Es ist ihr runder zwanzigster Fall: Im Polizeiruf 110 „Dunkler Zwilling“ sind die zwei Rostocker Ermittler Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Alexander „Sascha“ Bukow (Charly Hübner) einem Serienmörder auf der Spur. Viele Jahre war Ruhe, jetzt mordet der Unbekannte wieder und macht die Hansestadt unsicher. Es gibt zwei dringend Tatverdächtige, doch die entscheidenden Beweise fehlen …

Am Sonntagabend, den 6. Oktober 2019 ab 20.15 Uhr wird der TV-Krimi „Dunkler Zwilling“ aus dem Hause des Norddeutschen Rundfunks erstmals ausgestrahlt. Einem größeren Publikum wird der Polizeiruf bereits fünf Tage zuvor im Rahmen des Filmfests Hamburg auf der Kinoleinwand präsentiert.

Inhalt der Polizeiruf 110-Folge „Dunkler Zwilling“

Noch immer schweben die alten Vorwürfe in der Luft, werden kritische Blicke getauscht. Seit den traumatischen Ereignissen im Fall „Angst heiligt die Mittel“, in dem König nur knapp einer Vergewaltigung entkam, anschließend Beweise fälschte und Bukow vor dem Untersuchungsausschuss für seine Kollegin log, ist das Verhältnis zwischen den beiden Kommissaren anders als zuvor: „Sie haben alles, was wir beide sind, kaputt gemacht damit!“, bricht es in „Dunkler Zwilling“ erneut aus Alexander Bukow heraus. Das Vertrauensverhältnis ist gestört, und dennoch möchten sie, die im Grunde viel mehr als nur Kollegen und Freunde sind, mehr: Ob sich König und Bukow jemals kriegen? Warten wir ab.


Die neuesten Ermittlungen im Polizeiruf 110 „Dunkler Zwilling“ strapazieren die Nerven der LKA-Analystin jedenfalls stark. Sie hat Kopfschmerzen, frisst Tabletten wie Smarties. Hauptkommissar Bukow beobachtet König sorgenvoll, legt einen Arm um sie und versucht zu trösten. Was denn los sei, will er von ihr wissen. Es ist der Fall eines Frauenmörders, der sie an die Vergangenheit erinnert. Katrin König ist erschüttert von dem Täterprofil, das sie selbst erstellt hat.

Das letzte Opfer ist ein junges Mädchen, gerade einmal 16 Jahre alt. Lena war von zuhause ausgerissen, lebte mit ihrer besten Freundin Josie auf der Straße und bot ihren Körper an, um zu überleben. Ihre Leiche wird an einem kaltnassen Herbstmorgen auf einem abgelegenen Fabrikgelände gefunden, ihr Mund ist mit einem Tape zugeklebt. Das schwarze Kleid ist aufgerissen, Hämatome und blutige Wunden zeugen von den Qualen, die sie vor ihrem Tod augenscheinlich erleiden musste. Kommissar Thiesler reicht seinen Vorgesetzten Bukow und König das Portemonnaie, das neben der Leiche gefunden wurde. Kein Personalausweise, keine EC-Karte sind darin. König wird stutzig, als sie sich den Tatort genauer anschaut: Die Schuhe des Teenagers wurden vom Mörder fein säuberlich neben dem Leichnam abgestellt.

Die Obduktion von Lena ergibt, dass sie erwürgt wurde. Mit einer scharfen Klinge stach der Täter nach ihrem Tod noch sieben Mal in den leblosen Körper, bevor er ihre Gebärmutter entfernte. Er hinterließ dabei weder Fingerabdrücke, noch DNA-Spuren, und Katrin König ist sich im Polizeiruf 110 „Dunkler Zwilling“ sicher, dass der Mann mit einem festen Vorhaben loszog: Er wollte morden. Der Tathergang zeigt, dass es sich dabei nicht um seinen ersten Mord handeln kann. Die Untersuchungen durch die Kripo Rostock laufen an.

Alexander „Sascha“ Bukow schlägt sich im Kommissariat die Nacht um die Ohren und sichtet altes Videomaterial der Polizei von Tatorten. Mittlerweile, noch in der gleichen Woche des ersten Leichenfunds, ist eine zweite Frauenleiche aufgetaucht, die einer jungen Touristin aus Dänemark. Ihre pinken Sandalen legte der Täter ebenfalls akkurat neben ihr ab. Diese auffällige Gewohnheit des Serienkillers, die Schuhe seiner Opfer zu ordentlich drapieren, ist die einzige konkrete Spur, die die Kriminalisten derzeit haben – und tatsächlich stoßen die Beamten bald auf eine Parallel in einem alten Mordfall.

Es stellt sich im Polizeiruf „Dunkler Zwilling“ heraus, dass der Mörder bereits seit 20 Jahren in unregelmäßigen Abständen in Rostock und Umgebung um geht. Ausgerechnet zum Doppeljubiläum – 600 Jahre Universität Rostock, 800. Geburtstag der Stadt -, wenn Touristenmassen in die Hansestadt strömen, kommt der Mann seiner Triebbefriedigung nach einer jahrelangen Pause wieder nach. Eine Stellungnahme vor laufender Kamera soll Bürger aktivieren, sich bei der Polizei zu melden, sollten sie etwas Auffälliges beobachtet haben.

Über den Fernsehauftritt von Katrin König, Alexander Bukow und den Leiter der Mordkommission, Henning Röder, wird die Schülerin und Volleyballspielerin Marla auf die Mordserie aufmerksam. Die furchtbaren Taten im Hinterkopf, kommt ihr der blutbesudelte Wagen ihres Vaters Frank plötzlich verdächtig vor. Er will einen Retriever angefahren haben, erklärt er seiner skeptischen Tochter. Die sammelt mehr und mehr Indizien gegen ihren Papa und wendet sich schließlich heimlich in ihrer Not mit einem anonymen Brief an König.

Von nun an hat die Kripo den Umzugsunternehmer Frank Kern im Fokus – und der hat bereits eine Polizeiakte, wegen Gewalt gegen eine Prostituierte. Die Verdachtsmomente erhärten sich gegen Kern, als unerwartet eine fein gekleidete Dame mitten im Kommissariat steht. Elke Hansen bahnt sich zielstrebig ihren Weg zum Bukows Schreibtisch und erklärt ohne Umschweife: „Ich weiß, wer der Mörder ist. Der Mörder war mein Ehemann.“ Gemeint ist ein 45-jähriger Jurastudent, hochintelligent, aber emotional kalt und offenbar gewalttätig gegenüber seiner 25 Jahre älteren Gattin. Zeitgleich spricht Katrin König mit Marla, die ihren Vater jedoch plötzlich in Schutz nimmt …


Der Polizeiruf 110 „Dunkler Zwilling“ des NDR wurde im Zeitraum vom 5. Juni bis 4. Juli 2018 in Rostock und Hamburg gedreht. Das Schreiben des Skripts sowie die Regieführung übernahm der gebürtige Kroate Damir Lukacevic, Jahrgang ’66, der damit sein Polizeiruf-Debüt feiert. Der Kreative erhielt für seine bisherigen filmischen Inszenierungen schon zahlreiche Auszeichnungen, darunter Publikums-, Film- und Fernsehpreise.

Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (39 J. | Kinoliebhaberin)

Wer behauptet, der Polizeiruf 110 sei mittlerweile qualitativ besser als so mancher Tatort-Versuch: Ganz meine Meinung! „Dunkler Zwilling“ ist düster, hochspannend und rätselhaft bis zum Schluss. Zwei Kommissare, zwei Opfer, zwei potentielle Täter – und zwei Verbündete der Polizei, die den Mörder (?) ausliefern wollen. Ein Krimi, der jede Wiederholung wert ist. Fünf Sterne.

Gerald (39 J. | IT-Nerd)

Gegen das Polizeiruf-Team aus Rostock kann man fast nichts sagen. Die Fälle waren alle bislang gut und so ist es auch mit dieser Folge. Schade ist, dass Bukow und König die Affäre um die Vertuschung von damals noch immer zum Thema machen. Allmählich könnten Sie da echt einen dicken Haken hinter machen. Ansonsten: Sehenswert und TV-Tipp von mir!

Tatort-Besetzung

LKA-Analystin Katrin König – Anneke Kim Sarnau
Kriminalhauptkommissar Alexander „Sascha“ Bukow – Charly Hübner
Leiter der Mordkommission Henning Röder – Uwe Preuss
Kriminaloberkommissar Anton Pöschel – Andreas Guenther
Kriminaloberkommissar Volker Thiesler – Josef Heynert
Umzugsunternehmer Frank Kern – Simon Schwarz
Kerns Tochter Marla – Emilia Nöth
seine Ex-Frau Beate Schacht – Anja Schneider
Marlas beste Freundin Antonia – Carla Njine
Jan Hansen, Jurastudent – Alexander Beyer
seine Ehefrau Elke Hansen – Angela Winkler
Mädchen Josie – Hanna Binke
Nele – Liva Stege
Camilla Svan – Lynn von der Mehden
Sabine – Patricia Coridun
Rainer – René Geisler
Studentin – Katja Plodzistaya
Forensikerin – Kata Klug
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Damir Lukačević
Regie – Damir Lukačević
Kamera – Leah Striker
Schnitt – Uta Schmidt
Szenenbild – Sonja Strömer
Ton – Thorsten Schröder
Musik – Ingo Ludwig Frenzel

Bilder-Galerie zum Krimi aus Rostock