Tatort Folge 1256: Avatar
Mi 25.12. 20:15 Uhr SWR
Do 26.12. 00:50 Uhr SWR
Erscheinungsjahr: 2024
Kommissar: Odenthal und Stern
Ort: Tatort Ludwigshafen
Virtuelle Beziehungen und reale Morde: Odenthal und Stern ermitteln in Fall von Cyber-Grooming
Zwei rätselhafte Todesfälle beschäftigen die Ludwigshafener Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) in ihrem 13. Fall: Am Rheinufer werden im Abstand von nur wenigen Tagen zwei männliche Leichen gefunden, und jedes Mal führt die Spur zu einer jungen Programmiererin (Bernadette Heerwagen), die sich jedoch ahnungslos gibt. Je intensiver sich Odenthal und Stern mit den ermordeten Männern beschäftigen, desto klarer wird ihnen, dass die Möglichkeiten und Versuchungen der digitalen Welt eine entscheidende Rolle spielen. Die Ermittlerinnen werden mit Beziehungen konfrontiert, die nur virtuell existieren – aber in der Realität fatale Konsequenzen haben …
Der neue Tatort Ludwigshafen mit dem Titel „Avatar“ wurde innerhalb der üblichen 24 Drehtage vom 17.01. bis zum 18.02.2023 abgedreht, und zwar in Ludwigshafen, Baden-Baden, Karlsruhe und im französischen Elsass. Sendetermin ist Sonntag, der 07.01.2024 um 20:15 Uhr im Ersten.
Außerdem heißt es diesmal Abschied nehmen von zwei Urgesteinen im SWR-Sonntagskrimi: Peter Espeloer und Annalena Schmidt sind das letzte Mal in ihren Rollen als Kriminaltechniker Peter Becker und als Sekretärin und „heimliche Kriminalassistentin“ Edith Keller zu sehen, die sie seit 1998 verkörpern.
Inhalt der Tatort-Folge „Avatar“
Ein toter Banker am Rhein – aber auch ein Mord?
Gibt es hier überhaupt was für uns zu tun? Das fragen sich die gerade am malerischen Rheinufer eingetroffenen Kommissarinnen Odenthal und Stern und auch der kurz vor dem Ruhestand stehende Kriminaltechniker Peter Becker, dessen geballte Berufserfahrung nun noch ein letztes Mal gefordert ist. Denn auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei Lukas Ricke eines natürlichen Todes gestorben. Herzinfarkt, so lautet die erste Einschätzung. Die Augen des Mannes sind jedoch stark gerötet, was auf eine Attacke mit Pfefferspray hindeutet. Ist er in dieser Einsamkeit am Fluss also jemandem begegnet, hat es einen Kampf gegeben? Und was wollte der gutsituierte Banker aus Köln hier überhaupt? Odenthal erscheinen die Todesumstände im Tatort „Avatar“ mehr als seltsam. Laut Auskunft seiner Frau war Ricke beruflich in Ludwigshafen, wegen eines Geschäftstermins. Aber warum war er dann im Mietwagen unterwegs und ist in einer schäbigen Pension abgestiegen? Die Ermittlerinnen vermuten, dass Ricke etwas gegenüber seiner Familie verheimlichen wollte. Vielleicht krumme Geschäfte? Oder eigenwillige sexuelle Vorlieben? Jedenfalls führt die Route von Rickes Mietwagen, die die Kriminalistinnen zurückverfolgen, zu einer Fabrikruine mit einer Art „Folterkammer“. Hat sich Ricke dort mit einer Geliebten getroffen, um BDSM-Praktiken auszuleben? Merkwürdig ist auch, dass sein Laptop und sein Handy verschwunden sind – möglicherweise ein Hinweis auf ein Gewaltverbrechen.
Die Zeugin: harmloser IT-Nerd oder doch verdächtig?
Die Aufnahmen der Überwachungskamera vom Fundort der Leiche führen Odenthal und Stern zu einer ersten möglichen Zeugin: Die Programmiererin Julia da Borg war zum Joggen am Rhein und hatte ihr Auto ganz in der Nähe abgestellt. Doch sie kann sich an nichts Auffälliges erinnern, auch den Toten scheint sie nicht zu kennen. Odenthal ist wie immer misstrauisch, und die Umstände, unter denen sie die Zeugin antrifft, geben ihr recht: Julia macht einen erschöpften und übermüdeten Eindruck, nimmt regelmäßig Schlaftabletten und Antidepressiva. Trotzdem wäre die leidenschaftliche Kickboxerin wohl zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit einem Mann fähig. Sie wohnt im etwas heruntergekommenen Atelier eines Bekannten, nur vorübergehend, wie sie sagt. Viel Zeit verbringt die Singlefrau vor dem Computer und sucht per Onlinedating die große Liebe.
Die zweite Leiche – wieder am Rhein
Okay, vielleicht ist Julia da Borg einfach nur eine etwas nerdige und eigenbrötlerische IT-Spezialistin und hat wirklich nichts mit Lukas Rickes Tod zu tun. Doch dann gibt es im TV-Krimi „Avatar“ eine zweite Leiche, und zwar wieder am Rheinufer. Dort wurde der aus Bayern stammende Schreiner Jonas Groetz mit mehreren Bruststichen brutal getötet, allerdings wohl nicht mit einem Messer, sondern einem anderen spitzen Gegenstand. Erneut trifft es einen mittelalten Mann, auch der Tatort ist fast derselbe wie im Fall Lukas Ricke. Gibt es hier einen Zusammenhang?
Der Fall Sina – der Schlüssel zur Lösung?
Während Johanna Stern fieberhaft nach Ideen für ein Abschiedsgeschenk für die beiden altgedienten Kollegen Becker und Keller sucht – die Sekretärin des Kommissariats geht ebenfalls in Ruhestand –, lässt Lena Odenthal die merkwürdige Zeugin Julia da Borg keine Ruhe. Hartnäckig recherchiert sie, fragt mitten in der Nacht bei Kollegen nach, ob in Polizeikreisen irgendwas über die Frau bekannt ist. So erfährt die Fahnderin im SWR-Tatort „Avatar“, dass Julia bis vor Kurzem mit dem Architekten Richard Otting liiert war. Dessen Tochter Sina ist vor drei Monaten bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen: Sie ist in den Rhein gestürzt und ertrunken. Und schon wieder der Fluss! Das kann doch kein Zufall sein, findet Odenthal, und je tiefer sie im Fall Sina Otting gräbt, desto mehr Ungereimtheiten entdeckt sie. War es wirklich ein Unfall? Und was haben Sinas damalige Freunde Marie und Tom damit zu tun? Die beiden sind ein Paar, doch zuerst war Tom mit Sina zusammen. Marie hat ihrer besten Freundin den Lover ausgespannt. Und wenig später stirbt Sina unter seltsamen Umständen.
Aber wo ist die Verbindung zu den beiden jetzigen Morden? Marie erklärt der Kommissarin, dass Sina kurz vor ihrem Tod einen gewissen Nick kennengelernt hat – im Internet. Erst jetzt erkennen Odenthal und Stern, dass sie es mit einem Fall von Cyber-Grooming zu tun haben – und dessen tödlichen Konsequenzen im „Real Life“ …
Videos zur Tatortproduktion
ARD Trailer
ORF Trailer
Abschied von Becker und Keller
Making of Musik
Tatort-Kritik
Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Dieser Tatort ist nichts für Freunde des klassischen „Whodunit“, denn es geht vor allem um das „Warum“, weniger um die Frage, wer der Täter ist. Leider wird das ziemlich komplexe Gesamtbild erst am Schluss vollständig aufgedeckt, weshalb sich zwischendurch bei manchen Szenen große Fragezeichen auftun, weil man Figuren und Situation nicht einordnen kann. Herausragend spielt jedoch Bernadette Heerwagen ihre Rolle als undurchschaubare „Femme Fatale“, ein großes Lob dafür! Ansonsten ein durchschnittlicher, solide inszenierter Sonntagskrimi mit topaktueller Themensetzung.
Musik
– Dave Alex & Scoop Monty: Leave This World
– Callaway, Thomas: The One
– Smith, Jonathan: Yeah
– Of Monsters and Men: Little Talks
– René, Leon T.: When It’s Sleepytime Down South
– Bonez MC: Buzz Down
Die übrige Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Dominic Roth komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.
Besetzung
Hauptkommissarin Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Kommissarin Johanna Stern – Lisa Bitter
Kriminaltechniker Peter Becker – Peter Espeloer
Sekretärin Edith Keller – Annalena Schmidt
Julia da Borg – Bernadette Heerwagen
Richard Otting – Renato Schuch
Sina Otting – Ziva Marie Faske
Marie – Leni Deschner
Tom – Caspar Hoffmann
Pit – Felix von Bredow
Manon – Sabine Timoteo
Bastian – Luis Vorbach
u. v. a.
Stab
Regie – Miguel Alexandre
Buch – Harald Göckeritz
Bildgestaltung – Cornelia Janssen, Miguel Alexandre
Schnitt – Barbara Brückner
Musik – Dominic Roth
Szenenbild – Andreas C. Schmid
Kostümbild – Stephanie Kühne
Besetzung – Anja Dihrberg, Jacqueline Rietz
Produktion – Nils Reinhardt
Redaktion – Ulrich Herrmann
54 Meinungen zum Tatort Folge 1256: Avatar
Bernadette Heerwagen hat in mehreren TO-Produktionen mitgespielt, u.a. 2005 sehr eindringlich als leukämiekranke junge Frau in „Wo ist Max Gravert?“ unter der Regie von Lars Kraume. Krimifreunden dürfte sie aktuell vor allem als Kommissariats-Mauerblümchen „Angelika Flierl“ in der herrlich schrägen Krimiserie „München Mord“ präsent sein. Bin sehr auf ihren im Redaktionstext angekündigten Auftritt als „Femme Fatal“ gespannt.
@arte-Versteher:
Vielleicht legt Bernadette Heerwagen – die ich auch schätze – ihre Rolle als ‚femme fatale‘ ja auch an wie in dem ‚alten‘ Lindholm-TO „Sonne und Sturm“ aus 2003 (sehr empfehlenswert!).
Damals war sie trotz ihres entzückend jungen Aussehens die (Giftmord-)Täterin … 😯
Puh, das wird schwierig, „Frollein“ Fierl nicht als Kriminaloberkommissarin zu sehen.
Die Täterin war ja klar seit dem Anfang, dann bleibt nur noch die Psy und die Gewalt, beides unerfreulich, vor allem heute!
Odenthal und Stern – da hatte ich die leise Hoffnung mal wieder einen spannenden Tatort zu sehen.
Und? Uninteressante Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln langatmig geschnitten, rein gar nichts, was die Auflösung des Falls interessant macht. Nach über einer halben Stunde frage ich mich: Interessiert mich die Auflösung dieses Falls überhaupt? No. Zweimal drücken auf der Fernbedienung: SWR, Die Toskana. Allein die Stimme der Sprecherin erzeugt ein Vielfaches an Spannung, was der öde Tötort an irgendeiner Stelle bis dahin liefern konnte. Krimi? Vielleicht später Mari Wern – oder die Glotze aus.
Für mich wieder ein Tatort mehr für die Tonne.
Die T
Die Täterin wird zum Opfer unserer schönen Welt, modern aber??
Ich hab schon mit meinen eigenen Realitäten genug zu tun.
Jetzt auch noch Avatare?
Ich wollte eigentlich keinen musikfilm gucken sondern einen Krimi, bei dem man auch versteht was gesprochen wird. Aber leider werden gerade auffälligerweise die Tatortfilme immer mehr zu einem Kauderwelsch von musikübertönten gesprächsfetzen und Gesprächen auch ohne Musik mit oft undeutlich und unverständlich gesprochenen Texten.
Für die Gebühren, die man mittlerweile bezahlen muss, ist das eine Zumutung! Ich meine mit der heute zur Verfügung stehenden Technik darf man bessere Ergebnisse erwarten.
Das gilt übrigens für alle Tatortsendungen, nicht nur für den SWR.
Ich denke, ich werde mich der Tatorte entwöhnen.
Gruß Werner Fuchs
Die Darbietung von Heerwagen ist beeindruckend. Der Tatort wirkt zwar etwas langatmig, aber insgesamt ist er qualitativ hochwertig und verdient eine Bewertung von 9,1 von 9 möglichen Punkten.
Die Qualität war überzeugend, besonders die Handlung war gut durchdacht. In letzter Zeit neige ich vielleicht dazu, etwas zu großzügig bei der Bewertung zu sein, aber ich würde es mit 8 von 10 Punkten bewerten.
Die Erzählweise hat mich überhaut nicht mitgenommen. Das wirkte alles klinisch steril auf mich, so hat sich keinerlei Spannung aufgebaut, nicht mal Interesse. Nach der Karate- und Schlammcatch-Nummer am Ufer hab ich weggezappt. Möchte heute keine Wertung hinterlassen.
*****
Großartiger, junger, moderner TO aus einer Welt, die mir – zum Glück – größtenteils fremd ist (gefälschte Internet-Beziehungen, Deepfakes, etc.)
Möge die Qualität dieses TO Maßstab für die Qualität alle künftigen TO´s sein. Amen!
*****
Zu Beginn war es etwas herausfordernd, in die Handlung hineinzufinden, aber sobald das Thema Fahrt aufnahm, war es fesselnd. Die Musik war ebenfalls hervorragend – wirklich beeindruckend!
Danke Redaktion für die Vorwarnung.
Stimmt, wären die Erklärungen nicht gewesen, hätte man die ersten 45 Min vergessen können.
So war es alles in allem ein gelungener Tatort.
Bernadette Heerwagen wie gewohnt in einer Superrolle.
Von mir aus hätte sie zuerst den Vergewaltiger und danach sich erschießen sollen.
Dann hätte der Film ein Happy End gehabt.
Das Feuerwerk als Abschied für die beiden wegrationalisierten Mitarbeiter war zum Abschluss jedenfalls eine gute Idee.
Dies war der beste ‚Tatort‘ seit langer Zeit. Alles stimmte perfekt überein: der Ton, die Musik und die Schauspielerbesetzung. Ich hoffe, es gibt in Zukunft mehr davon.
Ein Tatort der zu denken gibt und zumindest aufzeigt, dass die technischen Möglichkeiten heute sehr ausgereift sind um Deep Fake, Avatare und Chats zu simulieren. Eine echte Gefahr aus dem Internet die leider Realität ist. Ist dies ein Segen oder ein Fluch. Man kann alles simulieren. Wahrheit ist nicht mehr was wahr ist, sondern was jemand Konstruiert und für war publiziert. Wenn der Konsument nicht mehr unterscheiden kann, ist alle Macht bei jennen die die Mutter der KI kontrollieren. In Zukunft braucht es nicht mehr Armeen um Krieg zu führen, sondern nur einen der in der Lage ist die AI für sich zu nutzen um die Menschheit und vermutlich sich selber auszulöschen. Da ist es vielleicht in diesem Tatort schon ein Blick in die Zukunft, dass der Pädophilie aussieht wie Elon Musk, der auch glaubt die Zukunft zu beherrschen.
Interessanter Film mit starkem Thema und guter Umsetzung. Allerdings war das Ende verwirrend – warum bringt sie sich um, ohne ihn zu töten, nach allem, was passiert ist? Auch war unklar, wie der Stiefsohn die Taten des Stiefvaters aufdeckte. Besorgniserregend realistisch, dass solche Dinge im Internet passieren können.
Ja, wer das war, war eigentlich von Anfang an klar, aber warum, und was eigentlich passiert war, war sehr lange offen, und, zumindest für mich, nicht erkennbar.
Das ganze war Schritt für Schritt gut aufgebaut, mand hat wieder und wieder ein bisschen besser verstanden, worum es ging, und alles war ganz plausibel dargestellt. Der einzige erwähnenswerter Logikfehler war, dass Albé in Frankreich liegt, und man dort eigentlich sehr überrascht sein müsste, von der deutschen Polizei besucht zu werden. Sonst war es völlig OK.
Schauspielerisch war es auch super, mir hat dieser Tatort gefallen, und ich gebe 4 Sterne.
****
Absolut überzeugend, eine klare Eins. Die Geschichte war durchgehend spannend und hatte ein wirklich tragisches Ende. Es ist verständlich, dass die Täterin gleichzeitig auch ein Opfer war. Odenthal und Stern bildeten ein fantastisches Team. Schade, dass diese sympathischen Kollegen in den Ruhestand treten.
⭐⭐⭐⭐⭐
Chapeau nach Ludwigshafen!
Ein gelungener Tatort aus Ludwigshafen, der ein ernstes und leider auch realistisches Thema behandelte.
Dabei wies die Handlung einen hohen Grad an Komplexität auf, während es kaum zu Logiklücken kam und sich die unterschiedlichen Handlungsstränge zum Ende hin logisch fügten.
Somit hatte dieser Tatort inne, was einen guten Tatort ausmacht, in Kombination mit zu lobender Schauspielqualität, passender Musikwahl und ansprechender Kameraführung ein Gesamtpaket, das den Titel „Tatort“ sowie fünf von fünf Sternen verdient!
Mittelmäßig spannender Tatort. Es ist gut wenn man vor dem Film einen Kaffee getrunken hat, weil man sich auf die manchmal verworrene Handlung konzentrieren muß, wer gerade was macht von den vielen involvierten Personen. Dann gibt es noch virtuelle Personen (Avatare), die als Lockvogel für den Täter dienen. Zusätzlich muß man viele Kurznachrichten lesen (Tip: Fernsehbrille!). Ebenfalls sollte man gut zuhören, damit man alles versteht (Tip: zusätzliche Audio-Boxen anschließen). Dabei sollte man sich nicht von der gelegentlich zu lauten Musik ablenken lassen. Insgesamt fand ich den Tatort nur mittelmäßig, deshalb 3 von 5 Sterne.
Naja, dieser Tatort war … nicht gut, nicht schlecht, eher dazwischen.
Was ich nicht verstand ist, daß die Freundin von Sina, Marie, ganz allein ohne Eltern in der Wohnung wohnte?
Ich verstehe überhaupt nicht, daß Peter Becker und Edith Keller gehen mussten! Glaube nicht, daß die beiden Schauspieler aus freiem Willen gegangen sind.
War nicht meins…..ist aber auch nicht mein bevorzugtes Tatortteam
Ein 1A-Krimi über die im Internet lauernde Gefahren, hier: Cybergrooming. Intelligent konstruiert, nachvollziehbar inszeniert, und mit einem erschütternden Ende: Nicht das schon abgedroschene „Täter richtet sich selbst“, sondern die Mutter, die den Missbraucher ihrer Ziehtochter jagt, bringt sich um. Zwar wurde auch sie zur Täterin und verursachte sogar unwillentlich den Tod eines Unschuldigen, aber der eigentliche Täter, der Missbraucher, wird festgenommen.
Erschütternd die Szene, als klar wird, dass die Mutter mit einem Deepfake ihrer durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen Tochter spricht. Das altbekannte Motiv „unbewältigte Trauer“, umgesetzt mit dem modernen Mittel KI: Die Technik mag sich noch so weiterentwickeln – die menschlichen Probleme bleiben dieselben.
Darüber hinaus hat der Drehbuchautor das Kunststück fertig gebracht, einen Film zu machen, der zu BEIDEN Sorten von Krimi gehört: Einerseits zum klassischen „Whodunnit“ (es bleibt ja lange offen, wer denn nun den Missbrauch an den Mädchen begangen hat – das erste Todesopfer war sogar völlig unschuldig), und gleichzeitig zu der selteneren Sorte, für die es noch keine Bezeichnung gibt und in der für den Zuschauer die Spannung darin besteht, die Polizei dabei zu beobachten, wie sie lange irre geht, bis sie dem richtigen Täter auf die Spur kommen (das betrifft die Stiefmutter von Sina).
Bewegend auch der Schluss, in dem nicht nur die Figuren der Sekretärin und des Pathologen sich drehbuchmäßig virtuell in den Ruhestand verabschieden, sondern tatsächlich die Darsteller dieser Figuren nicht nur aus dem Drehbuch scheiden, sondern als reale Personen in Pension gehen. Beide Figuren waren mir sehr ans Herz gewachsen, sowohl durch ihr sympathisches Wesen als auch durch ihren kurpfälzischen Dialekt, der dem Ludwigshafener Tatort den Regionalcharakter gab, der so vielen andern Tatort-Teams fehlt. Bleibt zu hoffen, dass der SPIEGEL-Rezensent Christian Buß nicht Recht behält mit seiner Vermutung, dass mit diesen beiden Figuren auch die kurpfälzische Mundart endgültig aus dem Ludwigshafener Tatort verschwinden werde. Hoffentlich werden Nachfolger gefunden, die auch unüberhörbar „pälzern“.
@Attila
Zu deinem Einwand ein lesenswerter Artikel:
gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_besuch-an-der-grenze-gdp-chef-auf-den-spuren-deutsch-franzoesischer-zusammenarbeit
Dann:
• Es wurde keine Amtshandlung vorgenommen. Jeder Deutsche darf doch im Elsass jemand besuchen und ihm Fragen stellen.
Solche Besuche sollten nur der örtlichen Polizei angekündigt werden.
So las ich es schon in den Krimis von Oliver Bottinis Kommissarin Louise Boni.
(Könnte Stoff für einen eigenen Tatort-Strang geben.)
⭐⭐⭐⭐⭐
@ Gerald, das war wunderbar. Danke Dir.
Hat mir geholfen ❗
😎
und da kommt man doch tatsächlich zu der Erkenntnis – guter TO geht immer noch – diese LU Produktion würde ich persönlich schon fast in die Kategorie “ meckerfrei “ einordnen – die Handlung : nicht ganz von Anfang an überschaubar – halt mal wieder was zum Nachdenken – aber durchaus verträglich umgesetzt – bei aller Tragik der Geschichte haben mich doch solche Szenarien , wie BASF bei Nacht schon etwas zum Schmunzeln bewegt – wer schon mal in der Gegend war , kann das möglicherweise nachvollziehen – Ton ?
Sprachverständlichkeit ? gab´s da was zu meckern ? selbst “ schluchzende “ Texte und die etwas schwächere Stimme von Lisa Bitter blieben inhaltlich absolut nicht auf der Strecke – Musik ebenfalls gut ausgewählt und eingesetzt .
Bei diesem Tatort habe ich noch nicht mal Kopper vermisst – und das will schon was heisen .
@Der Wanderer:
Danke für Ihren guten, ausgereiften Kommentar.
Ich habe in diesem TO ein bisschen etwas dazu gelernt (über die dzt. schon möglichen Auswüchse in der Cyber-Welt, was wird da noch kommen?).
Am Schluss hat jeder erwartet, dass Fr. da Borg den Täter westernmäßig hinrichtet. Ich glaube, sie hat durch den FREIWILLIGEN VERZICHT auf diese nahe liegende Lösung ein Stück ihrer Selbstachtung zurück gewonnen und danach ihr Ende selbst bestimmt. Chapeau!
Endlich mal wieder ein guter Tatort in bekömmlicher Manier und in wunderschönen Bildern. Danke an das Team aus Ludwigshafen.
5 Sterne *****
Top, einfach nur top.
Tatort vom Feinsten und modern gestaltet. Die Musik war erste Sahne und hat das Geschehen noch unterstrichen.
Großes Lob nach Ludwigshafen!
Da bin ich zunächst dem Erzählstrang gefolgt und fragte mich, was die Julia denn da für Männer daten möchte und wunderte mich auch über die weiteren Nebenschauplätze. Bloß nichts überhören oder übersehen, ließ mich mit Spannung ⚡️ weiter zuschauen. Das Bild ergab sich und ich bin echt geschockt, wie dieser Saubermann sich ganz dreist der Identität des Sohnes der Lebensgefährtin bediente. Igitt.
Ansonsten hat mir Frau Stern wieder sehr gut gefallen. Sie bleibt ruhig und gelassen und hat Spaß an einem Bonbon, während Frau Odenthal z. B. in einer Szene furchtbar in das Handy keift. Musik und Ton waren ebenfalls sehr gut. Der Rechtsmediziner hat keine so tragende Rolle, als dass ich ihn sehr vermissen werde und die Edith gehörte auch eher zur Schmunzelecke, aber lustig.
Ich fand das sehr symbolisch heute: die beiden mundartsprechenden Kollegen gehen in den Ruhestand in einem Fall, der die virtuelle Gegenwart/Zukunft beleuchtet – und das macht er überzeugend. Ein User meinte vorhin eine optische Ähnlichkeit des „Bösewichts“ mit Elon Musk auszumachen – er hat recht. Zufall oder nicht? Jedenfalls hätte ich zu Beginn nicht gedacht, dass Odenthal und Stern einmal so gut zusammenfinden würden. 4/5 Punkte.
@ Der Wanderer: wie kommen Sie darauf, dass das erste Opfer „völlig unschuldig“ gewesen sein soll?
Kein erwachsener Mann, der sich mit einem (hier vermeintlichen) minderjährigen Mädchen treffen will, dem er zuvor noch vorgegaukelt hat, es würde sich bei ihm um einen gleichaltrigen Jungen handeln ( denn nach diesen Suchkriterien lief das Programm), ist unschuldig. Im Gegenteil: mit Sicherheit führt er nichts Gutes im Schilde.
⭐⭐⭐⭐⭐
Also das war mal ein ganz anderer Tatort mit Odenthal und Stern, hat mir sehr gut gefallen!!!
@Werner Fuchs
Genau meine Meinung dazu!
Man kann zwar Untertitel einblenden, das manchmal viel zu laute „Hintergrundgedudele“ aber leider nicht entfernen.
Für mich ist das „Ton“-Thema ja grundsätzlich nicht so im Vordergrund, aber bei diesem TO war m.E. das Sprechen der Schauspieler um Klassen besser verständlich als in der vorwöchigen Folge (die hierfür ein Negativ-Beispiel war).
Ich hatte da überhaupt kein Problem und die Musik gefiel mir in dieser Folge sogar sehr gut!
Ganz besonders positiv ist mir die Musik-Untermalung in den letzten Film-Minuten in Erinnerung! :-)
Ich fand den Tatort sehr spannend bist zum finalen Ende. Gute Leistung vom gesamten Team. Gute schauspielerische Leistungen, die mit dieser düsteren Stimmung gut untermalt wurde. Gute Kameraführung und Schnitt. Auch die Musik hat gut dazu gepasst. Das Thema selbst ist in der heutigen Zeit sehr brisant und denke dass sowas in dieser Richtung öfter vorkommt als man denkt. Durch solche schamlosen Menschen die sich einfach als andere Personen ausgeben und sich dadurch das Vertrauen von ahnungslosen jungen Menschen erschleichen um später diese dann zu erpressen und … usw.
Ich glaube jeder kann sich das vorstellen wie schrecklich das sein kann. Da kann ich verstehen dass da so manche Eltern alles tun würden um wie in diesem spannenden Fall ihre Tochter zu rächen. Eine tolle Idee war auch, dass es zuerst 2 „unschuldige“ Drecksäcke getroffen hat.
Schade das Anna-Lena und Peter aufhören. Sie haben zwar nie richtig tragende Rollen gespielt, aber sie waren einfach das Sahnehäubchen im Tatort Ludwigshafen.
Ich gebe volle Punktzahl
Die obige Musikliste ist wahrscheinlich dem ARD-Text entnommen und enthält die Komponisten. Hier daher noch eine Aufstellung mit den Interpreten:
Bright Fuzz – Leave This World
CeeLo Green – The One
Usher – Yeah!
Bonez MC – Buzz Down
Julia Sheer & Jon D – Little Talks
Wynton Marsalis – When It’s Sleepytime Down South
Die Songs habe ich in einer YouTube-Playlist zusammengestellt:
youtube.com/playlist?list=PLi2b3UPmUKAQTisvd8Mz8weSn4_ESBP0a
@ Der Wanderer: „wie kommen Sie darauf, dass das erste Opfer „völlig unschuldig“ gewesen sein soll?
Kein erwachsener Mann, der sich mit einem (hier vermeintlichen) minderjährigen Mädchen treffen will, dem er zuvor noch vorgegaukelt hat, es würde sich bei ihm um einen gleichaltrigen Jungen handeln ( denn nach diesen Suchkriterien lief das Programm), ist unschuldig. Im Gegenteil: mit Sicherheit führt er nichts Gutes im Schilde.“
Danke für den Hinweis. Ich hatte einen Dialog zwischen den Kommissarinnen im Kopf, in dem es hieß, dass die Täterin „den falschen erwischt“ habe. Dass dieser Mann lediglich insofern „der Falsche“ war, als er Sina nicht vergewaltigt und getötet hatte, im Übrigen aber auch als Pädokrimineller im Netz unterwegs war, hatte ich nicht richtig verstanden.
@Der Fremde:
„Danke für Ihren guten, ausgereiften Kommentar.
Ich habe in diesem TO ein bisschen etwas dazu gelernt (über die dzt. schon möglichen Auswüchse in der Cyber-Welt, was wird da noch kommen?).
Am Schluss hat jeder erwartet, dass Fr. da Borg den Täter westernmäßig hinrichtet. Ich glaube, sie hat durch den FREIWILLIGEN VERZICHT auf diese nahe liegende Lösung ein Stück ihrer Selbstachtung zurück gewonnen und danach ihr Ende selbst bestimmt. Chapeau!“
Da bin ich ganz Ihrer Meinung.
Die Bernadette Heerwagen empfinde ich immer wieder als eine zutiefst menschliche Darstellerin, die mit ihren in der Rolle angelegten Fehlern anzurühren versteht, ohne gekünstelt zu wirken. Sie war für mich das große Plus dieses Tatorts. Der Plot hingegen lässt Gefühle der Bitternis zurück, wenn wegen Cyber-Grooming nur ein Strafmaß von sechs Monaten bis fünf Jahren im Raum steht, aber man sieht, welche Folgen daraus erwachsen können. Dennoch sollte man einmal darüber nachdenken, welche Konsequenzen man sich selbst, für den Fall, dass einem etwas peinlich ist, sogar für den Fall, dass man vergewaltigt wird (ich schreibe hier allerdings aus Sicht eines Mannes) zubilligt. Ist der Freitod hier Mittel der Wahl? Löst dieser das Problem? Hat es mit verletzten Selbstwertgefühlen zu tun… Stehen bleibt ein WARUM, dass letztlich nicht befriedigend zu beantworten ist. Die Irrationalität der Selbstopferung des Mädchens hätte in diesem Tatort meines Erachtens stärker herausgearbeitet werden müssen, das ist es, was ich an der Geschichte bemängele. Den Freitod der liebenden Stiefmutter kann ich dagegen noch nachvollziehen, wenn auch mit Vorbehalten.
@ Schauinsland: „wie kommen Sie darauf, dass das erste Opfer „völlig unschuldig“ gewesen sein soll?
Kein erwachsener Mann, der sich mit einem (hier vermeintlichen) minderjährigen Mädchen treffen will, dem er zuvor noch vorgegaukelt hat, es würde sich bei ihm um einen gleichaltrigen Jungen handeln ( denn nach diesen Suchkriterien lief das Programm), ist unschuldig. Im Gegenteil: mit Sicherheit führt er nichts Gutes im Schilde.“
Danke für den Hinweis, Schauinsland. Ich hatte einen Dialog zwischen den Kommissarinnen im Kopf, in dem es hieß, dass die Täterin „den falschen erwischt“ habe. Dass dieser Mann lediglich insofern „der Falsche“ war, als er Sina nicht vergewaltigt und getötet hatte, im Übrigen aber auch als Pädokrimineller im Netz unterwegs war, hatte ich nicht richtig verstanden.
Der Tatort hat mir gut gefallen.
Ich glaube hier hat es für mich vor allem die Mischung gemacht aus modern und bodenständig:
Das Thema des Falls ist natürlich sehr aktuell, und die Umsetzung zeitgemäß (z. B. mit ins Bild gesetzten Chatverläufen)
Trotzdem wirkt das Gesamtergebnis solide und greifbar, eben sehr realitätsnah. Das liegt für mich auch an der Kommissarin Odenthal, die ich einfach von den Tatort-Kommissaren mit am „echtesten“ empfinde.
Also alles stimmig, 4 Sterne von mir.
@Wolfram:
Suizid ist wohl nur selten rational gesehen das „Mittel der Wahl“ (vielleicht in Fällen unheilbarer Krankheit, die mit untragbaren Schmerzen verbunden sind oder dergleichen).
Ansonsten steht Suizid immer am Ende eines – kürzer oder länger andauernden – Leidensdruckes, für den aus subjektiver Sicht des/der Betroffenen eben kein besserer Ausweg gesehen wird.
Umso mehr gilt das für ein 13-jähriges Mädchen, das natürlich in jeder Hinsicht – auch psychisch! – noch nicht ausgereift ist. Wünschenswert wäre es gewesen, wenn Sina eine Ansprechpartnerin gehabt hätte (mit der Freundin hat sie ja offenbar gesprochen), die ihr alternative Bewältigungsstrategien näherbringen hätten können: Bei der einen hilft Psychotherapie, bei der anderen viel Zeit in der Natur, mit Tieren, etc.
Ich denke also, dass die „Irrationalität der Selbstopferung des Mädchens“ in diesem Tatort nicht „stärker herausgearbeitet hätte werden müssen“, weil die Irrationalität eines Suizids wie in gegenständlichem Fall (also eines jungen Mädchens, das „das ganze Leben noch vor sich hat“) m.E. selbstredend ist. Dass es von der Stiefmutter besser gewesen wäre, mit Sina ausführlich zu sprechen, hat Erstere ohnehin begriffen (und litt bis zum Schluss daran).
Andererseits ist es natürlich auch – zum Glück – so, dass sich nicht jeder, für den man gerade keine Zeit hat, sofort umbringt.
Es bleibt also immer eine Frage der Abwägung, was im Moment gerade „wichtig“ ist (und zu hoffen, dass die Abwägung richtig getroffen wurde) …
Danke ans Forum! Die vielen positiven Wortmeldungen hier haben mich zum Weiterschauen bewogen. Relevantes Thema, ohne marktschreierischen Gestus vorgetragen. Nach einer Dreiviertelstunde fügten sich die losen Fäden anders und durchaus origineller zusammen, als ich erwartet hatte.
Was ich besonders bewegend fand, war die stille tragische “Pointe”, dass die Programmiererin beim Anruf von Sina keine Zeit für sie hat und sie „wegdrückt“ (wer erkennt sich nicht selbst darin?). Später kompensiert sie das durch ihre Kommunikation mit der AI-Version der Toten. Das ist auf subtile Art parabelhaft.
Wo ich mit den meisten hier nicht konform gehe, ist die Bewertung der Musikuntermalung, die ich über weite Strecken als sehr aufdringlichen Geschmacksverstärker erlebt habe, der mir ständig vorschreiben wollte, was ich gerade zu fühlen habe. So verschieden sind die Geschmäcker, Schwamm drüber.
Unterm Strich 4 Sterne.
Ein hervorragender Tatort, der mich mit vielen, vielen schwachen Folgen der Vergangenheit ein wenig versöhnt!
Hätte ich Ludwigshafen nicht zugetraut (ich sage nur
Babbeldasch).
Mal keine persönlichen Probleme der Kommissarinnen, und ein würdiger Abschied der beiden verdienten Mitarbeiter.
Die Tiefgründigkeit der Story wurde schon umfassend gewürdigt.
Überragend schöne Musik, die selten gut in den gesamten Ablauf in den stimmigen Krimi integriert, der von der ersten bis zur letzten Minute fesselt!
Volle völlig verdiente fünf Sterne!
🌟🌟🌟🌟🌟
Im Thread „Tatort-Umfrage“ erwähnte ich, dass ich mir grundsätzlich jeden neuen TO ansehe und dadurch immer wieder (positiv/negativ) überrascht werde.
Der gegenständliche TO ist ein gutes Bsp. dafür: Zwar finde ich das Team LU in der Regel nicht sehr „prickelnd“, aber gelegentlich „hauen sie einen raus“ im Sinne dessen, dass sie mich äußerst positiv überraschen (sh. z.B. auch die Folge „Vom Himmel hoch“ mit Lena Drieschner, wo auch – als Parallele – mein Musik-Geschmack voll getroffen wurde). :-)
Für mich ein spannender und insgesamt überzeugender Tatort.
Was mich allerdings gestört hat, ist, dass man über die Hintergründe bzgl. der (Tat-)Vorhaben der beiden ersten getöteten Männer doch etwas im ungewissen gelassen wurde. Zudem: woher wusste der Täter den Handy Code des Sohnes seiner Lebensgefährtin, wie war umgekehrt dieser auf dessen Machenschaften gestoßen? Ein Logikfehler lag mE aber vor allem in Folgendem: der Täter war doch in seinem Camper auf der Fahrt zu einem vermeintlich zweiten Treffen mit Sina, warum sendete er dann noch Fotos/Videos von Nik, obwohl Sina ihm doch schon einmal begegnet war? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Ich hatte zu Beginn auch die beschriebenen Probleme mit dem Ton. Die ließen sich aber durch mehrfaches Experimentieren an den Einstellungen von Frenseher und Soundanlage gut beheben. Anders als letzte Woche, da war es viel schlimmer.
Den Film fand ich mäßig spannend. Ohne die unsympatische Odenthal wäre er gut gewesen. Die hat wie üblich wieder einen unwürdigen unbegründeten Wutanfall am Telefon gehabt. Sie ist einfach als Kommissarin ungeeignet.
Ja, die Odenthal war in dieser Folge unsympathisch wie immer (zumindest während der letzten ca. 10 Jahre).
So durchstöberte sie die Medikamente von Fr. da Borg ohne jegliche Rechtsgrundlage (wie immer mit der Frage „wo ist Ihr WC ?“), um dann in ihrer selbstgefälligen Art irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen. Fr. da Borg hätte ihr selbstbewusst sagen sollen: „Gehen Sie daheim aufs WC!“
Die Qualität dieser Folge bestand also nicht wegen, sondern TROTZ Odenthal!
Der Tatort mit der Nummer 1256 aus Ludwigshafen. Das eingespielte Team der dortigen Mordkommission, die Hauptkommissarin Odenthal und die Hauptkommissarin Stern, ermittelt in mehreren Tötungsdelikten und kommen mehr und mehr zu einem erstaunlichen Schluss. Nicht der beste und spannendste Tatortspielfilm dieses beliebten Duos, aber durchaus „schauerwert“. Und am Ende des filmischen Geschehens eine nette Geste der Verabschiedung von zwei langjährigen und gerne gesehenen Mitarbeitern der Odenthal. Prima.
Im Forum zu „Dein Verlust“ hat mir der Kolllege @Der Fremde diesen Tatort empfohlen… und was soll ich sagen?
schade um die 90 Minuten: Avatar hat mich einfach nicht gepackt. Das Ende: bodenlos (Abschiedsfeier)
Schauspielerische Leistung in diesem Tatort: nicht überzeugend(und ich sehe B.H normalerweise sehr gerne) – ich kann mir Ludwigshafen einfach nicht mehr ansehen … schon lange nicht mehr … sehr lange!
Mag sein, dass es an mir liegt, aber ich bin mit diesem Tatort „Avatar“ nie richtig warmgeworden, habe keine Connection gefunden.
Weder zu den handelnden Personen, noch zum Thema, und auch nicht zur Inszenierung.
Außerdem habe ich eine natürliche Abneigung gegen sehr schlechte Möchtegern-Linkin Park-Bands.
Noch eine Bemerkung – mit einem Augenzwinkern – zur Kritik der Redaktion
Zitat: „Herausragend spielt jedoch Bernadette Heerwagen ihre Rolle als undurchschaubare „Femme Fatale“, ein großes Lob dafür! “
Die Rolle mit „undurchschaubare Femme Fatale“ zu beschreiben, treibt mir Tränen in die Augen. Bernadette Heerwagen spielt wahrlich viel in dieser Rolle, aber ganz sicher keine Femme Fatale.
Diese Bezeichnung ist hier völlig unangebracht. Pardon, aber als ein Mann, der ein Faible für wahre Femmes Fatale hat, möchte ich das Redaktionsteam wirklich bitten, sich nochmal über diese „Gattung“ näher zu informieren. Ich danke herzlich :-)