In ihrem 31. Fall werden die Kölner Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) zum Tatort eines schaurigen Mordes gerufen: der Unternehmer Lars Fresinger ist beim Joggen auf eine Mine getreten. Elendig ist der Mann mit abgerissenen Beinen verblutet. Mitten im Stadtwald wurde die todbringende Waffe im Boden versteckt. War die Mine für den Unternehmer bestimmt oder war das Opfer bloß zur falschen Zeit am falschen Ort?

Die zwei erfahrenen Tatort-Ermittler vermuten auf Anhieb einen terroristischen Hintergrund des Anschlags – sofort werden das Landeskriminalamt und der Staatsschutz alarmiert. Eva Bertsch übernimmt fortan die Leitung der Ermittlungen im Fall „Minenspiel“. Tatsächlich kommen die ersten Hinweise zur Tat schnell ans Licht: das Opfer Fresinger war Vorstandsmitglied der Stiftung „Land statt Minen“. Für Ballauf und Schenk liegt der Fall damit klar auf der Hand: es war kein Zufall, dass ausgerechnet der Unternehmer auf die Mine trat. Lars Fresingers unterhielt mit seiner Firma, die mit Maschinen handelt, gute Beziehungen nach Afrika; dort lernte er auch seine Frau kennen.

Fátima Fresinger kommt gebürtig aus Angola. Das Land ist nach Jahren des Bürgerkriegs geradezu übersäht mit Landminen, erfahren die Kölner Kommissare. Bei ihrer Vernehmung gibt sich die Witwe den Ermittlern gegenüber allerdings verschlossen. Auch die Krankenschwester Hannah scheint etwas vor Max Ballauf und seinem Kollegen Schenk zu verheimlichen. Sie und ihre Freundin Fátima haben sich ebenfalls in Afrika kennengelernt. Da die beiden Frauen keine wertvollen Informationen preisgeben, endet deren Vernehmung in einer Sackkasse. Ballauf und Schenk müssen den Fall auf andere Weise lösen.

Die zweite Spur im Tatort „Minenspiel“ scheint heißer zu sein. Sie führt die beiden Kölner Kripo-Beamten zur „Wieland Schauf Gesellschaft für Kampfmittelbeseitigung“ und dem undurchsichtigen Sprengstoffexperten Lothar Raschke. Bei der Tatwaffe – die Mine, auf die der Jogger trat – handelt es sich um ein älteres Modell, wie es schon seit langem nicht mehr hergestellt wird. Als Fátima die Ermittler panisch anruft, fürchten diese das Schlimmste: ein seltsames Päckchen wurde anonym in ihrem Haus abgegeben. – Eine Bombe? Jetzt heißt es keine Zeit zu verlieren…

Die TV-Produktion „Minenspiel“ der Tatortreihe wurde im Frühjahr 2004 in Köln und Bonn gedreht. Die Tatort-Folge 597 erhielt bei seiner Erstausstrahlung am 8. Mai 2005 gute Kritiken: erzählerisch dicht und spannend, lobten die Medien den Köln-Tatort. Zuvor wurde der Tatort bereits beim Filmfest Hamburg 2004 auf einer Preview gezeigt; es folgte die Präsentation der Folge im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Menschenrecht im Deutschen Bundestag. Im Fernsehen lief „Minenspiel“ schließlich zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.

Übrigens engagieren sich die beiden Hauptdarsteller Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär für das Aktionsbündnis Landmine.de. Im Abspann der Tatort-Folge „Minenspiel“ bedankt sich der WDR bei dem Bündnis sowie bei der Stiftung Menschen gegen Minen e.V.

Playlist
The silencer – Fabian Römer
Klavierkonzert Nr. 21 Andante – Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert Nr. 1 B-Moll, Op. 23 – Tchaikowsky
Stay or leave – Matthews
Fly away – Lenny Kravitz
Trouble – Matthews
Muto bye bye – Bona
Dina lam – Bona
Love don’s come easy – Niklasson/Weiss/Matzke
Paradise – Niklasson/Weiss/Matzke
Pachanga de juventade – Traditional

Besetzung
Hauptkommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Hauptkommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Dr. Roth – Joe Bausch
Staatsanwalt von Prinz – Christian Tasche
Fátima Fresinger – Shari Hagen
Hannah Siems – Maria Simon
Thomas Lauer – Johann von Bülow
Hella Schauff – Kirstin Block
António Mussamo – Aloysius Itkoka
Lothar Raschke – Jürgen Tarrach
Dr. Wieland Schauff – Rudolf Kowalski
Eva Bertsch – Edda Lesch
Franziska – Tessa Mittelstaedt

Stab
Drehbuch – Karl-Heinz Käfer
Regie – Torsten C. Fischer
Kamera – Hagen Bogdanski
Szenenbild – Frank Polosek
Musik – Fabian Römer

Bilder: NDR/WDR/Uwe Stratmann