Kurz und knapp – darum geht’s

Auf einem Rummelplatz wird der Geisterbahnbesitzer Otto Forster erschossen aufgefunden. Während Hauptmeister Klipp die Ermittlungen aufnimmt, stirbt auch noch ein wichtiger Zeuge unter mysteriösen Umständen. Als Klipp dem Fall auf den Grund geht, stößt er auf ein Netzwerk aus Drogenschmuggel und Gewalt. Doch die wahre Täterin hat niemand auf dem Schirm …

Inhalt der Tatort-Folge „Der Fall Geisterbahn“

Nach einem entspannten Besuch am Schießstand und einer Wahrsage-Sitzung macht Kriminalhauptmeister Klipp vom Einbruchsdezernat eine grausige Entdeckung: In einer Gondel der Geisterbahn liegt Otto Forster – erschossen. Seine Frau Toni zeigt sich merkwürdig unberührt von seinem Tod und macht sich direkt auf den Weg zu ihrer Mutter, der Wahrsagerin Madame Silvia.

Die Befragungen der Geisterbahn-Mitarbeiter gestalten sich zäh. Nur der alte Paul Horn packt aus: Der Tote sei ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse gewesen. Doch bevor Horn mehr erzählen kann, stirbt er bei einem vermeintlichen Unfall. Toni Forster ist überzeugt: Das war Mord.

Aufgrund von Personalmangel übernimmt Klipp den Fall komplett von Hauptkommissar Konrad. Seine Ermittlungen führen ihn zu Zink, dem eigentlichen Besitzer der Geisterbahn. Dessen luxuriöse Villa passt so gar nicht zum kargen Leben der anderen Schausteller. Bei einer heimlichen Observation beobachtet Klipp, wie Zink eine schwere Kiste auf einen Güterzug Richtung Grenze verladen lässt. Mit Hilfe des Zollinspektors Kressin wird klar: Unter der Geisterbahn läuft ein schwunghafter Heroinhandel.

Als Klipp noch einmal Toni Forster aufsucht, erfährt er, dass ihre Mutter, Madame Silvia, ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Auf dem Sterbebett macht die Wahrsagerin ein überraschendes Geständnis: Sie hat Forster erschossen. Der war in Zinks Drogengeschäfte verwickelt, wollte aussteigen und ließ seinen Frust an der Familie aus. Als Großmutter konnte sie nicht länger mit ansehen, wie er sein eigenes Kind misshandelte. Da sie ohnehin nicht mehr lange zu leben hatte, nahm sie die Tat auf sich.

Hinter den Kulissen

„Der Fall Geisterbahn“ wurde von der Horst Film GmbH & Co. KG Berlin für den Hessischen Rundfunk produziert. Die 73-minütige Folge wurde am 12. März 1972 erstmals im Ersten ausgestrahlt und erreichte eine beachtliche Einschaltquote von 59 Prozent. Es ist der zweite Fall von Hauptkommissar Konrad (Klaus Höhne) und gleichzeitig einer der kürzesten Tatorte aller Zeiten. Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in Castrop-Rauxel statt. Besonders interessant: Die Episode landete im „Giftschrank“ der Tatortreihe und wurde nach ihrer Erstausstrahlung nie wieder gezeigt, da die Produktionsfirma kurz danach Konkurs anmeldete und die Lizenzrechte bis heute ungeklärt sind.

Besetzung

Hauptmeister Klipp – Herbert Bötticher
Kommissar Konrad – Klaus Höhne
Madame Silvia – Ursula Herking
Toni Forster – Barbara Klein
Karl – Wolfram Mucha
Paul Horn – Hanskarl Friedrich
Paganini – Rainer Basedow
Kressin – Sieghardt Rupp
Zink – Ferdy Mayne
Wurstverkäuferin – Lia Wöhr

Stab

Regie – Hans Dieter Schwarze
Musik – Klaus Doldinger
Autor – Hans Dieter Schwarze
S/B – Roger von Möllendorf
Produktionsfirma – Horst Film GmbH & Co. KG Berlin
Kamera – Ingo Hamer
Kostüme – Eva Hammer
Produktionsleitung – Helmut Bauer
Autor – Hansjörg Martin