Tatort Folge 190: Eine Million Mäuse



Um „eine Million Mäuse“ geht es im ersten Fall für den neuen Mann im Tatort Stuttgart, Hauptkommissar Georg Thomas Schreitle (Horst Michael Neutze). Denn so groß war die Beute, die Gangster bei einem Banküberfall vor sieben Jahren erbeuten konnten. Das Geld wurde nie gefunden. Doch nun wird der Haupttäter aus der Haft entlassen – und er bleibt nicht lange allein in diesem Tatort.
Die Tatort-Folge 190 beginnt am frühen Morgen in einer Stuttgarter Haftanstalt. Es ist Zeit aufzustehen, was die Klingeln den Häftlingen auf schrille Weise mitteilen. In einer Zelle herrscht Aufbruchsstimmung: Der 30-jährige Insasse Kramer soll heute entlassen werden – nach langen sieben Jahren. Kramer hatte damals zusammen mit einem Komplizen eine Bank überfallen und eine Million Mäuse erbeutet. Sein Partner verunglückte auf der Flucht vom Tatort tödlich, Kramer selbst wurde kurze Zeit später in Frankfurt gefasst. Die Million Mäuse wurde bis heute nicht gefunden.

Und deshalb ist Kramer an seinem ersten Tag in Freiheit auch nicht allein. Denn vor der Haftanstalt wartet schon Kommissar Schreitle auf ihn. Der neue Stuttgarter Ermittler ist an dem Verbleib der Million interessiert und will dem frisch Entlassenen unauffällig folgen. Doch Schreitle ist nicht allein: Kaum hat Kramer sich mit seinem Köfferchen einige Schritte vom Gefängnis entfernt, hält ein blaues Auto neben ihm und ein ihm unbekannter Mann namens Lemmy Lehmann spricht ihn an. Letzter hat den Auftrag, Kramer in die Saphirstrasse 17 in Stuttgart zu bringen, eine Adresse, die Kramer nichts sagt. Als Lemmy ihm die durchgerissene Hälfte eines Zehnmarkscheins reicht, steigt Kramer – wenn auch zögernd – in den Wagen. Tatort-Kommissar Schreitle beobachtet die Szene gespannt. Und auch dabei ist er nicht allein. Auch eine junge Frau in einem Pkw ist Zeugin des Geschehens und nimmt parallel zu Schreitle die Verfolgung des blauen Wagens auf.

Kramer bleibt seinem Fahrer Lemmy gegenüber misstrauisch. Als die beiden in eine Tiefgarage fahren, um dort in eine Limousine umzusteigen, zwingt er ihn aus Angst vor einem Hinterhalt zur sofortigen Umkehr. So verlässt der blaue Pkw von Schreitle unbemerkt die Tiefgarage wieder. In der Tiefgarage fährt der Tatort-Ermittler an der Limousine vorbei und sieht noch, wie ein Mann mit einem Strauß gelber Rosen sich anschickt die Luxus-Karosse aufzuschließen. Und dann: eine Explosion! Das Fahrzeug – in das vor wenigen Minuten Kramer hätte einsteigen sollen – fliegt in die Luft. Der Mann mit den Rosen kommt dabei noch am Tatort ums Leben. Es ist kein geringerer als der angesehene Staatsanwalt Dr. Matuschek. Haben es die Stuttgarter Tatort-Ermittler mit einem Attentat zu tun?

Kommissar Schreitle vermutet den Täter im Umkreis einer Terror-Gruppe. Und tatsächlich ruft kurz nach der Tat beim „Stadtanzeiger“ ein Bekenner an, der im Namen der türkischen Untergrundbewegung AGTA die Verantwortung für die Explosion übernimmt. Doch dem Bundeskriminalamt ist eine Terrororganisation dieses Namens bisher nicht bekannt.

Kommissar Schreitle übernimmt den Fall nun offiziell und konzentriert seine Nachforschungen auf das private Umfeld des Staatsanwalts. Er verzichtet vorerst auf seine Ermittlungen im Fall Kramer. Nicht so sein Kollege Lukas, der sich hartnäckig an die Spur des blauen Pkws heftet, und überraschende Zusammenhänge aufdeckt. Es sieht so aus, als spielte der Exhäftling in dem Tatort-Fall wider Erwarten eine entscheidende Rolle … Und was hat die ominöse Verfolgerin mit all dem zu tun?

Der Stuttgarter Tatort „Eine Million Mäuse“ wurde vom SDR produziert und war zum allerersten Mal am 22. Februar 1987 im Ersten Deutschen Fernsehen der ARD zu sehen. Es ist der erste Tatort mit Horst Michael Neutze in der Rolle des Kommissar Schreitle.

Besetzung
Kommissar Schreitle – Horst Michael Neutze
Lemmy Lehmann – Ralf Richter
Kramer – Hans Peter Hallwachs
Dr. Wendel – Jürgen Thormann
Frau Stenzel – Andrea Hörnke-Trieß
Kurak – Peter Lakenmacher
Iris – Regine Vergeen
Nicole Rode – Ute Christensen
Lukas – Matthias Ponnier

Stab
Regie – Theo Mezger
Kamera – Justus Pankau
Buch – Gerd Angermann
Musik – Jonas C. Haefeli


4 Meinungen zum Tatort Folge 190: Eine Million Mäuse

  • Gerald • am 30.12.11 um 10:16 Uhr

    Hallo Gudrun,
    ich stimme dir zu dieser Tatort war natürlich eine ganz besonderes Schmankerl. Vor allem wenn man überlegt, das der Tatort „Eine Millionen Mäuse“ aus dem Jahr 1987 stammt. Ob nun alte oder neue Tatort besser sind, darüber lässt sich ja bekanntlich lange streiten.
    Ich bin für „fast“ alle Tatorte zu haben, und wenn es mir nur beim Einschlafen hilft ;-) .

    Gruß

    Gerald von Tatort-Fans.de

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  • Dirk • am 31.7.15 um 21:35 Uhr

    Der Tatort Nummer 190, aus Stuttgart, die Hauptkommissare Schreitle und Lukas ermitteln. Die Millionenbeute eines entlassenen Strafgefangenen wird gesucht, hierbei geschehen Morde, aber durch die suchende Unterwelt verursacht. Die Erstsendung dieses gut gedrehten Tatortes habe ich damals gesehen, er kam auf einen Sonntag. Schreitle, ein Mann weniger Worte und unfreundlichen Auftretens, wußte zumindest, daß ein Kriminaldirektor höher bestallt war, als seine Dutzendhaftigkeit. Dann dieses Ende. Der ehemalige Anwalt des Räubers kungelte mit diesem, brachte das Diebesgut sicher auf eine Schweizer Bank, behielt jedoch das erforderliche Bankkontokennwort für sich, ermordete noch zwei Menschen und am Ende des Spielfilms zeigte die Logik auch warum er dieses tat. Kein schlechter Krimi. Einen der Schauspieler traf ich beim Einkauf mit der Familie des Öfteren in Köln (Raderthal) bei Edeka, in den 1980iger Jahren. Lang, lang ist es her.

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  • MadMonkey • am 30.9.20 um 12:17 Uhr

    Dieser Tatort aus den 80er Jahren mit Kommissar Schreitle ist schon was feines. Der Kommissar Schreitle ist mir schon sehr sympatisch. Wir haben es mit einem spannenden Krimi zu tun. 80er Jahr Feeling garantiert. Schöne Bilder

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