Kurz und knapp – darum geht’s

Ein bewaffneter Überfall auf ein Waffengeschäft in Bern endet trotz der Anwesenheit von Kommissar Philipp von Burg tödlich. Die Ermittlungen führen schnell in die Kreise der russischen Mafia, wo der Kommissar auf die geheimnisvolle Dolmetscherin Helena Krasnowa trifft. Als von Burg sich in die attraktive Russin verliebt, ahnt er noch nicht, dass sie tief in die kriminellen Machenschaften verstrickt ist und er bald zwischen beruflicher Pflicht und persönlichen Gefühlen entscheiden muss…

Inhalt der Tatort-Folge „Russisches Roulette“

In der winterlichen Berner Innenstadt versucht Kommissar Philipp von Burg vergeblich, einen Geiselnehmer zur Aufgabe zu bewegen. Als eine Geisel tot vor die Tür des Waffengeschäfts gelegt wird, überschlagen sich die Ereignisse: Bei der Erstürmung des Ladens wird der Täter von einem mysteriösen Schützen getötet – mit einer Polizeiwaffe, die jedoch nicht aus den Reihen der Einsatzkräfte stammt.

Die Ermittlungen gleichen einem Blindflug durch die Unterwelt Berns. Wie Dominosteine fallen die Verdächtigen einer nach dem anderen – erst wird Pjotr beim „Russischen Roulette“ zum Selbstmord gezwungen, dann stirbt ein Zuhälter durch Schüsse aus einem fahrenden Auto. Alle Spuren führen zu dem undurchsichtigen Geschäftsmann Smirnow, dessen schillernde Anwaltskanzlei wie eine Fassade für düstere Machenschaften wirkt.

In diesem Labyrinth aus Lügen und Gewalt wird die russische Dolmetscherin Helena Krasnowa für von Burg zum rettenden Anker. Doch während er sich in die geheimnisvolle Schöne verliebt, häufen sich die Anzeichen, dass sie ein doppeltes Spiel spielt. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt in einem rasanten Showdown im Speisewagen eines Zuges, wo von Burg nicht nur um sein Leben, sondern auch um seine Liebe kämpfen muss.

Hinter den Kulissen

Der Film wurde in Bern und Umgebung unter der Regie von Walter Weber gedreht. Es war Webers einziger Einsatz als Tatort-Regisseur, während das Drehbuch aus der Feder von Pascal Verdosci stammt. Für Hauptdarsteller László I. Kish als Philipp von Burg war es bereits der fünfte Fall, für seinen Kollegen Ernst C. Sigrist als Markus Gertsch der sechste.

Bei der Erstausstrahlung am 18. Januar 1998 erreichte die Folge eine beachtliche Einschaltquote von 12,04 Prozent, was etwa 4,75 Millionen Zuschauern entspricht. Die Episode thematisiert die damals aktuelle Angst vor der zunehmenden Präsenz der russischen Mafia in Westeuropa, wenngleich einige Kritiker die etwas überspitzte Darstellung der kriminellen Machenschaften bemängelten.

Bemerkenswert ist die Besetzung der Helena Krasnowa mit Natascha Andreichenko, die dem Film mit ihrer Darstellung der zwielichtigen Dolmetscherin eine besondere Intensität verleiht. Die Episode markiert den Auftakt des Tatort-Jahres 1998 und war die achte vom Schweizer Fernsehen produzierte Folge der Krimireihe.

Besetzung

Kommissar Philipp von Burg – Laszlo I. Kish
Wachtmeister Markus Gertsch – Ernst Sigrist
Kommissarin Schlack – Charlotte Schwab
Helene Krasnowa- Natasha Andreichenko
Stephan – Alexandre Medvedev
Smirnow – Peer Jäger
u.a.

Stab

Regie – Walter Weber
Buch – Pascal Verdosci
Kamera – Hartmut E. Lange
Schnitt – Rainer M. Trinkler
Musik – Peter von Siebenthal · Christian Brantschen
Produktion – SF