Tatort Folge 1191: Kehraus

Kurz und knapp – darum geht’s

Fasching in München – während überall ausgelassen gefeiert wird, entdeckt eine Spaziergängerin am Isarhochufer eine männliche Leiche. Die Ermittlungen führen Kommissare Batic und Leitmayr zu einer nahegelegenen Faschingskneipe, wo sich das Opfer kurz vor seinem Tod aufgehalten hat und in Streit geraten sein soll. Eine als Rotkäppchen verkleidete Frau könnte der Schlüssel zur Aufklärung sein, doch Silke Weinzierl verstrickt sich in Widersprüche und scheint mehr mit dem toten Goldhändler zu tun gehabt zu haben, als sie zugibt. Als die Kommissare herausfinden, dass eine Million Euro aus dem Besitz des Opfers verschwunden ist und Silke mit dem Geld plötzlich untergetaucht ist, gerät sie nicht nur ins Visier der Polizei, sondern auch in die tödliche Schusslinie skrupelloser Krimineller…

Inhalt der Tatort-Folge „Kehraus“

Während draußen die Faschingsnarren durch die nächtlichen Straßen Münchens ziehen, versucht Franz Leitmayr verzweifelt, in seiner Wohnung Schlaf zu finden. Das rhythmische Grölen feiernder Jugendlicher unter seinem Fenster und die Bässe aus einer nahen Kneipe machen dies jedoch unmöglich. Als es an seiner Tür klingelt, steht sein Kollege Ivo Batic im Kapitänskostüm vor ihm – im Schlepptau zwei Damen in Bienenkostümen, für die er eine Übernachtungsmöglichkeit sucht. Der Abend droht für den faschingsmüden Leitmayr endgültig aus den Fugen zu geraten, doch dann meldet die Zentrale: Eine Leiche am Isarhochufer.

Das Opfer, ein etwa 70-jähriger Mann mit Spuren stumpfer Gewalteinwirkung am Kopf, trägt einen Stempelabdruck der nahen Faschingskneipe „Bei Irmi“ auf dem Arm. Im schwülen Dunst der überfüllten Kneipe, wo Schlagerhits dröhnen und Konfetti durch die Luft wirbelt, beginnen die Ermittlungen. Niemand will etwas gesehen haben, nur vom Streit mit einem „Indianer“ berichten einige Gäste. Die wichtigste Zeugin scheint eine Frau im Rotkäppchenkostüm zu sein, doch diese ist so stark alkoholisiert, dass eine Befragung unmöglich ist. Kurzerhand verbringt sie die Nacht in der Ausnüchterungszelle.

„Was macht ihr denn während der Wiesn?“, empört sich Silke Weinzierl, als sie am nächsten Morgen mit verquollenen Augen und derangierter Perücke vor den Ermittlern sitzt. Ihre anfängliche Behauptung, das Opfer nicht zu kennen, entpuppt sich schnell als Lüge. Denn in der Wohnung des inzwischen identifizierten Toten – Hans Lichnowsky, Inhaber eines Gold- und Antiquitätenladens – finden die Kommissare nicht nur Bilder von Silke, sondern auch gepackte Koffer für eine Reise nach Südafrika. Wie ein einsamer Wolf scheint Lichnowsky dort regelmäßig Gold im Wert von Millionen erworben zu haben – doch das Bargeld für den nächsten Kauf ist verschwunden.

Die Ermittlungen führen in den Mikrokosmos einer außergewöhnlichen Frau: Silke, einst strahlende Faschingsprinzessin der „Narrhalla“, hat in den letzten Jahren alles verloren. Von der schicken Wohnung am Platzl – aus der sie wegen Mietrückständen rausgeflogen ist – bis zum Sorgerecht für ihren Sohn Leo, um das sie mit ihrem Ex-Mann kämpft. Jede ihrer gescheiterten Geschäftsideen hat sie tiefer in die Schuldenspirale getrieben. Wie ein bunter Schmetterling, der mit gebrochenen Flügeln immer wieder aufzufliegen versucht, klammert sie sich an jeden Strohhalm.

Während die Kommissare Silke zur Fahndung ausschreiben, hat diese längst Lichnowskys Geldkoffer gefunden. Wie ein surreales Märchen wirkt die Szene, als das „Rotkäppchen“ in der schäbigen Faschingskneipe plötzlich teure Cocktails bestellt und später in die Präsidentensuite eines Luxushotels eincheckt. Doch hinter ihr sind nicht nur die Ermittler her, sondern auch die wahren Wölfe: skrupellose Kriminelle, die ihr Geld zurückfordern.

Die tragische Verwandlung von der strahlenden Prinzessin zur verzweifelten Kämpferin gipfelt in einem Showdown, in dem Silke alles auf eine Karte setzt. Wie eine verirrte Konfettischlange, die im grauen Licht des Aschermittwochs auf nassem Asphalt liegt, endet ihr Kampf – doch ihr letzter Zug gleicht einem überraschenden Joker aus dem Ärmel, den sie für ihren Sohn gezogen hat.

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Kehraus“ wurde vom 9. November bis zum 9. Dezember 2020 in München und Umgebung gedreht, mitten in der Corona-Pandemie, während der echte Fasching zweimal hintereinander ausfallen musste. Als Kulisse für „Irmis Stüberl“ diente die inzwischen geschlossene, legendäre Schlagerkneipe „Roy’s“ am Sendlinger Tor, die viele Jahre vom Präsidenten der Karnevalsgesellschaft „Narrhalla“ betrieben wurde und die die Lockdowns leider nicht überlebt hat.

In den Hauptrollen glänzen wie gewohnt Miroslav Nemec als Ivo Batic und Udo Wachtveitl als Franz Leitmayr in ihrem bereits 89. gemeinsamen Fall. Die österreichische Schauspielerin Nina Proll („Vorstadtweiber“) verkörpert mit enormer Präsenz und Intensität die facettenreiche Figur der Silke Weinzierl. Für Aufsehen sorgte zudem der Gastauftritt der bayerischen Kabarettlegende Monika Gruber in der Rolle der snobistischen Vermieterin Anna Pollinger.

Regie führte Christine Hartmann, die bewusst die besondere Faschingsatmosphäre Münchens einfangen wollte – nicht die großen Umzüge, sondern das typische Kneipen-Flair, wo kleine Lokale für kurze Zeit zu Faschingshochburgen mutieren. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Stefan Betz und Stefan Holtz, wobei ersterer als Richy Semmler selbst Teil des Ermittlerteams um Batic und Leitmayr ist.

Bei der Erstausstrahlung am 27. Februar 2022 – passenderweise am Faschingssonntag – erreichte der Film trotz eines kurzfristig vorgeschalteten Brennpunkts zum Ukraine-Krieg beachtliche 8,90 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 27,4 Prozent entsprach. Der Titel „Kehraus“ verweist übrigens auf das Aufräumen am Ende der Faschingszeit und zugleich auf einen legendären Filmklassiker mit Gerhard Polt und Dieter Hildebrandt aus den 1980er Jahren, der ebenfalls im Münchner Fasching spielt und dem die Macher damit bewusst eine kleine Reverenz erweisen wollten.

Videos zur Produktion

ORF Trailer


ARD Trailer


Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Eine neue Perspektive auf München erhält man durch diesen Tatort, dem es in der Tat wunderbar gelingt, die besondere Stimmung während der Faschingszeit einzufangen und dabei auch die etwas melancholische Seite dieses Brauchtums zu zeigen. Sinnbildlich dafür steht die Episoden-Hauptrolle Silke Weinzierl, die gefallene Faschingsprinzessin, herausragend verkörpert von Nina Proll in all ihrer Tragik, aber auch ihrem Witz, Charme und Mut. Leider ist der Fasching jedoch kein integrativer Bestandteil des Mordfalls an sich; vielmehr scheint es, als solle das närrische Treiben lediglich als Kulisse dienen für einen Kriminalfall, der auch zu jeder anderen Jahreszeit an jedem anderen Ort hätte spielen können. Schade eigentlich, denn Batic und Leitmayr auf dem „Ganovenball“ – das hätte man doch zu gerne mal gesehen. Insgesamt vier Sterne für die originellen Drehorte, die atmosphärische Dichte und die große Schauspielkunst.

Besetzung

Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Kommissar Karl-Heinz „Kalli“ Hammermann – Ferdinand Hofer
Silke Weinzierl – Nina Proll
Leonardo, ihr Sohn – Lennox Völklein
Hergen van Doorn – Moritz Vierboom
Viper – Mira Huber
Frank – Thomas Unger
Irmi, Kneipenwirtin – Johanna Bittenbinder
Anna Pollinger, Silkes Vermieterin – Monika Gruber
Semmler – Stefan Betz
Luise Braun – Gabriele Dossi
Roland Gerke – Max Schmidt
Manfred Koslow – Christian Ammermüller
Monster – Oliver Mirwaldt
Biene Brigitte – Maria Magdalena Rabl
Superheldin – Leni Wesselmann
Hippie – Josef Ludwig Pfitzer
Hexe – Andrea Schneider
Polizist – David Thomas Schneider
Mann mit der Melone – Benedikt Zimmermann
u. v. a.

Stab

Regie – Christine Hartmann
Drehbuch – Stefan Betz, Stefan Holtz
Bildgestaltung – Peter Nix, BVK
Musik – Fabian Römer
Casting – Anne Hünseler
Kostümbild – Alexander Beck
Szenenbild – Alexander Sternagel, VSK
Schnitt – Andreas Althoff, BFS
Ton – Michael Vetter, BVFT
Requisite – Daniela Schwartz, Uwe Reinhart
Maske – Sabine Hehnen-Wild, Alisza Pfeifer
Licht – Michael Koschorreck
Kameraassistenz – Max Biro
Postproduktion – Nena Stauber, Martina Kiechle (BR)
Aufnahmeleitung – Oliver Alber, Hans-Peter Abts
Produktionsleitung – Barbara Josek
Herstellungsleitung – Thomas Blieninger, Jochen Gottlöber, Melanie Bührdel (BR), Stefanie von Lerchenfeld (BR)
Produktion – Robert Marciniak, Philipp Budweg (Lieblingsfilm GmbH)
Redaktion – Cornelius Conrad

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48 Kommentare

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  1. vor 3 Jahren

    Nunja, Tatort nach Schema F:
    Halbgares Faschingsthema, Leiche, irgendwelche Statisten, die wieder kein Wort sprechen dürfen, graue, düstere Kommisariate, x-beliebige und unfreiwillig komische Dialoge aus den den letzten 400-500 beliebigen Tatorten zuvor, nichts neues, bisserl bayrisch ab und zu, der Mini fährt mit 30 km/h und qietschenden (!) Reifen davon.
    Spätestens kommenden Mittwoch wieder vergessen, und dann ab zum nächsten Sonntags-Tatort.
    Fühlt sich alles sehr konstruiert und un-authentisch an.
    Da blieb bei jedem Schimanski deutlich mehr an Lokalkolorit und Feeling hängen.
    Und das sagt meine Generation (bin 28).

  2. vor 3 Jahren

    Schade – nach einigen tollen Torts in letzter Zeit – wieder ein totaler Abfall in die Belanglosigkeit !
    Kein Krimi – Tein Thriller – keine Spannung – kein Witz !!!
    nur ein stinklangweiliges Sozialdrama !!!
    Hat nichts mit TO zu tun – wäre eher etwas für Tauschmütter – Sturm der Liebe – Familien im Brennpunkt usw !!!
    Gerade umgeschaltet – Schade um die Münchner

  3. vor 3 Jahren

    Das Thema „Fasching“ ist definitiv nicht meines. Aber Nina Proll fand ich in der heutigen Rolle als „Rotkäppchen“ gar nicht so schlecht wie befürchtet (man kann manche ihrer Szenen sogar als eine Art „Selbst-Ironie“ einstufen). Insgesamt gesehen: ein TO, der – zum Fasching passend – etwas belanglos daherkommt …

  4. vor 3 Jahren

    Hab gerade ausgeschaltet. Gähnend langweilig.

  5. vor 3 Jahren

    Oh nein, was war das denn…

  6. vor 3 Jahren

    Mega boring. Sehr enttäuschender Tatort aus MUC.

    Bisher war der Tatort aus München meist solide. Leider mal wieder 90 min Lebenszeit verschwendet. 🙈

  7. vor 3 Jahren

    Die Schauspieler kämpfen gegen das schwache Drehbuch an – es gelingt nicht. Und organisierte Kriminalität mag ich im Tatort erst recht nicht.

    Es gibt zur Zeit soviel gute Krimis im 90-Minuten-Format. Der „Tatort“ kannda bei Weitem nicht mithalten. Warum? Will man gehobenes Niveau erzeugen? Macht doch einfach mal wieder geerdete, bodenständige Krimis.

  8. vor 3 Jahren

    Alle Sterne plus Bonus.
    Einer der besten Folgen der Münchener seit längerer Zeit.
    Langeweile? Kam bei mir absolut nicht auf.
    Sozialdrama? Quatsch.
    Allenfalls ein menschliches Drama von einer Frau, die ihr Leben nicht in den Griff bekam, weil sie vom Leben zu viel erwartete.

  9. vor 3 Jahren

    Im Gegensatz zu den bisherigen Kommentaren fand ich diesen Tatort endlich mal wieder gut. Packende Geschichte, getragen von der sehr überzeugenden Nina Proll. Auf die Münchner ist Verlass.

  10. vor 3 Jahren

    Super, hat mir viel Spaß gemacht. Gute Story und top Darsteller, selbst die musikalische Untermalung war stimmig (Fade to Grey). Besser geht’s nicht!

  11. vor 3 Jahren

    Schwer zu beurteilen. Ein spannender „Whodunnit“-Krimi, was man vom Tatort eigentlich erwartet, war es sicher nicht. Eher das, wie auch Bruno geschrieben hat, persönliches Drama einer Frau, der bislang im Leben nichts gelungen ist.
    Und, in einer Nebenrolle, auch das Drama der alten Dame, mit ihrem Hund.
    Herzgreifend, eigentlich beide, natürlich die Geschichte der Silke im Mittelpunkt.
    Aber wozu braucht man überhaupt Batić und Leitmayr dazu? Die Polizei spielt Nebenrollen in dieser Tatort-Folge. Das ist in München nicht typisch (ja, es war auch in der 50-Jahre-Tatort-Doppelfolge so), und ja ist auch nicht gerade erwünscht. Es ist nämlich doch der Tatort.
    Und, ja, ist es jemandem aufgefallen? Hätte die alte Dame keine Probleme mit dem Hund, gäbe es keine Leiche, kein (bekannt gewordener) Kriminalfall, Drogenhandlung und Geldwäsche hätte weiterlaufen können. Toll, oder?
    Regie, Kostüme, Szenen, und die Hauptdarstellerin haben mir gefallen. Das Buch auch – wäre nicht „Tatort“ sein Titel gewesen.

  12. vor 3 Jahren

    Durchschnittlicher Tatort. Kann man einmal sehen. aber danach vergisst man ihn wieder.
    Deshalb 2,5 Sterne

  13. vor 3 Jahren

    Wieso lag denn der Autoschlüssel von dem „Geld-Auto“ in der Mülltonne und wieso hat „die Silke“ ihn gefunden?

    Das war mir irgendwie überhaupt nicht klar. Soll das purer Zufall gewesen sein? Wenn ja: das wäre so extrem unwahrscheinlich, dass es selbst als Film-Argument komplett unlogisch wäre. Wenn nein: wieso, wehalb, warum?

    Diese Szene, auf der ja alles weitere aufbaut und die Niederlande-Mafia überhaupt erst ins Spiel bringt, habe ich so gar nicht verstanden.

    Kann das jemand aufklären?


  14. Ende der Erstausstrahlung

  15. vor 3 Jahren

    Na ja.

  16. BK
    vor 3 Jahren

    Durch gekonnte schauspielerische Leistung wurde eine Geschichte, eine Existenz porträtiert, deren Daseinsgrenzen zwischen sein und Schein fast verflossen, verfolgt vom Bestreben, dem eigenen Sohn etwas Gutes zu tun und dem Scheitern daran.
    Ergänzt wurde diese beeindruckende Darstellung von einer Handlung, die dem Geschehen einen Grund, eine Wendung bot und schließlich im Geschehen endete, um einer Tragik den Weg aus dem Hintergrund freizuräumen. Kombiniert mit Ästhetik entwickelte sich so ein subtil mitnehmender Tatort, der 5 Sterne verdient hat.

  17. BK
    vor 3 Jahren

    @jonathan: ich habe das so verstanden, dass „das Rotkäppchen“ den Herrn, als er bereits tot war, aufgefunden und – anstatt den Notruf oder die Polizei zu informieren – dessen Sachen (Schlüssel etc.) an sich genommen hat, aber als sie dann von den Kommissaren erfahren hat, dass die nach einem Täter/einer Täterin suchen hat sie die Sachen in der Mülltonne entsorgt, damit kein Verdacht auf sie fällt. Später hat sie die Sachen dann wieder raus geholt, um an das Auto zu kommen.

    (Ich bin mir nicht sicher ob das so stimmt, aber so habe ich das verstanden)

  18. vor 3 Jahren

    Der vermeintliche Mord als tierische Verfehlung.
    Übrig bleibt die soziale Tragödie einer „Silke“, deren Schicksal ich gerne schon viel früher besiegelt gesehen hätte. Zu dumm für diese Welt.
    Völlig in die Absurdität abgerutscht galt dieser Tatort, als der nette Polizist vor dem Haus der Familie die aufgebrachte Silke nicht mit dem Sohn zusammen in Sicherheitsgewahrsam nimmt, sondern ihr nur ein „Warten Sie – bleiben Sie hier“ hinterher haucht.
    Dankeschön. Das war noch nicht einmal Mittelmaß.

  19. vor 3 Jahren

    Fand den Tatort ziemlich unspannend. Und das Ende war unlogisch. Silke hat sich doch, wenn ich das richtig verstanden habe, mit einer Art Giftkapsel selbst umgebracht, oder? Somit ist das Video doch wertlos, da die Typen sie gar nicht umgebracht haben.

  20. vor 3 Jahren

    @jonathan Ja, Silke hatte die Tasche selbst in diese Mülltonne geworfen, das wurde auch gezeigt. Woher sie sie hatte, wurde nicht gezeigt, aber es war vermutlich so, wie BK geschrieben hat

  21. vor 3 Jahren

    Genau der richtige Tatort an einem Tag wie diesem. Melancholisch, gescheiterte Menschen auf der Suche nach Glück und zwei geniale Kommissare über die ich mich immer amüsiere. Für mich waren es heute genau so viele Punkte wie ich ertragen konnte.

  22. vor 3 Jahren

    Sehr gute Geschichte, spannend erzählt, wenn auch nicht der Überflieger. Schauspielerisch überzeugend dargebotenen.

    Die Charaktere in diesem Kontext sind nicht alltäglich, das Ambiente im Münchner Fasching war auch nicht schlecht.

    Für mich: Alles okay.

  23. vor 3 Jahren

    Power-Nina Proll war genau die verkehrte Darstellerin der Silke Weinzierl. Ihr nimmt man die Loserin nicht so leicht ab. Da fehlt das Zerbrechliche, das offensichtlich Neurotische.

    Der Plot war interessant und hätte ohne weiteres getragen, aber er wurde vom schwachen Drehbuch versemmelt. Wohl deshalb kamen mir die Sprüche der beiden Weißhaar-Häuptlinge diesmal besonders gekünstelt vor.

    Knappe zwei Sterne, mehr ist von mir nicht drin.

  24. vor 3 Jahren

    Ich fand den TO insgesamt geschickt konstruiert.
    Für meinen Geschmack jedoch hätte es in diesem Fall gutgetan, den Schwerpunkt nicht auf einen Hauptcharakter zu legen, sondern die anderen etwas mehr auszulechten. Die alte Dame zum Beispiel, und die Frau mit dem Tattoo-Studio,das sind alles interessante Situationen für sich, die ich persönlich mindestens genauso spannend fand. Die des Hauptcharakters war mir persönlich auch zu dramatisch umgesetzt, wenns auch gut gespielt war.

  25. vor 3 Jahren

    Zunächst: Man sieht den alten Kämpen Leitmayr und Batic natürlich immer wieder gerne zu, deren Spiel hat einen Grad an Reife erreicht, wie man ihn selten sieht. Und bis in die (Neben-)Figuren hinein hat man einen Hauch jener besonderen Skurrilität erahnt, wie er für den Münchner TO gerade in seinen besten Momenten typisch ist (der Münchner ist, nebenbei, auch so ziemlich der letzte, der oft spezifisches Lokalkolorit aufweist. Schade eigentlich.).
    Von da an hat aber eigentlich so ziemlich gar nichts mehr gepasst. Dass das ganze im Fasching spielt, hatte jenseits der ausgeleierten Symbolik – Schein, Verstellung, Illusionen, schließlich „Kehraus“ – mit der Geschichte rein gar nichts zu tun. Die Story um Schwarzgeld, Geldbetrug, organisierte Kriminalität: eine entscheidende Nummer zu viel, und dann auch noch ziemlich platt und wenig ausgefeilt. Die verkorkste Mutter-Sohn-Geschichte: weder besonders anrührend noch sinnhaft. Die an sich hervorragende Nina Proll: fehlbesetzt. Klar, man konnte sich das schon angucken, aber für einen Münchner schon arg enttäuschend (gerade der Münchner wäre, siehe oben, mit seinem Hang zu skurrilen Figuren und sonderbaren Geschichten und Verwicklungen doch für einen Faschings-TO jenseits des Klamauks bestens geeignet gewesen). Aber mehr als 2,5 Sterne sind heute von mir nicht drin, diesmal auch nicht aufgerundet.

  26. vor 3 Jahren

    Dieser Tatort gibt zu 100% die Münchner Faschings-Melanchonie wieder, die ich als geborener Münchner schon jeher kenne. Damit reiht er sich in eine Reihe mit „Dem Herr der Sieben Meere // Monaco Franze“ und „Kehraus“ ein. Nina Proll spielt eine unglaublich gute Rolle.

    1. vor 4 Wochen

      Danke, genau so (extrem gut) ist dieser Tatort.

  27. vor 3 Jahren

    @Nelly: Silke hat sich zwar mit dem Schlucken einer Überdosis ihres Herzmittels selbst umgebracht, das Video zeigt aber immer noch „schwere Körperverletzung“ und „versuchte schwere Nötigung“. In Zusammenhang mit organisierter Kriminalität ergibt das schon ein paar Jährchen …

    @Till Schneider(„Power-Nina Proll war genau die verkehrte Darstellerin der Silke Weinzierl. Ihr nimmt man die Loserin nicht so leicht ab. Da fehlt das Zerbrechliche, das offensichtlich Neurotische …“): Ich lebe in Ö und in Ö hat sich Nina Proll mit ihrem offensiven öffentlichen Eintreten als Skeptikerin bezügl. der staatlichen Impf-Maßnahmen durchaus in eine Position gebracht, dass man ihr (zumindest in Ö) die Rolle der „Loserin“ leicht abnimmt.

  28. vor 3 Jahren

    Langweilig war es in meinen Augen zwar nicht, aber vollkommen überzogen dargestellte Charaktere. Zwei, diesmal, dämlich agierende Kommisare. Fände ich gut, wenn in der realen Welt Niemand von der Polizei mal auf die Idee käme, mein Auto zu durchsuchen, erst Recht, wenn ich aus meiner Wohnung geflogen bin…
    Gleiches gilt natürlich für das Auto des vermeintlichen, dann jedoch verunfallten Opfers… Fahrzeuge taugen somit also in München dazu, 1,6 Millionen sicher vor Polizei und natürlich auch vor der, genaus so dämlichen, organisierten Kriminalität, zu verstecken.
    Wenn von vornherein als Satire angelegt, ok, so leider nicht!
    2 Sterne für die lustige Faschingskneipe/party, die vor Melancholie und Loosern nur so triefte, die stimmige Retro Musik und das Saab 9-3 Cabriolet.

  29. vor 3 Jahren

    Lags es an der schlechten allgemeinen Stimmung wegen des Krieges in der Ukraine, oder am unterdurchschnittlichen Drehbuch? Trotz guter Darsteller hat mich dieser Tatort nicht überzeugt. Interessant jedoch, dass der Mord erst zum Ende statt fand.

  30. Joe
    vor 3 Jahren

    5 Sterne, weil „unsere“ Nina Proll dabei war. Ein Hoch den C-Kritikern.

  31. vor 3 Jahren

    Solider TO. Die Geschichte von „Rotkäppchen“ im Mittelpunkt. Teilweise ulkige Verhaltensweise des Rotkäppchens, was den TO etwas aufpeppte.
    Alles in allem nicht schlecht.

  32. vor 3 Jahren

    Mein Lieblingssatz gleich zu Anfang, als Leitmayr zu Batic sagt: „Du arbeitest ja in letzter Zeit wieder so gut mit!“

    Story etwas schleppend, aber durch das – wie immer hervorragende Zusammenspiel der beiden Kommissare – letztlich ein guter Tatort. Auch wenn es nicht der beste Tatort aus München war, hat zumindest die BVB Tasse wieder für einen Lacher gesorgt.

    Tragik überzog das Geschehen, das konnte auch das Faschingsgeschehen in der bayrischen Hauptstadt nicht wett machen und am Ende erfüllt der ehemalige Faschingsprinz wahrscheinlich nicht den letzten Wunsch der Mutter…

  33. vor 3 Jahren

    Wann bieten Leitmayr und Batic ihrem Kollegen Kalli endlich das „du“ an? Ich finde es unmöglich, dass sie ihn duzen und er brav „Herr Leitmayr“ und „Herr Batic“ sagen muss. Das ist sowas von vorgestern.

  34. vor 3 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 1191, gestern auf der ARD um 20:30 h in der Erstsendung , der weltlichen Situation wegen etwas verspätet gesendet. Es ermitteln die beiden langjährig bekannten Tatort-Kommissare von der dortigen Mordkommission, der Herr Leitmayr und der Herr Batic und die beiden Polizeien werden unterstützt von Kalli, den gibt es fast überfall und Biene Maja im Doppelpack – ist ja auch Fasching. Ich meine auch, einer der besten Tatort-Filme der beiden Top-Ermittler aus München und wenn ich es richtig mit bekommen habe, war der Haupttäter dieser Rin-Tin-Tin der alten Dame, der den Mann von der Treppe fegte und somit ein Domino ausgelöst hat. Gut zu schauen und in der Wiederholung sowieso.

  35. vor 3 Jahren

    Wiedermal ein gelungener Tatort aus München. Auch mich hat die Stimmung sehr an Monaco Franze in der Folge „Herr der 7 Meere“ erinnert. Bartic und Leitmayr sind für mich inzwischen zu einer echten Bank als Kommissare geworden. Nina Proll und Monika Gruber haben mich auch überzeugt. Als Münchner ist diese Folge wirklich ein Leckerbissen gewesen. Klar, hätte der Hund nicht den alten Mann angefallen, hätten Ermittlungen nicht das ganze Geldwäsche Konstrukt ans Tageslicht gebracht. Aber ist das nicht oft auch so in Wirklichkeit, dass Kommissar Zufall so manches als „Nebenprodukt“ auffliegen lässt? Und wenn nicht, das Ganze ist immer noch Unterhaltung, und gut unterhalten hat mich dieser Tatort auf jeden Fall.

  36. vor 3 Jahren

    solider Münchner TO – mehr fällt mir dazu nicht ein

  37. vor 3 Jahren

    Diese Münchner Folge hatte wirklich toll gemachte Figuren und Elemente: Die bunte Faschingskneipe mit 80er Mucke, die alte Dame mit Hund Luckie, Biene Maja mit schwarz-gelbem Kaffeebecher, die Befragungen in der Kneipe („Indianer“ – „amerikanischer Ureinwohner“ :-)) und on Top die Lebenskünstlerin mit Ambitionen und Mut zum Risiko – wunderbar verkörpert von Nina Proll.

    Allerdings kippte für mich die Geschichte vom Niveau her deutlich, als Silke Weinzierl im Hotel quasi schon auf die Polizei wartet und Batic gegenüber ihre Beweggründe herunterspult. Auch ihre Opferung auf dem „Rabenmutter“-Altar zum Schluss findet alles andere als meine Bewunderung. Woher der Holländer überhaupt wusste, dass das Geld im Auto ist und wo Silkes Ex-Mann wohnt, habe ich auch nicht verstanden. Ebenso, warum sie überhaupt noch zu ihrem Ex gefahren ist. Wenn sie nach dem Fund des Geldes gleich ihren Sohn ins Auto geladen hätte und über die Grenze getürmt wäre… Einen solchen Ausgang hätte ich ihr auf jeden Fall gewünscht und es wäre nicht unrealistisch gewesen.

    So bleiben 3 Sterne übrig.

  38. vor 3 Jahren

    @M.S.:
    Nun mal nicht gleich so schnell schießen! Für einen Durchsuchungsbeschluss gab es keine Handhabe, weil Silke Zeugin und keine Verdächtige war. Und dass sie das Geld hatte, war nur eine Vermutung. Außerdem wurde ihre Beschattung nicht genehmigt, weil der Fall als abgeschlossen galt. Und eine Person gegen ihren Willen in „Sicherheitsgewahrsam“ zu nehmen, geht auch nicht einfach so. Schließlich sind wir kein „Polizeistaat“ – auch wenn es Leute gibt, die das anders sehen.

  39. vor 3 Jahren

    Für einmal bin ich zufrieden mit den Münchnern. Der beste TO aus M seit langem, denke ich. Eine tolle Schauspielerin die Nina Proll als Karnevalskäppchen und – prinzessin. Gott sei Dank weiss man am Schluss nicht, was mit dem Geld geschieht, hoffentlich schwarz zur Ausbildung des Sohnes. Es hat halt gut gepasst, das Fasnachtsambiente, das eigentlich gar nicht so meins ist.
    Fazit: Gelungener Abend für mich.

  40. vor 3 Jahren

    Mir hat er gefallen. Nina Proll hatte die Rolle, die sonst immer Männern vorbehalten ist: Loser-Elternteil, das das Kind über alles liebt. Sie hat es glaubhaft gespielt: eine Person, die sich selbst überschätzt und der außerdem das Quäntchen Glück im Leben fehlt.
    Fasching war insofern ein ganz passender Hintergrund, als dass das Abschleppen lassen, um nicht auf der Straße bzw. im Auto schlafen zu müssen, zu dieser Zeit unauffälliger funktioniert und auch das Versteckspiel mit der Polizei war so amüsanter.
    Es gab verschiedene Verdächtige, die Lösung war überraschend und dabei nicht das Ende der Geschichte, die sich noch dramatisch weiterentwickelte. Für mich einer der besseren Tatorte.

  41. vor 3 Jahren

    mir ist absolut unverständlich , wieso mein gestern verfasster Kommentar plötzlich verschwunden ist – nochmal : ich fand diese Tatortproduktion durchaus solide gemacht , und auf dem Niveau , welches man aus „Monaco“ erwartet – hat mir sehr gut gefallen – mögen die Münchner “ Silberkommisare “ dem TO Fankreis noch lange erhalten bleiben – also Renteneintrittsalter wenn möglich noch um ein paar Jahre verschieben . – absichtlich 5 Sterne

  42. vor 3 Jahren

    Gute Story und eine wunderbare Nina Proll, die die beiden Leichtgewichte glatt an die Wand spielt.

  43. vor 3 Jahren

    Sehr unterhaltsam, witzig und spannend. Bester Tatort seit langem.

  44. vor 2 Jahren

    Ein atmosphärisch berührender Tatort mit Lokations, die es bereits kurz nach dem Dreh nicht mehr gab. Nina Proll ist die Idealbesetzung dieser „Spielerin“. Das Drehbuch ist angenehm normal, im Vergleich zu den generell auch beim Tatort immer komplexer und damit unrealistischer werdenden Storys.

  45. vor 2 Jahren

    In diesem Münchner-Tatort hatte quasi Nina Proll die Hauptrolle gespielt. Und dies recht gut! Silke Weinzierl, eine Person im Wechselspiel innerer Zerrissenheit und dem (jedenfalls nach außen hin) unaufgebbaren Glauben, an sich selbst.
    Die beiden gestandenen Kommissare plus Kalli agierten eher als notwendiges, schmuckvolles Beiwerk.
    Zudem sei erwähnt: Monika Gruber spielte eine Nebenrolle.

    @slice me nice
    Das anders, als vielleicht erwartet Silke Weinzierl nicht direkt mit dem Geld samt Sohn das Weite bzw. London aufsuchte, ist wahrscheinlich dem Umstand geschultet, dass ihre Planung plötzlich aus den Fugen geriet und ihrerseits bedenkliche Zweifel aufkamen. Obgleich sie kurz vorher (nachdem sie das Geld in ihre Obhut nahm) noch den temporären Glücksmoment erfuhr endlich es geschafft zu haben, auf der Erfolgsspur angekommen zu sein. – Was dann aber geschah ist ähnlich dem Wendepunkt eines Handlungsablaufes einer griechischen Tragödie, nämlich das redardierende Moment. Mag sein, dass ein redardierendes Moment explizit im Drehbuch vorgesehen war (?).

  46. vor 2 Jahren

    Nein. Dieser Tatort ist nicht langweilig. Allerdings braucht er einen Moment, um sich vor dem geneigten Zuschauer zu entfalten, bis zum wuchtigen Ende.
    Dieser Krimi ist wie ein Stein, der langsam ins Rollen kommt und am Schluss alles mitreißt. Mir hat er gut gefallen. Gute schauspielerische Leistungen, eine gute Portion Lokalcolorit (ich finde es hilfreich, wenn man nicht bei jedem Tatort denkt, er sei beliebig und steril weitgehend dialekt- und mundartfrei zusammengezurrt worden) und darüber hinaus ist „Kehraus“ eine einfach mal gute Geschichte. Passt scho!

  47. vor 2 Jahren

    Für mich eine der beste Tatort-Folgen.

    Nina Proll absolut überzeugend. Als sie am Ende endlich die Gewinnerin war, hatte sie das ewige Verlieren derart verinnerlicht, dass sie da nicht mehr raus kam.

  48. vor 1 Jahr

    Was sollen die Erklärungen während des Filmes? Warum sieht man schriftliche Erklärungen? Finde es total blöd

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