Horst Michael Neutze verkörperte Ende der 1980er Jahre Hauptkommissar Georg Thomas Schreitle.

Der Mitte 50-Jährige arbeitet bei der Kripo Stuttgart. Geboren wurde Schreitle in Hamburg, sein Großvater zog damals für seine große Liebe in den Norden. Der ruhige Hanseat Georg hat sich aus denselben Gründen auf den genau umgekehrten Weg in den Süden gemacht. Hier lebte er mit seiner Frau Marlies zusammen, die sich mittlerweile von ihm hat scheiden lassen. Die gemeinsame Tochter Anna studiert in Perugia, Italien. Georg Schreitle lebt nun allein in Stuttgart und hält zu anderen Menschen Abstand – wohl, um nicht erneut enttäuscht zu werden.

Hauptkommissar Schreitle arbeitet im 3. Kommissariat der Stuttgarter Mordkommission. Als er gegen seinen Kollegen Eugen Lutz ermitteln muss, tut er seine Pflicht, wenn auch widerwillig. Er ist ein kollegialer, loyaler Mensch. Darüber hinaus ist er hartnäckig und diszipliniert, auch wenn Schreitle in Ausnahmefällen schon mal eine Wohnung ohne vorliegende Durchsuchungsgenehmigung überprüft. Vor seinen Vorgesetzten hat er keine Angst, er weiß sich durchzusetzen und seine Meinung zu vertreten. Wenn man Georg Schreitle reizt, kann er aggressiv werden. Dann schreckt der ansonsten ruhige Ermittler auch nicht davor zurück, körperliche Gewalt anzuwenden. Notizen zum Fall macht sich der Kommissar auf Zigarettenschachteln seiner bevorzugten Marke „Lido“.

Schreitle ist oft unterwegs und nur selten im Büro anzutreffen. Wenn ihn Kollegen dort treffen, können sie seine Sammlung von Polizeimützen bewundern, die er mit der Zeit zusammengetragen hat. Nach Feierabend geht er mit seinen Kollegen gerne einen Rotwein trinken, bei dem die Fallbesprechungen um einiges leichter fallen.

Kommissar Schreitle trat erstmals im Tatort „Eine Million Mäuse“ (Tatort-Folge 190, Erstausstrahlung: 22. Februar 1987) auf. Der Stuttgarter Ermittler löste 1988 zwei weitere Tatort-Fälle, bevor er in den Ruhestand ging.