Kurz und knapp – darum geht’s
Bei einem nächtlichen Einsatz gegen Drogendealer kommt es zu einem dramatischen Schusswechsel, bei dem ein SEK-Beamter stirbt und ein Verdächtiger flüchten kann. Die Tatort-Kommissare Lena Odenthal und Mario Kopper übernehmen die Ermittlungen und stoßen schnell auf Ungereimtheiten im Tathergang. Als sie beginnen, die verschworene Gemeinschaft des Spezialeinsatzkommandos unter die Lupe zu nehmen, treffen sie auf eine Mauer des Schweigens und entdecken, dass hinter der eisernen Fassade der Elitepolizisten tiefe Risse klaffen und manch einer der Kollegen einen guten Grund gehabt hätte, Andreas Ziegler zu töten.
Inhalt der Tatort-Folge „Tödlicher Einsatz“
Die Nacht liegt schwer über dem Ludwigshafener Hafen, als der SEK-Einsatz beginnt. Metallisches Klacken der Waffen, gedämpfte Kommandos, das Adrenalin ist fast greifbar in der Luft. Ein Drogendeal soll verhindert, ein gesuchter Tankstellenräuber festgenommen werden. Doch was routinemäßig beginnt, endet in einer Tragödie: Schüsse fallen, Anspannung und Chaos brechen aus. Der SEK-Beamte Andreas Ziegler liegt blutend am Boden, während der Verdächtige Florian Weigold entkommen kann.
Am nächsten Morgen steht Kommissarin Lena Odenthal am Tatort. Die erfahrene Ermittlerin spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. Ihr Kollege Mario Kopper entdeckt Unstimmigkeiten im Ablauf des Einsatzes. Doch als sie bei der verwitweten Frau Ziegler vorsprechen, erfahren sie mehr über die seltsame Veränderung des Toten in den letzten Monaten. „Er war nicht mehr derselbe“, berichtet die Witwe mit brüchiger Stimme. „Seit sechs Monaten hat er sich verändert, wurde immer verschwiegener.“
Der SEK-Einsatzleiter Thomas Renner führt seine Einheit wie eine Familie – mit eiserner Hand und bedingungsloser Loyalität. Seine wütenden Vorwürfe an den jungen Kollegen Karsten Engelhard, der den Flüchtigen nicht aufhalten konnte, wirken übertrieben hart. „Du bist schuld am Tod von Andy“, donnert Renner, während Engelhard versteinert schweigt. Als die Kommissare ein altes Foto entdecken, das Engelhard und den Flüchtigen Florian als Schulfreunde zeigt, verdichten sich die Fragen: Warum konnte Engelhard nicht auf seinen alten Freund schießen? Und was weiß der SEK-Trupp, das sie nicht erfahren sollen?
Die Kommissare geraten in ein Dickicht aus Loyalität und Vertuschung. Der geschlossene Männerbund des SEK gleicht einer Festung, in die kein Außenstehender eindringen darf. Während Odenthal und Kopper auf eine Mauer des Schweigens stoßen, kämpft der schwer drogenabhängige Florian mit seinem kalten Entzug in einem verlassenen Schlachthof, wo ihn sein verzweifelter Vater eingesperrt hat.
Die Suche nach der Wahrheit führt die Ermittler in die Abgründe einer verschworenen Gemeinschaft, in der Loyalität über allem steht. Als sie eine Verbindung zu einem früheren Einsatz entdecken, bei dem Ziegler in Panik einen Mann erschossen hatte, beginnt das Bild zu bröckeln. Doch die SEK-Männer nehmen die Jagd nach dem vermeintlichen Mörder ihres Kollegen selbst in die Hand – und Odenthal muss einen verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit beginnen, um eine weitere Tragödie zu verhindern.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Tödlicher Einsatz“ ist die 733. Episode der beliebten Krimireihe und eine Produktion des SWR in Zusammenarbeit mit Maran Film. Gedreht wurde der Film unter dem Arbeitstitel „Die Spezialeinheit“ bereits Mitte 2007 in Ludwigshafen, Baden-Baden und Umgebung sowie in Karlsruhe. Für die spektakulären SEK-Einsatzszenen diente eine stillgelegte Papierfabrik in Weisenbach im Murgtal als authentische Kulisse.
Unter der Regie von Friedemann Fromm traten in den Hauptrollen wieder einmal die erfahrenen Tatort-Kommissare Ulrike Folkerts als Lena Odenthal und Andreas Hoppe als Mario Kopper vor die Kamera. In den Gastrollen brillierten Heikko Deutschmann als SEK-Leiter Thomas Renner, Rudolf Kowalski als Peter Weigold und besonders der junge Schauspieler Mirco Kreibich, der für seine eindringliche Darstellung des drogenabhängigen Florian Weigold im Jahr 2010 mit dem renommierten Günter-Strack-Fernsehpreis ausgezeichnet wurde.
Bei der Erstausstrahlung am 10. Mai 2009 im Ersten Deutschen Fernsehen verfolgten 6,89 Millionen Zuschauer die Sendung, was einem beachtlichen Marktanteil von 21,9 Prozent entsprach. Die Kritiken waren gemischt – während einige Rezensenten die klischeehafte Darstellung des SEK und die vorhersehbare Handlung bemängelten, wurden die schauspielerischen Leistungen und die Thematisierung des Korpsgeistes innerhalb einer Spezialeinheit vielfach gelobt.
Nach der Ausstrahlung kursierten in Fachkreisen Diskussionen darüber, wie realistisch die Darstellung des Spezialeinsatzkommandos und ihrer internen Strukturen tatsächlich war. Der Fall bot einen seltenen Einblick in die Psychologie einer Eliteeinheit und die Belastungen, denen solche Beamten im täglichen Einsatz ausgesetzt sind.
Ich hatte das Vergnügen als Komparse dabei zu sein.
Super als Fan von Lena und Kopper.
Würde ich wieder machen……
Der Tatort mit der Nummer 733 aus Ludwigshafen. Die beiden Hauptkommissare Odenthal und Kopper müssen Ermittlungen aufnehmen aufgrund der Tötung eines Kollegen im Einsatz. Ein Beamter eines SEK ist erschossen worden und irgendwie stoßen die beiden Mordermittler auf Ungereimtheiten bei ihren Untersuchungen. Ein spannender Tatort-Spielfilm über Hiebe, Liebe, Mord und Totschlag unter Angehörigen einer polizeilichen Spezialeinheit. Odenthal und Kopper geraten in größte Schwierigkeiten und auch der vermeintlich Tatverdächtige ist seines Lebens nicht sicher. Durchaus sehenswert, aber meines Erachtens überzogene filmische Fiction.
Erst 2 Kommentare nach 15 Jahren: Die Begeisterung über diese Folge dürfte sich in Grenzen halten … (ich kenne sie bisher nicht, aber der Plot klingt recht interessant, ich werde heute mal reinschauen!)
Lähmende interne SEK-Querelen, diese Folge habe ich tlw. im ‚Schnelllauf-Modus‘ angesehen.
M.E. zurecht selten gespielt und bloß spärlich kommentiert!
⭐
Ich habe den Tatort 2009 gesehen und gestern noch mal. Vor 15 Jahren hat mich sowas vielleicht irgendwie noch ein ganz kleines bischen beeindruckt. Heute empfinde ich solch einen Film als sehr schlichte Komödie, jenseits aller Filmkunst. Ich musste mehrere male lachen. Es gibt viele alte Filme, die heute noch beeindrucken. (zB. Fassbinder) Am Alter liegt es also nicht. Die Odenthal-Filme sind alle so komödiantisch. Warum ich sie ansehe? Weil man dann noch einmal in die Zeit von damals versetzt wird. Wenn ich einen Krimi sehen will, schaue ich Nord bei Nordwest. Aber nicht Tatort…
Ja, leider wahr, dumpfe, unispirierte Regie, klischeehafte Charaktere und die Story bemüht windungsreich. Erinnerte mich stellenweise auch an „Nahkampf“ (?) von 1997, als Lena in die Bundeswehr-, also Macho-Welt eindrang und versuchte, den fiesen Oberst zu stellen (den dann aber sein Eheweib erlegte). Einziger Lichtblick hier der olle Kopper.