Polizeiruf 110: Wendemanöver Teil zwei
Hier geht es zum -> Teil 1 – Polizeiruf „Wendemanöver“.
Am 4. Oktober 2015 läuft in der ARD um 20.15 Uhr erstmals der zweite Teil der Doppelfolge „Wendemanöver“, die Fortsetzung eines Polizeiruf 110-Specials, das anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung vom MDR und NDR produziert wurde. „Wendemanöver Teil 1“ feierte seine TV-Premiere genau eine Woche zuvor im Ersten.
Der Clou dieser Doppelfolge: Es tritt sowohl das Ermittlerteam aus Magdeburg, als auch jenes aus Rostock auf. Die norddeutschen Kriminalhauptkommissare der Polizeiruf-Reihe, Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Alexander Bukow (Charly Hübner), sind in die Aufklärung eines Falls involviert, der mit einem Kapitalverbrechen in Ostdeutschland, das Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und Jochen Drexler (Sylvester Groth) parallel untersuchen, in Verbindung steht. Die Ermittlungsarbeiten führen schließlich beide Einsatzgruppen zusammen.
Solch ein „Crossover“, damit ist das Aufeinandertreffen von zwei Teams aus verschiedenen Städten in einer Episode gemeint, gab es in dieser Form noch nie in einem Polizeiruf 110 – anders als beim Tatort (vgl. Tatort-Folgen 834 „Kinderland“ und 835 „Ihr Kinderlein kommet“). Der Drehbuchautor und zugleich Regisseur des Zweiteilers, der krimierfahrene Eoin Moore, hat mit dem Produktionsteam einen insgesamt dreistündigen Fernsehfilm in Szene gesetzt, der in typischer „Whodunit“-Manier daher kommt: die Zuschauer fiebern mit den Kommissaren mit, die sich auf Mörderjagd begeben, und stellen sich währenddessen selbst die Frage, wer denn der Täter sein könnte. Auf vier Whiteboards hielt Moore bei den Dreharbeiten das Storyboard fest, um bei den komplexen Erzählsträngen die Übersicht zu behalten – kein Wunder bei insgesamt neun aktiven Polizeiruf-Kommissaren plus Assistenten in der zweiteiligen Folge „Wendemanöver“.
Polizeiruf Wendemanöver – 2 Trailer ARD
Und um was geht’s?
Der Plot vom Polizeiruf 110-Crossover dreht sich um zwei Morde, die kurz hintereinander in Magdeburg und Rostock begangen werden. Im ersten Fall wird die Ehefrau eines erfolgreichen Unternehmers Opfer eines Brandanschlags; nur wenige Stunden später wird in einem Rostocker Hotel die Leiche eines Wirtschaftsprüfers gefunden. Dass die beiden Verbrechen miteinander zusammenhängen, ahnen die jeweiligen ermittelnden Kripo-Beamten zu Beginn des TV-Krimis noch nicht. Tatsächlich aber führen die Recherchen der Ermittler bis in die Anfänge der 90er Jahre zurück, als sich der Osten der Republik gerade in einem politischen und wirtschaftlichen Umschwung nach der Wende befand. Wie sich im zweiten Teil der Polizeiruf-Doppelfolge zeigt, finden die kriminellen Geschäfte der mutmaßlichen Täter noch in die Gegenwart statt. Zu viert wollen die Kommissare den Kriminellen nun das Handwerk legen …
Vorschau zum Polizeiruf Wendemanöver Teil 2 – EinsFestival
Als die zwei Ermittlerteams aus Magdeburg und Rostock aufeinander treffen, werden die charakterlichen Unterschiede zwischen ihnen schnell deutlich: die norddeutschen Fahnder sind geradlinig, haben zuweilen einen ruppigen Ton am Leib und klare (Ermittlungs)Ziele. Die Kollegen aus dem Osten der Republik hingegen sind viel nachdenklicher und ruhiger, Brasch und Drechsler kommunizieren auch intern kaum miteinander. Hier stehen sich also Gefühle und Tatendrang gegenüber; diese Gegenpole ergeben zwangsläufig eine Dynamik, die die Handlung in diesem Krimi-Special vorantreibt.
Besetzung
Kommissarin Doreen Brasch – Claudia Michelsen
Kommissar Jochen Drexler – Sylvester Groth
Kommissar Alexander Bukow – Charly Hübner
Kommissarin Katrin König – Anneke Kim Sarnau
Anton Pöschel – Andreas Guenther
Volker Thiesler – Josef Heynert
Henning Röder – Uwe Preuss
Uwe Lemp – Felix Vörtler
Mautz – Steve Windolf
Veit Bukow – Klaus Manchen
Ferdinand Frey – Cornelius Obonya
Herbert Richter – Jörg Gudzuhn
Jenny Richter – Zoe Moore
Moritz Richter – Peter Schneider
Siegfried Wagner – Michael Kind
Kai Förster – Thomas Fränzel
u.a.
Stab
Drehbuch – Eoin Moore u. Anika Wangard, nach einer Idee von Thomas Kirchner
Regie – Eoin Moore
Kamera – Jonas Schmager
Schnitt – Antje Zynga
Musik – Wolfgang Glum, Kai Uwe Kohlschmidt, Warner Poland
13 Meinungen zum Polizeiruf 110: Wendemanöver Teil zwei
bitte bitte keine zweiteiler mehr
oma kann sich nicht an der ersten teil erinnern und kriegt die story nicht auf die reihe
vielen dank für die Rücksichtnahme
2 Sterne, mehr gibt es nicht.
Mir hat die Wiederholung am Beginn des 2. Teils gefehlt. Dann dieses Hin und Her mit Bukow. Irgendwie seltsam. Außerdem diese knutschenden Komissarinnen… Ich wurde schon besser unterhalten. Ich brauche ehrlich gesagt keine Doppelfolgen mehr.
Es ist zwar schade, dass nicht im ersten Teil diese komplexe Handlung wirklich klar wurde. Aber heute war es absolut top. Wahrscheinlich können sich nur Leute die Nähe an der absoluten Wahrheit vorstellen, die sich mit den Machenschaften in der DDR rund um den in absoluter Ruhe am Tegernsee lebenden Schalck-Golodkowski (inzwischen leider unbehelligt seiner Taten verstorben) halbwegs auskennen. Wir wollen lieber gar nicht wissen, wieviele solcher „Firmen “ es tatsächlich gab und noch bis heute Millionen auf Kosten der normalen Bevölkerung scheffeln. Es ist auch wichtig, dass solche Themen angesprochen werden, da es genug Wesen der „alten Garde “ gibt, die völlig unbehelligt ihren zu Unrecht erworbenen Reichtum präsentieren können…. ob es die Villa am Tegernsee ist oder in alter Umgebung im Außenbezirk der größten deutschen Stadt….
Satz mit X…war wohl nix!
Sehr verwirrende, unübersich liche Doppelfolge mit zu vielen beteiligten Personen und Handlungssträngen.
Schmunzelmoment: Der Begriff Doppelgarage wurde neu definiert :)
Bitte keine Zweiteiler wieder. War von alles zu viel und langweilig.
Wunderbare Charakterzeichnung bei den Ermitttlern ! Die Bösen dagegen sind häufig zu böse …
2 Teams ? Schöne Abwechslung, schöne Idee.
Spannend war`s auch. Und die transportierte Stimmung düster, wie die privaten Verhältnisse der Hauptfiguren. Irgendwie stimmig Alles !
Danke
Hallo,
dieser Polizeiruf hat mir mal, ausnahmsweise und nach langer Zeit, wieder
sehr gut gefallen. Entgegen allen Behauptungen, das die Handlung zu kompliziert gewesen wäre, sage ich, dass das wirkliche Leben und die kriminellen Vorgänge, besonders die, um welche es in dieser Doppelfolge geht, kompliziert, wenn nicht noch viel verstrickter und verschachtelter sind.
Die Hintergründe der Geschichte war für mich sehr interessant und auch bewegend, da ich auch noch lange nach der Wende, durch die Machenschaften und Spielchen ehemaliger Stasi-Offiziere, Stasi- Mitarbeiter
und ehemaliger Genossen leiden musste.
Im “ Wendemanöver“ wird mal wieder deutlich, dass man völlig ahnunslos und nur mit wenig Engagement und ohne Biß und Ausdauer an die Aufarbeitung des DDR-Unrechtes und die Bekämpfung der Wende-Kriminalität ging. Ebenso wurden Stasioffiziere, Systemträger u.s.w. nicht „eliminiert“. Nein. Im Gegenteil. Sie wurden zum Teil noch belohnt, mit hohen Posten, mit Geld, mit neuen Freiheiten zum Ausleben ihrer kriminellen Energie. Heute erfährt man leider immer noch, dass unsr netter demokratischer Staat diese Leute beschützt, deckt und beschäftigt. Illegalen Finanzgeschäften, Betrug und sogar Mordversuchen wird nicht weiter nachgegangen. Wo die verschwundenen DDR-Millionen hingegangen sind, interessiert ebenso nicht.( Sie wissen es und profitieren davon).
Schade, dass diese Thematik für jüngere Polizeirufkonsumenten immer schwieriger verständlich wird. Schuld sind hier auch Politik, Medien, falsche DDR-Unrechtsopfer, die jahrelang vollkommen falsche Informationen verbreiten durften und weiter dürfen. Das ist eben der Knackpunkt.
Aktuell zum Tag der Einheit, konnte einem beim Sichten der vielen, zum großen Teil auch übertrieben aufgeblasenen Erfolgsstories und der Lobhudeleien ehemaliger DDR-Bürger hundeelend werden.
Die „Geschichte“ ist noch längst nicht aufgearbeitet, jedenfalls nicht so, wie sie es sein müsste. Mehr Polizeirufe mit ähnlich gelagerter Thematik könnten ein wenig dazu beitragen.
Was hatte man von dieser Folge erwartet? Einen Plot, der die Wiedervereinigung unter einem ganz neuen Gesichtswinkel beleuchtet? Naja, wir kennen jetzt das Wort „Transferrubel“. Aber wenn man ein wenig genauer hinschaut, ist dieser Transferrubel einfach mal wieder so ein Hitchcock’scher MacGuffin: Die Sache, die den Plot in Gang bringt, bei der man aber besser nicht fragt, was da jetzt ganz genau dahintersteckt. Irgendeine Schweinerei halt.
Nein, wenn mich dieser zweite Teil gut unterhalten hat, dann lag es nicht an der großen Konstruktion des Falls, sondern daran, dass sich dieser PR wohl zum Ziel gesetzt hatte einige Rekorde aufzustellen:
– Der köstliche Bukow dürfte beim Beseitigen seines kontaminierten Wagens jeden Schimanski in der Zahl der Schei…-Flüche überholt haben
– Mehr Ermittler waren wohl nie, wenn man Chefermittler Pöschel mitzählt und einen gewissen Kommissar Tschiller, der sich telefonisch aus Hamburg meldet (nuschelnd, versteht sich)
– Generell war dieser PR die bombastischste Antwort auf die TO-und-PR-notorische Frage, ob und warum Kommissare zölibatär leben müssen: Drexlers Outing, Die Brasch knutscht den Pöschel, die König stellt nach geplatzter Backfisch-Verliebtheit fest, dass sie und Bukow „anders“ bzw. „anders anders“ sind…
– Dazu die mutmaßlich lustigste Kühlhaus-Szene aller Zeiten (Bukows Vater fährt dessen Volvo mit der tiefgefrorenen Leiche auf den Hof), für mich genialer als jeder Münster-Schenkelklopfer
Langer Rede kurzer Sinn: Ich hab mal wieder viel und herzhaft gelacht, vor allem über König und Bukow, ihre Dialoge, ihre Art zu ermitteln. Für 4 Sterne reicht das bei mir allemal.
Den großen Einheitskrimi hab ich nicht gesehen. Aber auch nicht gebraucht. Wohlfeiler Presserummel der Sender halt. Was soll’s.
Überragende schaupielerische Leistung. Diese lässt ab und zu bei den Kommissaren, vor allem bei den Schauspielern drum herum zu wünschen übrig. Hier war die Besetzung aber sehr gut.
Mir hat auch ein kurzes „was bisher geschah“ gefehlt, aber dennoch hat mir die Story sehr gut gefallen. Es war durchgehend spannend und überhaupt nicht vorhersehbar.
Also großes Lob an die Schauspieler und die Regie. Die Zusammenführung der beiden DDR Teams hat super funktioniert. Gerne wieder einen Zweiteiler. So freut man sich noch mehr auf Sonntag Abend.
Danke!
Habe schon Schönere gesehen.
Fast volle Punktzahl. Eine differenziert und (weil zwei Teile) auch gut auserzählte Story, die allerdings keinen Originalitätswettbewerb gewinnen würde.
Spannende Konflikte auch innerhalb der Ermittlergruppen, dreckige Wahrheiten, Knutschereien und viel Familiendram.
Einer der schlechtesten Tatorte die ich als Tatortfan je gesehen habe!
Grund: Chaotisch, Story nicht nachvollziehbar, kompliziert, … und das dann auch noch auf zwei Termine verteilt… .
Die Zweiteiler sind einfach bei einem Wochenabstand ungeeignet. Zudem sollte die ARD von Storys Abstand nehmen die so kompliziert sind, dass selbst der aufmerksame Zuschauer Probleme hat zu folgen.
Würde wenn es möglich wäre gar kein Stern vergeben!
Die 13. Folge der Polizeiruf 110 Serie mit den Ermittlern Bukow und König aus Rostock. Gleichzeitig ist es auch die 5. Folge der Ermittler Brasch und Drexler aus Magdeburg.
Diese beiden Ermittlerteams ermitteln wie schon in der Folge “Wendemanöver 1“ auch in dieser Folge “Wendemanöver 2“ zusammen. Hier wird das, was sich in der ersten Folge so zusammengebraut hat, mit vollem Getöse abgeladen. Eigentlich ist schon vieles in der ersten Folge “Wendemanöver 1“ passiert. In “Wendemanöver 2“ müssen die “Bösen“ ihre Taten nur noch mit allen Mitteln vertuschen und die “Guten“ müssen es den “Bösen“ nachweisen. Und der Hauptkommissar Alexander Bukow (Charly Hübner) steht mittendrin und muss Beides machen.
Direkt am Anfang dieser Folge “Wendemanöver 2“ kommt es, nachdem Bukow (Charly Hübner) das extreme Finale der Folge “Wendemanöver 1“ kurzfristig versteckt hat, zu einem Meeting der Magdeburger und Rostocker Ermittler (außer Bukow), wo der Polizeichef der Magdeburger Uwe Lemp (Felix Vörtler) um Aufklärung bittet, was bis jetzt alles in diesem gemeinsamen Fall so passiert ist. Wir Zuschauer sollen davon wohl auch profitieren. Vor allem die, die vielleicht die erste Folge noch nicht gesehen haben. Danach geht es weiter und die Ermittler finden nach und nach immer mehr heraus und ziehen die Schlinge für die Täter immer enger zusammen. Für Bukow (Charly Hübner) wird dies zwar noch gefährlich und seine Einsätze hier lassen diese Folge sogar fast als Actionfilm dastehen.
Mir persönlich hat die erste Folge einen Hauch besser gefallen. Bei “Wendemanöver 2“ geht es für mich ein wenig zu schnell. Positiv für diese Folge ist, dass alle Schauspieler, ob sie die Bösen oder die Guten spielen, ihren Rollen ohne Ausnahme, einen perfekten Glanz geben. Bei Rostock ist man das ja auch so schon gewohnt. Was vielleicht nicht ganz gut wirkt, ist die eigentliche Geschichte, in der man manchmal beim Zuschauen an der Glaubhaftigkeit zweifelt. Natürlich sind die besonderen Szenen, die hier auch schon manchmal als Highlights auftreten, unübertreffbar. Doch wenn dann die Geschichte etwas darunter leidet, um diese Szenen zur Geltung zu bringen, dann fühlt sich diese Folge, vor allem bei den Rostockern etwas als nicht so perfekt gelungen an.
Für mich ist abschließend diese Folge eine schwächere 4 Sterne-Folge oder eine sehr starke 3 Sterne-Folge. Meistens sind 3 Sterne Durchschnitt, doch die meiste Zeit ist dieser Film für mich über dem Durchschnitt. Einzelne Szenen reißen ihn dann wieder runter. Aber er kommt immer wieder hoch. Kurz vor Schluss war ich bei 4 Sterne. Die Kussszene zwischen der Magdeburger Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und dem Rostocker Kommissar Anton Pöschel (Andreas Guenther) lies mich dann einen Stern verlieren. Doch danach haben die Ermittler Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) mit der allerletzten Szene des Filmes wieder den vierten Stern gefunden.
Auf jeden Fall macht es mir auch in dieser, um einen Hauch schwächeren Folge “Wendemanöver 2“ Spaß vor allem den Ermittlern Bukow und König zuzuschauen.
Bei Brasch und Drexler werde ich mir bei Gelegenheit auch die ersten drei noch nicht gesehenen Folgen anschauen. Gerade weil hier der letzte Einsatz von Jochen Drexler zu sehen war. Sein Abgang ist hier leider nur 3 Sterne wert. Wahrscheinlich hat Sylvester Groth sich im Endeffekt in dieser Rolle genauso gesehen und deshalb einen Schlussstrich gezogen.
Meine Schulnote: 3+