Kurz und knapp – darum geht’s
In einer Autowerkstatt wird eine Frau ermordet aufgefunden – ausgerechnet in einem Gebäude, das dem pensionierten Oberinspektor Marek gehört. Das abbruchreife und mit Hypotheken belastete Haus hat er geerbt und muss nun zusammen mit Oberinspektor Pfeifer und seinem Team in einem komplexen Fall ermitteln. Sein Enkel Erwin aus Neuseeland, der eigentlich zum Studieren in Wien ist, gerät durch seine neue Freundin Martina in gefährliche Kreise. Als die Ermittler einer Verbindung zwischen der Toten und einem geplanten Bankraub auf die Spur kommen, schwebt auch Erwin in Lebensgefahr…
Inhalt der Tatort-Folge „Der letzte Mord“
In der Autowerkstatt des Hauses wird ein Paar beim Liebesakt von einem Unbekannten überrascht. Der Mann kann fliehen, doch die Frau wird erschossen. Am nächsten Morgen findet der Werkstattpächter Blaschek die Leiche der ihm unbekannten Anna Höller. Das heruntergekommene Mietshaus wird zu diesem Zeitpunkt nur noch von einer Frau und deren Lebensgefährten bewohnt.
Oberinspektor Pfeifer und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Der Hausbesitzer, der pensionierte Oberinspektor Marek, beherbergt derzeit seinen Enkel Erwin aus Neuseeland, der zum Studium nach Wien gekommen ist. Doch statt sich auf sein Studium zu konzentrieren, verbringt Erwin seine Zeit lieber mit seiner neuen Freundin Martina.
Die Ermittlungen führen zu einem Netzwerk aus Kriminellen um den Bankräuber Ullmer, der mit seinem Komplizen Seibel einen ausgeklügelten Plan verfolgt: Sie wollen durch den Keller von Mareks Haus in den Tresorraum einer benachbarten Bank einbrechen. Erwin hat sich durch seine Beziehung zu Martina in diese gefährlichen Kreise begeben und den Kriminellen sogar einen Plan des Hauses überlassen.
Nach mehreren Morden spitzt sich die Situation zu. Erwin schwebt in höchster Gefahr, als er Ullmer droht. Ein Mordanschlag auf ihn kann in letzter Sekunde vereitelt werden, doch er wird schwer verletzt. Marek erkennt die Zusammenhänge und informiert Pfeifer über den geplanten Bankraub.
Hinter den Kulissen
„Der letzte Mord“ wurde zwischen dem 15. August und dem 30. September 1987 in Wien gedreht. Es ist die 199. Tatort-Folge und markiert den letzten Auftritt von Fritz Eckhardt als Oberinspektor Marek in der Tatort-Reihe. Eckhardt verfasste auch das Drehbuch für seinen Abschied.
Die Erstausstrahlung erfolgte am 29. November 1987 im Ersten Programm der ARD. Nach vier Jahren Bildschirmabstinenz kehrte Fritz Eckhardt noch einmal in seine Rolle zurück. Die Folge endet damit, dass sich Marek von Inspektor Fichtl zum Flughafen fahren lässt und sich mit den Worten verabschiedet: „I komm nimmer zurück, den Marek sehts ihr nie wieder!“
Es war der fünfte Fall von Oberinspektor Pfeifer (Bruno Dallansky), wobei von dessen acht Folgen nur drei Folgen der offiziellen Tatort-Reihe angehörten. Die übrigen fünf waren Tatort-Folgen des ORF, die nur in Österreich erstausgestrahlt und teilweise in Deutschland gar nicht im Fernsehen gezeigt wurden.
Besetzung
Oberinspektor Marek – Fritz Eckhardt
Hofrat Dr. Putner – Gerhard Dorfer
Oberinspektor Pfeifer – Bruno Dallansky
Inspektor Fichtl – Michael Janisch
Inspektor Hollocher – Michael Bukowsky
Erwin – Serge Falck
Martina – Elisabeth Osterberger
Ullmer – Klaus Rott
Seibel – Peter Hart
Gretz – Haymon Maria Buttinger
Kessler – Peter Färber
Sombath – Werner Friedl
Dr. Breissel – Erich Schenk
Alex Höller – Alfred Reiterer
Frau Pokomy – Grete Zimmer
Maria Nowratil – Hilde Sochor
Zischka – Heinrich Strobele
u.a.
Stab
Drehbuch – Fritz Eckhardt
Regie – Kurt Junek
Kamera – Wolfgang Koch
Bauten – Livia Kovats
Kostüme – Barbara Langbein
Produktion – Peter Müller
Produktionsleitung – Helmut Pascher
Der Tatort Nummer 199 aus Wien. Oberinspektor Marek kann man nicht entkommen. Wieder ist er dabei, wenn es darum geht Mörder, Sühnemörder, Selbstmörder, Zuhälter, Bankräuber, Prostituierte, und und und, ausfindig zu machen. Diesmal ist sogar sein Enkel involviert, welch heiliges Büble. Die anderen Beamten vom Wiener Sicherheitsbüro geben sich Mühe, Marek einzuholen. Die Morde geschahen fast spontan und überhastet, fast schon wieder glaubhaft für`s Milieu. Erwischt wurden sie alle. Danke Marek, danke ORF, danke Neuseeland.
Der Tatort Nummer 199 B. Nein, kein zweiter Teil von 199. Ein Vergessener, ebenfalls aus dem Jahre 1987, tauchte gar nicht auf im Fundus und Marek spielt gar nicht mit. Aber dafür eine Teil-Besetzung seines wienerischen Sicherheitsbüros unter Oberinspektor Fichtel und brausenden Kollegen. Naja, hätte Marek wahrscheinlich sollen tun dabei. Die Geschichte um drei junge Leute, zwei männlich und eine weiblich, die chaotisch durch die Gegend ziehen, Tisch und Bett mit einander teilen – ja hallo – , Raubüberfälle, Morde, Körperverletzung und wilde Trunkenheitsfahrten unterhalb der Straßenverkehrsordnung begehen, sind doch an den Haaren herbeigezogen, auch Anno 1987. Dieser österreichische Alpen-Western-Tatort ist zeitig in die Versenkung gelangt, kam über die Grenzen des Alpenvorlandes auch nie richtig hervor. Ich wundere mich, den durchgehalten zu haben. Aber: Tatort, bleibt Tatort. Mit Ajax oder ohne.
Naja… „Selbstmörder“ mit linken Händen (wo sich der Mörder geirrt, und den Revolver in die rechte Hand der warmen Leche gesteckt hat) hat die Krimi-Geschichte schon zu Hauf.
Dass Gangster in Wien angeblich immer so einen imaginären „Strizzi-Slang“ sprechen, daran hat man sich auch schon gewöhnt, auch wenn man in der Unterwelt auch nicht viel anders spricht, als der Durchschnitt der restlichen Stadtbevölkerung (ich wohne dort). Aber der sensationelle Auftritt von Hilde Sochor, die beharrlich ihre wichtigen Zeugenaussagen in Fragesätze packt, das ist fast schon ein Stück Fernsehgeschichte! Ebenso wie Fritz Eckhard mit den wohl schlechtesten Zähnen, Mit denen win Fernsehinspektor jemals das Tatort-Publikum schockiert hat. Aber wenn ich an „Bibi“ und Co. und wie die schauspielerischen No-Names der aktuellen Tatort-Generation jetzt heißen, dann sind diese „alten“ Folgen, mit den vielen bekannten und beliebten Schauspielgrößen der damaligen Zeit einfach Gold dagegen.
Kommissar Marek’s letzter Auftritt. Vom Marek kann der Fichtl noch einiges an Gelassenheit lernen. Schön Österreich Tatort Klassiker. IMMER wieder gerne eine Zeitreise in die 80er