Hauptkommissar Erwin Kasulke (Paul Esser), beschäftigt im Berliner Raubdezernat, bekommt es in seinem ersten Tatort-Fall „Der Boss“ mit einer Gruppe von Jugendlichen zu tun, die sich aus Langeweile, Ziellosigkeit und Profitsucht einer kriminellen Bande angeschlossen haben, die sich auf den Diebstahl von luxuriösen Pelzen spezialisiert hat. Der Anführer der Clique wurde das Opfer eines vermeintlichen Unfalls, und zwar genau am Berliner Grenzübergang. War es tatsächlich ein Unfall – oder Mord?
Kasulkes Ermittlungen innerhalb der Clique von Jugendlichen ergeben, dass der vorlaute Boss der Gruppe oft mit seinen Diebstählen prahlte und damit alle Gruppenmitglieder in die Gefahr brachte, erwischt zu werden. Einige seiner Freunde wollten sich deshalb von ihm trennen, aber nur er wusste, wie man das Diebesgut gewinnbringend und ohne weiteres Aufsehen zu erregen absetzen konnte. Also blieb die Gruppe zusammen.
Die Aufklärung des Tathergangs im Fall „Der Boss“ erweist sich als äußerst schwierig, denn Kommissar Kasulke ermittelt schließlich nicht in einer Gruppe von Profis, sondern vernimmt Amateur-Gangster, die ihre Raubzüge auf ungewöhnliche, planlose Weise begehen. Auch hinsichtlich des Tatmotivs tappt der bedächtige Ermittler zunächst im Dunkeln. – Da erfährt er, dass der ermordete Anführer der Bande vor seinem Tod die geheimen Hehlerwege anscheinend doch verraten hat…
Unter der Regie von Heinz Schirk gab der Schauspieler Paul Esser als Kommissar Kasulke in der Tatort-Folge 013 „Der Boss“ sein Tatort-Debüt. Die Erstausstrahlung des Fernsehkrimis lief am 19. Dezember 1971 im Ersten. Die äußerst geringe Einschaltquote von nur 38 Prozent zeugt davon, dass der erste Tatort des SFB nur bedingt den Geschmack des breiten Publikums traf. Bereits nach seinem zweiten Fall „Rattennest“ (Tatort-Folge 22) ging der gemächliche Ermittler Kasulke in den Ruhestand.
Der Münchner Oberinspektor Melchior Veigl, verkörpert von Gustl Bayrhammer, hatte im Berlin-Tatort „Der Boss“ einen Gastauftritt, bevor er in der darauf folgenden Episode 14 „Münchner Kindl“ am 9. Januar 1972 seinen ersten eigenen Fall löste.
Besetzung
Achim – Hugo-Heinz Panczak
Uwe – Heribert Sasse
Peter – Ronald G. Nitschke
Heinz – Christian Böttcher
Alexandra – Elke Aberle
Karin – Barbara Hampel
Assistent – Gerhard Dressel
Schtach – Günther Dockerill
Elli – Inge Wolffberg
Chef – Gerhard Wollner
Polizeibeamter – Peter Schiff
Zeugin – Magdalene von Nußbaum
Kommissar Kasulke – Paul Esser
Stab
Regie – Heinz Schirk
Autor – Johannes Hendrich
S/B – Götz Heymann
Kamera – Gero Ehrhardt
Produktionssender – Sender Freies Berlin
Produktionsleitung – Dr. Erich Proebster
Produktionsleitung – Kurt Kramer
Kostüme – Günther Schwarzat
Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Der Boss“: 19.12.1971
wird irgend wann der tatort film Der Boss wieder gesendet ich würde ihn gerne wieder sehen ich hane mit erlebt wie der film in unteranderen in berlin wedding gedreht wurde es wurden damals schüler aus unsere schule als komparsen gesucht oder kann mir jemand sagen wie ich diesen film bekommen kann
Hallo Tikker,
leider gibt es diese Version nicht als DVD zu kaufen, und eine Wiederholung in der nächsten Zeit ist höchst unwahrscheinlich. Vielleicht kann die ARD Mitschnittstelle helfen.
Gruß
Gerald
leider war es nicht der film der bei ubs in berlin in wedding gedreht wurde 1970 -71
ich habe den film gefunden dort gibt es fast jede folge von tartort ist zwar etwas umständlich sie da runter zu laden
Der kürzeste Tatort Film aller Zeiten, läuft nur knapp 56 minuten,
ich hoffe ich habe die ungeschnittene Version gesehen…
Interessante Story, tolle Schauspieler und dann das dramatische
Ende von dem „Boss“, er wird an der Westlichen Seite der Berliner
Mauer von DDR Grenzern erschossen.
moin
suche diese und andere folgen schon lange
danke
Mich würde mal interessieren, ob es verboten bzw. illegal ist, Tatort Filme
über eine bekannte Tauschbörse zu tauschen. Denn ich könnte eine Menge
alter Tatorte zur Verfügung stellen und diesen hier natürlich auch.
Hi David,
ich bin kein Rechtsanwalt und dieses Stellt keine Rechtsberatung dar. Aber das es nicht zulässig ist, da bin ich mir wirklich sehr sicher.
,Der Boss‘ ist tatsächlich der kürzeste Tatort mit 56:19 Minuten.
Unwesentlich länger ist auch der Tatort mit Kom. Lenz – Tod auf dem Rastplatz 60:38 Minuten.
Bei Fragen einfach melden, ich habe alle Tatort Folgen aufgezeichnet, es fehlt NICHT einer !
Alles in allem ein schöner Tatort bei dem einem nicht langweilig wird.
Auch noch schöne Szenen die an der ehemaligen, elendigen innerdeutschen Grenze spielen.
Gerade habe ich ihn gesehen, den Tatort Nummer 013. Fast hätte ich geschrieben – SÜSS -, wenn nicht Kasulke und Veigl mit gespielt hätten. Alte Diskotheken – Szenen, da durfte ich damals noch gar nicht rein. Unbeschwerte junge Leute, welche klauten, ohne zu wissen, wohin mit dem Geld. Ein Hehler, der sich seine Wessi-Hände rieb. Drei doofe Doggen und Hauptkommissar Kasulke. Mal ehrlich, die Typen hätten den Boss doch anders verschwinden lassen und nicht durch die Grenzjäger von denen da drüben. Glaub´ich. Aber damals wie heute frage ich mich immer noch: Warum musste ich damals in die Grammatik-Prüfung……
Ein Kammerspiel für die Konserve – oder für einen gemütlichen Fondue – Abend unter alten Freunden. Man muss ihn halt mögen.
Vom Anfang bis zum Ende ein künstlerische Meisterleistung in Kombination mit der beste Soundtrack aller Tatorte. Die Sendung ist gleichzeitig ein wertvolles Zeitdokument und die Lage wo Berlin sich zur der Zeit drin befand spielt eine wichtige Rolle in der Handlung der Geschichte.
Die Schlussszene wo alle im Auto sitzen nachdem sie erfolgreich Achim beseitigt haben ist einzigartig. Diese gedrückte Stimmung, die Musik, einfach Gänsehaut.
Einige Lieder die vorbei kommen sind:
Led Zeppelin – Whole lotta Love
Stevie Wonder – We can work it out
Mungo Jerry – In the Summertime
Canned Heat – On the road again
Yvonne Elliman & Ian Gillan – Everything’s Alright
Auf Youtube ist er zu finden, aber leider wurde der Tonspur komplett gesperrt dank unser großer Freund die GEMA.
Also als Zeitdokument sicherlich mal wieder zeigbar. Aber echte Tatort Stimmung kommt hier nicht auf.
Ganz im Gegenteil, MadMonkey, ganz viel Tatort Gefühl bei mir, wo ich die Nr. 13 das erste Mal sehe!
Auch wenn auch das Tempo nicht heutigen Gepflogenheiten entspricht, und dann die Kürze, und der Abspann mitten im Film……und der Kommissar hatte eigentlich kaum etwas zu tun.
Die abgefahrene Musik, die alten Automarken, die modischen Frisuren, Männer mit Hut, Bummeln auf der Baustelle, innerdeutsche Grenze in Berlin, Pelzmäntel, die heute eingemottet würden…..
Mensch, echt klasse, oder wie hiess geil oder krass noch in den 70ern: s u p e r.
Fünf Sterne!
Ergreifend! Wirkt noch lange nach.
Ein unheimlich starker Abgang.
Mensch, der war dufte! Ich mag die alten Folgen einfach. War in meinen Augen auch zackig inszeniert: die Handkamera immer nah am Geschehen, der ein oder andere kesse Spruch, es wird ordentlich berlinert, die Musik, das ungewöhnliche Ende, das Zeit- und Lokalkolorit. Den Kommissar hätte man sich sogar komplett sparen können.
Langeweile kam nie auf, tolles Ding! Auf „Rattennest“ nächste Woche bin ich übelst gespannt.
So was haben sich Tatorte später selten getraut – ein hilfloser Kommissar, der eigentlich nur auf dem Balkon oder sonstwo herumsitzt. Interessante gesellschaftskritische Ebene auch durch die genaue Beobachtung des Milieus der Täter. Nur: die Hälfte der Handlung (s. oben) schien zu fehlen. Gibt es einen 2. Teil, der bei der Ausstrahlung gestern fehlte?
O Mann, diese alten Tatorte sind einfach wunderschön, eine schwindelig machende Reise in längst vergangene Zeiten. Die Stimme von Ian Gillan, ich hatte schon vergessen, wie elektrisierend die war. Und die Genthiner-, Ecke Lützowstr, zwischen altem Bahnhof Zoo und der riesigen Betonwüste am Potsdamer Platz: ich weiß noch genau, wie das da damals ausgesehen hat! Auf das ,,Rattennest“ nächste Woche freue icke mir jedenfalls schon tierisch…
@Ben: du hast recht. Der Klappentext oben paßt überhaupt nicht. Den sollte mal jemand überarbeiten…
Die nächste Wiederholung steht an: Am 5. Dezember 2021 um 22:20 im rbb.
Da laufen an den ersten drei Dezember-Sonntagen nachts in der Reihe 50 Jahre tatort viele frühe Berliner Tatorte. Klasse!
@Königsberg
Danke für den Hinweis auf die baldige Wiederholung im rbb, dieses aus der Anfangszeit der Tatort-Reihe stammenden Krimis.
Dazu sei ergänzend anzumerken, dass der damalige Darsteller des Berliner Hauptkommissars Kasulke – Paul Esser -, des Weiteren in einer zu dieser Zeit sehr bekannten schwedischen Kinderserie mitspielte. Und zwar in Astrid Lindgrens Verfilmung Pippi Langstrumpf. Seine dortige Rolle war die des Ganoven Blom (geradewegs das Gegegenteil im Vergleich zum Hauptkommissar), der es, zusammen mit Hans Glarin als „Donner-Karlsson“, auf den Goldschatz von Pippi Langstrumpf abgesehen hatte.
Wie vom User Königsberg genannt, lief der Film gerade eben im RBB. Von mir bekommt er 4 Sterne. Durchaus spannend inszeniert (bei den alten Folgen nicht immer selbstverständlich), gute Darsteller, auch der Plot mit den Einbrüchen ist mal durchaus abwechslungsreich.
Wie schon genannt, ist der Film nach der Szene, wo die Bande im Auto durch die Dunkelheit fährt, zu Ende. Ob hier etwas gekürzt und weggeschnitten wurde, kann ich nicht sagen, aber so lässt der Film den Zuschauer am Ende etwas ratlos zurück 🤔
Sorry, hatte wesentlich mehr von diesem „Oldie“ erwartet.
Die haben sich was getraut damals, am Ende siegt das Gute nicht!?! Oder vielleicht doch…, das war eher realistisch als das Meiste was heute so im Tatort dargeboten wird! Dazu die Zeitreise ins Mauer-Berlin der 70er. Gesellschaftskritik an den Steuertouristen und Bauskandalen und etwas typisches Lebensgefühl jener Zeit…..! Sehenswert, auf jeden Fall!
hab so ziemlich alle Tatorte gesehen,
die ersten bzw. die aus den 70er u. 80ern
mag ich besonders;
aber der hier,
„der Boss“ war so ziemlich der schlechteste den ich jemals gesehen habe.
Einzig die Aufnahmen jener Zeit aus Berlin sind interessant.