Kommissarin Charlotte Sänger
Oberkommissarin Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. In Frankfurt geboren und in Fechenheim aufgewachsen, arbeitete ihr Vater Walter zeitlebens als Chemiefacharbeiter. Eigentlich wollte Charlotte Sänger Archäologie studieren, hat sich dann aber für eine Polizeilaufbahn entschieden. Zunächst war sie drei Jahre lang im Wirtschaftsdezernat tätig, daraufhin wechselte sie in die Mordkommission in Frankfurt, wo sie der Ermittlungsgruppe von Hauptkommissar Friedrich Dellwo zugeteilt wurde.
In der neuen Abteilung fühlt sich die Kommissarin schnell wohl, auch wenn ihre neuen Kollegen ihre Entscheidung nicht nachvollziehen können. Bei Sängers guter Beurteilung hätte sie in spätestens zwei Jahren eine Stelle beim BKA bekommen. Die Arbeit als Kriminalistin macht Charlotte Sänger Spaß, besonderen Gefallen hat sie an ausführlichen Fallanalysen gefunden. Sie bildet sich darin fort und schärft ihr analytisches Gespür. Sängers besondere Fähigkeit liegt darin, sich in Opfer und Täter hineinversetzen zu können. Dabei kommt sie den Tätern manchmal näher, als ihr lieb ist.
Sänger ist eine gute Schützin, wenngleich sie lange Jahre keinen einzigen Schuss im Dienst abgibt – dafür hat sie ihre Dienstwaffe in der Zeit gleich mehrfach verloren.
Die Ende der 1960er geborene Oberkommissarin ist ein ungeselliger Mensch, der gerne für sich allein ist. Ihre Attraktivität lockt viele männliche Interessenten an, sogar der Leiter der Mordkommission, Rudi Fromm, macht Annäherungsversuche. – Charlotte Sänger steht dem recht hilflos gegenüber. Eine feste Beziehung hat sie nicht, nur gelegentlich einen One-Night-Stand. Dennoch wünscht sie sich einen festen Partner.
Im Elternhaus hat sie eine eigene Wohnung. Sie hat die Verantwortung für ihre Mutter Annegret übernommen, die als Alzheimer-Patientin zum Pflegefall wurde. Das ist keine leichte Aufgabe für die viel beschäftigte Kommissarin, zumal ihr Vater regelmäßig die Pfleger vergrault. Nach dem Tod ihrer Eltern vermietet sie deren Wohnung an ihren Kollegen Dellwo. Als der schließlich in eine Eigentumswohnung zieht, ist Charlotte unglücklich, allein zurück zu bleiben.
Kommissar Friedrich Dellwo
Hauptkommissar Friedrich „Fritz“ Dellwo (Jörg Schüttauf) ist Leiter der Ermittlungsgruppe 3 der Mordkommission in Frankfurt. Bereits mit Anfang 20 arbeitete Dellwo erfolgreich im Bereich der Aufklärung von Tötungsdelikten. Im Laufe seiner Dienstjahre hat sich der Mitte der 1960er Jahre geborene Kommissar zum Kriminalhauptkommissar hochgearbeitet. Ihm wird sogar eine leitende Position beim BKA angeboten, die er allerdings ablehnt. Der Großstadt-Cop kennt sein Revier und hier will er bleiben.
Friedrich Dellwo ist der Vorgesetzte von Oberkommissarin Charlotte Sänger, deren feine Kombinationsgabe er sehr schätzt. Er lässt seiner Mitarbeiterin einen relativ großen Handlungsspielraum – er weiß, er kann ihr vertrauen.
Fritz Dellwo hat seine Jugendliche Steffi geheiratet, mit der in einem Reihenhaus lebt. Kinder haben sie keine. Als sich das Ehepaar auseinanderlebt, verkauft Fritz das Haus und erwirbt von dem Erlös eine Eigentumswohnung, die er allerdings noch nicht sofort beziehen kann. Stattdessen kann er für den Übergang bei seiner Kollegin Sänger unterkommen. Mit Charlotte Sänger verbindet den Single eigentlich viel mehr, als sich beide eingestehen wollen. Doch Fritz steht festen Bindungen skeptisch gegenüber.
Kommissar Dellwo treibt in seiner Freizeit Sport, so dass er fit genug ist, um am Frankfurt-Marathon teilzunehmen. Er fährt leidenschaftlich gerne Motorrad. Seine Maschine repariert der handwerklich geschickte Ermittler auch schon einmal im Wohnzimmer. Fritz hat eine Schallplattensammlung, Led Zepplin hört er besonders gerne. Seine Musikschätze darf niemand außer ihm berühren.
Er hat mehrere Schwestern, die verheiratet sind und Kinder haben. Seine Mutter lebt in einem Altenheim in Fulda.
Das Frankfurter Ermittler-Duo Sänger und Dellwo gab nach acht Jahren und 18 gelösten Fällen seinen letzten TV-Auftritt am 5. September 2010 im Tatort „Am Ende des Tages“ (Folge 770). Bei den Zuschauern gehörte das Duo nicht zu den absoluten Favoriten, Kritiker hingegen lobten die Drehbücher und schauspielerischen Leistungen.