Der urbayerische, bodenständige Tatort-Kommissar aus München, Melchior Veigl (Gustav Bayrhammer), und seine Assistenten sind in ihrem neunten TV-Einsatz „Schüsse in der Schonzeit“ mit gleich mehreren Kriminalfällen beschäftigt: zum einen gibt der Tod einer Mädchens der Polizei Rätsel auf, zum anderen müssen zwei Autodiebstähle und ein Fall von Wilderei aufgeklärt werden. Auf den ersten Blick scheinen die Fälle in keinem Zusammenhang miteinander zu stehen – doch Hauptkommissar Veigl wird im Laufe der Krimigeschichte eines Besseren belehrt …

Die Geschichte im Tatort-Krimi „Schüsse in der Schonzeit“ beginnt damit, dass Kommissar Veigl Besuch aus Berlin erwartet: eine ostdeutsche Kollegin ist zu Gast und der Münchner Ermittler fühlt sich verpflichtet, ihr die typisch bajuwarischen Lebensweise ein Stück weit näher zu bringen. Am Abend besuchen die beiden Kriminalisten ein Theaterstück, das auf einer urigen Heimatbühne aufgeführt wird. Das dramatische Stück dreht sich um das Leben eines Wilderers. – Es dauert nicht lange, und aus dem Schauspiel wird realer Ernst.

Ein junges Mädchen wird in einem Waldstück nahe München tot in einem Schlafsack gefunden. Hannes Mader, der in dem Wald eine Jagdhütte besitzt und mit dem Opfer einen One-Night-Stand hatte, gerät unter dringenden Tatverdacht. Hauptkommissar Melchior Veigl, der die Ermittlungen im Fall „Schüsse in der Schonzeit“ übernommen hat, nimmt das private Umfeld des Verdächtigen genauer unter die Lupe.

Wie sich dabei herausstellt ist Hannes Mader ein verheirateter Mann; seine Ehefrau stammt aus der wohlhabenden Familie Landthaler. Schnell bemerkt der Münchner Ermittler, dass es innerhalb der alteingesessenen Familie starke Spannungen gibt. Maders Stiefsohn Biwi Landthaler verachtet den eingeheirateten Taugenichts zutiefst.

Weder Biwi, noch sein merkwürdiger Freund Dschon machen einen vertrauenswürdigen Eindruck auf Veigl – haben die beiden etwas zu verbergen? Kaum zu verantworten ist es da, dass sich die Kriminalpolizei neben der Aufklärung eines Mordfalls auch noch mit einem banalen Fall von illegal geschossenem Wild herumschlagen muss. Schließlich gibt es dafür eigentlich speziell ausgebildete Polizeibeamte. Auch eine Serie von Autodiebstählen kommt herzlich ungelegen, findet der überlastete Kommissar Veigl. Bald schon macht der Münchner Fahnder jedoch einige entscheidende Entdeckungen, die überraschende Zusammenhänge zwischen den drei Kriminalfällen offenbaren…

Die Erstausstrahlung des BR-Tatorts „Schüsse in der Schonzeit“ lief am 17. Juli 1977 im Ersten Programm der ARD; die Dreharbeiten dauerten von März bis April 1977. Das Buch zur Tatort-Folge 077 schrieb Willy Purucker, die Regie übernahm Helmuth Ashley.

Besetzung

Hauptkommissar Veigl – Gustl Bayrhammer
„Dscho“ – Martin Semmelrogge
Das Mädchen – Viola Böhmelt
Der Wirt vom Jägerstüberl – Jörg Hube
Frau Mader – Veronika Fitz
Hannes Mader – Siegfried Rauch
Kriminalmeister Brettschneider – Willi Harlander
Rotter vom LKA – Eberhard Peiker
Kriminalhauptmeister Lenz – Helmut Fischer
Frau Hansen – Ingrid Capelle
Biwi – Werner Asam

Stab

Regie – Helmuth Ashley
Drehbuch – Willy Purucker
Kamera – Klaus Werner
Szenenbild – Wolfgang Hundhammer
Schnitt – Chrisrina Heinle
Musik – Frank Duval