kronzeuge in dem Mordfall ist?

Und dann ist da in dem Tatort „Dschungelbrüder“ auch noch Willy Amadou, ein erfolgreiche Geschäftsmann und gleichzeitig der Vater von Freda. Hatte auch dieser etwas mit dem Fall zu tun? Stück für Stück erkennen die Ermittler, dass es bei dem Mord eigentlich um die Beziehung zwischen Willy und Freda geht und Koffi genau deswegen sterben musste…

 

Die Tatort-Folge 544 „Dschungelbrüder“ greift die oft sehr armseligen Verhältnisse auf, in denen einige Afrikaner in Deutschland leben. Diese Menschen, die meist kaum in die Gesellschaft integriert sind, werden häufig illegal angestellt und deren Elend ausgenutzt. Gefilmt wurde der Krimi um die Kommissare Ritter und Stark von Regisseur Lars Becker („Nachtschicht – Amok!“, „Bunte Hunde“). Das Drehbuch für den am 26.10.2003 erstausgestrahlten Tatort kam ebenfalls von Becker.

Besetzung
Till Ritter – Dominic Raacke
Felix Stark – Boris Aljinovic
Taribo George – Chima Oneyle
Freda Amadou – Annabelle Mandeng
Lutz Weber – Ernst-Georg Schwill
Willi Amadou – John E. Yamoah
Kremlin – Armin Rohde
Wiegand – Veit Stübner

Stab
Musik – Frank Wulff, Hinrich Dageför, Stefan Wulff
Buch – Lars Becker
Kamera – Benedict Neuenfels
Regie – Lars Becker

Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Dschungelbrüder“ – 26.10.2003
Bilder – RBB


7 Meinungen zum Tatort Folge 544: Dschungelbrüder

  • Gabi • am 29.7.07 um 21:49 Uhr

    Hallo,

    hat jemand eine die Folge Dschungelbrüder und kann mir eine Kopie davon machen?

    Eine Arbeitskollegin hat in dieser Folge eine Nebenrolle gehabt und ich möchte ihr diese gerne schenken.

    Über eine Baldige antwort wäre ich dankbar.

    Vielen Dank.

    MFG

    Gabi


  • peter92 • am 18.2.13 um 22:58 Uhr

    Am besten fand ich das Gesicht von Taribo, als er den koffer doch noch abgeben muss:
    „Oh, den hätte ich fast vergessen“ :-D
    zum Film selber: interessant zu sehen wie die Kripo arbeitet, wenn wir den Täter schon kennen!
    Passabler Tatort, der mir gut gefallen hat.
    Gruß vom Neuen
    Peter


  • Dirk • am 5.9.16 um 17:18 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 544 aus der Bundeshauptstadt Berlin und ein absurder Tötungsfall, zeigen den beiden Hauptkommissaren Ritter und sein Stark, vom dortigen Landeskriminalamt, in diesem Tatort aus dem Jahr 2003, kriminalistische Logik auf. Ein schwarzer Mann fällt aus einem Hochhausfenster, direkt hinter und fast auf einen weißen Mann. Der reagiert ganz cool, untersucht die Leiche, erkennt darin seinen illegalen Mitarbeiter und findet bei Durchsuchung des Leichnams gleich Hinweise auf den Täter. Da kann man doch nebenher Kohle machen, denkt sich der Widerling, weg mit der Putze und ran an die Knete, durch erpresserische Handhabungen. Da muss man erst einmal drauf kommen, Ritter und Stark sind anfangs völlig ahnungslos. Ein interessanter Standard-Tatort-Spielfilm, einmal etwas anderes würde ich meinen, der Geschichte wegen. Mehr aber auch nicht.


  • MadMonkey • am 4.5.17 um 19:27 Uhr

    Mittelprächtiger Fall aus Berlin. Allein wegen Armin Rohde sehenswert. Sonst plätschert es eher 90 Minuten vor sich hin. Spannende Momente eher rar.


  • Nelly • am 11.2.22 um 21:29 Uhr

    Ich schließe mich Mad Monkey an. Abgesehen von R&S war Armin Rohde der einzige, der eine gute schauspielerische Leistung abgeliefert hat. Die Handlung: geht so, da man von Anfang wusste, wer der Mörder war; es war alles vorhersehbar.


  • Nelly • am 11.2.22 um 21:56 Uhr

    Ich muss noch was ergänzen. Wer denkt sich eigentlich solche schwachsinnigen Dialoge aus:
    Tochter: „Ich bekomme ein Kind.“
    Vater: „Du bist doch nicht etwa schwanger?“
    (doch, du Trottel, genau das bedeutet es, wenn man ein Kind bekommt, dass man SCHWANGER ist!)


  • Dirk • am 6.4.22 um 22:53 Uhr

    Ich glaube bei diesem Tatort aus dem Jahr 2003 und mit der Nummer 544 haben meine drei Mit-Kommentatoren recht.
    Die Meinung vom 05.09.2016 halte ich.


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