Kurz und knapp – darum geht’s
In einem Berner Wohnviertel eskaliert die Gewalt: Bei einem rassistisch motivierten Überfall wird ein Südafrikaner von Skinheads brutal erschossen. Seine deutsche Freundin Katharina Manz wird zur wichtigsten Zeugin, doch die Tätergruppe beginnt sie systematisch einzuschüchtern. Detektivwachtmeister Reto Carlucci sieht nur einen Ausweg: Er muss undercover in die rechtsradikale Szene eintauchen. Als die Ermittlungen endlich Erfolg versprechen, geraten sowohl der verdeckte Ermittler als auch seine Kronzeugin in Lebensgefahr…
Inhalt der Tatort-Folge „Kameraden“
Die Sonne scheint über Bern, als die friedliche Atmosphäre der Schweizer Bundesstadt durch einen tödlichen Schuss zerrissen wird. Der Südafrikaner Massa liegt sterbend in den Armen seiner Freundin Katharina Manz, während der weiße Fluchtwagen der Skinheads in der Ferne verschwindet. Was als fremdenfeindliche Pöbelei begann, endet in einer Tragödie.
Detektivwachtmeister Reto Carlucci steht vor einem Puzzle aus Schweigen und Vertuschung. Wie ein undurchdringlicher Nebel liegt die Mauer des Schweigens über dem Wohnviertel – keiner will etwas gesehen haben, manch einer gibt sogar den Opfern die Schuld. Nur Katharina Manz kämpft verbissen um Gerechtigkeit, auch wenn ihre nächtlichen Beschattungsversuche sie selbst zur Zielscheibe machen.
Die Ermittlungen gleichen einem Tanz auf dem Vulkan: Je näher Carlucci der Wahrheit kommt, desto gefährlicher wird das Spiel. Seine Tarnung als ehemaliger Fremdenlegionär ist wie ein Drahtseilakt ohne Netz – ein falsches Wort, eine falsche Bewegung könnte tödlich enden. Das rechtsradikale Netzwerk um den charismatischen Toni Effinger erweist sich als perfekt organisierte Schattenarmee, die ihre Spuren geschickt zu verwischen weiß.
Hinter den Kulissen
Der Film wurde 1990 in Bern und Umgebung sowie im Kanton Solothurn gedreht und ist erst die zweite Tatort-Folge des Schweizer Fernsehens überhaupt. Für Andrea Zogg als Detektivwachtmeister Reto Carlucci ist es der erste Fall als Hauptermittler, nachdem er zuvor nur als Assistent zu sehen war.
Die Erstausstrahlung erfolgte am 1. April 1991 im Ersten Programm der ARD. Bemerkenswert ist der für die damalige Zeit mutige Umgang mit dem Thema Rechtsradikalismus in der Schweiz. Die Folge thematisiert nicht nur die offene Gewalt der Skinhead-Szene, sondern auch die subtilen Strukturen des Schweigens und der Verharmlosung in der Gesellschaft.
Besetzung
Kommissar Carlucci – Andrea Zogg
Katharina Manz – Ursula Andermatt
Effinger – Peter Freiburghaus
Massa – Shadrack Malinga
Lome – Bhime Souaré
Thomas von Bürer – Marcus Singer
Heinz Rapold – Peter Arens
David – Alfred Beurer
u.a.
Stab
Drehbuch – Markus Fischer
Regie – Markus Fischer
Kamera – Christian Rösch, Werner Schneider
Schnitt – Marion Friedrich, Lilo Gerber
Musik – Klaus Doldinger, Markus Fritzsche
Produktion – SF
Der Tatort mit der Nummer 242 aus der Schweiz um 1991 herum entstanden. Der Berner Kriminalkommissar Carlucci ermittelt innerhalb politisch extrem agierender Kreise und hat einen politisch motivierten Straßenmord hierbei aufzuklären. Ein durchaus sehenswerter Tatort-Kriminalfilm über Fremdenhass, Zeugenbedrohung und Undercover – Tätigkeit. Die Musik stammte von Doldinger und Fritzsche und hätte, meines Erachtens, etwas dezenter sein können.
Sehr sehenswerte Folge des Schweizer Fernsehens. Hier gehts um das brisante Thema Fremdenhass. Gute Folge
Ich war bei den Dreharbeiten dabei… wurde in unserem Quartier gedreht… die Szenen im und um das Quartier entstanden im Sommer 1988… ich erinnere mich ganz genau… war total spannend… auch in unserem Haus, mit einigen unserer Nachbarn wurde gedreht…
klasse Folge…