Kurz und knapp – darum geht’s

Ein verstörendes Bild erschüttert die morgendliche Ruhe am Rand von Dortmund: Eine kleine Mädchen mit rußgeschwärztem Gesicht läuft beinahe vor ein Auto. Ihre Mutter, die erst vor Kurzem mit ihrer Tochter in ein Frauenhaus geflüchtet war, wird tot im ausgebrannten Familienhaus aufgefunden – Opfer einer Brandstiftung. Als die Ermittler der Dortmunder Mordkommission nach dem verschwundenen Halbbruder des Mädchens und dem Motiv für die Tat suchen, geht Kommissarin Rosa Herzog undercover ins Frauenhaus – und gerät dabei selbst in ein gefährliches Spiel aus Gewalt und Verzweiflung.

Inhalt der Tatort-Folge „Feuer“

Das erste blasse Morgenlicht bricht gerade durch die Dunkelheit, als die kleine Mia mit rußverschmiertem Gesicht und traumatisiertem Blick durch eine Siedlung am Stadtrand von Dortmund irrt. Sie läuft beinahe vor ein fahrendes Auto. Was sie gesehen hat, wird sie für immer verändern.

In der Mordkommission herrscht angespannte Stimmung. Hauptkommissar Peter Faber, dessen rauer Charakter oft an seine Grenzen stößt, arbeitet mit der neuen Chefin Ira Klasnič zusammen – eine Konstellation, die Konfliktpotenzial birgt. Seine Kollegin Rosa Herzog spürt, dass dieser Fall sie persönlich mehr berührt, als ihr lieb ist. Die Geschichte der toten Meike Gebken, die mit ihrer kleinen Tochter aus einer Hölle häuslicher Gewalt ins Frauenhaus geflüchtet war, weckt in Herzog eigene Dämonen, die sie längst verdrängt glaubte.

Das ausgebrannte Haus der Familie gleicht einem schwarzen, verkohlten Skelett. Der Geruch von Ruß und Zerstörung hängt wie ein schwerer Vorhang in der Luft. Während die Kriminaltechniker akribisch nach Spuren suchen, stellt sich den Ermittlern die Frage: Warum kehrte Meike in das Haus zurück, aus dem sie erst vor vier Wochen geflohen war? „Sie hat nach Unterlagen gesucht“, erklärt eine Mitarbeiterin des Frauenhauses mit gedämpfter Stimme, „Unterlagen, die ihre Rettung sein sollten.“

Der Ehemann Jens Hielscher hat ein wasserdichtes Alibi und gibt sich erschüttert, doch seine Augen verraten eine andere Geschichte. Der gemeinsame Sohn Finn ist plötzlich verschwunden. Die Ermittlungen gleichen einem Labyrinth, in dem jeder Weg nur tiefer ins Dunkel zu führen scheint. Die Brandspuren erzählen von einem geplanten Verbrechen, doch das Motiv bleibt im Verborgenen wie ein gut gehütetes Geheimnis.

Um der Wahrheit näher zu kommen, wagt Kommissarin Herzog einen riskanten Schritt: Sie geht undercover ins Frauenhaus. In der bedrückenden Atmosphäre des Schutzraums, wo jedes plötzliche Geräusch Erinnerungen an erlebte Gewalt weckt, trifft sie auf Frauen, deren Leben dem von Meike erschreckend ähneln. In ihren Gesichtern spiegelt sich die gleiche Angst, die gleiche Verzweiflung, die gleiche verzweifelte Suche nach einem Ausweg. „Manchmal reicht es nicht zu fliehen“, sagt eine der Frauen zu Herzog, „manchmal jagt dich die Vergangenheit, bis du keine Kraft mehr hast zu rennen.“

Während Faber und das restliche Team die offiziellen Ermittlungen vorantreiben, dringt Herzog immer tiefer in die Welt ein, in der Meike Gebken ihre letzten Wochen verbracht hat. Die Suche nach dem verschwundenen Finn und den mysteriösen Unterlagen führt sie an Orte, wo die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen und wo die Verzweiflung manchmal zu Entscheidungen treibt, die niemand vorhersehen kann.

Hinter den Kulissen

Der „Tatort: Feuer“ ist eine Produktion der Pandora Film Produktion im Auftrag des WDR mit den Produzentinnen Gabriele Graf und Claudia Steffen. Die Dreharbeiten fanden vom 3. September bis 2. Oktober 2024 in Dortmund, Köln und Umgebung statt. Das Drehbuch stammt von Markus Busch nach einer Idee von Barbara Ott. Die Regie übernahm Nana Neul, während Leah Striker für die Bildgestaltung verantwortlich war.

Neben Jörg Hartmann als Kommissar Peter Faber und Stefanie Reinsperger als Kommissarin Rosa Herzog sind Alessija Lause als neue Chefin der Mordkommission Ira Klasnič und Malick Bauer als Otto Pösken zu sehen. Eine besondere Überraschung für langjährige Zuschauer dürfte die Rückkehr von Stefan Konarske als LKA-Kommissar Daniel Kossik sein, der als ehemaliger Kollege von Faber wieder auftaucht.

In weiteren Rollen sind Sybille Schedwill als Rechtsmedizinerin Dr. Greta Leitner, Moritz Führmann als Staatsanwalt Matuschek und Ann-Kathrin Hinz als KTU-Mitarbeiterin Rabea Sharif zu sehen. Tesla Tekin übernimmt die Rolle der kleinen Mia, Sebastian Zimmler spielt den Vater Jens Hielscher, und Caspar Hoffmann verkörpert den verschwundenen Halbbruder Finn. Die Episodenhauptrollen werden unter anderem von Karolina Lodyga, Nina Vorbrodt und Nadja Becker als Opfer Meike Gebken gespielt.

Die Ausstrahlung des „Tatort: Feuer“ ist für 2025 im Ersten vorgesehen. Die Folge widmet sich dem schwierigen Thema häuslicher Gewalt und den oft verzweifelten Versuchen der Opfer, diesem Kreislauf zu entkommen – ein gesellschaftlich relevantes Thema, das den Zuschauern die Komplexität und Tragik solcher Situationen näherbringen soll.