Tatort Folge 601: Tiefer Fall

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein achtjähriger Junge wird tot in einem Waldstück gefunden – doch der Fundort ist nicht der Tatort. Tommy Beck ist in einem Steinbruch ums Leben gekommen, dort wo sein Vater als Sprengmeister arbeitet. Während die Leipziger Kommissare Ehrlicher und Kain zwischen einem tragischen Unfall und einem Verbrechen unterscheiden müssen, geraten sowohl Tommys Onkel als auch sein eigener Vater in Verdacht. Als am nächsten Tag auch Holger Beck tot aufgefunden wird, ahnen die Ermittler noch nicht, welche dunklen Geheimnisse sich hinter den Mauern des Steinbruchs verbergen …

Inhalt der Tatort-Folge „Tiefer Fall“

Die Nachricht vom Tod seines Sohnes erreicht Sprengmeister Holger Beck ausgerechnet bei einem Banktermin. Zusammen mit seinen Kollegen nimmt er Hypotheken auf die eigenen Häuser auf – das Geld soll ihre Arbeitsplätze retten, denn der Steinbruch ihres Chefs Günter Siebert steht vor dem Ruin. Währenddessen untersuchen die Hauptkommissare Bruno Ehrlicher und Kain den Fund des achtjährigen Tommy Beck in einem Waldstück vor den Toren Leipzigs.

Was zunächst wie ein Sexualdelikt aussieht, entpuppt sich schnell als weitaus komplexerer Fall. Der Rechtsmediziner findet Bausplitt in Tommys Luftröhre – ein Material, das nur im Steinbruch zu finden ist. Jemand hat die Leiche gewaschen und die Spuren des Steinbruchs an der Kleidung beseitigt. Auch Tommys Schulranzen ist spurlos verschwunden, dabei soll er Hinweise auf die geheimnisvolle „Schatzhöhle“ enthalten, von der ein Nachbarjunge berichtet.

Der Verdacht fällt zunächst auf Dieter Fink, Tommys arbeitslosen Onkel, der trotz aller Verbote häufig mit dem Jungen im gefährlichen Steinbruch gespielt hat. Doch Fink weist alle Vorwürfe zurück und belastet stattdessen den Vater: Holger Beck habe heimlich eine Sprengung in einem gesperrten Sektor durchgeführt, bei der Tommy ums Leben gekommen sein könnte. Die Ermittler stehen vor einem Dilemma – handelt es sich um einen vertuschten Unfall oder um einen kaltblütigen Mord?

Die angespannte Atmosphäre in dem vom Niedergang bedrohten Betrieb wirkt wie ein Pulverfass. Die Arbeiter kämpfen verzweifelt um ihre Existenz, während Ehrlicher und Kain zwischen Familientragödie und wirtschaftlichen Interessenskonflikten navigieren müssen. Als am nächsten Morgen auch Holger Beck tot auf dem Steinbruchgelände gefunden wird, führt eine Blutspur die Kommissare ins Büro von Firmenchef Siebert, wo offensichtlich ein heftiger Kampf stattgefunden hat.

Hinter den Kulissen

„Tiefer Fall“ ist der 17. Leipziger Tatort mit dem bewährten Ermittlerduo Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade). Regie führte Thomas Freundner nach einem Drehbuch von Pim Richter. Die MDR-Produktion wurde an Originalschauplätzen gedreht, unter anderem im sächsischen Städtchen Trebsen.

Bei der Erstausstrahlung am 12. Juni 2005 verfolgten 7,80 Millionen Zuschauer die 601. Tatort-Folge, was einem beachtlichen Marktanteil von 22,60 Prozent entsprach. Besonders Martin Feifel überzeugte in der Rolle des Vaters Holger Beck. Die Kritiker von TV Spielfilm vergaben die Höchstwertung und lobten das „eindringliche Arbeiter- und Familiendrama“, kritisierten jedoch den „schwachen Showdown“. Als Gesamtfazit zogen sie: „Sozialdrama, überwiegend gut“ – eine treffende Einschätzung für einen Tatort, der die existenziellen Nöte der Arbeitswelt einfühlsam mit einem spannenden Kriminalfall verknüpft.

Videos zur Produktion

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten

Besetzung

Kommissar Bruno Ehrlicher – Peter Sodann
Kommissar Kain – Bernd Michael Lade
Frederike – Annekathrin Bürger
Günter Siebert – Rüdiger Joswig
Holger Beck – Martin Feifel
Irene Beck – Deborah Kaufmann
Rolf Löschner – Torsten Ranft
Heidrun Löschner – Sabine Urig
Tommy Beck – Alban Mondschein
Hans Raven – Lutz Blochberger
Dieter Fink – Henning Peker
Monika Siebert – Janina Hartwig
Techniker Walter – Walter Nickel

Stab

Regie – Thomas Freundner
Kamera – Philippe Cordey
Buch – Pim Richter
Musik – J.J. Gerndt

Bilder: MDR/Hardy Spitz

5 Kommentare

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  1. vor 15 Jahren

    Ich bin zwar im totalen umzugsstress, hoffe aber heut abend den tatort sehen zu können – auf dem neuen sofa;)

  2. vor 15 Jahren

    @Krümel

    Also die 2 mdr-Schlaftabletten kiek‘ ich mir nicht an. Die Drehbücher meist hanebüchener Quatsch „Blutschrift“ etc.,
    bin nur zufrieden, daß mit Simone Thomalla da endlich ne‘ fesche Ermittlerin dran‘ ist.
    Es kann nur besser werden mit dem mdr-Tatort!!

    Bin selbst Ostdeutscher, jeder „Polizeiruf 110“,
    die guten sowieso, selbst die schlechten um
    den „100 Ostmark-Raub im Konsum“ sind spannender
    als Ehrlicher & Kain.
    Bin beim ZDF, „Die Toten vom Schwarzwald“, Klasse bis jetzt,
    ist ein Krimi! Kann nur empfehlen, „wechseln“,
    worum es geht, kannste im VT lesen.
    Schön gruslig, neblig, toller Ton, Tote u. . . . Mystik!

    Und morgen der Klasse-Veigl, Mi. der überirdisch gute
    Haferkamp, 23.00, „Die Abrechnung“, Kieken? Pflicht !!!

    Bis morgen . . .

    LG Peter, Berlin

  3. vor 15 Jahren

    Also das Ende gestern fand ich echt daneben….total abruppt wars vorbei-wobei das nich an tatort lag, sondern am sender

  4. vor 15 Jahren

    Ich kann Krümel nur zustimmen. Blöde, dass der NDR den Schluss einfach abgeschnitten hat.
    Ansonsten fand ich’s super. Ich mag Ehrlicher und Kain. Die Idee war toll. Und sehr tragisch natürlich…

  5. vor 9 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 601 aus Leipzig. Ehrlicher und Kain, die beiden Hauptkommissare von der Mordkommission, ermitteln den tragischen Tod eines kleinen Jungen, später wird der Onkel auch tot aufgefunden. Ein klassischer Tatort-Kriminalfilm um berufliche Intrigen und Betrug, Mord und Totschlag. Die Kommissare Ehrlicher und Kain in einem soliden Polizeifilm und mit einem klassischen und realistischen polizeilichen Ermittlungsauftrag beschäftigt. Durchaus sehenswert, besonders für Fans dieser beiden Mordermittler.

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