Tatort Folge 252: Der Fall Schimanski



Bei dem Tatort „Der Fall Schimanski“ handelt es sich um den letzten gemeinsamen Fall der Duisburger Kommissare Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik), die im Anschluss als Duisburger Ermittlungsteam abgelöst wurden. Das Besondere an dem Krimi ist, dass plötzlich Schimanski wegen eines Korruptionsverdachts in das Fadenkreuz der Fahnder gerät und am Ende sogar selbst seinen Dienst quittiert. Wie es zu diesem tragischen Ende seiner beruflichen Laufbahn kommen konnte, erzählt der Ermittler in dem Tatort „Der Fall Schimanski“ im Form eines Rückblicks.

Zwei Wochen zuvor hatte Kommissar Schimanski im Campingurlaub eine Brünette names Corinna kennengelernt. Auch wenn er von der Frau kaum mehr weiß, als dass sie eigentlich verheiratet ist, beginnen die beiden eine stürmische Affäre. Eines Abends wird Corinna von einem unbekannten Mann bedroht. Zunächst scheint alles gut gegangen zu sein: Schimanski kann seine Geliebte vor dem Angriff schützen und kriegt später auch die Identität des Mannes raus. Als der Fahnder den Angreifer, den Autolackierer Pfeifer, am kommenden Tag in dessen Werkstatt aufsucht und unter Gewaltandrohung vom ihm Schadensersatz für seine beim Kampf zerstörte Jacke erhält, nimmt das Unheil in dem Tatort „Der Fall Schimanski“ aber seinen Lauf.

Nur wenig später rächt sich Pfeifer, indem er auf dem Polizeirevier gegen den Ermittler eine Anzeige wegen Bestechlichkeit und Erpressung aufgibt. Es folgt eine interne Ermittlung unter Leitung des Polizisten Jahnke (Peter Fitz), deren Ergebnisse Schimanski tatsächlich äußerst verdächtig wirken lassen. Nicht nur war das Geld, welches Pfeifer ihm als Schadensersatz gegeben hatte, polizeilich markiert. Plötzlich befinden sich auch größere Mengen Bargeld in Schimanskis Wohnung und auf sein Konto wurden 5.000 Mark überwiesen. Schimanski kann sich in dem Tatort „Der Fall Schimanski“ diese Ereignisse nur dadurch erklären, dass er das Opfer einer Verschwörung ist, doch seine Kollegen glauben ihm nicht. Der Ermittler wird vom Dienst suspendiert, so dass er sich ganz allein in die Untersuchungen stürzt, um seine Unschuld zu beweisen.

Per Zufall erkennt Schimanski seine Urlaubsbekanntschaft Corinna im Fernsehen wieder: Eigentlich heißt die Frau Nora Zech und ist mit dem Staatssekretär Zech aus dem Wirtschaftsministerium verheiratet. Diese Entdeckung bringt den Hauptkommissar in dem Tatort „Der Fall Schimanski“ auf eine erste Spur. Scheinbar verdient der Staatssekretär sein Geld nicht nur im Dienst des Volkes, sondern ist auch in illegale Geschäfte verwickelt. Schimanski hat den Verdacht, dass Zech an der Wäsche von Drogengelder beteiligt ist. Mit diesen Vermutungen konfrontiert, glauben seine Kollegen dem Kommissar jedoch wiederum nicht und wollen ihn sogar in eine Psychiatrie einweisen lassen. Von Corinna alias Nora kann der Ermittler auch keine Hilfe erwarten: Bei ihrer polizeilichen Aussage unterstützt seine einstige Urlaubsliebe Pfeifers Anschuldigungen.

Doch es kommt für den Duisburger Fahnder in dem Tatort „Der Fall Schimanski“ noch härter: Wenig später wird die Leiche des ermordeten Pfeifer gefunden und alle Beweise lassen darauf schließen, dass Schimanski den Mann umgebracht hat. Zu allem Unglück sind nicht nur die ehemaligen Kollegen hinter dem Hauptkommissar her. Auch den Verbrechern, die hinter der Intrigen stehen, ist viel daran gelegen, den Ermittler zum Schweigen zu bringen. Wird es Schimanski gelingen, seine Unschuld zu beweisen? Und kann er den gewalttätigen Plänen der Kriminellen entfliehen?


Für Götz George war der Tatort „Der Fall Schimanski“ sein letzter Auftritt als Duisburger Tatort-Kommissar, nachdem er vorher bereits 28 Fälle erfolgreich gelöst hatte. Seinen Ausstieg aus der Krimireihe begründete der Schauspieler damit, dass die Drehbücher seiner Meinung nach in den letzten Jahren in ihrer Qualität immer stärker nachgelassen haben. In seinem letzten Tatort spielt George dann an der Seite besonderer Darsteller wie Brigitte Janner, Norbert Steinke oder Gerd Silberbauer Moltke, welche bereits in früheren Schimanski-Tatorten als Nebendarsteller zu sehen waren.

Sechs Jahre später, 1997, verkörperte Götz George in dem Spin-Off „Schimanski“ trotzdem wieder seine Paraderolle Horst Schimanski. In der Serie war Schimanski jedoch kein Polizist mehr, sondern eine Art privater Ermittler für eher unkonventielle Fälle. Während Schimanski in dem Spin-Off eine feste Freundin an seine Seite gestellt bekommt, ist sein ehemaliger Kollege Thanner in „Schimanski“ nicht mehr dabei. Da der Schauspieler Eberhard Feik bereits 1994 gestorben war, stirbt auch seine Rolle Thanner in der ersten Folge. Später stößt jedoch Hänschen (Chiem van Houweninge) zu dem ehemaligen Hauptkommissar, nachdem er zuvor als Ermittler für Interpol gearbeitet hatte.

Die Tatort-Folge 252 „Der Fall Schimanski“ wurde erstmals am 29. Dezember 1991 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.

Besetzung

Kommissar Horst Schimanski – Götz George
Kommissar Christian Thanner – Eberhard Feik
Kommissariatschef Jahnke – Peter Fitz
Hänschen – Chiem van Houweninge
Renate von Massen-Hallberg – Lola Müthel
Corinna/Nora Zech – Maja Maranow
Zech – Alexander Radzun
Pfeifer – Armin Rohde
Bissinger – Anton Pointecker
Kriminaloberrat a.D. Königsberg – Ulrich Matschoss
Pohl – Heinrich Schafmeister
u.a.

Stab

Drehbuch – Axel Götz, Thomas Wesskamp
Regie – Hajo Gies
Kamera – Michael Faust, Hans Zinner

Bilder: WDR/Hans Zinner


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18 Meinungen zum Tatort Folge 252: Der Fall Schimanski

  • claudia renken • am 24.7.08 um 21:51 Uhr

    hallo habe eine frage bei dem tatort der fall schimanski ist götz george selber mit dem paragleiting geflogen oder hat das ein stunt man für ihn übernommen wäre nett wenn ich antwort bekommen würde vielen lieben dank schimanski forever


  • tom • am 24.9.08 um 22:20 Uhr

    Hallo Claudia,
    da Götz George seine Stunts meines Wissens alle selbst gemacht hat, kann man davon ausgehen, dass er auch hier selbst geflogen ist.

    Ich hoffe, dir geholfen zu haben

    Viele Grüße!


  • Norbert Dzaeck • am 1.2.13 um 17:54 Uhr

    Ist nicht richtig, den Stunt hat mein Vereinskamerad Rudi gemacht.

    mfg

    Norbert Dzaeck


  • Gerd Graf • am 24.6.13 um 11:38 Uhr

    Schimmi hing nur an einem Seil. Er selbst ist meines Wissens nicht echt geflogen. Es war schwer, den Duisburger Tatort gut zu beenden. Das ist nach all dem Wirbel damals gut gelungen! Würdiger Abgang.
    „Scheiße… Scheiße..!“. so die letzten Worte von Schimmi. Was denn sonst… ; o)


  • Oliver • am 19.11.13 um 17:45 Uhr

    Hab gehört auf N24 , das ein neuer Schimanski in Planung sei , stimmt das ?


  • Dirk • am 3.7.16 um 19:01 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 252 aus Duisburg. Es geht in diesem Fall hauptsächlich um den Hauptkommissar Schimanski, welcher hier, in diesem Tatort-Spielfilm aus dem Jahr 1991, zusammen mit seinem Kollegen, dem Hauptkommissar Thanner, dem ehemaligen Vorgesetzten Kriminalrat Königsberg und dem holländischen Hänschen, letztmalig zu sehen ist. Die Geschichte um den geschassten und reingelegten, denunzierten und gedemütigten Duisburger Mordermittler eher hanebüchen, nicht immer nachvollziehbar, gar wenig logisch und noch dazu mäßig spannend. Mit Sicherheit auch kein klassischer Tatort-Spielfilm mit dem beliebten Ermittler-Duo Schimanski/Thanner. Alles erscheint etwas zu dick aufgetragen, für Fans von Horst und Christian aber sicherlich dennoch ein Muss. Ich habe diesen Streifen mittlerweile viermal gesehen, zuletzt nach Bekanntwerden des plötzlichen Todes des großen und hervorragenden Staatsschauspielers im Juni 2016, welcher jahrelang Hauptkommissar Schimanski so überzeugend spielte. Noch zu Pfingsten dieses Jahres schlenderte ich die Horst-Schimanski-Gasse in Duisburg zum Rheinufer hinunter. Sie ist eine Würdigung an die weltbekannte Film-Figur, wobei eine Vergabe von Straßennamen an fiktive Personen eigentlich nicht statthaft ist.


  • Walter-Jörg Langbein • am 8.7.16 um 23:53 Uhr

    Ein Meisterwerk! Für mich der beste Tatort überhaupt! Götz George war einfach grandios!


  • Karin • am 21.11.17 um 23:40 Uhr

    Immer wieder gerne gesehen, zwar kein Highlight, etwas wirr in der Handlung, aber der Schwerpunkt liegt auf Schimmis Abschied.
    Das waren noch Tatorte, auf die man sich freute.


  • Rumo • am 22.11.17 um 10:14 Uhr

    Ach, was wünschte ich mir, dass Olivers N24-Information (siehe oben) tatsächlich realisiert wird…

    Aber, Schimmi – falls du „von oben“ hier mitlesen solltest:
    Daraus wird wohl nichts, oder …?


  • DH • am 6.12.17 um 17:41 Uhr

    Götz George für mich der beste Schauspieler in Deutschland!
    Seine Rolle als Horst Schimanski kann man als Ruhrpottler nicht besser darstellen.
    In großen Respekt an den besten Schauspieler!
    RIP


  • Kvas • am 12.4.19 um 0:09 Uhr

    I wonder if they wanted us to take this last Schimanski film seriously. Seeing it now, with 2019 eyes I see chaos. Every ten minutes something illogical happens: where did this guy come from, who is she, why the motor gang, what was that with Palu as a deus ex machina? It is Schimi flying with the speed of a helicopter yelling “Scheisse” that does it: clearly someone (Götz Georg? Hajo Gies?) had had enough of this and were eager to end it.


  • MadMonkey • am 6.2.21 um 6:57 Uhr

    Fantastische Tatort Folge mit soviel Witz einfach nur Klasse ist der Fall Schimanski


  • Thomas Hoffmann • am 3.6.21 um 14:45 Uhr

    Zu Beginn dieser Episode ein sozial völlig abgestürzter Schimanski. Dann die Rückblende der vergangenen Ereignisse. Ein idyllischer Campingplatz am Rhein, Schimmi wie gewohnt bei Wein, Weib und Gesang. Ein stinksaurer Thanner, der den Campingwagen seiner Schwester in desolatem Zustand vorfindet und herum tobt.

    Schimanski durch ein Komplott beruflich außer Gefecht gesetzt, wird von der Psychologin (gespielt von Brigitte Janner) als gefährlich und unberechenbar eingestuft. Also beginnt eine Privatermittlung auf eigene Faust.

    Die Handlung teilweise etwas abstrus und konstruiert, aber dennoch mit viel Spannung und Action bis zum Schluss.

    Der Gastauftritt von Jochen Senf als verdeckter Ermittler zu offensichtlich, denn Kommissar Palu aus Saarbrücken war den Zuschauern zu diesem Zeitpunkt bereits längere Zeit bekannt.

    Legendär natürlich die Schlussszene, in der Schimanski – befreit von den Pflichten seines Dienstes – mit einem Drachen über Duisburg schwebt, die Landschaft genießt und ein letztes Mal sein berühmt-berüchtigtes „Scheiße“ durch die Abenddämmerung brüllt. Die Idee hierzu hatte Hajo Gies, der auch in diesem letzten Tatort mit dem Duisburger Ermittlerteam die Regie führte. George konnte laut eigener Aussage mit dieser Schlussszene zu Beginn nicht wirklich viel anfangen und verstand die philosophisch passende Intention mit ein wenig Verzögerung. Im Nachhinein liebte er diesen Abgang.

    Untermalt wurde diese Episode von der Ballade „Against the wind“, gesungen von Bonnie Tyler und produziert von Dieter Bohlen.

    Trotz der teils wirren Handlungsstränge ein absolut sehenswerter Tatort.


  • Pretender • am 12.1.22 um 1:33 Uhr

    Schimanski einmalig, für immer der beste Tatort Ermittler for ever.Ich liebe die alten Folgen, großartig gespielt Thanner Hänschen


  • Dirk • am 7.4.22 um 23:50 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 252 und aus dem Jahr 1991. Noch einmal treten alle auf in diesem letzten aus Duisburg. Vom Westdeutschen Rundfunk aus dem Archiv geholt, sollte man den nicht verpassen.
    Die Meinung vom 03.07.2016 halte ich.


  • Henning • am 13.4.22 um 0:00 Uhr

    Habe mich schlapp gelacht bei der Szene, in der Palu in einer Hand das Glas Wein hielt und mit der anderen am Fuß den zuvor erlegten Killer aus dem Raum zog. Ein würdiges Finale der Schimanski-Zeit, die einmal enden musste. Die späteren Filme mit dem „privaten“ Schimanski waren für mich nicht mehr das gleiche.


  • Karin L. • am 13.4.22 um 0:10 Uhr

    Immer wieder gerne.


  • RuhrRainer • am 17.4.22 um 22:07 Uhr

    Für mich ein absolutes Schimanski-Highlight und einer meiner liebsten Tatorte überhaupt. Götz George als unkonventioneller Ruhrpottrambo in einer Paraderolle. Toll!


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