Tatort Folge 139: Blasslila Briefe



Tatort Baden-Baden. Blasslila Briefe, verschickt von der erfundenen Adressatin Marion Winterfeldt an Grete Steinbeiß, sind der Weg, mit dem Lutz Waldner seit nunmehr acht Monaten Kontakt zu seiner Geliebten aufnimmt. Die Affäre ist ihr gut gehütetes Geheimnis, Lutz` Frau und Gretes Ehemann ahnen nichts von alledem. Lutz Waldner ist Immobilienmakler und kann eine Wohnung für sich und Grete organisieren; ihr Liebesnest liegt in einer Kleinstadt, eineinhalb Autostunden vom Wohnort der beiden entfernt. Doch eines Tages drängt Gretes Ehemann: er möchte die alte wiederaufgetauchte Freundin Marion endlich einmal kennenlernen. – Was nun?

Lutz bittet kurzerhand eine Bekannte, die seit kurzer Zeit am heimischen Theater als Schauspielerin engagiert ist, die Rolle der Marion Winterfeldt zu spielen. Die Aktrice soll Gretes neugierigen Gatten täuschen. Als Jürgen Steinbeiß in der vermeintlichen Wohnung von Marion ankommt, steht die Tür offen. Er betritt die Wohnung, die ihm auf Anhieb merkwürdig vorkommt: sie scheint unbenutzt zu sein. Dann findet er die Frau, die Marion mimen sollte – sie ist tot. Panisch und irritiert durch Zustand der Wohnung, flüchtet Jürgen Steinbeiß vom Tatort, ohne die Polizei zu alarmieren.

Zuhause angekommen, erzählt er seiner Frau Grete von der schrecklichen Entdeckung. Grete ist geschickt und schafft es, die Zweifel ihres Ehemannes zu zerstreuen und ihn in dem Glauben zu lassen, die ermordete Frau sei ihre Freundin Marion Winterfeldt. Gleichzeitig versucht sie heimlich, ihren Geliebten zu erreichen; Lutz Waldner ist allerdings auf einer Geschäftsreise.

Die Leiche wurde zwischenzeitlich gefunden und Hauptkommissarin Hanne Wiegand (Karin Anselm) im Fall „Blasslila Briefe“ informiert. Die Kripo-Beamtin beginnt sofort mit ihren Ermittlungen und nimmt mit der Familie Steinbeiß Kontakt auf, denn außer einem blasslila Brief mit der Anschrift von Grete Steinbeiß konnte sie keine weiteren Beweismittel in der Wohnung der ermordeten Frau sicherstellen. Kommissarin Wiegand vernimmt das Ehepaar und zeigt ihnen ein Foto der toten Schauspielerin. Sie bestätigen einvernehmlich die Identität der Frau: das sei Marion Winterfeldt. Hanne Wiegand recherchiert weiter. Sie hat das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Und tatsächlich stellt sich bald heraus, dass die Eheleute Steinbeiß gelogen haben. Marion Winterfeldt existiert nicht! Stattdessen wird die Leiche als die Theaterschauspielerin Vera Kraske identifiziert. Tatort-Kommissarin Wiegand will die Eheleute zur Rede stellen, doch im gleichen Moment wird eine weitere Leiche auf der Etage des Tatorts entdeckt. Ein Mieter wurde getötet – mit derselben Waffe wie das erste Mordopfer…

Die Tatort-Folge 139 „Blasslila Briefe“ wurde im Oktober und November 1981 für den SWF gedreht, im Fernsehen wurde der Krimi dann am 25. Juli 1982 im Ersten ausgestrahlt. Über 12 Millionen Zuschauer schalteten ein.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Kommissarin Wiegand – Karin Anselm
Grete Steinbeiss – Rita Russek
Jürgen Steinbeiss – Wolf-Dietrich Berg
Lutz Walder – Hans-Dieter Jendreyko
Eva Walder – Angela Schmid
Kommissarassistent Korn – Rolf Jülich
Vera Kneipier – Monika Bleibtreu
Zoske – Uli Krohm
Arzt – Helmut Ehmig
Sophie – Peter Schmitz
Blumenfrau – Melanie Horeschowsky
Regisseur – Aart Veder

Stab

Buch – Kurt Rittig
Regie – Stanislav Barabas
Kamera – Johannes Hollmann
Szenenbild – Jörg Höhn
Kostüme – Nuscha de Archer
Schnitt – Gudrun Weber
Musik – Rolf Kühn
Produktionsleitung – Werner Rollauer
Produktion – Peter Schulze-Rohr


10 Meinungen zum Tatort Folge 139: Blasslila Briefe

  • Jörg Warnken • am 13.5.13 um 12:42 Uhr

    Ein TATORT der Extraklasse. Karin Anselm als Hanne Wiegend war für mich die beste TV-Ermittlerin aller Zeiten. Sie hatte immer großes Einfühlungsvermögen. „Blaßlila Briefe“ war ihr erster Fall von insgesamt 8 Fällen


  • Jörg Warnken • am 13.5.13 um 14:36 Uhr

    Das war falsch :-( „Blaßlila Briefe“ ist bereits der zweite Fall für Hauptkommissarin Wiegand. Der erste war „Das Lederherz“


  • Dirk • am 23.6.15 um 21:09 Uhr

    Der Tatort Nummer 139. Diesen Tatort muß ich in Erstsendung gesehen haben, schon alleine deshalb, weil meine damalige Ehefrau bei Hauptkommissarin Wiegand aus Baden-Baden einfach nicht abschalten konnte. Etwas konfuse Geschichte, welche auch ohne weiteres im Teenager-Bereich hätte spielen können, wären da nicht diese zwei Zufallsmorde geschehen sowie die finanzielle und logistische Situation. Ausgeübt hatte die Taten eine biedere und betrogene Ehefrau. Ja. mehr Möglichkeiten der Tätersuche gab es auch nicht, höchstens der Hausmeister. Dennoch, schöne Erinnerung an die anfänglichen 80iger.


  • Britta • am 15.6.19 um 22:03 Uhr

    Einer der besten Tatorte überhaupt ! Wann gibt`s den endlich auf DVD ? Oder wann laufen die Hanne Wiegand Tatorte endlich mal wieder im Fernsehen ?


  • Ta Tort • am 28.2.20 um 23:14 Uhr

    gäääähn. das thema liebesgeschichten-blabla in filmen jedweder art -inkl- krimis- war zum zeitpunkt dieses to leider schon mehr als ausgelutscht. auch diese geschichte ist nicht besser oder spannender.
    eher mäßige unterhaltung, ohne daß bei mir spannungsgefühle oder neugierige erwartungen aufgekommen sind.


  • MadMonkey • am 25.3.21 um 5:17 Uhr

    Ein wirklich interessantes Konstrukt. Klassisch schöne Tatort Unterhaltung ist hier garantiert. Der Tatort bleibt in Erinnerung. Tolle Besetzung mit Wolf-Dietrich Berg und Rita Russek. 4 Sterne


  • Roter Affe • am 24.8.23 um 10:40 Uhr

    Ich wusste schon immer, dass Hannelore Ihrem Bienzle nicht treu ist.

    Coole Folge in der Gleichberechtigung sehr klein geschrieben wird.


  • Der Fremde • am 24.8.23 um 13:12 Uhr

    @Roter Affe:
    Ja, und man beachte den (wie aus der Zeit gefallenen) mega-unnachhaltigen XXL-Pelzmantel, den Rita Russek damals trug. Heute würde sie wohl dafür gesteinigt … ;-)


  • Manfredus • am 26.8.23 um 14:18 Uhr

    Ich verfolge die Tatort-Erstaustrahlungen und auch die Wiederholungen seit rund 8 Jahren wirklich sehr genau und dennoch ist mir dieser Tatort das allererste Mal „untergekommen“!!!

    Was ich wiederum nicht verstehen kann! Ich habe mich fantastisch unterhalten und natürlich kommt bei den Tatorten aus den 70ern und vor allem wie hier aus den 80ern auch immer etwas Nostalgie auf (bin Jahrgang 1972).

    Warum liebe Fernsehredaktionen der Sendeanstalten der ARD werden also immer nur die gleichen Tatort-Folgen wiederholt und kommen offensichtlich manche Folgen bzw Kommissarinnen und Kommissare nie dran (wie eben Karin Anselm als Kommissarin Wiegand)?

    Wie wäre es, wenn man alle Tatortfolgen in chronologischer Reihenfolge wieder ausstrahlen würde? Oder jedes Monat die jeweiligen Tatort-Erstaustrahlungrn von vor 50, 40 und 30 Jahren? Da käme bei sehr vielen Fans sehr wie mir sehr viel Freude auf!


  • RedRalph • am 4.9.23 um 17:56 Uhr

    Ich habe den Tatort damals als 13-jährige in der Frühpubertät gesehen. Als Frau Steinbeiss (Rita Russek) zu Beginn des Krimis im Bett mit dem Liebhaber lag und kurz zu sehen war, wie sie ihren BH abstreifte, fand ich das damals schon erregend, aus heutiger Sicht eine absolut harmlose Szene….Danach kann ich mich nicht mehr an ähnliche Szenen mit Rita Russek erinnern, weder als Dauerfreundin von Bienzle noch als beste Freundin von Wilsberg…dafür entwickelte sie sich schauspielerisch sehr gut weiter…
    Der Krimi war solide Kost aber vielleicht etwas lahm, irgendwie stand ich damals halt mehr auf die „Schimanski-Tatorts“, die gerade 1982 mit Folgen wie „Das Mädchen auf der Treppe“, „Der unsichtbare Gegner“ oder insbesondere „Kuscheltiere“ echte Highlights zu bieten hatten…
    Der Gegenentwurf zu den etwas gemächlicheren Kommissaren wie Lutz oder Lenz, beide hatten aber auch damals rechts spannende Folgen. In der Episode „Roulette mit 6 Kugeln“ mit Helmut Fischer als Lenz aus dem Jahre 1983 ist der Anlass für einen Polizistenmord (der aber gar nicht erschossen werden sollte) auch der Umstand, dass eine verheiratete Frau einen Liebhaber hat. Ilona Grübel spielt die Rolle der untreuen und eiskalten Ehefrau wirklich gut, ebenso wie Manfred Zapatka, der als Ehemann nicht nur gehörnt wird, sondern auch skrupellos aus dem Weg geräumt werden soll…


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