Kurz und knapp – darum geht’s

Eine nächtliche Explosion zerstört einen Mobilfunksendemast in Ludwigshafen und reißt den angesehenen Schulrektor Max Junghans in den Tod. Kommissarin Lena Odenthal und ihr Kollege Mario Kopper stehen vor einem Rätsel: Warum wurde Junghans mitten in der Nacht zum Tatort gelockt? Als sie herausfinden, dass eine SMS den Rektor dorthin führte, gerät Georg Schwab, ein ehemaliger Sprengmeister und Aktivist gegen Mobilfunkmasten, in den Fokus der Ermittlungen. Doch je tiefer sie graben, desto mehr Geheimnisse kommen ans Licht. Als die Kommissare schließlich die Spur von Schwabs Tochter Mona verfolgen, geraten sie selbst in eine gefährliche Situation …

Inhalt der Tatort-Folge „Nachtwanderer“

Die Nacht über Ludwigshafen ist still, bis ein ohrenbetäubender Knall die Ruhe zerstört. Eine Explosion hat den erst kürzlich errichteten Mobilfunksendemast in Schutt und Asche gelegt. Unter den Trümmern findet die Polizei die Leiche von Max Junghans, dem beliebten Rektor eines örtlichen Gymnasiums. Kommissarin Lena Odenthal und ihr Kollege Mario Kopper übernehmen den Fall. Schnell wird klar: Junghans war nicht zufällig am Tatort. Eine SMS hat ihn dorthin gelockt – doch wer steckt dahinter?

Die Ermittlungen führen die Kommissare zu Georg Schwab, einem ehemaligen Sprengmeister und vehementen Gegner des Sendemastes. Schwab, der den Mast als gesundheitliche Bedrohung sieht, hatte bereits öffentlich gegen Junghans Stellung bezogen, der als Stadtrat den Bau des Masts befürwortet hatte. Doch Schwab ist nicht der Einzige mit einem Motiv. Junghans’ Ehefrau, die kurz vor der Scheidung stand, hätte finanziell von seinem Tod profitiert. Und dann ist da noch Schwabs Tochter Mona, die ein verstörend enges Verhältnis zu ihrem ehemaligen Lehrer hatte.

Die nächtlichen Ermittlungen führen Odenthal und Kopper durch die schattigen Straßen Ludwigshafens, vorbei an neonbeleuchteten Schaufenstern und verlassenen Spielplätzen. Die Atmosphäre ist gespenstisch, als würden die dunklen Ecken der Stadt ihre Geheimnisse bewahren wollen. Die Kommissare spüren, dass sie sich in einem Netz aus Lügen und verborgenen Beziehungen verfangen. Als sie schließlich Monas Rolle in der Affäre aufdecken, ahnen sie nicht, dass sie damit eine gefährliche Kettenreaktion auslösen …

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Nachtwanderer“ wurde vom Südwestrundfunk (SWR) produziert und von Johannes Grieser inszeniert. Das Drehbuch stammt von Isolde Sammer. Gedreht wurde die Folge in Ludwigshafen und Umgebung, wobei die nächtlichen Szenen besonders atmosphärisch in Szene gesetzt wurden. Die Hauptrollen spielten Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal und Andreas Hoppe als Mario Kopper. Die Folge feierte ihre Premiere am 8. Oktober 2006 im Ersten und erreichte mit 6,95 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 20 Prozent.

Ein besonderes Highlight der Produktion war das actionreiche Finale, das in einer Schul-Turnhalle spielt und die Zuschauer mit einer cleveren Wendung überraschte. Nach der Ausstrahlung sorgte die Folge für Diskussionen über die möglichen gesundheitlichen Risiken von Mobilfunkmasten – ein Thema, das damals kontrovers diskutiert wurde.

Besetzung

Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Mario Kopper – Andreas Hoppe
Mona Schwab – Karoline Schuch
Andi Schwab – Jacob Matschenz
Susanne Horbelt – Ulrike Groe
Frau Junghans – Anke Sevenich
Bet Lüders – Franz Dinda
Georg Schwab – Karl Kranzkowski
u.a.

Stab

Drehbuch – Isolde Sammer
Regie – Johannes Grieser
Kamera – Simon Schmejkal
Szenenbild – Gabriele Wolff
Musik – Robert Schulte Hemming, Jens Langbein

Bilder: HR/SWR/Jacqueline Krause-Burberg