Die Münchner Tatort-Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Carlo Menzinger (Michael Fitz) suchen im Tatort-Fall „Tod auf der Walz“ im Umfeld der wandernden Handwerksgesellen nach einem Mörder: Mario Leitgeb, ein Handwerksgeselle, hat seine Mutter und das bayerische Heimatdorf Wurmannsreuth hinter sich gelassen, um seine drei Jahre währende Wanderschaft anzutreten. Zusammen mit dem erfahrenen Gerry Neuner geht Mario auf die Walz; er träumt von grenzenloser Freiheit unter sternenklarem Himmel. Doch Marios Wanderschaft dauert nur kurze Zeit, denn schon bald wird seine Leiche unterhalb der Großhesseloher Brücke bei München gefunden. Was ist geschehen?
Die Hauptkommissare Batic, Leitmayr und ihr Kollege Menzinger werden mit dem Fall betraut. Sie sprechen mit Gerry Neuner und finden heraus, dass er und sein Begleiter Mario auf der ersten Wegstrecke ihrer Walz bei dem Bauunternehmer Pirner in München Arbeit und Brot fanden. Mit Pirner schien Mario noch eine Rechnung offen zu haben, anders konnte sich Gerry das Festhalten seines Wanderbegleiters an dem schlechten Job und dessen geheimnisvolle Postkarte nach Hause nicht erklären. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber trennten sich ihre Wege wieder, dennoch hatte sich Gerry für Marios Aufnahme in den „Freien Hoffnungsschacht“ der Handwerksgesellen eingesetzt.
Die Ermittler rekonstruieren die Wege, die Mario auf seiner Wanderschaft nahm. Sie erfahren, dass in einem Wirtshaus am Starnberger See die feierliche Initiation des Gesellen stattfand. An dem Abend tauchte auch die hübsche Wandergesellin Franzi Brandl in der Kneipe auf, die Mario noch aus alten Zeiten kannte – sie war einst seine große Jugendliebe gewesen. Er und Franzi stammten aus demselben Ort und dort galt früher: keine Frauen auf der Walz! Doch die Zeiten haben sich anscheinend geändert. Zu Marios großer Enttäuschung machte die junge Frau allerdings nicht ihm, sondern seinem Begleiter Gerry schöne Augen. Mario Leitgeb wurde nur wenig später ermordet. – War vielleicht Eifersucht ein mögliches Mordmotiv?
Ivo Batic, Franz Leitmayr und Carlo Menzinger stehen nun vor der Aufgabe, ihre Ermittlungen in den traditionsreichen Handwerksschächten fortzuführen – unter Männern, die eine fremdartige Sprache sprechen und sich ehrwürdigen, geheimen Riten verpflichtet fühlen. Die Umstände im Fall „Tod auf der Walz“ verlangen schließlich, dass sich Leitmayr, getarnt als Handwerker, unter die fahrenden Gesellen mischt…
Die Tatort-Folge 613 „Tod auf der Walz“ wurde vom BR produziert, die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 2005 statt. Als Kulissen dienten München und Umgebung, darunter Münsing, Gilching, Sachsenhausen, Ergertshausen im Kreis Egling und die Pupplinger Au. Die Erstausstrahlung des Krimis lief am Sonntag, den 6. November 2005, im Ersten.
Besetzung
Kriminalhauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Kriminaloberkommissar Carlo Menzinger – Michael Fitz
Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
„Vadder“ Kolo Koydl – Elmar Wepper
Pirner, Bauunternehmer – Anton Rattinger
Gerry Neuner – Maximilian Brückner
Hanni Leitgeb, Marios Mam – Johanna Bittenbinder
Mario Leitgeb – Tristano Casanova
Popp, Altgeselle – Michael Tregor
Onkel Karl – Philipp Sonntag
Beppo – Christoph Franken
Heinzi – Tim Seyfi
Gerstl – Wilfried Labmeier
Kellnerin – Barbara Bauer
Andrezej – Jurij Rosstalnyj
Pointner – Erich Hallhuber sen.
Polizeiärztin – Sonja Beck
Karin – Antonie Boegner
Pfarrer – Klaus Haderer
Gründl – Ralph Willmann
Charly Rapp – Dirk Borchardt
Franzi Brandl – Lisa Maria Potthoff
Fahrer – Ernst Cohen
u.a.
Stab
Drehbuch – Markus Fenner
Regie – Martin Enlen
Kamera – Philipp Timme
Ton – Frank Hoyer
Musik – Dieter Schleip
Sounddesign – Herbert Glaser
Szenenbild – Su Proebster
Maske – Tatjana Krauskopf, Kerstin Wittler
Location-Scout – Heike Schweiger
Standfotos – Rolf von der Heydt
Schnitt – Ulla Möllinger
Casting – Daniela Tolkien
Casting / Komparserie – Real Life Casting/Simona Conring
Aufnahmeleitung – Anja Samy
Set-Aufnahmeleitung – Raimund Fink
Produktionsleitung – Kerstin Feuerer
Herstellungsleitung BR – Maike Beba
Produzenten – Alena Rimbach und Herbert Rimbach
Bilder: BR/Avista Film /Rolf von der Heydt
Einer der besten Tatorte, die ich jemals gesehen habe. Der Film geht mir nicht mehr aus dem Kopf und ich würde mir den gerne noch einmal ansehen. Mir gefielen vor allem die Hauptdarstellerin, sowie Elmar Wepper. Die Kulisse ist klasse, fantastische Aufnahmen, welche Stimmungen gut transportieren konnten.
Top-Film!
Hoffentlich nicht zu spät, aber heute Abend um 21:45 läuft er auf Hessen 3, auch als Livestream…
Kann mir jemand verraten, wer der Mörder war?
Bin eingeschlafen… :-(
Udo Walz
und falls du das nicht glaubst schau dir dann einfach den Tatort an
Werd nicht frech, du Strolch!
Hab den Film leider nicht gesehen, doch über die Handlung gelesen, und nun seh ich hier die Bilder und muß mich doch stark wundern, warum die Gesellin eine schwarze Krawatte trägt. Das ist schlicht unmöglich, da sie dafür Mitglied in einer Gesellenvereinigung sein müßte, bei der ausschließlich Männer zugelassen werden. Außerdem las ich, daß sie Freireisende sei, und als solche hat sie schon mal gar keine Krawatte.
Der Tatort Nummer 613 mit den Hauptkommissaren Batic und Leitmayr aus München. Sie sind auf der Walz. In meiner Jugendzeit habe ich die Burschen öfter gesehen, manchmal mit ganz tollen Ketten und Anhängern an den dicken Cord-Westen. Ab und an hatte einer einen dicken Stock dabei. Meine Mutter zog mich immer zurück, meinte, die wären wie Zigeuner und mit Vorsicht zu beachten. Ich verstand das alles nicht, fand sie gemütlich mit den schwarzen Hüten. Dieser Tatort zeigt aber, daß die auch anders können. Aber ob mit Krawatte, Gesellen- oder Burschenschaft, männlich oder weiblich, Brief, Wanderkarte oder was auch immer, ich finde die immer noch spannend. Die bayerischen Hütchenspieler, Batic und Leitmayer, knackten die aber. Bajuwarisch.
Eine atmende leiche…….
Ansonsten ein guter Tatort ?
Naja, von der Anlage her eher so eine Art Miss-Marple-Knobelfall. Wer auf betuliches Kombinieren steht, wird seine Freude haben. Mich hat das Ganze nicht wirklich auf die Reise mitgenommen. Nicht den Kopf und nicht das Herz, obwohl die Besetzung der Wandergesellin ja ganz offensichtlich auf letzteres hinzielte. Für mich auch ein Beispiel dafür, dass eine in der Schlussviertelstunde völlig überraschend aus dem Hut gezogene Auflösung nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sein muss. Dennoch als Unterhaltungsfilmchen gut genießbar. Und wer solche Überraschungseier mag, für den war’s sicher ganz prima. Von mir 3 Sterne als Stimmenthaltung. Bin einfach nicht die Zielgruppe für sowas.
Ein Einblick in die eigene Welt der Wandergesellen, von welcher ich bisher so gut wie null Ahnung hatte. Der Fall selbst war irgendwie nicht so mein Ding, etwas abstrus (Fluch, Aberglaube). Zwei Sympathiepunkte für Batic und Leitmayr.
Wunderbar. Ein sozusagen „traditioneller“ Münchner, wie er sein soll, leicht ins Verschroben-Abseitige spielend, mit dem einen oder anderen spintisierendem Element, originell in jedem Fall. Dazu ein Ermittler-Trio – den Carlo vermisse ich noch heute -, das keinen großen Schnickschnack braucht, um profiliert zu sein. Ein wenig was, zugegeben, aus dem Schmalztopf auch noch dazu, starke Schauspieler, hie und da ein paar absurde Details und ein Einschlag von komischem Volkstheater… schon ist die Münchner Gschicht rund. Sehr gerne gesehen, vier Sterne glatt.
Top Tatort mit einem wirklich toll spielenden Elmar Wepper und gewohnter Spitzenqualität aus München
Ich habe den Tatort gerade in der Wiederholung im Bayerischen Fernsehen gesehen. Ich habe jedoch bis zum Schluss nicht verstanden, warum der Wirt, den Elmar Wepper hervorragend gespielt hat, sowohl den Freund von den Mario, den Freund von der Franzi ermordet hat und zum Ende auch noch die Franzi in den Tod schicken wollte. Kann mich jemand aufklären? Vielen Dank!
@Odo St.:
Der Wirt – Kolo Kojdl – gab Franzi die Schuld am Schicksal seines Sohnes – Charly Rapp – der früher (unter einem anderen Namen) der Gatte von Franzi war und nach einem Sturz seines Autos in einen Fluss für tot erklärt worden war.
Die beiden von ihm selbst begangenen Morde wollte er Franzi unterschieben, damit diese sich umbringen solle (weil sie aus ihrer Sicht – aufgrund eines Fluchs – allen Menschen, die sie liebt, Unglück bringe).
Man sieht schon: sehr weit hergeholte Story, in einem ‚aus der Zeit gefallenen‘ Milieu … 😯