„Das Leben ist ein Kampf“, sagt der Dorfbäcker Grabosch noch zu Kommissar Ernst Bienzle (Dietz Werner Steck), der sich frühmorgens auf seinem Rückweg nach Hause die ersten frischen Brezeln des Tages kauft. Eine Tagung hatte den Ermittler in die Schwäbische Alb geführt. Bienzle verlässt die Bäckerei wieder, da bemerkt er, dass er im Laden sein Portemonnaie liegen gelassen hat. Er eilt zurück in das Geschäft und entdeckt den Bäcker – tot! Vornüber gebeugt liegt der Mann in einem Bottich, erstickt in seinem eigenen Brotteig. Er hat den Kampf verloren, von dem er noch kurz zuvor gesprochen hatte.
Kommissar Bienzle ist sauer. Nur weil er sich unbedingt in aller Herrgottsfrühe Brezeln kaufen musste, und damit zur falschen Zeit am falschen Ort war, ist er es nun, der den ungewöhnlichen Fall aufklären soll. Und das ausgerechnet mitten in der Provinz. Doch die örtliche Polizei erweist sich als überfordert mit dem Mordfall, und Ernst Bienzle erkennt schnell, wie sehr hier seine Unterstützung als erfahrener Kriminalist vonnöten ist. Der mürrische Kripo-Beamte ergibt sich seinem Schicksal und beginnt zu ermitteln.
Nach Motiven für den Mord muss der Hauptkommissar aus Stuttgart im Tatort „Bienzle und der Tod im Teig“ allerdings nicht lange suchen: Das Opfer lebte mit Ehefrau Kathrin und Sohn Maik im Streit. Doch nicht nur die engsten Familienmitglieder, auch die Freunde aus dem Kegelklub Gut Holz reagieren auf die Nachricht vom Tod ihres Kegelbruders mit einer überraschenden Gleichgültigkeit. Warum war der Bäcker so unbeliebt?
Als die Mitglieder des exklusiven Kegelclubs, zu dem nur ausgewählte Personen Zutritt haben, nach und nach ebenfalls Opfer von Attentaten werden, nimmt der Fall eine größere Tragweite an: Der Bäcker war bloß der erste Tote, und weitere folgen. Nicht nur der Besitzer des Kieswerks wird von einem Heckenschützen attackiert, auch der vermögende Waldbauer und der Apotheker des Dorfes stehen auf der Abschussliste.
Bienzle hat im Laufe seiner Ermittlungen zunehmend das Gefühl, dass es eine Verbindung zwischen den Mordanschlägen geben muss. Haben sich die angesehenen Bürger etwas zu Schulden kommen lassen? Schließlich gewinnt Kommissar Bienzle tiefe Einblicke in die menschlichen Abgründe einer Dorfgemeinschaft…
Der SWR-Tatort „Bienzle und der Tod im Teig“ wurde im Mai bis Juni 2002 in Stuttgart, Baden-Baden und Karlsruhe gedreht. Das Drehbuch schrieb Felix Huby, der für 30 Tatort-Folgen die Skripte sowie acht eigenständige Romane zur Figur Bienzle schrieb (Stand: 2013).
Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 525 lief am 2. März 2003 im Ersten Programm der ARD.
Besetzung
Darsteller: Rüdiger Wandel (Kommissar Günter Gächter) · Rita Russek (Hannelore Schmiedinger) · Pamela Knaack (Kathrin Grabosch) · Thomas Anzenhofer · Christof Arnold (Maik Grabosch) · Felicitas Woll · Paul Faßnacht · Christoph Wackernagel · Thomas Goritzki · Bernd Tauber · Franz Viehmann · Ferdinand Grözinger · Peter Jochen Kemmer · Christoph Hagin · Walter Schultheiß · Klaus Spürkel (Dr. Kocher) · Frank Muth · Oliver Rösch · Monika Hirschle · Hartmut Volle · Vilmar Bieri · Ulrich Goll (Justizminister von Baden-Württemberg)
Stab
Drehbuch – Felix Huby
Regie – Hartmut Griesmayr
Kamera – Hans-Jörg Allgeier
Schnitt – Katja Habermehl
Musik – Joe Mubare
Produktion – SWR
Bienzle ja,das gefiel uns und gefällt uns immer wieder.
Schade,daß keine neuen mehr gedreht werden.Und das „liebe hergöttle von Biberach“ verstummt ist.
Der Tatort 525. Der Hauptkommissar Bienzle aus Stuttgart ermittelt, eher zufällig und da beim LKA tätig, in einer Reihe merkwürdiger Morde in ländlicher Idylle. Gleichzeitig wird er selber Opfer von Einbrechern, wertvolle Münzen werden u.a. gestohlen. Mit Hilfe seiner engagierten Kollegen bekommt er aber sein Vermögen zurück. Die Tat, welche er ermittelte, handelte um Gruppenvergewaltigung und Rache, in dörflicher Gemeinschaft, begangen durch seriös wirkende Männer. Der Spielfilm erinnert stark an den Tatort Himmelfahrt, den damals KHK Finke aus Kiel lösen konnte. Diesmal blieb aber ein eher innerlich gestärktes Opfer zurück, welches den Racheakt des Vaters moralisch eher anzweifelte. Tja!!
Am 31. Dezember 2016 verstarb der großartige schauspielerische Darsteller von Hauptkommissar Bienzle. Ihm zu Ehren werden seine, ich glaube fünfundzwanzig, Tatort-Filme, nach und nach auf den Bildschirm projektziert. Am 11.01.2017 gleich einer seiner besten. Und: Seine langjährige „Tatort-Hilfskommissarin“ und Film-Lebensabschnittsgefährtin, kann man nach wie vor als erfolgreiche Kommissarin auf einen anderen Sender verfolgen. So ist das Leben.
Seit wann hat man auf der Schwäbischen Alb das Autokennzeichen KÜN ?