Nach den Morden an einem Psychologen und einem Personalchef müssen sich die beiden Kommissare Jan Casstorff (Robert Atzorn) und Eduard Holicek (Tilo Prückner) in der Tatort-Folge 616 „Im Alleingang“ bei ihrer Suche nach dem Täter auch mit den psychischen Konsequenzen auseinandersetzen, welche Kampfeinsätze für Soldaten haben können.

Der erste Mord geschieht im Hamburger Tatort „Im Alleingang“ gleich zu Beginn. Das Opfer, Bernd Eckermann, wurde in der Tiefgarage seines Arbeitgebers erschossen. Eckermann hatte bei einen renommierten Sicherheitsfirma als Personalchef gearbeitet. In diesem Unternehmen suchen auch Casstorff und Holicek, die die Mordermittlungen übernehmen, schon bald nach dem möglichen Täter. Der Verdacht fällt schnell auf Volker Kubitzki, der bis vor kurzem bei der Sicherheitsfirma als Personenschützer gearbeitet hatte, ehe er von Eckermann eine fristlose Kündigung erhielt. Wollte sich der wütende Kubitzki also so rächen? So sinnvoll diese Vermutung auch klingt, die Hamburger Fahnder müssen diesen Verdacht im Tatort „Im Alleingang“ verwerfen, da der Ex-Angestellte über ein Alibi verfügt.

Als nächstes sieht sich Casstorff in der Familie des Opfers um, die ebenfalls in Hamburg lebt. Anscheinend hatte zwischen dem Toten und seiner Frau sowie dem gemeinsamen Sohn nicht immer das beste Verhältnis geherrscht. Ehe der Ermittler weitere Hinweis im Familienumfeld sammeln kann, verhilft die kriminaltechnische Untersuchung den Hamburger Kommissaren Holicek und Casstorff im Tatort „Im Alleingang“ zu einer neuen Spur. Denn der Besitzer der Tatwaffe konnte identifiziert werden. Die Ermittler suchen diesen – einen Ex-Soldaten namens Martin Schröder – sofort auf. Schröder berichtet den Polizisten jedoch, dass ihm die Waffe schon vor etwa einem Jahr bei einem Autoaufbruch gestohlen worden war.

Dann gibt es im Tatort „Im Alleingang“ einen zweiten Mord. Diesmal wurde der Psychotherapeut Reinhardt Mackenrodt getötet. Der Mord ähnelt in der Vorgehensweise des Täters ganz stark der Tötung des Personalchefs Eckermann. Bald wird auch klar, dass es sich um dieselbe Tatwaffe gehandelt hat, so dass von ein und demselben Täter ausgegangen werden kann. Doch worin liegt die Verbindung zwischen den beiden Opfern? Casstorff ist es schließlich, der herausfindet, dass sich die zwei Männer von einem Einsatz bei der Bundeswehr gekannt haben müssen. Denn beide waren im Hamburger Tatort „Im Alleingang“ an einer Bundeswehrmission im Kosovo beteiligt, wobei Mackenrodt sich als Militärpsychologe um die Betreuung der traumatisierten Soldaten gekümmert hatte. Diese Erkenntnis führt auch zu einem neuen Verdächtigen, einen psychisch labilen ehemaligen Soldaten, dem eine Behandlung bei dem Psychologen verweigert worden war.

Kommissar Casstorff aus Hamburg sucht den Ex-Soldaten bald auf. Ein Verhör führt jedoch leider nur dazu, dass der Mann im Tatort „Im Alleingang“ Amok läuft. War dieser traumatisierte Mann wirklich der Täter oder steckt jemand Anderes hinter den Morden?

Richard Huber inszenierte den NDR-Tatort „Im Alleingang“, der die psychischen Folgen von Kampfeinsätzen für Soldaten thematisiert. Die Geschichte zu dem Krimi, der seine Erstausstrahlung am 27. November 2005 feierte, hatte Rainer Butt geschrieben.

Besetzung
Jan Casstorff – Robert Atzorn
Patricia Funck – Saskia Fischer
Eduard Holicek – Tilo Prückner
Jenny Graf – Julia Schmidt
Haustein – Harald Weiler
Hanna Eckermann – Rita Feldmeier
Wanda Wilhelmi – Ursula Karven
Lukas Eckermann – Ludwig Blochberger
Peter Spranger – Joachim Kappl
Heiko Eckermann – Rolf Kanies
Reinhardt Mackenrodt – Thomas Bestvater
u.a.

Stab
Drehbuch – Rainer Butt
Regie – Richard Huber
Kamera – Diethard Prengel

Bilder:NDR/Manju Sawnhey