Tatort Folge 135: Tod auf dem Rastplatz



Erscheinungsjahr: 1982
Kommissar: Lenz
Ort: Tatort München


Es ist kein schöner Anblick, der sich Hauptkommissar Lenz (Helmut Fischer) an einem frühen verregneten Novembermorgen auf einem Rastplatz an der Autobahn bietet: er und seine Mitarbeiter Faltermayer und Brettschneider stehen vor der Leiche eines Fernfahrers, der im Führerhaus seines Tanklastzuges aus nächster Nähe erschossen wurde. Bei dem Opfer handelt es sich um einen jungen Mann, Anfang, höchstens Mitte zwanzig.

Die ersten Ermittlungen im Fall „Tod auf dem Rastplatz“ ergeben, dass der Todeszeitpunkt einige Stunden zurückliegen muss. Es ist wahrscheinlich, dass das Opfer in der Nacht ermordet wurde, ohne dass Gäste oder das Personal der Raststätte etwas von dem Verbrechen mitbekommen haben. Wie sich herausstellt, gehört das Fahrzeug der Firma Oberkirchner in München, die Raffinerien in Ingolstadt beliefert. Kommissar Lenz und seine Mitarbeiter folgen der Spur.

Bald schon kann die Identität des toten Lastenzugfahrers geklärt werden: Der Student Bruno Harkort arbeitete zur Aufbesserung seines Taschengeldes gelegentlich für die Firma Oberkirchner. In der Mordnacht sprang er für seinen Kollegen Werner Latsche ein; der Berufsfahrer hatte den Studenten gebeten, die Tour für ihn zu übernehmen. Aber wer könnte Interesse daran haben, den jungen Mann umzubringen? Oder galt der Mordanschlag vielmehr Latsche? Handelt es sich bei der Tat um eine tragische Verwechslung?

Kommissar Ludwig Lenz heftet sich an Latsches Fersen und erfährt, dass der ein außerordentlich stressiges Leben führt. Der Fahrer arbeitet Tag und Nacht, mit wenigen Pausen dazwischen, ist ständig auf Achse und steht unter Zeitdruck. Das Manipulieren des Fahrtenschreibers ist ein Muss, denn ohne sind die Fahraufträge nicht zu bewältigen. Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten: ein erster Vorbote war ein schwerer Verkehrsunfall mit drei Toten. Latsche hatte das Unglück zwar nicht verschuldet, doch wäre er nicht übermüdet gewesen, hätte er es vielleicht verhindern können. Es war dieser Unfall, der den Berufsfahrer so sehr verunsicherte, dass er Harkort in der Mordnacht anrief um zu fragen, ob er dessen Schicht übernehmen könne.

Bei den Ermittlungen stellt sich außerdem heraus, dass Harkort und sein WG-Mitbewohner Rolf polizeilich registriert sind. Der Ermordete sah sich selbst als Weltverbesserer und schreckte nicht davor zurück, seine Werte und Ideale radikal durchzusetzen. So verwundert es Lenz nicht, dass die Polizeiakten der beiden Studenten mit Hausfriedensbrüchen und Widerständen gegen die Staatsgewalt gefüllt sind. Der Münchner Hauptkommissar nimmt Rolf Widerberg ins Verhör…


Die Tatort-Folge 135 „Tod auf dem Rastplatz“ ist der zweite von insgesamt sieben Tatort-Einsätzen von Kommissar Lenz aus München. Mit nur 62 Minuten Laufzeit gehört diese Episode zu den kürzeren der Krimireihe. Die Dreharbeiten dauerten von November bis Dezember 1981 und fanden in München und Umgebung statt; die Erstausstrahlung war ein halbes Jahr später am Sonntag, den 12. April 1982, im Ersten zu sehen.

Besetzung
Toni Berger · Rolf Castell · Wolfgang Fischer · Pierre Franckh · Gisela Freudenberg · Wolfgang Fürleger · Rainer Goernemann · Niki Graca · Willy Harlander · Manfred Lehmann · Kathi Leitner · Henner Quest · Thomas Reiner · Andrea Rosenberg · Martin Ruthenberg · Werner Schulze-Erdel · Epaminondas Sdoukos

Stab
Drehbuch – Frank Lämmel
Regie – Wilm ten Haaf
Kamera – Peter Barthel, Christian Dittmann
Schnitt – Karin Fischer, Susi Gogel
Musik – Erich Ferstl
Produktion – BR


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4 Meinungen zum Tatort Folge 135: Tod auf dem Rastplatz

  • Norbert • am 23.6.14 um 1:53 Uhr

    Die Diensträume waren noch nicht EDV-überfrachtet – einziger Luxus: Zwei graue „61er“-Telefone auf dem Schreibtisch von Kommissar Lenz. Natürlich wirkt die Story heute altbacken, aber es ist ein typisch klassischer Tatort und weckt Erinnerungen. Diese Münchner-Folgen glänzen insbesondere durch viel Lokalkolorit.


  • Dirk • am 22.10.15 um 18:33 Uhr

    Der Tatort aus München, Nummer 135. Hauptkommissar Lenz hat den Aufstieg geschafft, darf erstrangig ermitteln. Ein Lieblingskommissar meiner damaligen Ehefrau, fast jede Sendung habe ich mit erleben dürfen. Die Geschichte eher hanebüchen, aber auch da muß man in diesem Kurz-Krimi erst einmal kommen. Interessante Szenerie der damaligen 1982iger Jahre. Ab 1976 war ich, beruflich bedingt, Lang-Fahrt-Pendler und die früheren LKW-Kapitäne hatten, natürlich nicht alle, tatsächlich Schwierigkeiten mit Blinker und Tempo.


  • HerrBert • am 6.12.20 um 0:30 Uhr

    Hege sehr große Sympathie für München und auch für die 70er und 80er Jahre sowie die Ermittlerteams jener Zeit. Leider fehlt dem Drehbuch für diesen Tatort jegliche Raffinesse. Da wäre sehr viel mehr drin gewesen.


  • MadMonkey • am 28.11.22 um 16:52 Uhr

    Trotz der kurzen Laufzeit voller schöner Momente mit tollen Darstellern und einer packenden Story. Top


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