Ein weiteres Mal ermitteln die Frankfurter Kommissare Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) in der Tatort-Folge 698 „Der frühe Abschied“ in einem schwierigen familiären Milieu. Fingerspitzengefühl und Sensibilität sind bei der Ermittlungsarbeit gefragt, denn es geht um den tragischen Tod eines Säuglings. Die Schauspieler Lisa Hagmeister und Tom Schilling erhielten für ihre Rollen als Kindeseltern die Darsteller-Sonderauszeichnung beim Deutschen Fernsehkrimipreis 2008.
Die Kriminalgeschichte im Tatort „Der frühe Abschied“ beginnt mit Vater Tom, der abends von der Arbeit nach Hause kommt. Er findet seine Ehefrau Tamara weinend und schreiend neben dem Bett der erst drei Monate alten Zwillinge Leon und Emily vor. Der kleine Junge ist tot. Unter Schock stehend, reagiert Tom mit Wut auf seine Frau. Er nimmt den leblosen Säugling aus dem Bett und versucht ihn zu reanimieren. Doch jede Rettungsmaßnahme kommt zu spät. Schließlich ruft er die Polizei; er gibt den Beamten zu Protokoll, dass er Tamara des Mordes verdächtigt. Wie sich später herausstellt, ist bereits ihr erstes Kind Linda kurz nach der Geburt verstorben. Die Todesursache blieb damals ungeklärt. Sollte die Mutter tatsächlich für die zwei Todesfälle verantwortlich sein?
Die beiden Frankfurter Hauptkommissare Sänger und Dellwo übernehmen den Fall. Sie teilen sich die Ermittlungsarbeit und verfolgen unterschiedliche Spuren und Ziele: Während Fritz Dellwo Hinweise findet, die für die Schuld der Mutter sprechen, versucht Charlotte Sänger in der Zwischenzeit, Tamara näher zu kommen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Der Fall „Der frühre Abschied“ wird heikel, als die Öffentlichkeit von den tragischen Umständen erfährt und zunehmend Druck auf die Polizei ausübt. Tamara wird als Kindsmörderin vorverurteilt, obwohl die Untersuchungen noch immer andauern.
Selbst der Staatsanwalt, der einen möglichst schnellen Abschluss des Falls herbeiführen will, schlägt in dieses Richtung ein. Tamara kommt in Untersuchungshaft. Ein Psychologe wird eingeschaltet, der in langen Gesprächen mit der Frau versucht, die Gründe für den Tod der Säuglinge zu ergründen. Er kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass man der Mutter das noch lebende Zwillingskind Emily wegnehmen und bei der Großmutter unterbringen sollte – ausgerechnet bei jener gefühlskalten Frau, die Tamara niemals Liebe entgegenbringen konnte.
Kommissarin Sänger ist derweil auf Sabrina, eine Nachbarin von Tamara, gestoßen. Die allein erziehende Mutter hat ein auffällig vertrautes Verhältnis zu Tom… Haben die beiden eine Affäre?
Von April bis Juni 2007 dauerten die Dreharbeiten zum HR-Tatort „Der frühe Abschied“. Am 12. Mai 2008 wurde der zwölfte gemeinsame Fall des Frankfurter Ermittlerteams Sänger und Dellwo erstmals im Sonntagabend-Programm der ARD gezeigt.
Ich habe diese Folge gesehen und ich muss Ihnen sagen, dass es erstaunlich Erfahrung war. Script, gutes Tempo und Musik gut geschrieben. Tom Schilling Talent verdient für einen Oscar. Sie sollten stolz auf ihn. Grüße aus Polen.
Keine leichte Kost – eher das genaue Gegenteil. Aber absolut sehenswert, man wünscht sich förmlich das Ende und eine Lösung herbei. Die schauspielerischen Leistungen va der Mutter finde ich herausragend.
wahnsinnig gut! tolle leistung, vor allem von der mutter, aber auch vom vater lias tom schilling!
Herausragend! Ein tiefer und ergreifender Blick in eine Gesellschaft, die an dem leblosen Nebeneinander und ihrer Unfähigkeit zu kommunizieren krankt…
Da stimmt wirklich alles zusammen. Buch, Regie, Schauspieler. Sicher ein untypischer TO (offenes Ende), aber absolut sehenswert.
Der Tatort mit der Nummer 698 aus Frankfurt. Die beiden Hauptkommissare Sänger und Dellwo ermitteln in einem tragischen Fall. Ein Baby stirbt im Bett und in der elterlichen Wohnung, die junge Mutter psychisch labil und mit ihren Aufgaben überfordert, der junge Vater ist ihr auch keine große Hilfe, kommt mit den Umständen selbst nicht klar. Ungereimtheiten in der Vergangenheit der jungen Frau lassen Ermittlungen zu. Ein Tatort-Drama der stillen Art, herzzerreißend und einfühlsam dargestellt, nicht jedermanns Sache. Trotzdem, auch ohne Action und Pistolen, ein sehr sehenswertes Sozial-Drama, welches auch einmal andere Fälle der Mordermittler aufgreift.
Sehr bedrückender Tatort aus Frankfurt. Gut gemachter Tatort hat mich durchgehend unterhalten
Was für ein Quatsch.
Bedrückende Thematik, die mich leider in der Umsetzung etwas fassungslos zurückgelassen hat! Da wird eine Mutter ,frisch traumatisiert, ohne psychologische Betreuung ,auf ein Polizeirevier geschliffen! Rechtsbeistand gibt es keinen! Die Großmutter bekommt ungeprüft das Enkelkind ausgehändigt! Die Schwester /Hebamme im Krankenhaus hat angeblich Angst ,angesichts der Ungeschicktheit der jungen Mutter,zeigt aber auch nicht, wie man es richtig macht! Der von der Polizei bestellte Psychologe hat sein Examen offensichtlich auf einer Baumschule absolviert! Und so weiter und so fort! Um auch was positives zu sagen ,die Schauspieler haben mich im Film gehalten! Das Drehbuch wars nicht!
Johannes?
Was ist daran QUATSCH?
Das Leben ist leider manchmal so – Nein – manches Mal noch noch viel schlimmer.
Hast den Sinn vom Film nicht verstanden – oder???
Bezogen auf die Inhaltsangabe oben: Tamara saß nicht neben dem Bett der Kinder, sondern im Wohnzimmer, zweitens waren die Zwillinge 5 Monate alt und nicht 3, und drittens hieß das erste Kind Lina und nicht Linda. Ist wohl schwer, eine korrekte Inhaltsangabe zu schreiben. Dieser Tatort hat kein schönes Thema, es geht um den Tod eines Babys. Dass die Mutter verdächtigt wird, das Kind getötet zu haben, verwundert angesichts ihres Verhaltens nicht wirklich. Diese Frau hätte eindeutig in psychiatrische Behandlung gehört, egal ob Mörderin oder nicht. Und es gibt wieder einmal, wie in fast jedem Tatort, etwas unlogisches zu bemängeln. Tamaras Mutter hat gesagt, dass Tamaras Vater keine Kinder wollte und sie nur auf Druck ihrer Eltern geheiratet hat. Trotzdem hat er ihr noch ein zweites Kind gemacht, nachdem das erste tot war? Total unglaubwürdig. Trotzdem ein gut gemachter Krimi, bei dem die Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht.
Der Tatort mit der Nummer 698 aus dem Jahr 2008 und mit den Mordermittlern Sänger und Dellow aus Frankfurt – in Wiederholung auf BR. Sehr sehenswert.
Meine Meinung vom 02.05.2016 halte ich.
Lisa Hagmeister (zuletzt als ‚Sandra ist halt Sandra‘ Vogt im vorletzten Schwarzwald-TO zu sehen) spielt ihre Rolle als überforderte Mutter ausgezeichnet! Sie hat auch eine sehr markante Stimme, die ein großes Spektrum (insbes. der Verzweiflung) ausdrücken kann. Gefällt mir …
Wiederholung (vom BR) am 07.03.2023
Diesen Frankfurter-Tatort sah ich nun das erste Mal. Das Thema und der daraus resultierende Handlungsverlauf entsprechen nicht den üblichen Schemata eines Tatorts. Aber, dieser kleine gewagte Exkurs, finde ich, gelang recht gut.
Toll fand ich auch die sehr überzeugend gespielte Rolle, der Tamara, von Lisa Hagmeister. Respekt! Entweder hat Frau Hagmeister sehr konzentriert und unnachlässig die Rolle eingeübt, oder sie ist darüber hinaus ein schauspielerisches Naturtalent. Denn diese Rolle so authentisch darzustellen, ohne ins Alberne und/oder Gekünstelte abzugleiten, ist schwierig.
PS: Bei diesem TO kann man auch sagen, dass es weniger ein ‚Krimi‘, sondern eher – und fast hauptsächlich – ein ‚Sozial-Drama‘ ist. Dass ein TO überwiegend ein anderes Genre bedient, hat es also auch schon damals (2008) gegeben. ;-)
Hier hat mich das gar nicht gestört, in anderen Fällen schon (es ist eben offenbar tatsächlich vieles eine Geschmacksfrage). Vielleicht ist der entscheidende Punkt, ob das Thema authentisch behandelt wird. Hier war es m.E. sehr authentisch …