Tatort Folge 1305: Feuer

Sendezeiten:
  • Mo 09.06. 20:05 Uhr: SRF
  • Mo 09.06. 20:15 Uhr: ARD
  • Mo 09.06. 20:15 Uhr: ORF2
  • Mo 09.06. 21:45 Uhr: ONE
  • Di 10.06. 00:40 Uhr: ORF2
  • Di 10.06. 01:10 Uhr: ARD
  • Di 10.06. 02:50 Uhr: ONE

Kurz und knapp – darum geht’s

Erst war sie Opfer häuslicher Gewalt, nun ist sie tot: Die zweifache Mutter Meike Gebken liegt leblos im völlig ausgebrannten Badezimmer ihres Hauses, gestorben an einer Rauchvergiftung. Ihre kleine Tochter Zoe irrt derweil allein durch das nächtliche Dortmund, bis die Kommissare Peter Faber und Rosa Herzog sie schließlich in Obhut nehmen. Schnell steht fest, dass die Tote einer Brandstiftung zum Opfer gefallen ist. Doch wo liegt das Motiv? Wenn Ehemann Jens Hielscher kein Alibi hätte, wäre er für Faber und Herzog wohl der natürliche Mörder, schließlich hat er Meike körperlich und psychisch brutal schikaniert. Sein Stiefsohn Finn ist derweil wie vom Erdboden verschluckt …

Im neuen Tatort Dortmund, der am 09.06.2025 (Pfingstmontag) um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, müssen die Ermittler in einige familiäre Abgründe schauen, um den Fall zu lösen.

Inhalt der Tatort-Folge „Feuer“

„Mama und ich waren im Urlaub, in einem Haus nur für Frauen.“ Kommissar Peter Faber traut seinen Ohren kaum, als Zoe Gebken sich ihm anvertraut. Vor ein paar Stunden noch ist das sechsjährige Mädchen allein durch das nächtliche Dortmund geirrt, auf der Suche nach seiner Mutter Meike. Doch Meike Gebken lebt nicht mehr, was die kleine Zoe allerdings noch nicht weiß. Wie wird sie reagieren, wenn sie von ihrem Tod erfährt? Elendig erstickt ist sie in den Flammen ihres eigenen Hauses, als es dort in der Nacht gebrannt hat. Aber wer hat das Feuer gelegt? Und warum? Und was wollte Meike Gebken dort eigentlich? Schließlich lebte sie seit mehreren Wochen zusammen mit ihrer Tochter in einem Frauenhaus, wie das Kripoteam im Tatort „Feuer“ nach Zoes vielsagender Erklärung schnell herausfindet.

Und als Faber dem Witwer Jens Hielscher einen Besuch abstattet, wird ihm auch klar, warum Meike vor ihm geflüchtet ist: Hielscher ist ein cholerischer Macho mit kurzer Zündschnur, der keine Anstalten macht, seine Gefühlskälte und Gleichgültigkeit angesichts des Todes seiner Frau zu verbergen – und es gleichzeitig schafft, gegenüber der kleinen Zoe den perfekten, fürsorgenden und liebevollen Familienvater zu spielen. Faber, der Frau und Tochter vor Jahren auf tragische Weise verloren hat, kann seine Wut auf Hielscher kaum zurückhalten. Doch vorerst muss er die Nerven bewahren, schließlich gilt es herauszufinden, wer Meike Gebken umgebracht hat und warum. Natürlich würde das Fahnder-Duo Faber und Herzog dem ebenso impulsiven wie gewalttätigen Hielscher die Tat sofort zutrauen, doch leider hat der zwielichtige Import/Export-Händler ein wasserfestes Alibi: einen Geschäftstermin in Offenbach.

Also heißt es: weitergraben in den Abgründen dieses Familiendramas und im Umfeld der Toten. Die neugierige Nachbarin in der gutbürgerlichen Wohngegend ahnt sofort, dass im Hause Hielscher/Gebken etwas passiert sein muss, als die Polizei im TV-Krimi „Feuer“ dort aufkreuzt. Von ihr erfährt Faber quasi zufällig, dass Zoe noch einen älteren Bruder hat: Finn Gebken. Der ist allerdings schon seit Wochen wie vom Erdboden verschluckt. Nachdem die Kollegen der Streife den Teenager vor einem Späti aufgegriffen haben, versucht der raubeinige Ruhrpott-Cop auf seine ganz eigene Art, Finns Vertrauen zu gewinnen – mit mäßigem Erfolg, doch mit der wertvollen Info, dass er in den letzten Tagen bei Fanny Bellmes übernachtet hat, der besten Freundin seiner Mutter. Die ist komplett am Boden zerstört und gibt sich erstmal ordentlich die Kante, als sie von Meikes Tod erfährt. Wie es scheint, war Fanny die Einzige, der Meike sich ehrlich anvertraut hat, die wusste, was sie durchmachen musste, unter einem Dach mit dem gewalttätigen Jens. Natürlich konnte sie die Bitte ihrer besten Freundin nicht ablehnen, auf Finn aufzupassen, während Meike mit Zoe Unterschlupf im Frauenhaus suchte. Und doch scheint Fanny das schlechte Gewissen zu plagen, so, als habe sie Meike im Stich gelassen …

Auch Rosa Herzog erfährt einiges über Meikes Martyrium, und zwar aus erster Hand: von ihren Leidensgenossinnen im Frauenhaus, wo die couragierte Kommissarin undercover ermittelt – mit flauem Gefühl im Magen, jedoch auf Weisung ihrer Chefin Ira Klasnić, die ihrerseits mächtig Druck von Staatsanwalt Matuschek bekommt. Es sollen schnell Ergebnisse her im WDR-Tatort „Feuer“, da ist eben jedes Mittel recht, auch eine verdeckte Ermittlung. Immerhin hört Herzog so einiges über die vielfältigen Schicksale von Frauen, die gewalttätigen Männern ausgeliefert sind – und von den Schwierigkeiten, sich aus dieser fatalen Abhängigkeit zu befreien. Wie schwierig es beispielsweise ist, als Opfer häuslicher Gewalt vor Gericht Gehör zu finden. Nur handfeste Beweise helfen dann. Hat Meike Gebken genau danach in ihrem einstigen Zuhause gesucht – und musste sie deshalb sterben?

Hinter den Kulissen

Der Dortmund-Tatort „Feuer“ ist bereits der 28. Sonntagskrimi aus der Ruhrgebietsmetropole. Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) ermittelt zusammen mit seiner Kollegin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) unter der Ägide der neuen Kripoleiterin Ira Klasnić (Alessija Lause). Einen kurzen Gastauftritt hat erneut Stefan Konarske in seiner Rolle als LKA-Ermittler Daniel Kossik und Ex-Kollege von Faber, denn in einem Nebenstrang wird nochmals der Mord an KTU-Chef Sebastian Haller aufgegriffen, der in der Tatort-Folge 1298 „Abstellgleis“ im Mittelpunkt stand.

Zentrales Thema dieser Episode ist jedoch das Problem der häuslichen Gewalt, das Regisseurin Nana Neul mit besonderer Sensibilität und Respekt vor den Opfern erzählen wollte, vor allem mithilfe der Rückblenden aus der Sicht des Mordopfers Meike Gebken: „Die Rückblenden sind in diesem Fall sehr wichtig, da sie das Opfer wieder auferstehen lassen und ihm eine Stimme und ein Gesicht geben. Außerdem erleben die Zuschauenden in den Rückblenden die häusliche Gewalt mit. Ohne die Rückblenden bliebe die Gewalt gegen die Frauen eher abstrakt. Wir fanden es wichtig, dass bei einem Film über häusliche Gewalt die Gewalt auch wirklich spürbar gemacht wird.“

Vom 3. September bis zum 2. Oktober 2024 fielen die Drehklappen für die WDR-Produktion in Dortmund und Köln; erstmals im TV gezeigt wird die Tatort-Episode 1305 am Pfingstmontag (!), den 9. Juni 2025, um 20:15 Uhr in der ARD.

Videos zur Produktion

ARD XL Trailer

Jörg Hartmann im Kurzinterview

ORF2 Trailer

Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Keine laute Action, sondern stilles Drama – ja, auch das können sie in Dortmund. Zwar wird die Frage nach dem Tatmotiv beinahe unerträglich lange offengelassen (weshalb die Ungeduld des Staatsanwalts wohl stellvertretend für die des Zuschauers steht), aber es ist eben nicht nur ein Krimi, sondern mindestens ebenso sehr eine Familientragödie, die hier gezeigt wird. In intensiven Szenen wird das Thema häusliche Gewalt beleuchtet, und zwar konsequent aus der Opferperspektive – damit die Täter nicht das letzte Wort behalten.

Außerdem bestaunen wir einen Faber, der plötzlich (oder schon immer?) gut mit Kindern kann, und eine Rosa, die einen inneren Kampf mit sich selbst ausficht, um den sie ein großes Geheimnis macht. Fest steht: Diese facettenreichen Ermittlerfiguren sind noch lange nicht auserzählt – und das ist gut so.

Musik

Die Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Robert Schulte-Hemming komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.

Besetzung

Hauptkommissar Peter Faber – Jörg Hartmann
Hauptkommissarin Rosa Herzog – Stefanie Reinsperger
Hauptkommissarin Ira Klasnić, Kripoleiterin – Alessija Lause
Gerichtsmedizinerin Dr. Greta Leitner – Sybille J. Schedwill
Kriminaltechnikerin Rabea Sharif – Ann-Kathrin Hinz
Ermittler Otto Pösken – Malick Bauer
Staatsanwalt Matuschek – Moritz Führmann
LKA-Ermittler Daniel Kossik – Stefan Konarske
Meike Gebken – Nadja Becker
Zoe Gebken – Tesla Tekin
Finn Gebken – Caspar Hoffmann
Jens Hielscher – Sebastian Zimmler
Fanny Bellmes – Karolina Lodyga
Eva Beck-Haberer – Nina Vorbrodt
Katrin Schär – Jele Brückner
Nayla Akgün – Hannah Gharib
Ursula Bührens – Silvana Synovia
Gudrun Haus – Martina Eitner-Acheampong
Amelie Schreiners – Katharina Behrens
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Markus Busch
Regie – Nana Neul
Kamera – Leah Striker
Musik – Dürbeck & Dohmen
Casting – Iris Baumüller
Kostümbild – Elisabeth Kraus
Szenenbild – Thomas Schmid
Maske – Jennifer Porscheng, Nicole Masztalerz
Ton – Constantin Bömers
Licht – Jochen Kratzheller
Schnitt – Stefan Stabenow
Produktionsleitung – Claudia Schurian
Produktionsleitung (WDR) – Oliver Wißmann
Herstellungsleitung – Fee Buck, Claudia Schurian
Produzentinnen – Gabriele Graf, Claudia Steffen
Redaktion – Frank Tönsmann (WDR)

27 Kommentare

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  1. vor 1 Monat

    Der im Text der TO-Redaktion geschilderte Plot klingt ziemlich trist.
    Interessant wird für mich sein, ob die ‚Cliffhanger‘ der letzten Folge weiter verfolgt werden (Herzog hat ungerechtfertigt eine Person erschossen, Klasnic ist offenkundig korrupt, etc.) … 🧐

    1. vor 16 Stunden

      Naja, der Krimi war zwar ganz okay.

      Aber: wenn man in der letzten DO-Folge so viele ‚cliffhanger‘ aufgebaut hat, sollte man sie dann m.E. doch irgendwann zeitnah (!) auflösen … *grummel* 🧐

      1. vor 16 Stunden

        oder man weist wie heute im Film darauf hin, dass noch einige Themen geklärt werden müssen ;)

      2. vor 16 Stunden

        das ist das Problem,wenn es schon länger her ist. Ich wusste auch nicht mehr alles 🧐 mir hat er sonst aber auch gut gefallen


  2. Ende der Erstausstrahlung

  3. vor 17 Stunden

    Absolut grottiger Tatort.

    Als ehemalige Frauenhausmitarbeiterin kann ich nur den Kopf schütteln. So viele Fehler und unlogische Dinge, sowohl rechtlich, als auch in der Handlung per se (im Bezug Frauenhaus). Hier wurde wirklich schlecht recherchiert. Wenige Dinge sind in dem Kontext korrekt, was z.B. korrekt ist, ist das der Sohn nicht rein darf. Sonst wirklich unaushaltbar schlecht. Da wird mit der Polizei plaudernd durch den Flur gelaufen, die Mitarbeiterin verletzt permanent die Schweigepflicht, es werden Leute eingeschleußt anstatt das gerichtlich zu klären (das ist wirklich das komischste??), Abläufe passen nicht, die grundlegenden Dinge eines Frauenhauses passieren nicht… man fragt sich wirklich, wer das hier geschrieben hat.

  4. vor 16 Stunden

    Der TO war in meinen Augen kein bisschen trist, sondern stach wohltuend aus den TO’s der letzten Wochen ab.
    Die Cliffhanger können ruhig noch ein wenig abhängen.
    😇⭐⭐⭐⭐⭐

  5. vor 16 Stunden

    Hallo zusammen,
    mir ist aufgefallen, dass Peter Faber im Dortmunder „Tatort“ ziemlich oft mit Verdächtigen zusammen Bier trinkt. Vielleicht oft um Vertrauen aufzubauen oder sie aus der Reserve zu locken. Manchmal glaube ich aber einfach nur, weil er gerne Bier trinkt.

    Mich würde interessieren:
    *In wie vielen Folgen passiert das genau? Und wie oft stellt sich derjenige später als Mörder heraus?*

    Auch heute Abend bei „Feuer“ mal wieder zu sehen.
    Hat das schon mal jemand gezählt oder erinnert sich an besondere Szenen? Wäre klasse, wenn wir hier gemeinsam eine Liste oder Übersicht erstellen könnten!

    Viele Grüße

    1. vor 16 Stunden

      Faber trinkt einfach gern „lecker Pils“. Ehemals auch mit Frau Bönisch, etwa in der herausragenden Folge „Hundstage“ im Auto vor einem Dortmunder Würstelstand, mit Sarah Bauerett als – wegen der Hitze halbnackter – Würstel-Verkäuferin, welche nach dem letzten Kunden schon mal Faber in dessen Saab vernschen will, er darauf: „Was willst du mit einem alten Sack wie mir?“ … 😎
      (okay, war das „besondere Szene“ genug? 😉)

    2. vor 15 Stunden

      z. B. in den Folgen „Alter Ego“, „Inferno“, „Heile Welt“ und „Du bleibst hier“ hat er mit Verdächtigen ein Bier getrunken, sich teilweise auch angefreundet bzw. gut verstanden und letztendlich waren das dann sogar (schon meistens) die Täter.

  6. vor 16 Stunden

    Mittelmäßig spannendes Drama um Kinder und gewalttätigen Ehemann. Die Anspielungen auf vergangene Geschichten der Kommissare und Kommissarinnen sollte man zukünftig weglassen, das verwirrt nur. Einige satirische Elemente, beispielsweise ist die Stimmung im Kommissariat „rauh aber herzlos“. Und eine Kommissarin wird von der Chefin mal schnell zum mehrtägigen Undercover-Einsatz beordert, heißt also, in ihrem Privatleben mal schnell alles canceln. Wenig realistischer Film, aber trotzdem sehenswert. Hörenswert war der Tatort auch, wenn nicht die Tonqualität gelegentlich schlapp gemacht hätte. 3 von 5 Sterne.

    1. vor 2 Stunden

      @Adabei: Die Anspielungen auf vergangene Geschichten der Kommissare und Kommissarinnen sollte man zukünftig weglassen, das verwirrt nur.

      Da bin ich ganz deiner Meinung, alleine wenn man bedenkt wie lange der One-Night-Stand von Bönnisch/Haller „Füllmaterial“ für weitere Folgen lieferte. Ebenso ist die Geschichte von Herzog und der RAF-Mutti längst auserzählt, und auch Kossik´s Auftritte als LKA Beamter bitte bald abstellen. Das sind nur belanglose und verwirrende Nebenschauplätze

  7. vor 16 Stunden

    Ja, mir war auch nicht mehr alles genau in Erinnerung vom letzten Fall. Aber so nach und nach habe ich mich erinnert, auch an eine gewisse Zuneigung zwischen Rosa und Otto. Die jetzt fortgesetzt wurde.

    Was mir gefallen hat, abgesehen von dem Fall und Spannung: Es gab das Thema Vergewaltigung und Brutalitäten in Ehe oder Beziehung, aber es wurde auch ein Gegenpol gezeigt: Faber, wie er mit dem Mädchen spricht, was seine Vorgesetzte ihm verbieten will. Also dass nicht nur die Männer immer die Bösen sind, die Frauen die Guten.

    Das geht mir (als Frau) nämlich sehr gegen den Strich.

    Also von daher bin ich mit meinem Fernsehabend heute durchaus zufrieden.

  8. vor 16 Stunden

    Einer der besten Dortmund-Tatorte überhaupt.

    Christian Buß schrieb in der SPIEGEL-Rezension zur heutigen Folge: „Frauen kapiert der multipel gestörte Stressbulle so wenig wie sich selbst, da hält er lieber die Klappe.“

    Das genaue Gegenteil war der Fall:

    Faber wirkte heute keineswegs wie ein multipel gestörter Stressbulle – in Wortwahl, Auftreten und Tonfall zeigte er so viel Empathie, Weichherzigkeit und Einfühlungsvermögen wie noch nie – und zwar auch und gerade gegenüber Frauen.

    Außergewöhnlich angenehm war auch der Soundtrack der heutigen Folge, der auf sehr dezente, nie kitschige Art und Weise das Elend von Menschen untermalte, die auf verschiedene Art und Weise am Leben gescheitert sind.

    Auch das Frauenhaus-Thema war bewegend umgesetzt – besonders unter die Haut gegangen ist mir die Aussage von Rosa Herzog: „Da drinnen bist du weder lebendig noch tot – du fühlst dich wie im Fegefeuer.“

    Stefanie Reinsperger spielte großartig – allerdings verbindet sich mit ihr in meinen Augen auch einer der wenigen Schwachpunkte des Films, genau genommen zwei Schwachpunkte:

    Erster Schwachpunkt.
    Zuerst fragt sie Faber bedeutungsschwer, ob noch immer gelte, dass sie mit ihm über alles reden könne. Danach kommt dann aber nichts.

    Zweiter Schwachpunkt.
    Kurz danach hat sie Spontansex mit Pösken. Ich habe absolut nichts gegen Sexszenen – aber diese hier wirkte aufgesetzt und an den Haaren herbeigezogen.

    Sollte das, worüber sie mit Faber hatte sprechen wollen, etwa ihr sexuelles Verlangen nach Pösken gewesen sein? Das wäre ja noch mehr an den Haaren herbeigezogen. Oder wird die Frage, worüber sie mit Faber vertraulich sprechen wollte, in der nächsten DO-Folge wieder aufgegriffen werden?

    Apropos „wieder aufgreifen“:

    Am Ende der letzten Folge blieb ja offen, ob die Pathologin Leitner überlebt hat. Das hat sie – und Klasnic freut sich darüber.

    Am Ende der letzten Folge wurde aber auch angedeutet, dass Klasnic mit einem albanischen Clanmitglied gemeinsame Sache macht.

    Das wurde nicht wieder aufgegriffen – es sei denn, man wollte Fabers Bemerkung, dass Klasnic früher oder später stolpern werde, als Anspielung darauf deuten. Auch hier kann man sich fragen, ob dieser horizontale Erzählstrang weiterverfolgt werden soll. In meinen Augen ein weiterer Schwachpunkt.

    Sehr überzeugend war die Darstellerin des in Rückblenden gezeigten Opfers Meike Gebken, Nadja Becker. Ich kannte sie bisher aus verschiedenen „Wilsberg“-Folgen als Ekki Talkötters skurrile Freundin „Silke Sestendrup“. Es kommt nicht oft vor, dass Schauspieler in komischen wie in tragischen Rollen gleichermaßen überzeugend sind – Nadja Becker ist so ein Fall. Eine tolle Idee war auch, Meike Gebken aus dem Off einen „Kommentar aus dem Jenseits“ sprechen zu lassen.

    Auch die tragische Auflösung ging unter die Haut:

    Fanny wollte ihre Freundin Meike von deren Mann erlösen, indem sie das Haus in Brand setzte, und wusste nicht, dass Meike in das Haus zurückgekommen war. Dadurch hat sie Meike umgebracht.

    Beim Erraten der Auflösung habe ich übrigens diesmal daneben gelegen – weil mich die Ankündigung der Fernsehzeitschrift „TV TODAY“, die Auflösung sei „besonders überraschend“, dazu verleitet hatte, anzunehmen, Zoe habe das Feuer aus Versehen gelegt – dazu hätte auch das ziellose Umherirren des Mädchens am Anfang des Films gepasst.

    Ich schreibe das hier nicht, um die Forencommunity mit meiner falschen Vermutung zu langweilen, sondern weil meiner Meinung nach in diesem Film so viele zerbrochene Schicksale, ein solches materielles und emotionales Elend gezeigt wurden, dass auch dieser Schluss, hätte man sich für ihn entschieden, auf schreckliche Weise zu dem Film gepasst hätte.

    Wegen der erwähnten Schwachpunkte 2 Punkte Abzug, also 8 von 10 Punkten.

    1. vor 6 Stunden

      Ich finde es gut, wenn auch mal ein wenig mehr geschrieben und auch erwähnt wird, wie der eine oder die andere eine Szene beurteilte.
      Kann dann auch die eigene Sichtweise verbessern.
      Das Thema Klasnic wurde ja ganz kurz angerissen, als sie in ihrem Büro schnell eine Schublade mit dem Oberschenkel schloss, in der ein paar Bündel „buntes Papier“ lagen.
      Zoe war übrigens auch zuerst meine „Verdächtige“.

      Die Besetzung des 14-jährigen Tim mit einem 18-jährigen, 1,80 m großen Jungschauspielers fand ich auch nicht unbedingt gelungen.

  9. vor 15 Stunden

    Das war ein guter und spannender Tatort zum Thema „Gewalt im familiären Bereich“ und deren Folgen mit einem überraschenden Ausgang. Der sonst so abgewrackte Kommissar Faber tritt überraschend als einfühlsamer Kinderpsychologe auf und Kommissarin Rosa Herzog ist undercover Ermittlerin im Frauenhaus mit zwiespältigen Gefühlen.

  10. vor 15 Stunden

    ⭐⭐ 2 von 5 Sternchen für eine unterdurchschnittliche Kriminalgeschichte. Allein das Thema war gut dargestellt, aber ansonsten recht langatmig.

    Viele fragen sich, warum hier in Dortmund so viele Cliffhanger und so Szenen wie das unnütze Schäferstündchen oder die vielen Bierchen oder der permanente Kleinkrieg im Büro eingebaut werden. Ist doch klar. 90 Minuten wollen gefüllt sein.

    Da wäre es wohl gescheiter gewesen, man hätte die Geschichte besser gewürzt.

    1. vor 8 Stunden

      „Ja, HerrBert… atmet tief ein …weißt du, ich habe mir das auch angeschaut. Und ich dachte mir: Moment mal. Diese Langsamkeit, die du kritisierst… das ist doch eigentlich… ehrlich?“
      philosophische Pause
      „Diese Bierchen, diese kleinen Büroreibereien… HerrBert, das Leben besteht doch zu 90 Prozent aus genau sowas. Aus Banalitäten. Aus Momenten, wo eigentlich nichts passiert. Und dann kommt einmal im Leben ein Mord dazu. Das ist doch… das ist doch realistisch!“
      fast schon begeistert
      „Und diese 90 Minuten, die gefüllt werden müssen… HerrBert, hast du schon mal versucht, 90 Minuten deines eigenen Lebens spannend zu gestalten? Das ist unmöglich! Die meiste Zeit passiert einfach… nichts. Und trotzdem ist es wichtig. So wie diese Szenen.“
      warme Melancholie
      „Das Frauenhaus-Thema… weißt du, HerrBert, manchmal braucht es diese scheinbar langweiligen 90 Minuten, damit ein wichtiges Thema Raum bekommt. Damit es atmen kann. Damit wir nicht nur den schnellen Kick bekommen, sondern auch mal… nachdenken.“
      leicht lächelnd
      „Vielleicht sind diese zwei Sterne von dir ja auch eine Art Understatement. So wie mein ganzes Leben eigentlich. Vielleicht war das gar nicht so schlecht. Vielleicht war das… menschlich.“
      nachdenklich
      „Und außerdem, HerrBert… in einer Welt voller Fünf-Sterne-Bewertungen für alles Mögliche… sind zwei ehrliche Sterne nicht irgendwie… erfrischend?“

      1. vor 2 Stunden

        @FrauErnie:
        Vielleicht sollte man andenken, demnächst 90 Minuten Ihres Nachtschlafs zu verfilmen. Das wäre sowohl „realitätsnah“, als auch „menschlich“ … 😉😇

  11. vor 14 Stunden

    EDIT by Gerald (persönliche Angriffe entfernt)
    Frau Herzog macht es mir leider unmöglich den Dortmunder Tatort anzuschauen.
    Die Schauspielerin spielt so schlecht und hölzern, dass es eine Qual ist zuzuschauen.

    Überhaupt diese komischen Andeutungen um ihre Person- interessiert das irgendwen?
    Ich war ja froh, dass sich das alte Team aufgelöst hat mit seinem ständigem Privatkram und jetzt geht’s wohl lustig weiter.

    Ich wollte dem heutigem Tatort eine Chance geben aber ich bin fast eingeschlafen.
    Bye Bye Tatorte Dortmund….

  12. vor 8 Stunden

    Guter Tatort zu einem wichtigen Thema, auch wenn nicht alle Szenzen im Frauenhaus der reinen Lehre des Datenschutzes etc entsprachen.Hervorragend gespielt von Täter und Opfer der häuslichen Gewalt, gut vom Ensemble, gut die Cliffhanger vom letzten Mal bedient, ohne das zu sehr in den Vordergrund zu bringen.Auflösung dann etwas unglaubwürdig, aber eigentlich egal, da die Tragik und Substanz des Themas gut dargestellt wurde. Sehr gut die Erklärung der Toten in eigener Sache.Die Geschichte rund um den Sex zwischen Herzog und Hösken war etwas strenge und aufgesetzt in der Story.Der Darsteller des vierzehnjährigen Finn wirkte äußerlich 5-6 Jahre älter, ein Minus. Insgesamt 7 von 10 Punkten, die Story hätte etwas straighter erzählt werden können.

    1. vor 8 Stunden

      „strange“ statt streng

    2. vor 7 Stunden

      @Ruhrpottler:
      Bitte inwieweit wurden „gut die Cliffhanger vom letzten Mal bedient“?

      Was ist mit der in den Schluss-Sequenzen der letzten Folge angedeuteten Korruption der Fr. Klasnic (Zusammenarbeit mit der albanischen Mafia?), was mit dem seltsamen neuerlichen Auftauchen des Kossik (kommt, geht nach 2 Minuten wieder und teilt mit, dass die Sache mit Haller noch nicht aus sei)?
      Was ist mit der Figur des undurchsichtigen Pösken (gibt der Interna an das LKA weiter?), etc.
      Und dass die Schuss-Abgabe der Fr. Herzog in der letzten Folge „Notwehr-Überschreitung“ war, hat doch jedes kleines Kind gesehen … 🧐

      1. vor 3 Stunden

        @Der Fremde
        Zitat: Was ist mit der in den Schluss-Sequenzen der letzten Folge angedeuteten Korruption der Fr. Klasnic (Zusammenarbeit mit der albanischen Mafia?)

        Lösung: Drehbuchautor Jürgen Werner verriet im Interview, dass diese Geschichte weitererzählt wird: „Wir werden Ira Klasnic besser kennenlernen und besser verstehen, warum sie ist, wie sie ist. Die Duka-Familie wird in der Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen.

      2. vor 2 Stunden

        @Manne:
        Danke für den Hinweis. Sie sind gut informiert. Bravo! 😀

  13. vor 6 Stunden

    Der gute Jörg Hartmann reißt’s halt (noch) raus mit seiner unglaublichen Präsenz und Individualität. Davon abgesehen wird der Dortmunder aus meiner Sicht mehr und mehr zur recht uninspirierten Tatort-Dutzendware, aufgemotzt dadurch, dass die verschiedenen Figuren offensichtlich zumeist so ihre Geheimnisse mit sich herumtragen, von denen dann immer ein wenig herumgeraunt wird. Ich habe zuletzt den einen oder anderen Dortmunder ausgelassen und wusste mithin nicht mehr so recht, wovon da im Detail die Rede ist (selber schuld), aber ich hätte mich wohl auch nicht so richtig erinnert, wenn ich es gesehen hätte. Ich habe den sonntäglichen (diesmal. montäglichen) Tatort üblicherweise spätestens am Mittwoch darauf in den Einzelheiten vergessen. Insofern kann man sich die tatsächlich im Tatort überbordenden „Cliffhanger“ und „horizontalen Erzählweisen“ gerne sparen. Aber es soll ja auch Fans davon geben, was auch in Ordnung ist.

    Gestern war das nicht schlecht, aber doch weit davon entfernt, voll zu überzeugen. Der unverwechselbare Ton der Dortmunder Anfangszeit ist definitiv dahin (wenn immerhin nicht Faber ein Fünkchen davon bewahren würde). Kann man alles gucken, muss man aber nicht, und das gibt 3 glanzlose Sternchen.

    ***/5

  14. vor 6 Stunden

    Wurden die Aufnahmen des Wohnortes der Fanny Belmes in der sog. „Finnensiedlung“ in Köln Dünnwald gedreht, oder habe ich mich da verguckt??
    Meines Wissens gibt es keine zweite solche Siedlung auf bundesdeutschem Gebiet..

  15. Kim
    vor 3 Stunden

    Hervorragender Tatort!
    Besonders hervorzuheben ist die Darstellung von Stefanie Reinsperger. Ich schätze sie ohnehin sehr, aber wie eindrucksvoll sie diesmal die innere Zerrissenheit und das schuldbeladene Gewissen ihrer Figur im Umfeld des Frauenhauses verkörpert hat – das war absolut überzeugend.

    Ebenso hat es mich gefreut, dass Faber wieder einmal die Möglichkeit bekommen hat, eine sanftere, empathischere Seite zu zeigen – gerade im Kontakt mit dem Kind und dem Jugendlichen. Seit Martinas Tod waren solche Nuancen seiner Figur leider selten geworden.

    Die Geschichte war emotional dicht: der brutale Vater, der völlig überforderte Sohn und die bittere Ironie, dass die Freundin des Opfers helfen wollte, dabei aber letztlich Mitschuld an deren Tod trug.

    Ein Kritikpunkt: Ich wünsche mir keine romantische Verwicklung zwischen Herzog und Pösken. Solche Konstellationen hatten wir schon – etwa bei Kossik und Dalay. Das braucht es nicht noch einmal.

    Ein Detail, das mich wirklich irritiert hat: Nach dem Fund der Leiche bekommt das Mädchen in Obhut keine frische Kleidung? Das ist unrealistisch. In einem solchen Fall sollte man entweder Kleidung bereitstellen oder eben etwas beschaffen – schon allein, um Beweismittel an der Kleidung des Kindes zu sichern.

    Sehr gelungen war dagegen die Vernehmung der vermeintlichen „Freundin“ des Opfers. Die Art, wie ihre selbstgerechte Haltung bestätigt und zugleich entlarvt wurde – das war stark inszeniert.

    Und schließlich diese bedrückende Familiensituation: eine Frau, die in ihrer Ehe schweigt, Gewalt erfährt und ausgerechnet von ihrer engsten Vertrauten hintergangen wird – das alles war tragisch und beklemmend zugleich.

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