Kurz und knapp – darum geht’s
Ein vermeintlich harmloser Sonntagsausflug zum Schlittschuhlaufen wird für die Kommissare Schimanski und Thanner zum Albtraum: Als Schimanski im Eis einbricht, entdeckt er die Leiche eines jungen Mädchens. Die Ermittlungen führen die Duisburger Ermittler in die düstere Welt des Kindesmissbrauchs und der Kinderpornografie. Während sie versuchen, den Tod der kleinen Manuela Czermak aufzuklären, stoßen sie auf ein Netz aus Tätern und Mitwissern – und auf einen Bruder, der seine Schwester nicht schützen konnte.
Inhalt der Tatort-Folge „Kinderlieb“
Was als sonniger Wintermorgen beginnt, entwickelt sich schnell zu einem der erschütterndsten Fälle in Schimanskis Karriere. Bei einem Ausflug zum Schlittschuhlaufen bricht der Kommissar durch das Eis und macht dabei eine grausige Entdeckung: Im eiskalten Wasser treibt die Leiche eines jungen Mädchens. Die Obduktion offenbart das ganze Ausmaß der Tragödie – das Kind ist an den Folgen schweren sexuellen Missbrauchs gestorben.
Die Identifizierung des Opfers gestaltet sich zunächst schwierig, da keine Vermisstenanzeige vorliegt. Erst über Umwege stoßen die Ermittler auf die Familie Czermak. Die Mutter, eine frische Witwe, erleidet beim Anblick der Fotos ihrer toten Tochter Manuela einen Zusammenbruch. Ihr Sohn Markus, der im Heim lebt, weigert sich, mit der Polizei zu sprechen und flüchtet vor jedem Kontaktversuch.
Bei der Durchsicht alter Akten zu Kindesmissbrauchsfällen stoßen Schimanski und Thanner auf eine verstörende Verbindung: Markus hatte den Jugendbeauftragten Köglmeier wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Die Ermittlungen weiten sich aus und führen in die Welt der Kinderpornografie, wo sie Beweise finden, dass die Familie Czermak in diese kriminellen Machenschaften verwickelt war. Doch bevor sie die Mutter damit konfrontieren können, wird diese tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Kurz darauf wird auch Markus brutal zusammengeschlagen und fällt ins Koma.
Im Zentrum der Ermittlungen steht zunehmend der Geschäftsmann Krause, ein angeblicher Freund der Familie, der sich als vermeintlicher Helfer ausgibt. Während Schimanski und Thanner versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, offenbart sich ein erschütterndes Geflecht aus Missbrauch, Vertuschung und Gewalt.
Hintergrundinformationen
Die Folge „Kinderlieb“ ist die 250. Episode der Tatort-Reihe und der 28. Fall für Kommissar Schimanski. Der Film wurde zum 40. Sendejubiläum des Duisburger Tatorts 2022 in HD restauriert und neu ausgestrahlt. Gedreht wurde der Film teilweise in München und Umgebung, wobei der See, in dem die Leiche gefunden wird, der Kirchsee bei Sachsenkam ist.
Zum damaligen Zeitpunkt wurde schon sehr über das Ende von Schimanski spekuliert (Tod, Versetzung etc.). Es war klar, dass diese Reihe bald enden würde. Um so mehr überraschte die Folge ‚Kinderlieb‘. Ganz heißes Thema, sehr gut gespielt und umgesetzt. Ein starker Schimanski!
Endlich hat Thanner mal eine Nacktszene, nicht immer nur Schimanski! :-)
Der Tatort mit der Nummer 250 aus Duisburg. Tiefer Ruhrpott und die Hauptkommissare Schimanski und Thanner ermitteln gemeinsam mit Kommissar Hans Scherpenzeel in einem tragischen und mitfühlenden Mordfall. Gesucht wird ein pädophiler Pornoring, der auch Mitwisser zum Schweigen bringt und Thanner gibt sich gar als veranlagter Interessent aus, um an die Hintermänner heranzukommen. Trotz des heiklen und sensiblen Themas ist dieser Tatort-Spielfilm aus dem Jahre 1991 für mich nicht der beste Schimanski Polizeifilm, zumal zu vieles auf „eigene Regie“ der beiden Mordermittler erfolgte und sie sich mal wieder als wohlwollende Gesetzesausleger bewahrheitet haben. Leider hat sich die verbrecherische Kinderpornoszene bis heute, trotz modernster Aufklärung und Verfolgung, apokalyptisch verbreitet, auch und gerade mit Hilfe modernster Kommunikationen.
Solider Schimanski ohne groß aus der Duisburg Folgen herauszustechen. Brisantes Thema solide und unterhaltsam umgesetzt. Die allzeit beliebte Saskia Vester ist auch mit von der Partie. Klasse Schauspielerin sonst bleibt zu sagen 3,4 Sterne
Der rauhe Schimanski hat einen weichen Kern und setzt dieses sensible Thema perfekt um. Über den Inhalt wurde hier schon genug geschrieben. Anschauen!
Der Tatort Duisburg mit der Folgenummer 250 und aus dem Jahr 1991. Warum sind diese drei Kommissare eigentlich so zeitlos? Immer wieder sehenswert sind die und am 05.04.d.J. endlich auch im Westdeutschen Rundfunk.
Die Meinung vom 01.05.2016 halte ich.
Beklemmend der Inhalt, der Film trägt leider zu dick auf. Manche Szenen mit Schimanski und Thanner wirken zu gekünstelt. Erste Krimis, wo die DNS den Fall mit aufklären hilft.
Einer der ersten Filme, in dem der Begriff „genetischer Fingerabdruck“ fällt, während die Problematik mit der Päderastenszene durch das Internet inzwischen leider beinahe unbeherrschbar geworden ist. Übrigens ist mir nicht nur bei der Rolle des Krause bei diesem Film, sondern auch bei anderen Gelegenheiten aufgefallen, was für ein eigenartiger Typ und gleichzeitig glänzender Schauspieler Wolfgang Reichmann war. Diese abgrundtief miese Figur hier mimte er genauso überzeugend wie den liebenswerten Gewohnheitsgauner Tschibula in einer Folge „Ein Fall für Zwei“. Und Schimanski? In den letzten Folgen mit ihm moralisierte er mir ein bisschen zu viel. Vorträge halten war sonst immer eher Tanner´s Sache.
Wiederholt am 05.04.2022 vom WDR
Wenn man bedenkt, dass dieser gedrehte Tatort bereits über 30 Jahre alt ist und das dortige brisante, gezeigte Thema quasi leider zeitlos erscheint, wird`s einem schon etwas mulmig. Die Ausuferungen der perversen Abgründe seitens Spezies Mensch, können sehr beängstigend sein.
Recht passabel umgesetzt vom Duo Schimanski/Thanner sowie der anderen Darsteller. Jedoch einige Szenen am Ende, waren von der Umsetzung nicht ganz so prickelnd, was den Gesamteindruck etwas schmälert.
@Henning
Zu Ihrem Hinweis zu dem äußerst talentierten Schauspieler Wolfgang Reichmann (der diesen Herrn Krause sehr authentisch verkörperte), möchte ich noch ergänzen, dass dies vermutlich seine letzte Rolle in einem bekannten Fernsehfilm war. Denn, bei der Erstausstrahlung dieses Duisburger-Tatorts am 27.10.1991, lebte er nicht mehr. Wolfgang Reichmann verstarb bereits am 07.05.1991 im Alter von 59 Jahren.
Dies ist auch wahrscheinlich der Grund, dass er mittlerweile fast vergessen und nur noch den wenigsten bekannt ist.
Mäßiger Schimi, trotzdem sehenswert!
@Henning, Wolfgang Reichmann war schon Markant, auch zu sehen als Journalist in Tatort – Exklusiv! mit Heinz Bennent (auch Spitze!). Auch sehr überzeugend als eiskalter Mafioso in Der Alte – Die Dienstreise (Pilot 1977).
Nach dem aktuellen TO („Schweigen“) vom letzten So. nun also die Wh. eines weiteren TO zum Thema „Kindesmissbrauch“.
Ich stimme @Henning zu, dass die Figur des ‚Herrn Krause‘ in dieser Folge sehr authentisch umgesetzt wurde (lt. Info von @Smokie starb der Darsteller leider kurz nach dem Dreh).
Ich fand das gegenständliche Thema in der Wh. dieses TO besser umgesetzt als im aktuellen TO.
Durch die Möglichkeiten des ‚Darknet‘ hat sich die Problematik seit damals wohl noch weiter gesteigert! 😤