Polizeiruf 110: Schweine



Kurz und knapp – darum geht’s

Kein Waidmanns Heil in Polen: Drei Berliner Junganwälte wollen sich auf einem Jagdausflug in den Wäldern jenseits der Oder vergnügen, doch für einen von ihnen endet das Wochenende tödlich. Die Ermittler des deutsch-polnischen Kommissariats müssen nicht nur die Rivalitäten innerhalb des Dreierteams aufdecken, sondern werden auch mit den Sorgen polnischer Bauern konfrontiert, die sich vor einem erneuten Ausbruch der Schweinepest fürchten – was die deutschen Jagdtouristen überhaupt nicht interessiert. Genug Zündstoff also im ersten gemeinsamen Fall für die Kommissare Luschke und Rogov, zu sehen am 24.03.2024 um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Schweine“

„Sorry, ich hab lange nicht mehr mit einem Partner zusammengearbeitet.“ – Entschuldigend zuckt Karl Rogov die Schultern, als er seiner neuen Kollegin Alexandra Luschke etwas unbeholfen die Fahrertür des Dienstwagens öffnet. Es ist der erste gemeinsame Einsatz für das ungleiche Duo – den erfahrenen, aber etwas spröden und eigenbrötlerischen Kriminalbeamten und die engagierte Kommissarin aus Cottbus, die erst seit kurzem für das deutsch-polnische Ermittlerteam in Świecko arbeitet. Kriminalhauptkommissar Vincent Ross, der Dritte im Bunde, absolviert gerade eine Fortbildung, sodass Luschke und Rogov auf sich allein gestellt sind. Und das ausgerechnet hier, in der einsamen Gegend links und rechts der Oder, wo sich Hase und Igel wohl tatsächlich noch „Gute Nacht“ sagen.

Am deutschen Flussufer wurde die Leiche von Leon Herne angeschwemmt. Wahrscheinlich wurde er erschossen und ins Wasser geworfen – doch wo? Das Gebiet, das als Tatort infrage kommt, ist riesig, und Rogov fragt sich, ob dieser Fall nicht eine Nummer zu groß für ihn und Luschke ist. Da ist die resolute Cottbusserin definitiv anderer Meinung, schließlich gibt es schon eine erste Spur im Polizeiruf 110 „Schweine“, die zu Marek Kulesza führt. Der professionelle Jäger bietet auf polnischer Flussseite betreute Jagdtouren an, hauptsächlich für deutsche Touristen. Einer von ihnen war das Mordopfer Leon Herne. Er gehörte zu einer Clique von drei jungen Anwälten aus Berlin, die für die renommierte Wirtschaftskanzlei Richtmann arbeiten. Patriarch Dr. Albert Richtmann hält die Zügel fest in der Hand und hat seinen Sohn Konstantin dazu verdonnert, einen seiner Mandanten auf der Jagd zu begleiten. Doch dieser hat kurzfristig abgesagt, sodass der Filius zusammen mit seinen Kompagnons Daniel Pillokat und Leon Herne auf die Pirsch ging, begleitet und geführt und Marek Kulesza. Nun ist Herne tot und Pillokat unauffindbar.

Kulesza ist eigentlich loyal gegenüber den Richtmanns, denn er verdient gut an ihnen. Mit der kleinen Landwirtschaft allein, die Mareks Freundin Agata Jankowska zusammen mit ihrer Mutter Grazyna betreibt, kommt die Familie nicht über die Runden. Schweinehaltung ist in Polen ein schwieriges Geschäft geworden, da ständig die Gefahr eines Seuchenausbruchs droht. Erst vor wenigen Jahren mussten alle 1000 Schweine der Jankowskas gekeult werden – wegen der Afrikanischen Schweinepest. Nun haben sie auf Biohaltung umgestellt, aber gut leben können sie davon nicht. Da sind Jagdausflüge für wohlhabende Deutsche eindeutig lukrativer. Doch auf der letzten Tour, so berichtet der polnische Waidmann im TV-Krimi „Schweine“, hätten sich Richtmann Junior und seine beiden Begleiter schrecklich danebenbenommen. Eigenmächtig seien sie in die gesperrte Zone vorgedrungen, wo wegen der Schweinepest Betretungsverbot herrscht. Ihm sei nichts anderes übriggeblieben, als die Tour abzubrechen.

Tatsächlich sind die Jungadvokaten danach auf eigene Faust weitergezogen. Pillokat und Richtmann waren zudem stark alkoholisiert. Drei Männer allein im einsamen Wald, alle schwer bewaffnet – da kann es schon mal vorkommen, dass Konflikte gewaltsam gelöst werden. Und von denen gibt es reichlich. Konstantin Richtmann wird von seinem Vater konsequent gedemütigt, denn der hält ihn für einen Schwächling. Deshalb hat der Seniorchef auch nicht seinen Sohn, sondern Daniel Pillokat zum Kanzleipartner gemacht – eine unliebsame Konkurrenz für den Junior? Leon Herne hingegen war erst seit einem Jahr in der Sozietät beschäftigt, quasi das „Greenhorn“, das mit den Richtmann’schen Gepflogenheiten vertraut gemacht werden sollte – und die Jagd gehört eindeutig dazu.
Mittlerweile ist Daniel Pillokat wieder aufgetaucht – er ist die ganze Nacht im Wald umhergeirrt – und auch Albrecht Richtmann ist da, um zu erfahren, in welchen Schwierigkeiten sein Sohn mal wieder steckt. Natürlich wissen die gewieften Juristen sehr genau um ihre Rechte und Pflichten, was die Vernehmungen für die Ermittler Luschke und Rogov im RBB-Polizeiruf 110 „Schweine“ nicht gerade einfacher macht. Erschwerend kommt hinzu, dass sie immer noch nicht den Tatort und das Mordwerkzeug kennen. Und sind Richtmann und Pillokat tatsächlich die Top-Verdächtigen? Ein Spürhund führt die Kommissare schließlich zum letzten Ort, an dem sich Leon Herne aufgehalten hat – und der liegt verdächtig nahe an Mareks Waldhütte …

Deutsch-polnisches Teamplay

Teamarbeit ist angesagt im Polizeiruf 110 des Rundfunks Berlin-Brandenburg, seit Lucas Gregorowicz als Kommissar Adam Raczek mit der Folge „Abgrund“ aus der Reihe ausgestiegen ist. Seitdem ermitteln Vincent Ross (André Kaczmarczyk), Karl Rogov (Frank Leo Schröder) und Alexandra Luschke (Gisa Flake) in wechselnden Konstellationen für das binationale Kommissariat Świecko, im neuen Fall also erstmals ohne Ross. Auch beim Drehbuch setzten die Macher auf die Kraft des Kollektivs, denn es ist das erste Skript für einen ARD-Sonntagskrimi, das von mehreren Autoren in einem „Writers’ Room“ entstanden ist. Gedreht wurde die Episode „Schweine“ vom 10.10. bis zum 08.11.2023 in Berlin, Potsdam und Fehrbellin, vor allem aber im deutsch-polnischen Grenzgebiet entlang der Oder. Im Fernsehen wird die Folge erstmals am Sonntag, den 24.03.2024 um 20:15 Uhr im Ersten gezeigt.

Videos zur Produktion

Trailer



Making of



Polizeiruf-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Wieder einmal erweist sich der Brandenburger Polizeiruf als ein Krimi der leisen Töne, der hinter die Fassade blickt und die inneren Beweggründe und Motive der Figuren zu ergründen versucht. Zugegeben, die drei Advokaten aus der Metropole entsprechen ziemlich genau dem Stereotyp des arroganten Städters, der das platte Land nur für seine Wochenendvergnügungen braucht. Insgesamt aber ist die Inszenierung sehr glaubhaft und authentisch, auch aufgrund der polnischen Darsteller. Außerdem beeindruckt der Film mit seiner intensiven Bildsprache, den grandiosen Landschaftsaufnahmen vom weiten Odertal und den endlosen Wäldern: Sie sind nicht nur bloße Kulisse, sondern werden quasi zur eigenen Filmfigur, spiegeln das Seelenleben der Protagonisten. Dazu zwei erfrischend uneitle Ermittler ohne Allüren, die schnell zueinander finden – sehr sehenswert.

Musik

Die Filmmusik wurde eigens für den Polizeiruf von Sebastian Pille komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.

Besetzung

Kriminalhauptkommissarin Alexandra Luschke – Gisa Flake
Kriminalhauptkommissar Karl Rogov – Frank Leo Schröder
Inspektor Karol Pawlak – Robert Gonera
Rechtsmediziner Marian Kaminski – Tomek Nowicki
Komisarz Wiktor Krol – Klaudiusz Kaufmann
Dr. Albrecht Richtmann – Bernhard Schütz
Konstantin Richtmann – Nicolas Handwerker
Daniel Pillokat – Marius Ahrendt
Marek Kulesza – Piotr Witkowski
Agata Jankowska – Izabela Baran
Grazyna Jankowska – Anita Poddębniak
Viola Reusch – Johanna Asch
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Seraina Nyikos, Lucas Flasch, Mike Bäuml und Tomasz E. Rudzik
Regie – Tomasz E. Rudzik
Kamera – Namche Okon
Szenenbild – Thomas Franz
Kostümbild – Majie Pötschke
Schnitt – Ulrike Tortora
Ton – Marc Parisotto
Musik – Sebastian Pille
Casting – Charlotte Siebenrock
Producerin – Juliane Mieke
Produzent – Frank Schmuck
Produktionsleitung – Jörgen Radach
Herstellungsleitung – Dirk Funke
Redaktion – Daria Moheb Zandi


36 Meinungen zum Polizeiruf 110: Schweine

  • Renia • am 22.3.24 um 19:24 Uhr

    Deutsch- polnischer Kommissariat ohne polnische Kommissare. Na prima


  • Der Fremde • am 24.3.24 um 19:52 Uhr

    Kurze launige Anmerkung zum Redaktionstext, 1. Absatz der Inhalts-Beschreibung:
    Ich denke, es ist eher der FUCHS, der dem Hasen in einer einsamen Gegend „Gute Nacht“ sagt. Der Clou in der Konstellation Hase/Igel(paar) lautet hingegen: „Ich bin schon hier!“

    Schauen wir mal, ob´s wirklich so idyllisch wird … ;-)


  • Giselher • am 24.3.24 um 21:36 Uhr

    An Lahmarschigkeit und Nichtspannung nicht zu überbieten. Sonntagabendunterhaltung zum Abgewöhnen.


  • Nicole Illikannu • am 24.3.24 um 21:47 Uhr

    Immer wenn ich denke es geht nicht mehr schlimmer, dann kommt so etwas.


  • KürbisHoko • am 24.3.24 um 21:49 Uhr

    Ich fand den „Polizeiruf“ insgesamt gut, besonders der Plot Twist hat mir gefallen. Daher gebe ich 7 von 10 Punkten. Gute Unterhaltung, aber mit Luft nach oben.


  • Frau Schuller • am 24.3.24 um 21:50 Uhr

    Die Besetzung des „Polizeiruf 110“ hat mich überzeugt und lässt mich auf zukünftig spannende Fälle mit diesem Team hoffen. Die Episode war visuell ansprechend, doch nach etwa 60 Minuten ließ die Spannung nach. Hier hätte man mehr herausholen können. Daher vergebe ich 6 von 10 Punkten.


  • Ghostlektor • am 24.3.24 um 21:54 Uhr

    Der Schlussteil war für mich unlogisch – warum sollte man sich mit jemandem ins Auto setzen, der einen zuvor erschießen wollte? Abgesehen davon war die Folge durchaus sehenswert.


  • Der Fremde • am 24.3.24 um 21:59 Uhr

    Okay, es wurde wirklich eine ziemlich idyllische Geschichte, allerdings mehr „Landwirtschafts-Sozial-Drama“ als Krimi.

    Ich fand es – da es mal ein selten gezeigtes Land- und Forstwirtschafts-Milieu zeigte – ganz okay. Wenngleich ich die Leier von den reichen abgehobenen, arroganten Anwälten, die sich an der Jagd ergötzen, schon besser gesehen habe (z.B. in einem alten Borowski-TO mit Susanne Wolff, als mit Armbrüsten u.a. ein zuvor gefangen gehaltener Bär gejagt wurde).
    ***


  • Attila • am 24.3.24 um 22:02 Uhr

    Diese deutsch-polnische Kommissariat ist völlig quatsch, das schreibe ich aber schon seit Jahren, ihr kennt schon meine Meinung. Ohne polnischen Kommissar (es gibt keinen, und es wird auch lagfristig keinen geben) ist es noch komischer.
    Ja, Brandenburg, wir kennen es schon aus den alten Zeiten mit Horst Krause, ist immer völlig entspannt, langsam, mit langen Schnitten, wem es nicht gefällt, dem wird keine Polizeiruf-Folge aus Swiecko gefallen.
    Sonst fand ich die heutige Folge gut aufgebaut, und auch gut dargestellt. Der Titel „Schweine“ hat aber eigentlich schon darauf hingewiesen, dass es nicht um die Angelegenheiten der Anwälte geht. Und die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Opfer ganz genau dort erschossen wird wo die Kamera ist, wäre ziemlich niedrig. Und auf dem Foto sieht er direkt in die Kamera, d.h., die alte polnische Dame soll dann direkt hinter ihm den Wildschwein begraben haben, und trotzdem sieht er in die Kamera, und nicht in die andere Richtung. Eh?
    Ich kann maximal 3 Sterne geben.


  • dickesKind • am 24.3.24 um 22:08 Uhr

    Die Folge zeichnet sich durch klassische Ermittlungsarbeit aus, die spannend umgesetzt wurde. Sowohl die Charaktere aufseiten der Polizei als auch die der Verdächtigen sind interessant gestaltet. Die Episode war kurzweilig und hielt meine Aufmerksamkeit, selbst in ruhigeren Momenten, durchweg aufrecht.


  • Müde • am 24.3.24 um 22:09 Uhr

    Ich empfand die Folge als sehr langatmig und wurde vor allem von den beiden Anwälten negativ überrascht. Das ganze Drumherum bot kaum Spannung, was wirklich schade war.


  • Der Wanderer • am 24.3.24 um 22:19 Uhr

    Ein sehr gut gemachter, tief bewegender Krimi, der mehrere Problematiken – grenzüberschreitende Wilderei, Tierseuchen, Existenznöte von Bauern – zu einem von der ersten bis zur letzten Minute spannenden Film zusammenband.
    Das Ende war bedrückend: Mit der Täterin hatte man – obwohl sie einem Menschen das Leben genommen hatte – großes Mitleid. Dagegen erweckten die arroganten Anwaltsschnösel keinerlei Sympathien, obwohl sie an dem Tötungsdelikt nicht beteiligt waren.
    Schauspielerisch beeindruckend war einmal mehr Gisa Flake: Sie ist als Comedienne und der heute-show genauso überzeugend wie hier in einer ernsten Rolle. Sie gestaltet die Figur Luschke als zwar durchsetzungsfähige, aber dennoch empathische Polizistin, die ihr Mitgefühl für die von ihr überführte Täterin offen zeigt.
    Sicherlich wäre, wie einige hier schon geschrieben haben, dieser Polizeiruf viel glaubwürdiger, wenn es mindestens einen polnischen Kommissar gäbe und die Ermittlungstätigkeit der polnischen Seite dasselbe Gewicht hätte wie diejenige ihrer deutschen Kollegen. Auch gibt es inzwischen viele Deutsche, auch Polizisten, die gut Polnisch sprechen. Auch das könnte und sollte man berücksichtigen.
    Trotz dieser Schwächen hatte der heutige Film viel Stimmung und Tiefgang und hat mich gut unterhalten.
    Es wurde nirgendwo bekanntgegeben, warum André Kaczmarczyk als Ermittler Ross diesmal pausierte. Zwar war dieser Film auch ohne ihn eine runde Sache, aber in den vergangenen Episoden hat er seine Figur mit viel Tiefgang gestaltet, und er sollte nicht fehlen.
    Von mir 7 von 10 Punkten – die 3 Punkte Abzug gibt‘s für das mangelnde polnische Element im Ermittlerteam.


  • Der Fremde • am 24.3.24 um 22:23 Uhr

    @Attila:
    Unter „Schweine“ hätten ja auch die Anwälte gemeint gewesen sein können (der Titel war wohl doppeldeutig) … ;-)


  • Kriminalist • am 24.3.24 um 22:25 Uhr

    @Der Wanderer: „Es wurde nirgendwo bekanntgegeben, warum André Kaczmarczyk als Ermittler Ross diesmal pausierte.“
    Es wurde in einem Dialog der beiden Ermittler erwähnt, dass er auf einer Fortbildung sei. Man wollte ihn aber nicht davon abziehen und den Fall ohne ihn lösen.


  • Tatort-Liebhaber • am 24.3.24 um 23:03 Uhr

    ⭐⭐⭐⭐⭐
    Hat mir gut gefallen. Besser als viele überkandidelte Tatorte! Logikfehler geschenkt!


  • Der Wanderer • am 24.3.24 um 23:08 Uhr

    „Kriminalist • am 24.3.24 um 22:25 Uhr
    @Der Wanderer: „Es wurde nirgendwo bekanntgegeben, warum André Kaczmarczyk als Ermittler Ross diesmal pausierte.“
    Es wurde in einem Dialog der beiden Ermittler erwähnt, dass er auf einer Fortbildung sei. Man wollte ihn aber nicht davon abziehen und den Fall ohne ihn lösen.“

    Das ist die fiktive Begründung fürs Drehbuch (Abwesenheit der FIGUR).
    Mir ging es aber darum, warum der DARSTELLER nicht dabei war – und dazu habe ich nirgendwo etwas gelesen.


  • Kriminalist • am 24.3.24 um 23:23 Uhr

    @Der Wanderer: „Das ist die fiktive Begründung fürs Drehbuch (Abwesenheit der FIGUR).
    Mir ging es aber darum, warum der DARSTELLER nicht dabei war – und dazu habe ich nirgendwo etwas gelesen.“
    Sorry, hatte ich missverstanden.

    Nach Presseberichten will der rbb mit wechselnden Teams in diesem Polizeiruf arbeiten. In der nächsten Folge ist die Figur Ross wieder dabei.


  • alter Fan ( tm ) • am 24.3.24 um 23:25 Uhr

    einleitend : absolut solide gemachter PR110 , an dem ich auch nichts zu meckern habe – so eine mehr oder weniger kleine Prise “ Sozialdrama “ steckt doch irgendwie hinter jeder Crimestory – die aktuelle Besetzung hat mir ebenfalls sehr gut gefallen – was nun diese abartige Anwaltsvertreter betrifft , dazu fällt mir nur ein : waren möglicherweise die Hausanwälte von Remoclan & Co. ; aus eigener Erfahrung kann ich mir auch noch ein Bild über Anwaltshonorare machen – ich kenne so einige Rechtsanwälte , mögen sie noch so´n dickes Bankkonto haben , diese protzen nicht , und geben sich als ganz normale Menschen . Nicht daß da eine Berufsgruppe in vollem Umfang gleich verunglimpft wird .
    Ansonsten : Liebes Produktionsteam – bitte so weitermachen .


  • Der Fremde • am 24.3.24 um 23:26 Uhr

    @Der Wanderer:
    Zur letzten Polizeiruf-Folge des Teams Swiecko („Cottbus Kopflos“) wurde von der Redaktion unter dem Kapitel „Einstand für das neue Ermittlertrio“ bereits angekündigt, dass in den nächsten Folgen dieses Dreier-Teams jeweils immer nur eine Zweierkonstellation auftreten wird, dieses Mal eben Rogov/Luschke, das nächste Mal wohl Ross mit einem/einer der beiden anderen, etc.

    Ob das besonders sinnvoll ist, ist allerdings eine andere Frage …


  • M.S. • am 24.3.24 um 23:31 Uhr

    hatte sehr viel Mühe die Augen offen zu halten. Leider Zeitverschwendung.
    Interessant war nur der Jaguar XJ x308 und die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen.
    Achja, und fast vergessen: die Salami Stulle ohne Butter natürlich…


  • Adabei • am 24.3.24 um 23:34 Uhr

    Schöne Landschaftsbilder, gute Kamera, aber langweiliger Film. Handlung etwas verwirrend, unplausibel und unrealistisch. Das Ende soll dramatisch sein, ist jedoch nur seltsam: Warum hat die Großmutter den Jäger erschossen? Kannte die Großmutter denjenigen, der das Schwein vergraben hatte? Warum hat sie ihn erschossen und nicht einfach angezeigt? Wer hat das infizierte Schwein vergraben und warum? Und wie wusste der Täter, dass dieses Schwein infiziert ist? Und infizieren vergrabene Schweine andere Schweine stärker als lebende? In der Gegend gab es doch lebende infizierte Schweine, warum soll dann ein vergrabenes gefährlicher sein? 2 von 5 Sterne.


  • Adabei • am 25.3.24 um 0:24 Uhr

    Noch eine Frage: Es ist doch eigentlich gut, wenn in einer Schweinepest-Zone die Tiere durch Jäger geschossen werden?!


  • schauinsland • am 25.3.24 um 3:05 Uhr

    @Adabei:

    Die alte Dame kannte sich mit Schweinen gut aus, wusste daher, dass das Wildschwein an der Schweinepest verendet ist.

    Um ihre eigenen Schweine und damit auch ihre Existenzgrundlage zu schützen und nicht noch einmal das sinnlose pauschale Töten (Keulen) ihrer gesunden, aber im Sperrbereich gehaltenen Schweine zu erleben,
    versuchte sie, das verendete Wildschwein zu verscharren und darauf zu hoffen, dass niemand den Seuchen positiven Kadaver findet.

    Der Anwalt, welcher unerlaubt in der Sperrzone auf der Jagd war, hat sie dabei gesehen und mit Anzeige gedroht.
    Warum sie an sein Gewehr kam (evtl musste er mal und hat das Gewehr einen Augenblick unbeobachtet abgestellt – in einer anderen Szene wird explizit darauf hingewiesen, sein Gewehr nie unbeaufsichtigt zu lassen) und warum alles im Nahbereich der Wildtierkamera geschah, bleibt ungewiss.
    Vielleicht hatte sie online zuvor durch die Kamera das verendende Tier beobachtet?

    In der Sperrzone Wildschweine zu bejagen ist deshalb verboten, um sie durch die Aufregung nicht weiter in Richtung Grenze zu treiben und somit eventuell die Pest weiter zu verbreiten.

    Dass irgendwo eventuell infizierte Wildschweine umherlaufen, ist eine Sache.
    Ein aber definitiv an der Pest verendetes Exemplar vor Ort offiziell festgestellt, würde für die Schweinebauern in der Umgebung ALLES ändern.


  • Wolfram • am 25.3.24 um 4:32 Uhr

    Zu Beginn wird gesagt, als die Kommissare auf dem Weg zur Leiche sind, dass die Schweinepest auch durch unvorsichtige Touristen und Freizeitjäger verschleppt wird. Wie passt es dann dazu, dass der Jagdleiter und später die alte Dame, die hier als Täterin inszeniert wird, selbst im Sperrgebiet unterwegs sind. Eine Schweinezüchterin mit vormals 1000 Schweinen lebt davon, dass die Tiere geschlachtet werden, im Film hingegen hat die Dame eine offenbar sehr persönliche Beziehung zu den Tieren, da passt etwas nicht. Die gezeigten Tiere sind wenigstens vier oder fünf Jahre alt, wäre auf dem Hof im Jahr zuvor gekeult worden, dann hätte es auch diese Tiere getroffen. Da bildet, was mir gerade noch einfällt, ein rein deutsches Kommissarsduo eine deutsch-polnische Einheit und kann selbst praktisch kein Polnisch? Die Jäger schießen vor dem Haus auf Gläser und das im Suff, dass das Haus, darin die Fenster etc. getroffen werden könnte, wird aber nicht realisiert, das ist realitätsfremd. Der Sohn hat in der Kanzlei 100.000,– € unterschlagen, und die Herrn Anwälte bedrohen sich untereinander wegen fraglichen Verrats? Später fliegt der Verrat auf, und dem Vater scheint es egal zu sein? Verhältnismäßigkeit??? Die Landschaftsaufnahmen haben mir gefallen, aber es ist ein Tatort voller Logikbrüche.


  • Wolfram • am 25.3.24 um 4:38 Uhr

    Was mir gerade noch einfällt: Warum bewacht die alte Bäuerin morgens um 5 Uhr ein halb (warum nicht ganz(?) vergrabenes totes krankes Wildschwein im Sperrgebiet, was hatte die alte Dame da zu suchen?


  • Die Biggi • am 25.3.24 um 6:24 Uhr

    Das Schweigen der Schweine…

    3 Männer mit Gewehren, ein Vater, der keiner ist, und dazwischen eine Frau, der der alte Beziehungsmatsch beim Ermitteln an den Stiefeln klebt.

    Da redet der Vater von Verantwortung und sie wird nicht übernommen. Die feinen Herren, die zu Unrecht im Sperrgebiet jagten und „schuld“ sind, sind weg, als die Männer in weißen Anzügen kommen, um die Lebensgrundlage einer polnischen Familie zu eliminieren.

    „Glück gehabt“ haben mal wieder nur die im feinen Zwirn und in teuren Autos.

    Nix neues in Brandenburg. Schade.


  • Colorwriter • am 25.3.24 um 7:13 Uhr

    Ein spannender Polizeiruf,
    mit einem durchaus fesselndem Drehbuch. Welches nur leider keine Ahnung von Landwirtschaft im ganzen, Schweinezucht im speziellen und Jägerei im besonderen hat…

    Da hat es derart viele Fehler, dass ich dachte, die Schreiber der Geschichte haben von den 3 Haupt-Themen in etwa so viel Wissen, wie manche (Haupt-)Städter, die jeden Samstagvormittag, mit ihrem Hybrid SUV, 80 Kilometer zu uns hinaus aufs Land zu einem Farmer Market reisen. – Um sich dort 4 Eier, Wildschweinleberwurst in Dosen und einen Bund Suppengrün zu kaufen. Und sich deswegen schon für Experten für das Landleben und Wirtschaften wähnen…

    Nur solche „Experten“ machen sich Beispielsweise , wohl keine Mühe, einmal nachzudenken, wie je es jemand schaffen soll, ein totes Wildschwein kilometerweit durch solch ein unwegsames Gelände zu bewegen.

    Ja, und der Schluss….
    Die feinen Herren aus der Hauptstadt fahren wieder , unbeschadet, nach Hause, und bei den Bauern kommt das Keulen Kommando, und eine weitere Existenz ist ruiniert.

    Macht ⭐️⭐️⭐️

    Schade, denn aus dem Plot hätte man wesentlich mehr heraus holen kennen.


  • Adabei • am 25.3.24 um 8:31 Uhr

    @schauinsland • am 25.3.24 um 3:05 Uhr:
    Danke für Ihre ausführliche Interpretation, ist plausibel.


  • Der Fremde • am 25.3.24 um 8:39 Uhr

    Also ich finde, dass das „(Landwirtschafts-)Sozialdrama“ ziemlich gut nachvollziehbar war. Vor ein paar Jahren hat man ähnliche Dinge – bei der „Vogelgrippe“ – auch hinsichtlich Puten- oder Hühner-Farmen beobachten können (ganze Lkw-Anhänger mit „gekeulten“ Puten oder Hühnern, wobei ich das Wort „keulen“ als furchtbar empfinde!).

    Die Geschichte mit den reichen, arroganten Anwälten sah ich hingegen als stark überzeichnet (wenn die ständig so viel saufen, werden sie beruflich nicht viel Erfolg haben).

    Jedenfalls dürfte für das TO/PR-Universum in der Osterwoche das Haupt-Thema „Wald“ gewählt worden sein. Denn auch im nächstwöchigen neuen TO (am Ostermontag) spielt der Wald eine ganz wesentliche Rolle …


  • Hanz W. • am 25.3.24 um 9:29 Uhr

    Nicht misslungen, aber doch reichlich Luft nach oben, da war deutlich mehr drin. Die zwei Erzählstränge – hier die Anwaltsschnösel, der eine mit, ach ja, schwerer Kindheit plus Unterschlagungsgeschichte, da die, ach ja, drangsalierte polnische Bauernfamilie – waren derart bemüht und oberflächlich über das Thema „Schweinepest“ verknüpft, dass, wie es oft geschieht, keiner der Stränge richtig zur Geltung gekommen ist. Mir war das ein Spur zu wenig konturiert, in der Folge etwas klischeehaft und phasenweise einfach auch langweilig. Die Natur immerhin, die hier ja eine sozusagen tragende Rolle gespielt hat, kam immerhin ansatzweise gut zum Ausdruck, aber auch das hätte man (noch) besser herausarbeiten können. Ganz gut gefallen hat mir dieses Team, unaufgeregt und doch originell, individuell gezeichnet, ohne dass die handelsüblichen internen Reibereien nötig gewesen wären. Gut so. Solide, nicht sehr aufregende Kost, eher schwache drei Sterne.

    *** / 5


  • Thomas • am 25.3.24 um 16:52 Uhr

    Der Polizeiruf hatte ein paar logische Lücken. Er war wenig anspruchsvoll, alles wurde dem Zuschauer erklärt, fast Vorabendserienniveau. Klischees wurden bedient, wie schon erwähnt. Aber es war unterhaltsam und die Kommisare sind nicht unsympatisch. Die sehr schönen Landschaftsaufnahmen haben viel gerettet. Aus meiner Sicht leichte Kost zum Sonntagabend, hat schon gepasst.


  • Wolle • am 26.3.24 um 8:24 Uhr

    Einer der schlechtesten Tatort überhaupt. Keine Spannung, absolut eine hole Nummer. Wenn die deutsch-polnischen Kommissare am Werk sind kommt nur Quatsch raus.


  • IraTena • am 26.3.24 um 19:20 Uhr

    Dieser Polizeiruf hat mich vor allem durch die ruhige, sehr stimmungsvolle Atmosphäre überzeugt.
    Die Naturaufnahmen und nächtlichen Flashbacks, begleitet von der zarten, oft spannungsgeladenen Musik hat hier gut funktioniert.
    Vor allem die Szenen zwischen den Anwälten fand ich sehr spannend und intensiv, auch wenn ich schon früh die Bäuerin verdächtigt habe.
    Die empathischen, unaufgeregten Ermittler, eigentlich das ganze Team, gefallen mir gut, da schließe ich auch den diesmal abwesenden Ross mit ein.


  • Kathleen Wegener • am 27.3.24 um 8:44 Uhr

    ganz gruselig, dass, auch nach dem bekannt ist, dass das tote Tier SP hat, die Kommissare immer noch ohne Schutzkleidung den Hof betreten und dann mit ihren Schuhen wieder munter vom Hof runterstapfen…. Wenn das alle so machen, brauchen wir uns über die Ausbreitung nicht wundern! Da hätte schon vorher alles abgesperrt werden müssen und wäre auch…. Ganz miese Fachberatung!


  • Kritischer • am 4.4.24 um 22:16 Uhr

    Mich wundert, dass niemand sich die Frage stellt, ob nicht die ältere Schweinebäuerin zugunsten ihrer Tochter Agata ein falsches Geständnis ablegte.
    Die Mutter wurde immer als sehr sorglos inszeniert, und das selbst dann, als ihre Tochter und ihr Freund, der Jagdveranstalter, zu ihr kamen, um sie zur Flucht zu drängen.
    Eine Möglichkeit ist natürlich, dass die Mutter tatsächlich die Tätern ist, aber genau so gut könnte es die Tochter gewesen sein, denn die einzigen Indizien waren, dass ein Schwein vergraben wurde, und dass Leon vermutlich von einer kleinen Person erschossen wurde.
    Somit könnte es die Tochter Agata sein, wobei Agata und ihr Freund auf der Rückfahrt von der Polizei nicht darauf schlossen, dass die Mutter die Täterin ist, sondern sie sprachen sich aus und wollten dann die Mutter auf eine gemeinsame Flucht mitnehmen.
    Umso passender das Geständnis, bei dem die Mutter zweimal zur Tochter sagt, sie solle ihr Geständnis übersetzen, und es anschließen in brüchigem Deutsch selbst tut, während ihre Tochter weint. Die Mutter weiß, dass ihre Tage gezählt sind, und möchte der Tochter und ihrem Freund eine Zukunft ermöglichen.
    Meines Erachtens wurde im Film bewusst offen gelassen, ob das ein falsches Geständnis war.


  • Der Fremde • am 5.4.24 um 13:17 Uhr

    @Kritischer:
    Ja, die Frage ist berechtigt (und bleibt bis zu einem gewissen Grad am Schluss offen).
    Ich habe mir diese Frage auch gestellt und fand es letztlich aber schon plausibler, dass die Großmutter die Täterin war. Denn diese hängte seit Jahrzehnten emotional – noch mehr als die Tochter! – an der Schweinezucht und wusste, dass es mit einem neuerlichen Auftreten der Afrikanischen Schweinepest wohl damit endgültig ‚vorbei‘ ist (weil sie dann wirtschaftlich ruiniert ist).
    Ist zumindest meine Meinung dazu! 😉


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