Tatort Folge 134: Der unsichtbare Gegner



In dem Duisburger Tatort „Der unsichtbare Gegner“ müssen die Kriminalhauptkommissare Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik) gleich zwei Mordfälle aufdecken.

Zunächst wird der ehemalige Jockey Kalle Schlumm tot aufgefunden. Nur wenige Tage später zieht die Polizei die Leiche des Malers Adolf Krage, ein Freund von Schlumm, aus dem Duisburger Hafen. Anscheinend hatte er am Tatort nach einem Autowrack getaucht. Bald findet Schimanski heraus, dass das erst kürzlich Auto bei dem Überfall in Lüdenscheid benutzt wurde. An dem wiederum war Kalle Schlumm ebenfalls beteiligt. Auch hier gab es einen Toten: Ein unbeteiligter Passant wurde erschossen. Doch nun sind zwei der Verdächtigen tot – und vom Täter keine Spur. Wer könnte der unsichtbare Gegner sein? Die Tatort-Kommissare Schimanski und Thanner nehmen die Ermittlungen auf.

Als die Ermittler die Witwe des Opfers Krage vernehmen, erfahren sie mehr über die Zusammenhänge. Schlumm war damals einfach vom Tatort abgehauen, als es zu der Schießerei kam, da der Gebrauch von Schusswaffen nicht abgesprochen war. Damals hatte er nicht nur die Beute verschwinden lassen, sondern auch das Fahrzeug im Duisburger Hafenbecken versenkt. Und auch er selbst tauchte unter. Er wollte nach der brutalen Wendung während des Überfalls nichts mehr mit der Sache zu tun haben.

Krage hingegen hatte das Interesse an der Beute nicht so schnell verloren. Doch bei seinem Tauchgang muss ihm jemand in die Quere gekommen sein. Schlumms Komplizen? Die Frau des Opfers gibt sich den Kommissaren gegenüber unwissend. Auch sie habe keine Ahnung wer der unsichtbare Gegner sein könnte. Doch Schimanski hat den richtigen Riecher. Er misstraut ihr und lässt sie beschatten. Schnell findet er heraus, dass auch Frau Krage selbst nicht ganz ohne ist. Sie kennt nicht nur einen der mutmaßlichen Mörder, sie versucht sogar diesen mit ihrem Wissen zu erpressen.

So geraten die Tatort-Kommissare auf die Spur des ehemaligen Soldaten Henschel. Als sie ihn verhaften wollen, versucht er zu fliehen und wird bei einem Schusswechsel. Er muss operiert werden und erleidet dabei einen schweren Hirnschaden. Kurz darauf erhalten die Ermittler einen anonymen Anruf: Schimanski soll dafür bezahlen, was Henschel zugestoßen ist. So gerät plötzlich Schimanski selbst ins Visier des unsichtbaren Gegners.


„Der unsichtbare Gegner“ ist der dritte Fall für Schimanski. Zum ersten Mal ausgestrahlt wurde der Duisburger Tatort am 7. März 1982 in der ARD. Regie führte wie schon im ersten Schimanski-Tatort Duisburg – Ruhrort Hajo Gries. Nach Ausstrahlung der allerersten Episode bezeichnete eine Boulevardzeitung den neuen Ermittler als „Schmuddelkommissar“. In der Tatort-Folge 134 „Der unsichtbare Gegner“ nennt ihn ein ziemlich übler Halunke so – ein kleiner Seitenhieb der Drehbuchautoren auf die verantwortliche Presse.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Kriminalhauptkommissar Schimanski – Götz George
Kriminalhauptkommissar Thanner – Eberhard Feik
Kriminalrat Kissling – Werner Schwuchow
Hänschen – Chiem van Houweninge
Frau Krage – Helga Engel
Herr Krage – Peter Bongartz
Pistolen-Manne – Joachim Krietsch
Erich – Wolfram Weniger
Schwarz – Reinhard Glemnitz
Sylvia – Nate Seids
Vater Henschel – Rudolf Schündler
Marion – Barbara Ahren

Stab

Buch – Horst Vocks, Thomas Wittenburg
Regie – Hajo Gies
Kamera – Axel Block
Schnitt – Lici Lainer
Szenenbild – Wolfgang Hundhammer
Kostüme – Monika Bauert
Produktionsleitung – Michael Senftleben
Produzent – Bernd Schwamm


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8 Meinungen zum Tatort Folge 134: Der unsichtbare Gegner

  • Karolina • am 14.10.12 um 1:52 Uhr

    Spannender 3. Fall für Schimanski. Juhu Hänschen ist erstmals da. Kiessling als Ersatzchef, sehr witzig. Bester Spurch: Ich wollte auch mal wissen wie das ist.


  • Andreas Kohlbach • am 7.1.15 um 20:53 Uhr

    Thanners Bart ist noch kurz in dieser Episode. Sieht fast menschlich aus. ;-)


  • Dirk • am 24.11.15 um 16:28 Uhr

    Der Tatort Nummer 134 mit den Hauptkommissaren Thanner und Schimanski aus Duisburg. Da wurde ja richtig aufgeräumt und Schimanski bekam ordentlich was ab. Man sollte Vertreter von Bodenbelagsreinigern doch nicht unterschätzen. Aber trotz der Action, ein eher gemächlicher Tatort. Schimis Hang zum Obdachlosen-Milieu wurde mal wieder deutlich sichtbar und sein konträres Bild zum Beamtentum auch. Christian und der holländische Hannes folgten ihm hierbei perfekt. Diese Art von Pension, spärlich eingerichtet, habe ich in den 1980- und den anfänglichen 1990iger Jahren auch kennengelernt. Damals fuhr ich den Ford Granada, in der B-Movie-Rad-Ausstattung. Nach 20:00 Uhr gabt’s da noch nicht einmal ’ne Frikadelle. Aber ich glaube, im Zimmer von Schimi noch eine kleine Rarität entdeckt zu haben. Ein altes Graetz Radio Baroness. So ein Teil steht bei mir immer noch im Keller. Erstmalig gesehen, kann eine Wiederholung in den nächsten Jahren folgen. Bei der Erstausstrahlung hatte ich nachweislich keine Zeit. Ehrlich.


  • Robert • am 1.2.18 um 7:18 Uhr

    Langweilige Geschichte.
    Nur die Kommissare lockern sie stellenweise auf.


  • Dr. Felix Haedayet • am 1.2.18 um 21:28 Uhr

    Einer der besten Schimanski-TATORTE aus den 80erJahren. Wunderbare Ruhrpott-Aufnahmen sowie eine fast sphärische Filmmusik bilden den ästhetischen Rahmen für die Handlung dieser Folge.

    Und dass Reinhard Glemmnitz, bekannt als ehemaliger Assistent aus der KOMMISSAR-Serie, den ´unsichtbaren Gegner´verkörpert, ist ein Bonmot am Rande. Klasse auch einmal mehr der Wortwitz, der immer wieder in einigen Dialogen zwischen Schimanski und Thanner deutlich wird.

    Der Wert dieser und anderer älterer TATORT-Folgen wird auch und gerade vor dem Hintergrund heutiger TATORT-Folgen deutlich, die m. E. mehrheitlich durch schlechte Drehbücher und – zum Teil – durch wenig überzeugende Darsteller gekennzeichnet sind.

    Felix


  • Revilo • am 28.6.19 um 14:06 Uhr

    Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik) in ihrer 3. Folge von insgesamt 29 Folgen der Schimanski-Kultfigur aus der Tatort-Reihe.
    Zum dritten Mal lösen das Gespann Schimanski/Thanner in dieser Folge mit dem Titel “Der unsichtbare Gegner“ einen Fall. Diesmal wird Schimanski (Götz George) als Mordermittler sogar zum Gejagten.

    Story:
    Zum Start des Filmes zeigt Kriminalhauptkommissar Schimanski (Götz George) im Leichenschauhaus der Frau Krage (Helga Engel) die Leiche ihres Ehemanns. Doch es ist jemand anderes mit den Papieren von Frau Krages (Helga Engel) Ehemann. Die weiteren Ermittlungen bringen kurz darauf die Identität des Opfers. Als Schimanski (Götz George) und Thanner (Eberhard Feik) dann wieder die Frau Krage (Helga Engel) befragen wollen, ist Herr Krage (Peter Bongartz) zuhause und informiert die Ermittler über den Zustand, warum das Opfer seine Papiere hatte. Als Alibi für die Tatzeit hat Herr Krage (Peter Bongartz) einen Tauchkurs am Timmendorfer Strand zu bieten. Schimanski (Götz George) glaubt aber, dass noch nicht alles gesagt wurde und überwacht die Familie Krage selbst. Schon einige Zeit später fährt Herr Krage (Peter Bongartz) mit einem Motorroller und seiner Taucherausrüstung von zuhause weg. Aber unter der unauffälligen Bewachung von Schimanski (Götz George). Dieser wird aber dabei niedergeschlagen. Am nächsten Morgen, nachdem auch Schimanski (Götz George) ärztlich versorgt wurde, werden er und Thanner (Eberhard Feik) zum Rheinufer bestellt, wo sie die Leiche von Herr Krage (Peter Bongartz) finden und zudem einen weißen Volvo aus dem Rhein fischen. Dieser Wagen wurde bei einem brutalen Bankraub vor einigen Wochen benutzt, wo der Fahrer mit der Beute flüchtete und seine zwei Kollegen zurückließ, die aber auch entkommen konnten. Schimanski (Götz George) und Thanner (Eberhard Feik) fahren wieder bei Frau Krage (Helga Engel) vor, die aber nicht zuhause ist. Während dann bei der Überwachung Thanner (Eberhard Feik) gerade etwas zum Essen besorgt, kommt Frau Krage und ein junger blonder Mann (Hansjoachim Krietsch) taucht bei ihr auf. Er geht nicht zimperlich mit ihr um und Schimanski (Götz George), der dazu kommt, muss ihn in Notwehr anschießen. Leider hat dies für den jungen Mann (Hansjoachim Krietsch) verheerende Folgen, indem er bleibende Hirnschäden davonträgt. Jetzt suchen sie den dritten Mann. Doch dieser lässt die Polizei wissen, dass er mit Schimanski (Götz George) abrechnen will. Und dieser unsichtbare Gegner zeigt der Polizei auch, dass er dazu in der Lage ist.

    Auch diese Folge ist ein gut gemachter Film, der von Regisseur Hajo Gies zwar schlicht und einfach aufgebaut wirkt, aber meiner Meinung nach in seinen gespielten Rollen doch große Tiefe zeigt. Irgendwie wirkt das alles sehr glaubwürdig. Schimanski hat zwar seinen eigenen Charakter, der vielleicht nicht für einen schulbuchmäßigen Ermittler taugt. Aber in dieser Geschichte präsentiert er sich hervorragend. Auch sein leichtes Unbehagen, als er für den unsichtbaren Gegner auf dem Präsentierteller sitzt, ist ebenfalls hervorragend wiedergegeben. In dieser Folge taucht auch Hänschen (Chiem van Houweninge) als Leibwächter für Schimanski (Götz George) zum ersten Mal in dieser Tatort-Reihe auf. Seine Performance in dieser Folge war auch etwas Besonderes und wahrscheinlich hatte man erkannt, -mit in Zukunft weiteren Einsätzen-, dass diese Rolle für die Schimanski-Folgen eher noch einen größeren, positiven Aspekt aufbauen.
    Diesmal als Chef und Kriminalrat unterwegs ist Kissling (Werner Schwuchow), der in dieser Folge den nicht anwesenden Chef Karl Königsberg (Ulrich Matschoss) vertritt. Auch seine Leistung und dessen gezeigten Charaktereigenschaften passt wunderbar in diese Folge.
    Diese Folge kann man sich immer mal wieder anschauen. Hier in den ersten Folgen dieser Schimanski-Reihe wurde das starke Fundament für den Schimanski-Charakter gelegt.

    Meine Schulnote: 2-


  • Al.Ter • am 20.9.20 um 20:31 Uhr

    Köstliche Sprüche Marke Schimmi:
    Zu Kriminalrat Kissling: „Was denn, du vertrittst’n Klops – ich meine Königsberg?“
    Zu Frau Krage eindeutig-zweideutig:
    „Ich möcht auch mal ’ne Frau haben, die für mich arbeitet“.
    „Also, wenn einer wirklich arbeiten will, ich glaub, da ist schon was zu machen“ – Antwort Thanner: „Mensch, red‘ doch nicht so’n Stuß!“


  • Thomas Hoffmann • am 3.6.21 um 13:16 Uhr

    Mit dem unsichtbaren Gegner musste ich erst einmal warm werden. Ein Tatort, der zunächst erst verhältnismäßig seicht daherkommt, entwickelt sich nach und nach zu einem spannenden Thriller bis zur letzten Minute.

    Zum ersten Mal wird Königsberg vertreten, diesmal von Kießling. Ein Unsympath, der des Öfteren zu spüren bekommt, was vor Allem Schimanski von ihm hält. Ich persönlich fand es schade, dass Königsberg so häufig nicht vor Ort war. In „Kuscheltiere“ machte das Ganze zumindest dramaturgisch Sinn, dass er erst zum Ende in Erscheinung trat. Ob es daran lag, dass Ulrich Matschoss nicht immer zur Verfügung stand, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Dies nur am Rande erwähnt.

    Meine Lieblings-Szene in der Pathologie:

    Gerichtsmediziner: „Mir sind zwei Dinge aufgefallen: Ein klassischer pes planovalgus – Knick-Plattfuß“
    Thanner (zu Schimmi): „Das hast Du ja auch.“
    Gerichtsmediziner: „Und… Schweißfüße“
    Thanner (schnuppert am Schuh): „Booooaahh, ja danke…“ LOL

    Später fällt noch der Satz: „Wir suchen also nach einem Unbekannten, der Plattfüße und Schweißfüße hat. Das ist nicht wirklich viel…“ oder so ähnlich.

    Insgesamt ein wirklich sehenswerter Tatort, inszeniert von Hajo Gies.


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