Kurz und knapp – darum geht’s
Ein brutaler Doppelmord erschüttert Leipzig: Das frisch vermählte Paar Annika und Peter wird am Morgen nach ihrer Hochzeitsfeier erschlagen aufgefunden. Die Hauptkommissare Eva Saalfeld und Andreas Keppler nehmen sofort die Ermittlungen auf und stoßen auf mehrere Verdächtige – darunter Florian Koll, den eifersüchtigen Ex-Freund der Braut, und einen mysteriösen Fotografen, der eine Verbindung zu Eva Saalfelds Vergangenheit hat. Als kurz darauf eine junge Abiturientin auf ähnliche Weise ermordet wird und Zeugen an beiden Tatorten von einem geheimnisvollen Blitzlicht berichten, müssen die Ermittler erkennen, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der es auf besonders glückliche Menschen abgesehen hat.
Inhalt der Tatort-Folge „Todesbilder“
Regungslos starrt Eva Saalfeld auf die Leichen des jungen Paares, das im fahlen Morgenlicht auf einer taunassen Wiese liegt. Keine 24 Stunden zuvor hatten Annika und Peter noch strahlend ihren Hochzeitstag gefeiert – jetzt sind sie brutal erschlagen. Während Polizisten den Tatort absperren und der Wind leise durch die Bäume rauscht, berichtet ein Zeuge von einem seltsamen Phänomen: Ein grelles Blitzlicht, wie ein Wetterleuchten, hatte die nächtliche Stille durchbrochen.
Kopfschmerzen plagen Kommissar Andreas Keppler. Die angespannte Zusammenarbeit mit seiner Ex-Frau Eva fordert ihren Tribut – vor allem, wenn sich ihre privaten und beruflichen Welten zu überschneiden drohen. Genau das geschieht, als der Pressefotograf Roman Rustaveli am Tatort auftaucht – ein Mann aus Saalfelds Vergangenheit, der immer noch eine unausgesprochene Anziehungskraft auf sie ausübt. Für Keppler ist die Begegnung wie ein Schatten, der sich zwischen sie schiebt.
Die Speichelprobe aller Hochzeitsgäste wird angeordnet. Nur einer leistet der Aufforderung nicht Folge: Florian Koll, Annikas Ex-Freund. Sein Studio mit den Spiegelwänden und dem stechenden Geruch nach Desinfektionsmitteln wird zur Bühne eines angespannten Verhörs. Koll wirkt nervös, cholerisch, ein Mann, der die Kontrolle zu verlieren droht. Die nächtliche Observation führt die Ermittler zu einer verbrannten Mülltonne – hat Koll Beweise vernichtet? Die Spur verdichtet sich, doch handfeste Beweise fehlen.
Dann der nächste Schlag: Nach einem fröhlichen Bowlingabend wird die Abiturientin Kerstin erstochen aufgefunden. Der Tatort gleicht einer bühnenreifen Inszenierung – das Opfer wie eine gefallene Statue auf dem grauen Asphalt. Der Hausmeister der Bowlinghalle berichtet, zur Tatzeit ein helles Blitzlicht gesehen zu haben. Die Fahndung nach dem Mörder gleicht der verzweifelten Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, bis ein kleines Detail den entscheidenden Hinweis liefert: Eine Kameraverschlusskappe, gefunden neben der Leiche.
Bei der Befragung von Annikas Großmutter, einer alten Dame, deren Gesicht von Traurigkeit gezeichnet ist, erfahren die Kommissare von familiären Verstrickungen. Horst Baumann, Annikas Onkel, war nicht zur Hochzeit eingeladen. Ein alter Streit, der zum Tod von Annikas Vater führte, entzweit die Familie bis heute. Ist Baumann fähig zu solch brutaler Rache?
Derweil verdichtet sich der Verdacht gegen den Fotografen Rustaveli. Seine Kamera fehlt eine Verschlusskappe – genau wie jene, die am Tatort gefunden wurde. „Ich habe kein Alibi“, gesteht er Eva bei einem Abendessen in einem kleinen Restaurant, dessen rote Lichter sein gequältes Gesicht in geheimnisvolle Schatten tauchen. Seine Vergangenheit als Kriegsfotograf hat ihn gezeichnet – doch macht ihn das zum Mörder?
Ein Muster wird sichtbar: Beide Opfer wurden kurz vor ihrem Tod in der Lokalzeitung porträtiert, beide waren augenscheinlich glücklich. Und immer war Roman Rustaveli der Fotograf. Als Keppler einen unauffälligen Mann am Rand beider Tatorte erkennt, nimmt der Fall eine dramatische Wendung. Franz Mohr, der stille Layouter der Zeitung, rückt ins Visier der Ermittler – zu spät erkennen sie, dass er bereits sein nächstes Opfer auserkoren hat: Eva Saalfeld.
Hinter den Kulissen
Der 824. Tatort „Todesbilder“ ist der zwölfte gemeinsame Fall des Leipziger Ermittlerduos Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke). Die Dreharbeiten zu dieser MDR-Produktion fanden im Jahr 2011 in Leipzig und im nahegelegenen Machern statt. Regisseur Miguel Alexandre, der nach zwölfjähriger Tatort-Abstinenz auf den Regiestuhl zurückkehrte, zeichnete auch für das Drehbuch verantwortlich.
Mit einer beeindruckenden Einschaltquote von 9,45 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 25,1% war die Erstausstrahlung am 15. Januar 2012 im Ersten ein durchschlagender Erfolg. Besonders bei jüngeren Zuschauern konnte der Krimi punkten: In der Gruppe der 14- bis 49-jährigen wurden 3,24 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 21,0% erreicht – eine der erfolgreichsten Folgen des Leipziger Teams.
In der Rolle des mysteriösen Fotografen Roman Rustaveli brillierte der georgisch-österreichische Schauspieler Merab Ninidze, bekannt aus Filmen wie „Sechs zum Essen“. Die Kritiker waren allerdings gespalten: Während Rainer Tittelbach auf tittelbach.tv die Folge als „dramaturgisch schwach“ und „thematisch überfrachtet“ bewertete, lobte der stern die „anständig gemachte Jagd auf ein Killerphantom“. Unter Fans sorgte besonders die sich anbahnende Romanze zwischen Keppler und einer Maklerin für Gesprächsstoff – eine Nebenhandlung, deren Ausgang die Folge offenließ und bei den Zuschauern für Spekulationen sorgte.
Thomalla & Wuttke – einfach nur noch langweilig. Kein Biss. Und wenn die Szenen weggeschitten werden, wo mit dem Handy telefoniert wir, ist der Tatort schon 20:30 zu Ende.
Das viele Botox irritiert ungemein. Enten haben Schnäbel und schauen nicht so dumm.
Ich habe wohl zu wenige Leipziger Tatorte gesehen um zu wissen, dass Saalfeld und Keppler eine gemeinsame Vergangenheit haben.
An sich hat mir diese Folge gut gefallen. Es lag nur ab einem gewissen Punkt auf der Hand, wer hier der Mörder ist und wer nichts mit den Dingen zu tun hat. Für geübte Fans eher langweilig..
Den Anfang fand ich unglaublich blöd und fast Telenovela-mäßig, aber gut, das hat sich glücklicherweise nicht durchgezogen.
Die ruppige Art von Keppler, hat mich wenig gestört, das mag ich an diesem Charakter.
Die Figur von Rustaveli hat mir sehr gut gefallen, ein sehr interssant gespielter Charakter.
Das Highlight war für mich nicht die dramatische Rettung von Saalfeld sondern eher die wirklich ehrlichen und zu tiefst rührenden Worte von Keppler.
Well done!
0815-Kost aus Leipzig. Daß der Täter nicht derjenige ist, der ins Zielfeld der Ermittlungen gerät oder die alte Jugendliebe der Kommissarin ist, ist eigentlich schnell klar. Es wird in diverse Richtungen ermittelt, kaputter Fotograf, Perversling und verschmähter Bräutigam, doch am Ende ist es keiner von denen – nein! Natürlich der unscheinbare Mann im Hintergrund. Logisch! Dazu gibt es noch einen Philosophie-Exkurs über glückliche und unglückliche Menschen und moderne digitale Spiegelreflex-Kameras anno 2011/12, die Geräusche machen wie ein Modell aus den 80ern und bei denen die Plastikabdeckungen gerne verloren gehen. Für den Film hat Nikon(sieht man trotz der Umgestaltung in „Picton“, welche Marke verwendet wird) kein Product Placement gesponsert, kommen sie daher so schlecht weg? Vermutlich fand man es auch wieder total lustig, daß der Fotograf Roman Rustaveli nach seiner früheren Wirkungsstätte in Tiflis benannt wurde, wo Darsteller Merab Ninidze zeitweilig wirkte.
Der Showdown natürlich auch Standardkost, wie nicht anders zu erwarten.
Ziemlich schwache Vorstellung aus Leipzig!
Ja, wer der Mörder sein musste war nach seinem kurzen Auftritt bereits klar. Aber auch irgendwie mal „schön“ zu sehen, dass es ausnahmsweise mal ein „externer“ war und nicht wieder irgendwie ne Familien-/Neid-/Eifersuchtsgeschichte.
Über die Vorgeschichte der beiden Ex-Eheleute wusste man vorher eigentlich so gut wie gar nichts – nach dem Ende bin ich eigentlich der Meinung, dass das der letzte Tatort mit diesem Leipziger Team gewesen sein müsste/sollte. Der „Twist“ zwischen beiden ist aufgeklärt – man weiß nun, warum sie so wurden wie sie sind – das soll da noch kommen?
Der Schnabel hat mich übrigens auch gestört. Sieht alles andere als schön aus…
Danke für die hilfreichen Kritiken.
Klingt sehr nach einem Tatort, den ich mir auch in der Mediathek nicht angucken werde. Und bei dem ich recht hatte, ihn zu „versäumen“….
Schade. Ein Drehbuch, das daherkam, als wäre es unter Zeitdruck und ohne Schliff angefertigt worden, nur um die Sendezeit füllen zu können. Anfängliche fünfzehn Minuten, wo dem Zuschauer das Rouge des Fremdschämen ins Gesicht wanderte, so schwer hatten es die vermutlich ohnehin teils fehlbesetzten Schauspieler mit dem Text. Aber auch viele Folgeszenen trieben dem ein oder anderen doch eher ein Grinsen peinlicher Berührung auf die Lippen, zeitweise abgelöst von leichtem Kopfschütteln. Exemplarisch die Szene, in der ein Mütterchen im Nachbarzimmer das die Familie allzu oft heimsuchende Unglück erklärt. Hoch peinlich. Allerdings fragt man sich zusätzlich, wie ein Schauspieler die im Drehbuch erscheinenden Worte und Anweisungen überhaupt adäquat und wirklichkeitsnah ausfüllen sollte – um die Darsteller ein wenig in Schutz zu nehmen.
Continuity-Fehler rundeten den schalen Gesamteindruck ab, seien es auch teils nur von Leipzigern ersichtliche Fehler: bei Autofahrten vorbeiziehende Plätze und Gebäude, die normalerweise kilometerweit auseinanderliegen.
Die Grundzüge des Drehbuchs: nicht übel, bedenkt man das stets aktuelle Thema posttraumatischer Belastungsstörungen usw. – Allerdings wurde dieses Thema nur angerissen, ja, nur angehaucht, und musste bald wieder verblassen. So konnte letztlich gar der prägnante Titel letztlich gar keine Rolle mehr spielen und ein Fotograf blieb mit den „Todesbildern“ in seinem Schädel allein zurück, während die seichte Resthandlung seiner zugegeben wichtigen und interessanten Geschichte den Rang ablief.
Mit Sicherheit ist Drehbuchschreiben nicht einfach, aber ehrlich: Wenn man schon eine nette Grundidee hat, kann man sie doch auch durchziehen….
Welche Schnäbel? Habe ich was verpasst? Oder kann ichdas garnciht verstehen?
@Adele
der Schnabel von Simone – Botox :-)
Botox ist das, was man sich ins Hirn….ähh…. in die Stirn spritzt.
In den Schnabel kommt was anderes. Bei mir gerne Pasta.
Das war ja gar nicht so schlecht. Aber bitte mit weniger Hintergrundmusik. Im richtigen leben habe ich auch in Krisensituationen keine Musik im hintergrund. Deswegen mag ich auch keine Spielberg filme, andauernd Musik im Hintergrund.
Ich fand den Plot so schlecht nicht, auch wenn ich zustimmen muss, dass es etwas zu offensichtlich war, wer am Ende der Täter sein würde. V.a. die Schlussszenen waren von Keppler alias Andreas Hoppe einmal mehr sehr überzeugend gespielt – ein wenig Gefühl kann bei seiner harten Schale nicht schaden. Hoffentlich machen die Autoren nicht den Fehler, die beiden wieder zusammenzubringen – das kann nicht gut geh’n.
Aber auch ich finde, dass es da manchmal am Detail hapert: Es kann doch z.B. nicht sein, dass zwei Polizeibeamte einfach einen Müllcontainer weiterbrennen lassen und den Schauplatz ohne weiteres Zutun verlassen!
Also, liebes Leipziger Tatort-Team: Nehmt Eure Zuseher ernst und schlampt nicht bei den Kleinigkeiten. Wenn schon Lokalkolorit fehlt, muss alles andere perfekt sein!
Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum die Thomalla bei so vielen diese andauernde Abfälligkeit hervorruft?! Ich persönlich erkenne übrigens keine Botox-Lippen.
In der Kontinuität der Serie (Also jetzt bezogen auf die Leipziger Tatorte) haben Saalfeld/Keppler einiges mehr zu bieten als Thiel/Boerne, die ja von allen ach so hoch gelobt werden (Essen 10 Jahre zusammen Abend, duzen sich aber immer noch nicht – Das finde ich gestellt und zweckmäßig; Aber naja, ist schon recht witzig…). Münster ist halt nur teilweise völlig übertrieben.
In diesem Sinne ist in DIESER Folge dann endlich die obligatorische Klimax eingetreten, das mürrische Rauhbein Keppler gesteht zitternd seine Gefühle und beweist, dass ihm letztendlich nur wichtig ist, dass Eva lebt – Dafür lässt er sogar seine mühsam gebauten Mauern fallen. Das fand ich nicht nur rührend, sondern in der Sekunde wirklich ergreifend. Nachdem man also diese 8 (Oder 9?!) Folgen mit dem Ermittlerduo aus Leipzig geschaut hat, sich mit den Charakteren angefreundet hat, versucht hat ihre Beziehung zu verstehen und nachdem man als geneigter Zuschauer immer mehr von der Vergangenheit der beiden (Keppler = Ex-Alkoholiker, Saalfeld = Trauma wegen des Kindstodes) erfährt, kommt es jetzt irgendwie knüppeldick, dass ausgerechnet der Keppler so reagiert.
Der Twist ist allerdings mitnichten erfolgt, höchstens wurde ein Schritt weiter getan. Die Beziehung der beiden Kommissare kann durch die Tatsache, dass Keppler seine Eva zumindest platonisch sehr lieb hat, jetzt nochmal richtig schön aufgerollt werden.
Nicht, dass ich so ein Familien-Film-Mensch bin oder Schnulzen gucke, aber ich kaufe beiden ihre Charaktere voll und ganz ab, besonders der Frau Thomalla, die letztendlich mal keine stereotype Odenthal-Kampf-Lesben-Polizistin abgibgt, sondern auch mal nette Schuhe anzieht und vielleicht ein bisschen Femme Fatale ausprobiert.
War eine tolle Folge, es würde mir gefallen, wenn die Leipziger noch ein paar mehr Abgründe durchschreiten müssten; Unter Umständen nochmal ein Kriminalfall in den Kinder verwickelt sind. Dann werden die beiden Sentimentälchen nämlich voll gefordert!
Schöne Folge, vielen Dank!
@lukas
Sehr guter und präziser Kommentar über das Leipziger Duo Keppler/Saalfeld und die ihnen angeschriebene Geschichte im Gesamtbild. Da kann ich nichts mehr hinzufügen.
Handlung und Schauspieler ok. Gespräch weitgehend unverständlich , weil Hintergrundmusik viel zu laut!
Der Tatort 824 mit den beiden beliebten Ermittler Saalfeld und Keppler aus Leipzig. Ein trauriger und düsterer Tatort-Thriller der gehobenen Art, intelligent und nachvollziehbar gemacht. Morde und Beziehungsdramen, Fetische und mörderische Psychopathen. Saalfeld muss aufpassen, wird vom Mörder in der Badewanne gestört, kämpft, verliert und dann kommt Keppler. Schade das die beiden pensioniert worden sind. Ehrlich.
Spannend. So sollte ein Tatort sein. Kann auch nicht verstehen, warum Kepler und Saalfeld so unbeliebt sind. Ich mag die Beiden.
Ein super spannender und packender Tatort!
Wie heisst die tolle Chormusik im Hintergrund des öfteren? Danke Ihr Musikkenner!
Ich empfinde es als eine Frechheit wie hier mit dem Wort Botox teils beleidigend kommentiert wird. Ich muss einen Künstler nicht mögen kann mich aber trotzdem kritisch mit ihm auseinander setzen. Ich finde es sogar reizvoll sich mit einer Figur zu beschäftigen dich ich so gar nicht mag.
So zum Tatort selber. Klasse Chor Musik im Hintergrund. Gewohnte Spannung mit Saalfeld und Keppler. Ja ich mag das Team.
@ Margit:
Die Chormusik war aus Mozarts Requiem. Tolles Stück!
Für mich ein zwiespältiger Tatort! Andere glücklich zu sehen als Mordgrund, das erscheint mir etwas weit hergeholt. Glaubhaft erschien mir allerdings die Lösung, dass am Ende jemand der Täter war, den so recht niemand auf dem Plan hatte, ein Außenstehender. Ich denke, derlei kommt im echten Leben häufiger vor, da es der echten Polizei kaum möglich ist, alle Handlungsstränge und verdeckten Implikationen auch nur ab-, geschweige denn aufzuklären.