Kurz und knapp – darum geht’s
In einer Musterwohnung wird der Makler Justus Wagner in einer sexuell erniedrigenden Situation tot aufgefunden – erwürgt und mit einer Champagnerflasche im After. Hauptkommissarin Lena Odenthal, die unter schweren Schlafstörungen leidet, und die neue LKA-Ermittlerin Johanna Stern stoßen bei ihren Ermittlungen auf eine junge Frau, die in der Tatnacht ebenfalls mit K.o.-Tropfen betäubt wurde, jedoch keine Erinnerung mehr an die Ereignisse hat. Als die Ermittlerinnen entdecken, dass dies nicht der erste Fall einer K.o.-Tropfen-Betäubung ist und sich die Hinweise auf einen Racheakt verdichten, geraten sie in einen gefährlichen Strudel aus Vergeltung und verdrängten Traumata…
Inhalt der Tatort-Folge „Blackout“
Erschöpft und rastlos irrt Lena Odenthal durch die nächtlichen Straßen Ludwigshafens. Der Schlaf verweigert sich ihr seit Wochen, dunkle Augenringe zeugen von der Belastung ihres Berufs. Die erfahrene Kommissarin wirkt ausgebrannt, ihre sonst so scharfen Sinne sind getrübt. Als wäre das nicht genug, muss sie ohne ihren langjährigen Partner Mario Kopper auskommen, der seinen wohlverdienten Urlaub in Italien genießt.
Der neue Fall konfrontiert Odenthal mit einer besonders erschütternden Szene: In einer klinisch-sauberen Musterwohnung, deren kaltes Neonlicht die grausige Entdeckung erbarmungslos ausstellt, liegt der 36-jährige Justus Wagner – erdrosselt und auf entwürdigende Weise geschändet. Die kühle, unpersönliche Atmosphäre des Tatortes steht in bizarrem Kontrast zur Brutalität des Verbrechens.
„Meine größte Angst ist, dass ich allein zu Hause sterbe und dass mich niemand findet, weil mich niemand vermisst“, gesteht Odenthal nach mehreren Drinks einem Barkeeper, während sie die Spuren des Opfers verfolgt. Die Einsamkeit der Ermittlerin scheint plötzlich tiefer zu sitzen als jeder Fall zuvor.
Zu allem Überfluss muss sie mit Johanna Stern zusammenarbeiten, einer jungen LKA-Analysespezialistin, die als Koppers Urlaubsvertretung fungiert. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein: Während Odenthal ihrem Bauchgefühl vertraut und instinktiv vorgeht, verlässt sich Stern auf wissenschaftliche Methoden und strukturierte Analysen. Wie Öl und Wasser stoßen ihre Arbeitsweisen einander ab, doch in diesem Fall sind sie gezwungen, ihre Differenzen beiseitezulegen.
Die Spuren führen zu Betty Adam, einer jungen Frau, die in derselben Nacht mit K.o.-Tropfen betäubt orientierungslos auf der Rheinbrücke taumelte. „Ich kann mich an nichts erinnern“, sagt sie mit leerem Blick, als die Ermittlerinnen sie befragen. Ihr Gedächtnis gleicht einem schwarzen Loch – ein kompletter Blackout. Der Barkeeper erinnert sich jedoch, dass sie gemeinsam mit Wagner die Bar verlassen hat.
Die Ermittlungen gleichen einem Puzzle mit fehlenden Teilen. Immer tiefer dringen Odenthal und Stern in ein Netz aus Lügen, Verdrängung und vergangenen Verbrechen ein. Als sie entdecken, dass es weitere weibliche Opfer gibt, die mit derselben Methode betäubt und missbraucht wurden, verdichtet sich der Verdacht: War es ein Racheakt? Die Suche nach der Wahrheit führt sie in einen gefährlichen Strudel, in dem Täter und Opfer ihre Rollen tauschen.
Während Odenthal unter der Last ihrer Erschöpfung immer mehr zu zerbrechen droht – sie bricht grundlos auf der Straße zusammen und verliert sich im Alkohol –, kehrt Kopper vorzeitig aus dem Urlaub zurück. Seine Sorge um seine Kollegin ist groß, doch selbst seine Anwesenheit kann nicht verhindern, dass Odenthal an ihre Grenzen stößt und fast einen Autounfall baut, der fatale Folgen für den Ausgang des Falles haben könnte…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Blackout“ ist eine Produktion des Südwestrundfunks in Zusammenarbeit mit Maran Film und wurde in Ludwigshafen, Baden-Baden und Karlsruhe gedreht. Die Folge markiert ein besonderes Jubiläum: Exakt 25 Jahre nach ihrem ersten Fall, der am 29. Oktober 1989 ausgestrahlt wurde, feiert Kommissarin Lena Odenthal ihren 60. Einsatz. Für Hauptdarstellerin Ulrike Folkerts, die seit einem Vierteljahrhundert die toughe Ermittlerin verkörpert, ist es ein ganz besonderer Meilenstein.
Die Folge stellt auch eine Weichenstellung für die Zukunft dar: Mit Lisa Bitter als LKA-Ermittlerin Johanna Stern wird eine neue Figur eingeführt, die später nach dem Ausscheiden von Andreas Hoppe als Mario Kopper zur festen Partnerin von Odenthal wird. Regie führte Patrick Winczewski, das Drehbuch stammt von dem erfahrenen Autoren-Duo Eva und Volker A. Zahn.
Vor der TV-Premiere gab es am 30. Mai 2014 eine Open-Air-Vorführung mit den Hauptdarstellern beim SWR Sommerfestival in Mainz. Die Erstausstrahlung erfolgte am 26. Oktober 2014 im Ersten Deutschen Fernsehen sowie auf ORF 2 und SRF 1.
Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus. Die Fernsehzeitschrift TV Spielfilm lobte die Darstellungen und betonte, dass Neuzugang Lisa Bitter „frischen Ermittlerschwung“ in den Krimi bringe. Der Spiegel resümierte anerkennend: „Nach längerer Durststrecke endlich mal wieder ein Tatort aus Ludwigshafen, der einen anfasst.“ Die Neue Zürcher Zeitung würdigte die gelungene Mischung, mit der die Autoren sowohl die Vergangenheit mitnehmen als auch in die Zukunft weisen – eine passende Beschreibung für diese Jubiläumsfolge, die einen Wendepunkt in der Geschichte des Ludwigshafener Tatorts markiert.
Dieser Tatort ist um Welten besser als dieser Tuckur-Schmarn letzte Woche..
Ich bin sehr dankbar dafür, dass das Mordopfer eine Champagner flasche im Hintern hatte..:-)
Wäre ja schön, wenn die Kommissare/Kommissarinnen in (allen) Tatortfilmen wieder „normal“ wären und nicht penetrant ihre eigenen Psychoprobleme im Zentrum stünden. Bis auf weiteres aus dem Fernsehprogramm gestrichen.
Endlich wieder ein Tatort mit Stil und richtigen medizinischen Fakten , wobei die Kommissarin eigentlich selber mal zum Doktor gehen sollte!!! Die neue Ermittlerin Frau Stern ist sehr sympathisch und könnte ruhig öfter mit den beiden spielen , wirklich ein toller Tatort macht weiter so und ich bin schon ganz gespannt auf nächsten Sonntag !!!
Diese neue Assistentin einfach nur schrecklich. Hoffentlich nur ein einmaliges Ereignis! Sonst kann man in Zukunft nur noch abschalten.
Für mich einer der BESTEN Tatorte diesen Jahres.
Viel für Herz, Bauch und Verstand.
DANKESCHÖN!
Etwas bedrückend, wenn man eine dauermüde Kommissarin sieht. Irgendwie fehlte dem Fall die Spannung. Die kam erst ganz zum Schluss. Dazwischen viel Rumgezicke zwischen Weibern. Die eine hat einen abgekriegt, die andere nicht. Die eine ist jung und hat ihrer Oma das Schifahren abgewöhnt und die andere ist alt und will es nicht wahrhaben, dass sie loslassen muss. Gott sei Dank kam Kopper gegen 21 Uhr aus Italien zurück. Danach nahm auch der Fall etwas mehr Fahrt auf. Gute Geschichte mit reichlich schwachen Phasen.
Geschmackssache meinte das Äffchen nach dem Biss in die Seife… Langweilig. Nervig. Schwach.
Hab nicht ganz verstanden weshalb:
– die eine auch K.o Tropfen bekam
– wie der Ian Stick in die Musterwohnung. kam
– wer hat Justus Wagner ungebracht
Also mir gefiel dieser Tatort heute mal wieder richtig gut …. freue mich schon auf den nächsten Sonntag :)
Ich hab‘ so aufgepasst…was nicht immer einfach war….a b e r wer hat denn nun das Opfer umgebracht und war der Angestellte jetzt Komplize vom Chef oder der alleinige Täter …und überhaupt: Wieder mal nicht wirklich spannend. Nach gefühlten 40 Jahren Tatortabenden such ich mir bald ein anderes Sonntagabendritual.
Kann mir mal jemand erklären, woran der Architekt nun tatsächlich gestorben ist? Und wie kommt der USB-Stick vom Steinbruchmörder in die Hosentasche des Freundes? Alles ernst gemeint.
Danke für Antworten!
Eine interessante, gut geschriebene Geschichte mit recht plausiblen Wendungen. Odenthal in der Midlife-Crisis ist zwar gut dargestellt, aber ein wenig zu fordergründig.
Bester Kommentar:
Stern: „Das war aber Billig-Champagner.“
Spusi-Typ: „…War eh für’n Arsch.“
selbst ein (1) sternchen ist noch zuviel
merkt irgendeiner von euch nicht das tatort mittlerweile nur noch schwachsinn darstellt…
klingt einfach blöde aber es ist so haferkamp und so das waren damals tatort aber zur zeit läuft eine blut brutalscheisse nach der anderen denken sie tatsächlich das sie mit mehr blut und grauseligkeiten eine folge tatort voll bekommen
meine bitte an sie kommen sie zurück in die echte welt und einfach einen tatort wie einst zur entstehung simple kripomaloche son überfall juwelier oder sowas aber lassen sie um himmelswillen diesen privatsender scheiss raus gewalt brutalität und blut und psychorotz das kapiert keiner und interessiert keinen und zur not drehen sie die alten 1976 folgen mal nach in farbe und etwas gute musik denn zur zeit hat ihr tatort das niveau von privatsendern und us amerikanischen kitschfolgen
boah was ist das nur für eine welt in den drehbuchautoren quote wird mit irgendwelchen aktuellen dingen gleichgesetzt ausländerhass oder ko tropfen oder sonst ne scheisse …fällt ihnen nix mehr ein anscheinend nicht
sehr sehr realitätslos
Eigentlich eine gute Geschichte, aber warum werden die Tatorte immer unverständlicher? Warum hat Justus Wagner den Super-Privaten Stick mit Lohses Vergewaltigung bei sich? Warum geht Charlotte zum Vergewaltiger nach Hause? Warum greift sich Charlotte zu Beginn der erneuten Vergewaltigung so lasziv in den Schritt? Soll hier angedeutet werden, dass sie darauf steht, vergewaltigt zu werden? Das beste am Film war der Konflikt zwischen den beiden Ermittlerinnen. Von beiden genial gespielt!
Spiegleein, spieglein an der w…, im vergleich zu der ueberbewerteten tukur-kacke war das ein richtig handwerklich gut gemachter krimi. Einiges blieb unklar wie man auch den kommentaren anmerkt. Es steht jedoch fest: der generationswechsel steht an im tatort – schliesslich war lena auch mal „“die neue““ in ihrer ersten folge. Damals waren die jungen frauen mit sex appeal eben herber. Die generation facebook ist da lieblicher oder zumindest stylisher, das hat aber auch seinen reiz.
Damit der humor nicht zu kurz kam: beckers kommentar zur analen verabreichung des schampus.
War sehenswert!
Tatort war okay, Geschichte um L.Odenthal war mir etwas too much. Im Gegensatz zum Tatort letzte Woche auch spannender und normaler Krimi.
Umgebracht hat das dunkelhaarige Mädchen, das im Steichbruch starb, das Opfer mit der Flasche im Po.
Der mit der Brille wollte seinen Freund dann rächen, der ihm ja die Mädels mit den K.O. Tropfen zuvor quasi besorgt hat.
Lena war mal meine Lieblingskommissarin. In dieser Verfassung wäre ein Rückzug aber doch das Naheliegendste. Auch die Story und damit die Spannung waren durchschnittlich. Bezeichnend finde ich, wenn sich hinterher bestandene TO-Seher die Geschichte erklären lassen müssen …
PS: An Pinkelszenen haben wir uns wohl oder übel gewöhnen müssen. Aber dass ich jetzt auch noch in aller Detailtreue mit Kotzszenen beglückt werde, ist wahrlich nicht erstrebenswert – finde ich.
was war dann mit dem ersten Tote ? Wer war das ?
Langweilig…
schade, ich hab bessere gesheen
Zum Thema Generationswechsel: Am 3.11. soll auf dem ZDF ein neuer Bodensee-Krimi starten. Den guck ich mir auf jeden Fall an. Der wird überall als gelungene Alternative zum Tatort beschrieben und ist mit Matthias Koeberlin und Nora von Waldstätten. Das lässt doch mal auf ne moderne Alternative hoffen!! Hat schon jemand mehr über den Film gehört?
Fast alle Fragen von „Immerwiedersonntags“ hatte ich auch nach dem Film:
Warum geht Charlotte zum Vergewaltiger nach Hause? Warum greift sich Charlotte zu Beginn der erneuten Vergewaltigung so lasziv in den Schritt? Soll hier angedeutet werden, dass sie darauf steht, vergewaltigt zu werden?
Das hätte ich gerne mit mehr Hintergrund oder Erzählkunst im Film gesehen.
Story gut aber nicht gut umgesetzt, obschon gute Bilder und Kameraführung.
LKA Ermittlerin zeigte gut auf, dass die Kommissarin langsam an ihre Grenzen stösst. In der Realität wäre diese schon lange abgelöst worden. Leider brabbelt die LKA Dame immer etwas und es wäre schön, wenn sie – falls sie nochmals mitspielen würde oder dürfte – deutlicher sprechen würde, so dass man sie (die Schauspielerin) auch verstehen würde. Alles in Allem ein Tatort der Mittelklasse, an Anfang gut, dann langfädig mit L.O’s Psychostress (lässt ich ev. krankschreiben oder in Vorpension schicken?) und ein Ende der Story, das langweiliger nicht hätte sein können. Aber irgendwann musst der Tatort ja zu Ende sein. Nächstes Mal = Lena krank und Kopper mit der LKA-Frau, das wär’s.
Dieser Tatort hat mir sehr,sehr gut gefallen. Die letzten 2 Tatorte fand ich einfach fürchterlich. Hoffentlich werden weitere von dieser Sorte nicht mehr produziert.
Ich bin wirklich Tatort-Fan! Das wird sich auch nach diesem Tatort nicht ändern! Allerdings nervt es mich, das immer die neuen Ermittler immer von den alten Hasen ausgegrenzt und missachtet werden. Klar arbeitet ein eingespieltes Team besser miteinander, doch frischen Wind hat noch nie ein Team geschadet. Der Tatort vermittelt immer das Gefühl das neue Komissare immer für „blöd“ gehaltenund gemobbt werden, das kann es doch nicht sein.
„Warum greift sich Charlotte zu Beginn der erneuten Vergewaltigung so lasziv in den Schritt?“
Vielleicht wegen den K.O.-Tropfen?
„Warum geht Charlotte zum Vergewaltiger nach Hause? “ -> das hab ich auch nicht kapiert, vor allem Lohses Frage „Was machst Du denn hier?“ als ob die sich kennen. Vielleicht hat er sie ja von der früheren Vergewaltigung erkannt – aber warum geht sie dahin? Um sich zu rächen? Dann war es wohl ein Fail.
„Und wie kommt der USB-Stick vom Steinbruchmörder in die Hosentasche des Freundes?“ Frage ich mich auch.
Ein merkwürdiger Tatort für ein 25 jähriges Jubiläum.
Man hat fast den Eindruck, der Sender will Lena Odenthal loswerden wie damals Palus…
Die neue Fallanalythikerin wird vermutlich nicht mehr auftreten. Denn sie ist zu intelligent und der Fall wäre bereits nach 45 Min. gelöst. Dies darf aber bei einem Tatort nicht passieren.
Ulrike Folkerts spielt eigentlich recht gut. Nur bei der neuen Folge wollte der Funke bei mir nicht richtig zünden. „Burnout“ statt „Blackout“ wäre der treffendere Titel gewesen, denn Lena Odenthal stand zu sehr im Mittelpunkt mit ihrer Krise. Jeden Moment habe ich auf ihren Zusammenbruch gewartet. Die neue Kollegin fand ich etwas zu hip und teilweise nervend. Außerdem spricht sie ziemlich undeutlich.
Der erste (erhängte) Tote hatte wohl für den Plot keine besondere Bedeutung – es war lediglich ein „alltäglicher“ Suizidfall.
Weiß jemand was das für eine Musik war, die Kopper beim Kochen in der Küche gehört hat? Ich finde immer nur Rainer Oleak unter Musik, aber nicht den Titel oder Interpreten :/
Als Deutscher der in den USA lebt ist man ja Realitätsferne gewohnt aber schade dass man nun auch beim Tatort nur noch den Kopf schütteln kann. Also wenn „echte“ Kommisare sich so verhalten wie Frau Odenthal, dann kann man nur hoffen dass sie vom Dienst zumindest vorübergehend entfernt werden. Sowas von Arroganz und Selbstgefälligkeit ist total unangebracht. Gerade bei einer so erfahrenen Komissarin erwartet man doch etwas mehr. Und die neue Assistentin war hat ja auch versucht vom ersten Tag an zu Zeigen was für ein A****loch sie sein kann. Oder ist das jetzt so in Deustchland?
Kleiner Nachtrag @tomas:
Tatort wurde schon immer in Farbe gedreht – seit der ersten Folge 1970 ;-) Nur das Bildformat (und die -qualität) hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert.
Meinen ersten Tatort in Farbe habe ich allerdings erst ab 1976 gesehen, dort kauften sich meine Eltern ihren ersten Farbfernseher.
Tatort gut, Musik grauenhaft. Welche Funktion sollte die Musik wohl erfüllen? Hat nichts verstärkt oder begleitet sondern nur gestört und dafür gesorgt, dass es bei uns im Wohnzimmer nicht zu leise ist. Laut kann ich selber.
@Malin
Amy Winehouse – You Know I’m No Good
Meine Theorie zum Fall und den Motiven der Protagonisten:
– Der Architekt Justus Wagner hat den Stick bei seinem Freund/Mitarbeiter Lohse gefunden und dadurch erst dessen Abgründe erkannt, weshalb er privat und beruflich nichts mehr mit ihm zu tun haben will (was sein Bruder bestätigt). Er selbst wird Opfer einer Verwechslung, weil die „Rächerin“ (Charlotte) sich nicht mehr richtig erinnert.
– Betty bekommt ebenfalls KO-Tropfen, damit die Falle echt wirkt. Sie tut es entweder Charlotte zuliebe oder ist nicht eingeweiht.
– Charlotte bringt Justus nicht (ganz) um (wie Betty besttätigt), sondern er bekommt „den Rest“ von seinem Bruder, der später in die Musterwohnung gekommen ist, Justus findet und seine Chance wittert. Er kann jetzt dessen Firma übernehmen und mit dessen Frau zusammen sein. Das suggeriert auch die letzte Szene, als er sie aus dem Krankenhaus abholt.
– Charlotte sucht ihren wirklichen Vergewaltiger Lohse, den sie erst auf dem Stick erkannt hat, zuhause auf, um sich an ihm zu rächen, was allerdings schief geht. Woher sie seine Adresse kannte, weiß ich auch nicht. So einer steht wohl nicht im Telefonbuch.
Ist das logisch?
Ich bin ja ein Fan von Lena Odenthal und dem Odenthal/Kopper-Team.
Das war aber leider eine schwache Folge! Die sonst so toughe L.O. ständig am Schwächeln und Pulsfühlen und am Rande der Verbitterung, während alle um sie herum ein Privatleben haben… Und dann wird ihr auch noch eine Hera-Lind-Romanfigur als Kopper-Urlaubsvertretung vor die Nase gesetzt. Aber L.O. wäre nicht L.O., wenn sie nicht das untrügliche Gespür für die Schäden hinter an den tollen Fassaden hätte. Und Kopper war zum Glück rechtzeitig wieder zurück. Ich finde die Freundschaft der beiden klasse, die WG mit Katze (den ich noch als junges Katerchen kenne)… Soweit so gut.
Aber – da stimme ich der Kritik zu – völlig unlogisch, dass Charlotte allein und ohne jede Vorsicht zu dem tatsächlichen Vergewaltiger geht und sich von ihm erneut zum diesmal tödlichen Opfer machen lässt! Nachdem sie die Rache erst so präzise und über lange Zeit hinweg geplant und ausgeführt hat? Sollte das ein erhobener Zeigefinger im Drehbuch sein (so nach dem Motto: Mädel, solche Typen sind zu gefährlich für dich, lass das mal lieber die Polizei machen!)?? Ich fand’s eher zynisch. Und unglaubwürdig sowieso.
Der Tatort Nummer 921 mit den Kommissaren Odenthal, Kopper und der Sonderermittlerin Stern vom Landeskriminalamt. Es ermittelt die Mordkommission Ludwigshafen in Sache Sexualmord, später kommt ein weiterer Vertuschungsmord hinzu. Ich könnte mir vorstellen, dass es der Ehefrau des ersten Opfers peinlich war, ihren verbrecherischen Ehemann so auffinden zu müssen. Aber dieses an sich selbst zu ahnden, halte ich für absurd. Der Tatort-Krimi um Verletzung der körperlichen Unversehrtheit war gar nicht mal schlecht zu schauen und kommt in dunklen Milieus auch häufiger vor, als man denken kann. Darum: Trau, Schau, Wem! Das ständige herum meckern unter Spitzen-Ermittlern sollte man langsam aus den Tatort-Spielfilmen weg lassen, es stört einfach, ist weniger realistisch und steigert weder Qualität noch Spannung des Films. Da ist die Konstellation Kopf und Bauch schon interessanter anzuschauen. Zweimal gesehen, reicht mir dieser Tatort-Fernsehdreh aus dem Reich der Dusseligkeiten und Abnormen aber.
Das erinnert mich an einen Roman von Arnaldur Indridasson.
Das war wohl nichts.
Von Odenthal und Kopper bin ich weit besseres gewohnt
Lena odenthal der beste leider viel zu wenig zu sehen aber die Besetzung der Schauspieler ist super danke weiter so
Nicht der ganz große Wurf, aber auch nicht für die Tonne, dieser erste Ludwigshafener Tatort mit der dritten Ermittlerin im Team. (Und der Anfang vom Ende von Kopper.)
Leider folgen diesem dann im Frauen- Zweierteam in Ludwigshafen Filme mit Tendenz nach unten.
Den Fall fand ich sehr spannend erzählt. Und alle Darsteller waren sehr gut. Nur das ständige „Kommissarin am Rande des Nervenzusammenbruchs“-Gehabe von Odenthal ging mir gehörig auf den Wecker. Das sollte uns wohl veranschaulichen, was für ein großes und empathisches Herz sie hat. Nur wirkte sie dadurch eher wie eine Jungkommissarin im ersten Lehrjahr. Man würde erwarten, dass jemand, der diesen Job Jahrzehnte lang gemacht hat, gelernt hat, sich innerlich abzugrenzen. Oder, wenn er/sie das nicht schafft, den Job irgendwann hinschmeisst.