Tatort Folge 024: Kennwort Gute Reise



Der Plot der Tatort-Folge 024, zugleich der dritte Einsatz für Kommissar Konrad (Klaus Höhne) aus Frankfurt, ist für die Krimireihe eher ungewöhnlich: es liegt kein Tötungsdelikt vor. Erst am Schluss der Episode kommt die Figur Sielmann bei einem Unfall ums Leben. Konrad ermittelt im Tatort „Kennwort Gute Reise“ gemeinsam mit seinem Assistenten Robert (Horst A. Reichel) in einem Fall von Geldraub:

Das große Geld haben die drei Freunde Rudi Emser, Jürgen Fischer und Fred Langendörfer noch nicht gemacht. Keiner von ihnen hat eine abgeschlossene Berufsausbildung, nur mit Gelegenheitsjobs halten sie sich über Wasser. Rudi arbeitet als Aushilfe in einer Großmarkthalle, Jürgen geht mit Zeitschriften von Haus zu Haus und Fred ersteigert die verschiedensten Artikel bei Auktionen, um sie daraufhin gewinnbringend zu verhökern.

Um endlich einmal an eine große Summe Geld zu kommen, entschließt sich das Trio, einen Geldtransport zu überfallen. Doch ihr Plan bleibt nicht unbemerkt. Weil die Transportfahrer Seibert und Friese auf ihren Fahrten in der letzten Zeit stets das Gefühl hatten, beobachtet und von verschiedenen Autos verfolgt zu werden, haben sie vorsichtshalber die Polizei alarmiert. Obwohl Kriminalassistent Robert die nächste Fahrt begleitet, gelingt es den drei Tätern mit einem gewieftem Trick, den Wagen in ein einsames Waldstück zu führen; dort vergraben sie ihre Beute von 750.000 Mark. Im Anschluss trennen sich Rudi, Jürgen und Fred, um ein im Detail abgesprochenes Alibi zu inszenieren, falls ihnen die Polizei auf die Schliche kommen sollte. Ihr Plan scheint perfekt.

Kommissar Konrad von der Kripo Frankfurt bleibt nun nichts anderes übrig, als zu warten. Die Polizei hat keine Anhaltspunkte über die Identität der Täter, doch der erfahrene Ermittler behält die Ruhe. Er weiß, dass einer der Räuber früher oder später einen Fehler machen und sich verraten wird – wer Geld klaut, will es schließlich auch ausgeben.

Im Fall „Kennwort Gute Reise“ lässt dieser Fehler nicht lange auf sich warten, denn Rudi Emser ist es, der die Polizei auf seine Spur bringt. Misstrauisch geworden, dass sein Kumpel Fred das Geld alleine ausgeben könnte, fährt Rudi zum Versteck und gräbt die Beute aus. Der Förster, der ihn dabei beobachtet, wird von dem Täter zwar verletzt, kann sich aber das Kennzeichen seines Wagens merken. Nun liegt es an Kommissar Konrad, auch die übrigen Bandenmitglieder zu überführen…
Der Frankfurt-Tatort „Kennwort Gute Reise“ um Kommissar Konrad wurde vom HR produziert und am 10. Dezember 1972 erstmals im Ersten Programm der ARD gezeigt. Der Schauspieler Gustl Bayrhammer hat in dieser Folge einen Gastauftritt in der Rolle des Münchner Oberinspektors Melchior Veigl.

Besetzung
Kommissar Konrad – Klaus Höhne
Robert – Horst Reichel
Jürgen Fischer – Frithjof Vierock
Rudi Emser – Manfred Lehmann
Fred Langendörfer – Wilfried Freitag
Veigel – Gustl Bayrhammer

Stab
Regie – Georg Tressler
Kamera – Willi Sedler, Werner Hoffmann
Buch – Daniel Christoff
Szenenbild – Horst Klös


5 Meinungen zum Tatort Folge 024: Kennwort Gute Reise

  • Christina.Christoff • am 31.7.10 um 17:31 Uhr

    Wann ist der Tatort und in welchem Sender „Kennwort Gute Reise“ am 29.07.10 ausgestrahlt worden?


  • Nico Haupt • am 23.10.12 um 22:19 Uhr

    Sehr lustig. Mit allen moeglichen deutschen 70er-Klischees ;-


  • Dirk • am 15.6.15 um 8:37 Uhr

    Der Tatort 024, Hauptkommissar Konrad aus Frankfurt ermittelt, hier zusammen mit seinem Amtskollegen aus München Veigel. Es geht um ein brutales Trio, welches, trotz Polizeischutzes, einen gut getarnten Geldtransport überfällt und hierbei eine nicht unerhebliche Menge Geld erbeutet. Der zum Schutz der Fahrer und des Geldes und des Autos abgestellte Polizeibeamte wurde wahrscheinlich anschließend als Ausbilder zum Personenschutzlehrgang versetzt. Und Hauptkommissar Konrad hinterließ einmal mehr den Eindruck, seinen Bleistift suchen zu müssen. Im Laufe des Tatort-Spielfilms wurde deutlich, daß Geld nicht glücklich macht, geklautes schon gar nicht. Die Verbrecher spielten sich gegenseitig aus, wurden gegenseitig ausgespielt und trafen auf noch stärkere Berufskriminelle. Da halfen auch falsche Alibis und mangelnde Schulbildungen nichts. Am Ende kam heraus: Wie gewonnen so zerronnen. Trotzdem, spannender Nostalgie-Krimi, mit eingesetzten, interessanten Automodellen der damaligen Zeit. Für das Modell Opel Diplomat, 5,4 Liter, V 8, 230 PS interessierte ich mich Ende der 1970iger Jahren auch, blieb aber letztlich an einen Opel Commodore Coupe, 2,5 Liter, 6 Zyl, 115 PS „hängen“. Der hätte Konrads Alpha aber auch geschafft. Ehrlich.


  • arte-Versteher • am 15.6.15 um 9:11 Uhr

    Vordergründig könnte man hier meinen, die Moral von der Geschicht wäre, dass das Lumpenpack sich gegenseitig den Schädel einschlägt. Man könnte aber auch sagen: am Ende hat mal wieder mal die Bank gewonnen. Da liegt also seit 1972 das geraubte Geld auf einem Schweizer Nummernkonto und niemand holt es ab. Wie schade!

    Ein Krimi aus einer Zeit, wo es noch Minuten dauerte, bis auf einer Landstraße das nächste Auto vorbeikam und man nicht einfach seine Position mit einem Handy durchgeben konnte. Da half es als Ermittlungstaktik schon mal, einfach darauf zu warten, dass die Gauner beim Geldaufteilen und -ausgeben die Nerven verlieren. Ach ja, die Gauner sind es, die hier eigentlich im Mittelpunkt stehen, drum nenne ich das auch einen gelungenen Gaunerfilm.

    Übrigens habe ich auch hier den Eindruck, dass Kommissar Konrad öfter mal mit der Kamera flirtet und einen verstohlenen Blick in die gute Stube des Krimifreundes wirft. Kann mich aber auch täuschen.


  • Erik • am 29.10.15 um 15:03 Uhr

    Ein guter Tatort, der am Anfang aber mit zwei großen Fragezeichen aufwartet: warum lässt der begleitende Polizist den Wagen nicht erst ein paar hundert Meter hinter der vermeintlichen Unfallstelle halten, um kurz rauszuspringen und zurückzulaufen, während der Wagen weiterfährt und Hilfe holt? Und warum braucht man für den Raubüberfall drei Leute? Das hätte auch einer alleine durchziehen können.
    Unterhaltsam ist der Tatort durch die Planung des Überfalls (Alibis) und durch die spätere Entwicklung und die eine oder andere Wendung im letzten Drittel.
    Erwähnenswert ist der junge Manfred Lehmann mit kleiner Nase und der erste Auftritt von Rekordhalter Heinz Werner Krähkamp in einer Nebenrolle – ein Rekord, den sich der 2012 verstorbene Krähkamp bei den männlichen Darstellern noch mit Hans Peter Hallwachs teilt.


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