Kurz und knapp – darum geht’s
Familiäres Drama im Schwarzwald: Kommissar Friedemann Berg gerät in eine gefährliche Zwickmühle, als sein psychisch kranker Bruder Reinhard aus der Psychiatrie flieht und zusammen mit zwei Komplizen auf dem abgelegenen Familienanwesen auftaucht. Was zunächst wie ein harmloser Familienbesuch wirkt, entpuppt sich schnell als Bedrohungssituation: Reinhard, die schweigsame Mika Novak und der gewaltbereite Luke Badrow haben nicht nur eine Waffe dabei, sondern offenbar auch Verbindungen zu einem aktuellen Mordfall. Berg steckt fest – zwischen seiner Verantwortung als Ermittler und der Sorge um seinen Bruder. Und als seine Kollegin Franziska Tobler ahnungslos auf den Hof kommt, spitzt sich die Lage dramatisch zu…
Der Schwarzwald-Tatort „Der Reini“ ist am 16.11.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Der Reini“
Die Nachricht trifft Kommissar Friedemann Berg wie ein Schlag: Sein jüngerer Bruder Reinhard ist aus der Psychiatrie geflohen. Berg ahnt sofort, dass nichts Gutes dahintersteckt – und er soll recht behalten. Denn kurz darauf taucht Reinhard tatsächlich auf dem einsam gelegenen Bergschen Hof auf, dem Familienanwesen. Doch er kommt nicht allein: An seiner Seite sind die verschlossene, kaum ein Wort sprechende Mika Novak und der aggressive, unberechenbare Luke Badrow. Im Gepäck haben sie einen Wagen und eine Pistole – und genau diese Waffe scheint in direktem Zusammenhang mit einem Mordfall zu stehen, den Berg und seine Kollegin Franziska Tobler gerade bearbeiten.
Reinhard gibt sich betont harmlos, als wäre er nur zu einer entspannten Übernachtung bei der Familie vorbeigekommen. Doch die Realität im Tatort „Der Reini“ sieht anders aus: Luke Badrow macht unmissverständlich klar, dass niemand den Hof verlassen wird. Mit der Waffe in der Hand hält er die Familie Berg und den Kommissaren in Schach. Für Friedemann Berg beginnt ein Albtraum: Er ist nicht nur Geisel in seinem eigenen Elternhaus, sondern auch emotional gefangen zwischen seiner Pflicht als Polizist und der Verantwortung für seinen psychisch kranken Bruder. Wie konnte Reinhard in diese Situation geraten? Und wie weit ist er bereit zu gehen?
Während auf dem Hof die Stimmung immer bedrohlicher wird und Luke Badrows Aggressivität stetig zunimmt, versucht Friedemann Berg verzweifelt, die Kontrolle zu behalten – ohne dass jemand zu Schaden kommt. Doch er hat keine Möglichkeit, seine Kollegin Franziska Tobler zu benachrichtigen. Die wiederum wird zunehmend misstrauisch: Wo steckt ihr sonst so zuverlässiger Partner? Warum meldet er sich nicht? Als alle Versuche, ihn zu erreichen, fehlschlagen, beschließt Tobler, selbst zum Bergschen Hof zu fahren.
Damit aber begibt sie sich ahnungslos in höchste Gefahr. Kaum hat sie den Hof erreicht, steht sie dem bewaffneten Luke Badrow direkt gegenüber – und die ohnehin angespannte Situation droht vollends zu eskalieren. Nun sind beide Kommissare in der Gewalt der Flüchtigen gefangen. Die Uhr tickt, die Nerven liegen blank, und die Frage wird immer drängender: Was wollen Reinhard, Mika und Luke wirklich? Und welche Rolle spielt der mysteriöse Mord, an dem sie offenbar beteiligt sind?
Im hr-Tatort „Der Reini“ wird aus einer Ermittlung ein persönliches Drama, bei dem Friedemann Berg nicht nur um sein Leben fürchten muss, sondern auch um das seines Bruders – und um die Frage, ob zwischen familiärer Loyalität und polizeilicher Pflicht überhaupt noch ein Ausweg existiert.
Hinter den Kulissen
Der 15. Fall des Schwarzwald-Tatort-Teams um Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner führt die Ermittler an einen Ort, der eigentlich Schutz und Geborgenheit bieten sollte: den Familienhof von Kommissar Friedemann Berg. Doch genau dieser abgelegene Ort wird zur bedrohlichen Falle – ein Setting, das den Film zu einem intensiven Kammerspiel macht. „Uns war wichtig, die Enge und Ausweglosigkeit der Situation spürbar zu machen“, erklärt Regisseur Robert Thalheim. „Der Hof, normalerweise ein Rückzugsort, wird zum Gefängnis. Und die familiäre Verbindung zwischen Friedemann und Reinhard macht die Situation emotional noch komplexer.“
Drehbuchautor Bernd Lange entwickelte mit „Der Reini“ (der Arbeitstitel lautete ursprünglich „Ins Auge sehen“) eine Geschichte, die nicht nur einen klassischen Kriminalfall erzählt, sondern vor allem die inneren Zerreißproben der Figuren in den Mittelpunkt stellt: „Was passiert, wenn ein Kommissar plötzlich nicht mehr Ermittler sein kann, sondern zum Opfer wird? Und wie geht man damit um, wenn der eigene Bruder Teil einer gefährlichen Situation ist? Diese moralischen Dilemmata waren für uns das Herzstück der Geschichte.“
Neben Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner spielen Felician Hohnloser als Reinhard Berg, Karsten Antonio Mielke als Luke Badrow, Mareike Beykirch als Mika Novak und Luise Aschenbrenner in weiteren Rollen. Die Dreharbeiten fanden bis Anfang April in Breitnau im Schwarzwald sowie in Baden-Baden statt. Produziert wurde der Film vom SWR für die ARD, mit Franziska Specht als ausführender Produzentin.