Tatort Folge 361: Mordsgeschäfte



Nach dem Mord an einem Kaufhausbesitzer gerät der Berliner Kommissar Ernst Roiter (Winfried Glatzeder) in der Tatort-Folge 361 „Mordsgeschäfte“ selbst auf die Liste der Verdächtigen und hat zusammen mit seinem Assistenten Michael Zorowski (Robinson Reichel) alle Hände damit zu tun, den wahren Mörder zu finden. Der fünfte gemeinsame Fall von Roiter und Zorowski feierte seinen TV-Einstand am 25.05.1997.

In den 1900er Jahren erlebte Berlin einen Bauboom, der auch im Tatort „Mordsgeschäfte“ eine wichtige Rolle spielt. Besonders am Potsdamer Platz zeigt sich die architektonische Veränderung der späteren Bundeshaupstadt deutlich, weil dort das Stadtzentrum ganz neu gebaut werden soll. Berlin-Mitte wird so zum Paradies für Bauinvestoren, aber auch Immobilienhaie. Auch Kommissar Roiter steigt in dem Krimi in das Geschäft mit Immobilien ein. Der vermögende Ermittler nimmt das Investmentsangebot von seinem Tennispartner Lothar Studick an, welcher ein Kaufhaus in Berlin besitzt. Das Kaufhaus war schon seit Jahren im Besitz von Studicks Familie und wurde ihm als einzigen Erben nach der Wende überschrieben. Jetzt will er das in Ostberlin in der Schützenstraße gelegene Gebäude modernisieren und sucht dafür Investoren. Neben Roiter sind in dem Tatort „Mordsgeschäfte“ noch drei weitere Geldgeber eingestiegen, die wie er aber nur zu einem sehr geringen Prozentsatz an dem Millionenprojekt beteiligt sind. So gehören laut dem Gesellschaftervertrag Studick ganze 95 Prozent der Anteile, während sich die restlichen fünf Prozent auf die vier Investoren verteilen. Profitieren tun Roiter und die anderer drei jedoch von lohnenden Steuerabstreichungen.

Das lukrativ wirkende Investment wird für Kommissar Roiter jedoch zum Problem, als Studick nach dem erfolgreichen Richtfest plötzlich ermordet und tot in seiner Berliner Villa gefunden wird. Bei ihren Ermittlungen wirft Zorowski in dem Tatort „Mordsgeschäfte“ auch einen Blick in den Gesellschaftervertrag des Bauvorhabens, wo er auf eine Klausel stößt, die für seinen Kollegen drastische Konsequenzen hat. Sollte nämlich einer der beteiligten Gesellschafter versterben und keinen Erben hinterlassen, dann gehen dessen Anteile an die anderen Gesellschafter. Da Studick weder eine Frau noch Kinder hinterlassen hat, würde Roiter durch diese Regelung plötzlich an Anteile in Millionhöhe gelangen. Da der Tod des Kaufhausbesitzers für den Berliner Fahnder einen großen Gewinn bedeutet, wird er im Tatort „Mordsgeschäfte“ wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen. Doch es kommt für den Kommissar noch härter: Seine Kollegen setzen ihn auf die Liste der Tatverdächtigen und er wird deswegen sogar suspendiert. Zusammen mit seinen Assisten will Roiter jedoch nicht einfach so aufgeben, sondern Beweise für seine Unschuld finden. Doch zunächst hat das Tatort-Team in Berlin keinerlei Anhaltspunkte für die Suche nach dem wahren Mörder.

Bewegung kommt in den Fall erst, als die beiden auf die ballinistischen Ergebnisse in zwei anderen Mordfällen stoßen. Kurz vor Studicks Tod wurden zwei weitere Personen in Berlin umgebracht und zwar mit einer höchst seltenen Munition. Bei den Opfern handelte es sich in dem Tatort „Mordsgeschäfte“ um den Abteilungsleiter einer Teilbehörde der „Landesanstalt zur Klärung ungeklärter Eigentumsverhältnisse“, Manfred Lilienthal, und einen noch nicht identifizierten amerikanischen Staatsbürger. Beide wurden anscheinend von einer Profikiller umgebracht.

Bald finden Roiter und Zorowski mehrere Hinweise darauf, dass es irgendeine Verbindung zwischen diesen beiden Mordopfern und Studick gegeben haben muss. Doch was verbindet die Morde? Und dann ist da auch noch Katrin Mertineit, eine Angestellte derselben Teilbehörde, die das Opfern von Drohungen und sogar Anschlägen wird. Soll also auch Mertineit bald umgebracht werden? Das dramatische Finale in Lilienthals Berliner Villa steht im Tatort „Mordsgeschäfte“ kurz bevor…

Besetzung
Hauptkommissar Ernst Roiter – Winfried Glatzeder
Assistent Michael Zorowski – Robinson Reichel
Katrin – Leslie Malton
Studick – Felix von Manteuffel
Jacobi – Nikolaus Paryla
Huber – Hanns Zischler
Paczula – Heinz-Werner Kraehkamp

Stab
Drehbuch – Andreas Plüger
Regie – Jürgen Brauer
Produkte – SFB


1 Meinung zum Tatort Folge 361: Mordsgeschäfte

  • Dirk • am 5.3.16 um 18:36 Uhr

    Der Tatort aus Berlin mit der Nummer 361. Die Hauptkommissare Roiter und Zorowski von der Mordkommission, ermitteln in Fällen mehrerer Morde, begangen durch einen beauftragten Profi-Killer. Es geht um Fälle von Endeignungen in und dann wieder nach der DDR-Zeit, Grundstücks- und Eigentumsfragen, Betrogene und Betrüger, illoyale und geschmierte Beamte und um viel viel Geld. Dann taucht auch noch die Autonome-Szene von Berlin auf. Sehr interessanter und realistischer Tatort-Krimi aus den langsam auslaufenden 1990iger Jahren, über ungeklärte Eigentumsfragen aus den Zeiten der DDR und diesbezügliche kriminelle Machenschaften. Die augenscheinlich in Vergessenheit geratenen Tatort-Polizisten Roiter und Zorowski haben alle Hände voll zu tun, den Faden in diesem verstrickten Fall nicht zu verlieren. Sehenswert, insbesondere wegen der früheren Aufarbeitung der DDR-Machenschaften, die auch in anderen Tatort-Filmen dieses Duos zur Sprache kommt.

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