Kommissar Ernst Roiter
Hauptkommissar Ernst Roiter (Winfried Glatzeder) hatte zunächst in Berlin studiert, ging dann aber zur Polizei und hat viele Jahre für die Frankfurter Mordkommission gearbeitet. Nun kehrt der Ermittler in die Hauptstadt an der Spree zurück. Geboren wurde Roiter Anfang der 1940er Jahre in Spandau.
In Berlin wird der Ermittler Leiter der 5. Mordkommission – dabei ist er kein besonders guter Kriminalist. Oft schlägt er bei seinen Ermittlungen den falschen Weg ein und verweigert die Rücksprache mit seinem Kollegen Michael Zorowski. Kommissar Roiter nimmt seinen Assistenten nicht ernst; er ruft ihn „Zorro“ und weist ihn zurecht, selbst wenn er insgeheim ahnt, dass Zorowski die richtige Spur verfolgt. Seinen Dienstwagen, einen Citroen DX und später einen silbernen Audi A4 B5 avant Kombi, fährt er am liebsten selbst. Seine Fahrweise ist schnell und aggressiv.
Hauptkommissar Roiter lebt in Scheidung und hat eine fast erwachsene Tochter, Caroline. Sie wächst zunächst bei ihrer Mutter in Bad Homburg auf, zieht dann aber ebenfalls nach Berlin, um dort als Journalistin zu arbeiten. Das Verhältnis zwischen Vater und Tochter ist kein leichtes. Als Caroline zum Geburtstag ihres Vaters ein Picknick vorbereitet, muss sie feststellen, dass der wieder einmal nur an seiner Arbeit interessiert ist.
Ernst Roiter zieht häufig um, unausgeräumte Umzugskisten stehen dauerhaft in seiner Wohnung. So richtig sesshaft ist der alleinstehende Ermittler noch nicht geworden. Er ist ziellos und persönlich unzufrieden.
Der Berliner Kommissar ist durch eine Erbschaft finanziell gut abgesichert, so dass er auch kostspieligen Hobbys nachgehen kann. Er besitzt eine beachtliche Sammlung historischer Motorräder, die er gerne fährt und repariert. Außerdem geht er oft vornehm essen, dazu lädt er die Frauen ein, die er beruflich kennenlernt. Eine anschließende Affäre ist nicht ausgeschlossen.
Sportlich ist der gut gekleidete Fahnder nicht, und so überlässt er anstrengende Verfolgungsjagden lieber seinem Kollegen Zorowski. Roiter spricht französisch, ist belesen und kulturell interessiert. Der leicht kurzsichtige Ermittler geht gerne ins Theater oder Kino.
Kommissar Michael Zorowski
Kommissar Michael Zorowski (Robinson Reichel) wurde auf der Polizeischule in Moskau ausgebildet. In der russischen Hauptstadt arbeitete er anschließend auch. Aus dieser Zeit erzählt Zorowski heute nicht viel, aber anscheinend war die damalige Bezahlung so schlecht, dass er nebenher als Fliesenleger arbeiten musste. Seine Schusswaffe musste der junge Polizeibeamte im Dienst regelmäßig ziehen – Moskau war eine harte Schule. Wie und warum Zorowski schließlich nach Berlin kam, bleibt sein Geheimnis. Allerdings war die Einbürgerung alles andere als leicht und es mussten einige Anläufe unternommen werden, bis aus dem Russen ein deutscher Beamter wurde.
In der 5. Mordkommission der Kriminalpolizei Berlin trifft Kommissar Zorowski auf einen Chef, der nur schwer umgänglich ist. Oft muss Zorowski Ernst Roiter daran erinnern, dass beide zusammenarbeiten sollen. Michael versucht die Missachtung seines Vorgesetzten Ernst Roiter weitestgehend zu ignorieren, nur wenn sich der Dienststellenreiter ihm gegenüber völlig im Ton vergreift, dann meldet sich Zorowski schon einmal lautstark zu Wort. Zum Abreagieren helfen ihm dann nicht selten Ballerspiele am Computer oder das Zitieren russischen Volksweisheiten.
Kommissar Zorowski ist etwa 30 Jahre alt und körperlich fit. Vor Schlägereien schreckt er nicht zurück; um einen Fall zu lösen, ist er bereit, Risiken einzugehen. Der Ermittler ist Nichtraucher und aufgrund seiner Herkunft Teetrinker. Sein Kleidungsstil ist legere, meistens trägt er Jeans, Wollmütze und Sonnenbrille.
Der SFB produzierte in den Jahren 1996 bis 1998 insgesamt zwölf Folgen mit dem Berliner Ermittlerteam Roiter und Zorowski. Ihr Tatort-Debüt feierten die beiden Kommissare mit der Folge 335 „Tod im Jaguar“, die am 9. Juni 1996 erstmals gezeigt wurde.