Tatort Folge 526: Frauenmorde
Erscheinungsjahr: 2003
Kommissar: Sänger und Dellwo
Ort: Tatort Frankfurt
Bei ihrem zweiten gemeinsamen Tatort-Einsatz „Frauenmorde“ fahnden die Hauptkommissarin Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und ihr Kollege Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) von der Kripo Frankfurt nach einem eiskalten Mörder, der seine weiblichen Opfer nach intimen Blind-Dates regelrecht abschlachtet. Er trennt den Torso der Toten von Kopf, Beinen und Händen. Auch die erste Frauenleiche, die im Frankfurt-Tatort „Frauenmorde“ auftaucht, ist derart grausam zugerichtet. Nur durch einen Zufall gelingt es Sänger und Dellwo überhaupt, die Identität der Toten festzustellen.
Die beiden Kommissare versuchen, den Tathergang und die letzten Stunden im Leben des Opfers zu rekonstruieren, stoßen dabei jedoch schnell an ihre Grenzen. Zu viele Ungereimtheiten im Mordfall machen die Ermittler stutzig. Fritz Dellwo und Charlotte Sänger beschließen, bei ihren Untersuchungen zunächst im familiären Umfeld der ermordeten Frau Karp anzusetzen. Sie suchen den Ehemann der Toten auf, doch auch seine Aussagen passen nicht mit dem zusammen, was die Fahnder bislang über den Mord in Erfahrung gebracht haben. Könnte der Ehemann zum Kreis der Verdächtigen gehören? Die Kriminalisten stehen vor einem Rätsel.
Als dem Ermittlerduo zu allem Überfluss das BKA vor die Nase gesetzt wird, ist es Kommissar Dellwo, der besonders genervt reagiert. Auch das noch, als wäre der Fall „Frauenmorde“ nicht bereits kniffelig genug zu lösen. Fritz Dellwo empfindet das Verhalten der Kollegen vom BKA als arrogant und besserwisserisch. Ja, sie behindern ihre Ermittlungsarbeit seiner Meinung nach sogar. Auch das Auftauchen von FBI-Agent Gordon macht die angespannte Situation nicht besser. Werner Fromm, der Leiter der Mordkommission Frankfurt, versucht indessen vergeblich, zwischen den rebellierenden Ermittlerteams zu vermitteln.
Schließlich entdeckt Hauptkommissarin Charlotte Sänger einen entscheidenden Hinweis auf die Identität des Täters. Ohne die BKA-Beamten darüber in Kenntnis zu setzen, verfolgen sie und ihr Kollege Dellwo die heiße Spur auf eigene Faust – und bringen sich damit in tödliche Gefahr…
Die hessische Tatort-Folge 526 „Frauenmorde“ wurde am 9. März 2003 erstmals im Ersten ausgestrahlt, 7,39 Millionen Zuschauer sahen sich die TV-Premiere des zweiten Falls der Frankfurter Kommissare Sänger und Dellwo an.
Besetzung
Kommissarin Charlotte Sänger – Andrea Sawatzki
Kommissar Fritz Dellwo – Jörg Schüttauf
Herr Kruschke – Oliver Bootz
Ina Springstub – Christiane Schulz
Dr. Scheer – Thomas Balou Martin
Frau Richter – Sabine Vitua
Gerichtsmedizinerin – Iris Böhm
Herr Richter – Rainer Will
Frau Karp – Stefanie Kunkel
Greta – Ann Sophie Schmitt
Steward – Stefan Weinert
Herr Fromm – Peter Lerchbaumer
Susi – Sofie Nieland
Gordon – Geoffrey Burton
Wimmer – Tim Bergmann
Steffi Dellwo – Edda Leesch
u.a.
Stab
Drehbuch – Nicki Stein
Regie – Nicki Stein
Musik – Jacki Engelken, Ulrik Spieß
Kamera – Arthur W. Ahrweiler
Szenenbild – Benedikt Herforth
Bilder: HR/Jacqueline Krause-Burberg
5 Meinungen zum Tatort Folge 526: Frauenmorde
Guter Tatort! Viel Spannung und ne super Story. Davon könnten sich die aktuellen Autoren ne Scheibe abschneiden. Was ich trotzdem nicht versteh, warum drücken Kommissarrinnen nie ab im Tatort? Das ist ein komisches Bild dass da vermittelt wird. Ich glaube nicht das eine Frau mehr oder weniger Hemmugen hat jemand zu töten, als ein Mann. Trotzdem sind nie Männer die Weicheier… Und warum wird jemand überhaupt Polizist wenn er so schlapp ist? Ist Das Realität? Dann wähl ich lieber nicht 110 wenn mich einer umbringen will, da helf ich mir besser selbst. Danke nochmal an die Autoren, das sie auf die Inkompetenz der deutschen Polizei aufmerksam machen haha 1312
Der Tatort mit der Nummer 526 aus der Main-Metropole Frankfurt. Die Hauptkommissare Sänger (w) und Dellwo (m) ermitteln in mehreren Mordfällen und schließlich engagieren sich auch die Polizeikollegen vom Bundeskriminalamt in diesem äußert heiklen Fall, so heikel, dass nunmehr auch noch ein ausländischer Polizeiagent vom Federal Bureau Of Investigation, bei denen Bundespolizei und Geheimdienst in einem, mit von der Partie ist. Ausgesprochen spannender und packender Tatort-Thriller aus dem Jahr 2003 und der zweite Fall des manchmal sehr anstrengenden Ermittlerpaares. Unbedingt sehenswert.
Jaaa guter Tatort aus Frankfurt. Frau Sänger ist aber auch ein ängstliches Geschöpf. Aber sehr süß in ihrem Snoppy Schlafanzug der Marke Kik vom Grabbeltisch. Sonst hoch brisant und interessant. Besonders zum Schluss. Gut 4,0 Sterne
Starker Anfang, verspricht spannend zu werden. Zerstückelte Leiche, starker Tobak. Gut erzählt, man ist emotional gleich im Ermittlungsgeschehen. Neue Fakten, neue Spuren. Sex and crime. Gerade noch einmal gut gegangen.
Sehr spannender gut gemachter Tatort!
Zweiter Fall von Kriminaloberkommissar Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Kriminalhauptkommissar Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf), die in Frankfurt ihren Ermittlerort haben.
Chronologisch in der Zeitgeschichte fühlt man sich bei diesem, ihrem zweiten, verfilmten Fall mit dem Titel “Frauenmorde“ ein paar Monate weiter nach ihrer Einführung in der ersten Folge.
Regisseur Niki Stein hat hier gegenüber der ersten Folge die Melancholie, auch die des musikalischen Bereiches, weggelassen. Das hat meiner Meinung nach dieser zweiten Folge “Frauenmorde“ schon etwas positives im Vergleich zu der ersten Folge gekostet. Doch der zu bearbeitende Fall wirkt eigentlich grundsätzlich dennoch sehr stark. Das Nachdenkliche hat diese Folge in ihrem Ursprung ebenfalls auch ein wenig. Doch die gespielte Geschichte ist für mich am Ende nur eine Durchschnittsbewertung wert. Das liegt vielleicht an dem großen Finale, sowie auch noch danach, in dem man sieht, wie dem Publikum das Angebot eines Arbeitsstellenwechsels für Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) zum BKA hier angeboten wurde. Die Ermittler Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) sind im Ablauf der Filmgeschichte in dieser Folge ebenfalls in ihren Handlungen auch mal kritikwürdig. Doch diese beiden Charaktere und auch ihr Umfeld sind dabei immer noch sehr glaubwürdig. Das gilt sogar fast auch für alle ihre Handlungsabläufe. Obwohl der Zuschauer hier bei jedem dieser beiden Hauptermittler in ihrem Vorgehen mindestens einmal den Kopf hätte schütteln müssen.
Story:
Wir Zuschauer sehen zum Start dieser Folge “Frauenmorde“ einen Tagesablauf von der Ermittlungsgruppe 3 der Mordkommission in Frankfurt in einer gutgestalteten, gekürzten Version. In diesem Tagesablauf hat Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) ein besonderes Erlebnis auf der Zugfahrt zu ihrer Arbeitsstelle, indem sie von einem pöbelten, aggressiven Fahrgast ihre Handtasche geraubt bekommt und sogar noch eine leichte Stichverletzung davon trägt. Auch bei Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) passiert schon vor dem Arbeitsantritt zu Hause etwas. Seine Ehefrau Steffi (Edda Leesch) kommt nach längerer Zeit aus einem südlichen Inselland zurück, wo sie wohl einem Job nachgegangen ist. Da hängt der Haussegen bei der Familie Dellwo wohl auch nicht grade, zumal Steffi (Edda Leesch) ja in der ersten Folge heimlich gegangen war. Auch bei Ina Springstub (Chrissy Schulz) und Kruschke (Oliver Bootz), beide in der Ermittlungsgruppe 3 der Mordkommission in Frankfurt, passt es nicht so richtig, da die Beiden erste Risse in ihrer Beziehung feststellen, die sie in Folge 1 miteinander eingegangen sind. Aber abends, kurz vor Feierabend und sogar vor dem bevorstehenden Wochenende, wird die Ermittlungsgruppe 3 der Mordkommission in Frankfurt zu einer gefundenen Frauenleiche in der Nähe des Flughafens gerufen. Dieser Frauenleiche wurden Kopf und Gliedmaßen entfernt, die nun bei dieser Leiche nicht dabei liegen. Das macht die Identifizierung sehr schwierig. Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) erinnert sich aber an den Peter Karp (Jan-Gregor Kremp), der im Laufe des Tages im Revier war, und dort seine Ehefrau Ingrid (Stefanie Kunkel) als vermisst meldete. Überprüfungen, Fund von dem Fahrzeug dieser Ingrid (Stefanie Kunkel) und auch der DNA-Abgleich sagt, dass die gefundene Leiche Ingrid (Stefanie Kunkel) ist. Nun starten die Ermittlungen, die in das Fitness-Studio von Kathy Richter (Sabine Vitua) führen, wo auch Steffi (Edda Leesch) als Yoga-Lehrerin jobbt. Es dauert nicht lange und diese Kathy Richter (Sabine Vitua) gilt auch als vermisst. Dann schaltet sich das BKA mit Oberrat Wimmer (Tim Bergmann) ein und gibt dem Fall eine internationale Dimension. Oberrat Wimmer (Tim Bergmann), der mit dem FBI-Agenten Gordon (Geoffrey Burton) in diesem Fall zusammenarbeitet, vermutet bei diesem Mord einen Serienmörder, der in den letzten Jahren in großen, internationalen Städten mit Direktanflug von Frankfurt aus, einige Frauen auf dieselbe Weise umgebracht hatte. Und weil Frankfurt der Mittelpunkt dieser These von dem BKA und dem FBI ist, vermuten diese Organisationen, dass dieser Serienkiller aus Frankfurt sein muss. Die Ermittlungen bringen dann zutage, dass Ingrid (Stefanie Kunkel) ein Doppelleben führte, in dem sie zu einen eine normale Familienfrau darstellte und zum anderen in einer besonderen sadomasochistischen Erotikszene drin war. Da war auch Kathy Richter (Sabine Vitua) und ihr Ehemann (Rainer Will), ein Pilot der Lufthansa, dabei. Doch so einfach liegt der Fall dann auch nicht, wie man jetzt denken könnte. Hier muss Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) noch einen Lockvogel spielen, um den Täter internetmäßig aus der Reserve zu locken. Das sehen wir Zuschauer dann, trotz eines geplanten, actionmäßigen Finales, als eher schwächsten Teil dieser Folge. Wenn es eine große Folge gewesen wäre, hätte man meiner Meinung nach dieses Finale wohl noch ein klein wenig anders gestaltet. Und auch noch realistischer. Zumal die Fälle der Ermittler Sänger/Dellwo meiner Meinung nach das Realistische als Grundsatz führen.
Man kann die Charaktereigenschaften der immer wieder kommenden Rollen in dieser Folge schon wiedererkennen. Doch die Filmgeschichte, die sogar weitgehend realistisch vorgetragen wird, hat in dieser Folge irgendwie Vorrang und lässt die privaten Probleme der Ermittler etwas anders wirken, als noch in der ersten Folge. Hier stören sogar auf den ersten Blick gerade die Charaktereigenschaften der immer wiederkehrenden Rollen ein wenig. Auf den zweiten Blick dann nicht. Denn das, was mir persönlich bei diesen charakterlichen Auftritten nicht gefällt, ist im Endeffekt doch eine realistische Eigenschaft dieser verschiedenen Charaktere.
Die Folge “Frauenmorde“ ist vielleicht ein Whodunit, wo man aber als Zuschauer den Täter nicht vorher selbst ermitteln kann. Mein Rat ist, man sollte es auch nicht versuchen. Der Schluss selbst passt nicht so richtig zu der vorher sehr intensiv ausgebauten inhaltlichen Spannung dieser Folge. Aber wenn man viel nachdenkt, kann man in einer Aufarbeitung dieser Folge diesen Schluss dann dennoch gut und schön reden. Was mir ebenfalls nicht so gut gefiel, ist die Verfolgung und auch die für das Publikum geheimnisvolle, abendliche Überwachung von Steffi (Edda Leesch), die von Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf), zuerst unbekannt für den Zuschauer, durchgeführt wurde. Dies sollte uns Zuschauer, welche durch diese Filmgeschichte ja wussten, dass dieser Täter irgendwie die Polizei und auch alles, was mit seinen Taten zu tun hatte, per Kamera überwachte, wohl dazu bringen, eine große Gefahr für die Ehefrau Steffi (Edda Leesch) von Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) zu sehen. Das hatte definitiv alles zusammen nicht gepasst. Es war halt ein falscher Spannungsaufbau, der sich nicht bestätigte. Und diesen falschen Spannungsaufbau hatten nur die Zuschauer, aber kein Charakter dieser Folge.
Vielleicht ist deshalb diese zweite Folge “Frauenmorde“, unabhängig von der Musik, die bei der ersten Folge schon etwas Besonderes bewirkt hatte, in ihrer Wirkung nicht ganz auf dem Niveau der ersten Folge dran gewesen.
Die Folge “Frauenmorde“ ist schon eine Empfehlung wert. Aber obwohl sie eigentlich auch ganz gut abläuft, gefällt sie mir nicht so gut. Dennoch verdirbt mir diese Folge “Frauenmorde“ nicht die Freude auf eine nächste dritte Folge dieses Ermittlergespanns Sänger/Dellwo.
Meine Schulnote: 3